Ein Gespräch mit Phil Taylor

Alexandra Palace London

Und zum Abschluss ein bißchen Statistik und ganz exklusiv: Phil Taylor

Heute ist schon wieder mein letzter Tag hier im Ally Pally, aber ich will mal nicht jammern. Wer hat schon die Möglichkeit zwei Mal drei Tage hier zu verbringen… Es herrscht hier eine tolle Stimmung und ich habe wirklich viele gute Spiele gesehen und so einige überraschende Ergebnisse. Nun habe ich die Gelegenheit genutzt und dem Medienbeauftragten der PDC ein paar statistische Daten entlockt.

Dieses Jahr passen ein paar mehr Zuschauer in die Halle, die PDC hat noch eine seitliche Tribüne eingebaut. Es finden rund 2500 Zuschauer Platz. Insgesamt ist die Zahl der Zuschauer gestiegen, auch im Vorverkauf wurden mehr Karten verkauft. Aber keiner der Veranstaltungstage war vollkommen ausverkauft und auch für die Halbfinale und das Finale gibt es immer noch vereinzelte Karten.

Insgesamt sind rund 250 Leute während der Weltmeisterschaft hier beschäftigt, teilweise PDC eigenes Personal sowie Personal des Ally Pally. Das Turnier wird in England, Holland, Deutschland, Ungarn, Saudi Arabien und Indien direkt übertragen. Daneben werden in 15 Ländern zeitversetzt Highlights gezeigt werden. Sehr interessant ist auch die Tatsache, dass die Ergebnisse hier im Sports Radio gesendet werden, genauso wie einige Interviews, die dann vor allem von lokalen Sendern ausgestrahlt werden, oft dort, wo die einzelnen Spieler beheimatet sind. Diese Radio-Sendungen werden auch von anderen Ländern übernommen, ein Interview von Bill Davis dürfte zum Beispiel auch in Amerika gesendet werden. Bei uns in Deutschland habe ich im Radio noch nie etwas über Darts gehört.

Hier im Pressezelt ist die einheimische Presse eindeutig in der Überzahl, es waren aber wohl auch ein paar Chinesen da, die mit Yongsheng unterwegs waren und ihn auch interviewten. Dann gibt es noch sporadisch holländische Presse, na ja, und noch uns von Darts1 als die einzigen deutschen Vertreter. Darts in englischen Zeitungen beschränkt sich meistens auf die Regenbogenpresse, wie der Daily Mail oder der Sun, aber anscheinend findet der Sport so langsam Einzug in die seriösen Blätter, dort bisher allerdings eher als Randnotiz, und auch nur während der Weltmeisterschaft, dem bedeutendsten PDC Turnier. Es ist also nicht so, dass in England Darts wirklich von der Presse als gleichberechtigter Sport behandelt wird, auch hier dominiert der Fußball! Ab dem kommenden Jahr soll jedoch regelmäßig über die Premier League berichtet werden, sicher ein Fortschritt. Und da all diese Details doch ein bißchen trocken sind, dachte ich, ich könnte hier vielleicht zum Ende meiner diesjährigen Ally Pally Berichterstattung noch ein kleines Highlight mitschicken.

Zum krönenden Abschluss ist mir nun wirklich nichts Besseres eingefallen als Phil Taylor, und so habe ich noch einmal mit den Fingern geschnippt und … bitte sehr hier ist er schon.
Es ist aber wieder kein richtiges Interview, dafür ist das einfach nicht der richtige Rahmen, aber er hat mir versprochen, dass wir es nachholen werden.

Phil Taylor

Als erstes habe ich ihn gefragt, ob er denn irgendwie noch darunter zu leiden hatte, dass er letztes Jahr hier vorzeitig ausgeschieden ist, ob er deshalb dieses Jahr besonders nervös an den Start ging. Aber Taylor meinte, er wäre eher aufgeregt gewesen und hätte kaum erwarten können, dass es endlich losgeht. Er hätte auch nicht darüber nachgedacht, was denn jetzt falsch gelaufen wäre oder das Ganze irgendwie analysiert. Er habe nur beschlossen, dass er etwas anders machen müsse oder wie er meinte: "Change is sometimes better than rest". Er habe alles Mögliche verändert im Training, in der Ernährung, in seiner Einstellung, seine Darts, und das hätte sich ausgewirkt.

Warum er nun so ein Ausnahmespieler ist, dafür hat er keine Erklärung, er meint es liege einfach daran, dass er so beständig sei und an seiner Erfahrung. Er sei einfach was das Gewinnen angehe der bei weitem erfahrenste Spieler und auch das ist eine Erfahrung auf die man aufbauen kann. Ob er denn irgendjemand sehe, der ihm irgendwie nahe kommen könnte? Das hat er energisch verneint. Er sieht da einige junge Spieler mit Potential, er ist ungeheuer beeindruckt von Paul Nicholson, aber das dürfte alles noch eine Weile dauern. Dann habe ich noch wissen wollen, wie er denn Anastasia sieht. Er glaubt, dass sie sich durchaus zu einer Spielerin entwickeln könnte, die mit den Männern mithalten kann. Da sieht er gute Ansätze, aber sie müsse schon noch sehr viel lernen, sie sei so eine Art Rohdiamant. Meine letzte Frage war, wen er wohl am ehesten im Finale erwartet, außer ihm selbst, versteht sich. Taylor setzt auf Andy Hamilton, er traut es auch van Barneveld zu, aber am ehesten Andy Hamilton, der werde im Laufe eines solchen Turniers immer besser.

>> Phil Taylor Portrait

>> Darts1 vor Ort - Was einem während der WM alles passieren kann

>> Darts1 vor Ort - Ein Gespräch mit Bill Davis


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