PDC Dart WM 2010

Jyhan Artut

Jyhan Artut

Nach dem Spiel gegen Robert Thornton hatten wir nochmals die Gelegenheit mit Jyhan Artut zu sprechen, bevor er sich zurück auf den Weg nach Hannover machen wird. Hoffentlich wird er trotz des erneut angesagten Schnees diesmal besser durchkommen und muss nicht, wie letzten Montag, mit vier Stunden Verzögerung fliegen.

Jyhan's Fazit fiel trotz seiner Niederlage gegen Thornton positiv aus, es hatte ihm bei der WM in London sehr gut gefallen. Auf der Bühne zu spielen ist ohnehin etwas, das ihm besonders Spaß macht, wobei er meinte "Bühne" wäre im Falle des Alexandra Palace eine stark untertriebene Bezeichnung. Mit den Zuschauern hatte er keine Probleme, im ersten Spiel gegen Mardle wären sie zwar anfangs für Mardle gewesen, aber das hätte sich geändert, als er, Jyhan, besser ins Spiel kam und Mardle seine Leistung nicht abrufen konnte.

Und beim Spiel gegen Thornton wären die Zuschauer ohnehin nach seinem Empfinden nicht so richtig interessiert gewesen, weder an ihm noch an Thornton. Schwieriger wäre es gewesen, sich nicht durch die Fernsehkameras ablenken zu lassen oder auch durch den Gedanken an seine Fans und seine Familie zuhause, wo anscheinend in manchen Kneipen sein Spiel auf Großleinwänden zu sehen war.

Warum Mardle momentan so schlecht spielt, ist auch ihm ein Rätsel. Beim Aufwärmen hätte er eigentlich sehr gut gespielt, aber die Leistung auf der Bühne einfach nicht abrufen können, möglicherweise würde er sich durch seine eigenen Erwartungen und auch dank der Erwartungen durch seine Fans zu sehr unter Druck setzen, etwas, womit auch er zu kämpfen hätte und das möglicherweise auch ein Grund für John Part's schlechtes Spiel gewesen wäre.

Darts wäre eben ein Kopfspiel, und diese Dinge könne man wahrscheinlich auch als routinierter Spieler nicht immer ganz ausschalten. Worin sich so etwas zeigen würde? Natürlich in der Treffsicherheit auf Doppel, die wären eben im Spiel besonders ausschlaggebend und ganz besonders wichtig wäre es auch, wenn man sie gleich zu Beginn treffen würde, das hätte sich im seinem Spiel gegen Robert Thornton gezeigt. Gut in ein Spiel zu kommen ist ohnehin sehr wichtig.

Nach seinen Zukunftsplänen gefragt meinte Jyhan, dass er fest vorhabe, nächstes Jahr den gesamten Pro Circuit mitzuspielen, und er habe auch einen Sponsor gefunden, der ihm hoffentlich dazu verhelfen würde. Er habe seine Kneipe, also quasi seinen bisherigen Beruf, aufgegeben, und wolle versuchen, nächstes Jahr ausschließlich vom Dart spielen zu leben. Soviel er weiß, ist er der einzige deutsche Spieler, der das vorhabe, auch bei Mensur Suljovic würde das wahrscheinlich nicht so recht hinhauen. Es gäbe allerdings noch einen weiteren deutschen Spieler, der dieses Thema zumindest angedacht habe…. Der Sponsor wäre einfach so auf ihn zugekommen, das Sponsoring hätte für ihn auch durchaus steuerliche Vorteile. Insgesamt hätten sie für die gesamte Teilnahme am Pro Circuit rund 30.000 € veranschlagt.

Die PDC Europe Turniere würden einfach nicht ausreichen, um sich wirklich dadurch als Dartspieler etablieren zu können, und es wären auch einfach zu wenig Turniere und die Abstände dazwischen einfach zu groß, um wirklich etwas bewirken zu können, obwohl er die PDC Europe schon sehr schätzen würde und sie ihm auch unterstützend zur Seite stehen würde.

Er habe sich jetzt ein bisschen mit den holländischen Spielern unterhalten und sie hätten abgemacht, dass sie zusammen zu den Turnieren in England fahren wollen. Das würde die Sache vereinfachen, und er wäre auch nicht so alleine. Das wäre in den letzten Tagen im Spielerhotel ziemlich ätzend gewesen, vor Weinachten wären noch viele andere Spieler da gewesen, aber jetzt war er wohl ziemlich alleine…. Er hätte sich auch überlegt, ob er vielleicht über mehrere Wochen in England bleiben solle, aber so richtig mit dem Gedanken hätte er sich nicht anfreunden können, was hätte er auch an den Tagen zwischen den Wochenenden in England immer anfangen sollen.

Jyhan, der bereits seit zwanzig Jahren Dart spielt und mit 13 europäischer Jugendmeister war, mehrmals in der Nationalmannschaft gespielt hat und auch einmal bei den Winmau World Masters, meinte abschließend, dass sich mit der Teilnahme an der Weltmeisterschaft ein Traum für ihn erfüllt hätte. Er hätte sich immer gewünscht, dass ihm das einmal gelingen würde, egal ob Lakeside oder Ally Pally. Wir drücken ihm die Daumen, dass es nicht bei dieser einen Weltmeisterschaftsteilnahme bleiben wird.










Jyhan Artut Portrait


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