Phil Taylor wackelt, aber er fällt nicht

Der erste Tag der PDC World Darts Championship 2014 war natürlich geprägt vom Einsatz des amtierenden Weltmeisters. Phil Taylor hatte dabei große Probleme mit seinem Gegner Rob Szabo, der sich zuvor am Abend bereits durch die Vorrunde kämpfen musste. Doch auch der dreifache Weltmeister John Part hatte seine liebe Mühe mit Mareno Michels. Außerdem traf Peter Wright auf Joe Cullen und Richie Burnett spielte gegen Dean Winstanley.

Mareno Michels trumpft groß auf

Dart WM John Part, seines Zeichens dreifacher Weltmeister, hatte die Ehre die World Darts Championship 2014 mit seinem Match zu eröffnen und traf hierbei auf Mareno Michels. Der Kanadier war auch sofort fokussiert und wollte Michels möglichst schnell ausschalten. Der Niederländer aber hatte andere Pläne und konnte gut mithalten. Ein 136’er-Finish im ersten Satz unterstrich seine Ambitionen. Nach zwei Sätzen über die maximale Distanz stand es aber dennoch 2:0 für Part und es schien ein kurzer Auftritt für Michels zu werden. Als es dann auch noch 2:0 im dritten Satz stand und Part nur noch ein Leg zum Sieg fehlte, war das Aus für Mareno nur noch eine Frage der Zeit. Dieser Druck beflügelte den 29-Jährigen allerdings nochmal und so kam er zurück und gewann den Satz tatsächlich noch.

Das Match wurde wieder offener und ging auch im vierten Satz über die maximale Distanz. John Part stand bei Tops und hatte seinen ersten Matchdart, vergab diesen aber. Michels hatte noch 120 Rest, traf die Triple-20, dann allerdings direkt Tops. Dies brachte ihn nicht aus der Ruhe und via Doppel-10 glich Michels in den Sätzen aus! So spannend das Match auch war, so viele Chancen auf Doppel wurden leider auch vergeben, was dieses Match zwangsläufig ein wenig abwertet. Im letzten Satz war dann die Erfahrung und Abgeklärtheit von John Part der entscheidende Faktor zum Sieg des Kanadiers. Mit einem 3:2 zog er also in die nächste Runde ein!

Szabo erkämpft sich Match gegen Taylor, Wright souverän

Im Vorrundenmatch des Abends zwischen Rob Szabo und Ian Moss suchte man den Gegner für Phil Taylor später am Abend. Das Niveau hierbei war allerdings eher dürftig. Beide Spieler rutschten immer wieder in die eins, fünf oder sieben ab und vermieden so hohe Scores. Daher zog sich das eigentlich sehr kurzgehaltene Match mit dem Modus Best of 7 Legs lange hin. Spannung kam auf, als Ian Moss beim Stand von 1:2 ein 118’er-Finish auspackte und so ausglich. Direkt im Anschluss folgte ein Break durch Moss, sodass er die Chance bekam das Match dann im eigenen Leg zu entscheiden. Seinen ersten Matchdart bei 117 Rest vergab er jedoch, was Rob Szabo zum Ausgleich nutzte. Das letzte Leg lief dann ebenfalls besser für den Neuseeländer, der seinen zweiten Matchdart zum Weiterkommen nutzte. Das 4:3 war am Ende dennoch ein eher glückliches Ergebnis.

Im dritten Match des Abends traf „Snakebite“ Peter Wright auf den jungen Joe Cullen. Es entwickelte sich von Beginn an ein ansehnliches Match mit hohen Scores und einem hohen Tempo. Es schien, als könne Cullen mithalten, allerdings erwischte Peter Wright einen unglaublich guten Tag und setzte sich schnell ab. So kam es auch, dass es relativ bald 2:0 in den Sätzen für Wright stand. Wer auf ein wenig Spannung im dritten Satz hoffte, der wurde jedoch enttäuscht. Wright war extrem sicher und checkte die 151 zum Match. 3:0, in dieser Form könnte Wright in diesem Jahr eine gute Rolle spielen!

Szabo war nah an der Sensation

Rob Szabo erlebte wohl den ereignisreichsten Tag seiner bisherigen Dartkarriere. Nach dem Vorrundensieg über Ian Moss traf er in der ersten Runde auf den amtierenden Weltmeister Phil Taylor. Ohnehin schon eine Ehre, doch letztendlich fragte man sich nur „Wie deutlich wird es wohl?“ oder „Schafft Taylor es in unter zehn Minuten?“. Niemand rechnete mit Szabo, keiner wollte ihm auch nur eine winzige Chance zugestehen. Wie auch, hat Taylor doch im vergangenen Jahr so dominiert wie schon lange nicht mehr. Szabo hatte keine Chance und die wollte er nutzen.

Viele rieben sich daraufhin im Match die Augen. Nicht nur gewann Szabo ein Leg, nein, er spielte einen besseren 3-Dart-Average als „The Power“ und schien das Match seines Lebens spielen zu wollen. Taylor hatte sichtlich Probleme ins Match zu finden, Szabo nutzte dies und holte nicht unverdient sogar den ersten Satz. Als er dann auch noch das Break zu Beginn des zweiten Satzes schaffte und sich 52 als Rest stellte, schien die Sensation greifbar. Doch dann kam es, wie es so oft in Matches gegen Taylor kommt. Szabo verpasste zwei Darts auf Tops, Taylor nutzte diesen Fehler des Gegners und zog sein Spiel durch. Er steigerte sich von Aufnahme zu Aufnahme und zog immer weiter davon. Doch wer glaubte, dass Szabo aufgegeben hat, der irrte. Im vierten Satz gewann auch der Neuseeländer nochmal zwei Legs und setzte Taylor unter Druck. Dieser schaffte es dann aber, sich mit seinem zehnten Matchdart den Sieg zu sichern. 3:1 war das amtliche Endergebnis zwischen Weltmeister Phil Taylor und Rob Szabo.

Richie Burnett zeigt sich weltmeisterlich

Es lief das zweite Leg im zweiten Satz. Richie Burnett bis dahin mit einem unglaublichen Match, er hatte Winstanley im Griff und führte erneut. Nun stand er bei 55 Rest, er wusste, wenn er dieses Leg gewinnt, hätte er einen immensen psychologischen Vorteil. Burnett machte sich also bereit, nahm Maß und warf…in die 16. Der nächste Dart auf Tops, er saß, das war das 2:0. Doch Moment, 50+16=56. Richie hatte sich verrechnet. Dann bemerkte er seinen Fehler und konnte es selbst nicht glauben. Die Hand vors Gesicht haltend schritt er zurück und nahm einen Schluck Wasser zu sich. Er wusste, Dean Winstanley würde die Chance nicht auslassen und so war es. 1:1, das war geschenkt.

Neben diesem Moment zum Schmunzeln hatte das Match aber auch alles andere, was ein starkes Dartmatch braucht. Mitreißende Scores, ein hohes Tempo, ausgeglichene Spieler. Burnett und Winstanley boten hier einen Leckerbissen und das erste wirklich starke Match bei dieser Weltmeisterschaft. „The Prince of Wales“ war allerdings immer einen Tick besser als Dean Winstanley und rief endlich mal wieder sein ganzes Können ab. So führte er auch verdient und schnell mit 2:0 in den Sätzen. Nach einer kleinen Pause aus Sicht des Walisers und dem 2:1 Anschluss durch Winstanley, wirkte Burnett im vierten Satz des Matches wieder voll mit und wollte keinen Zweifel daran lassen, wer hier heute weiterkommen sollte. Winstanley aber zweifelte. Aus 0:2 mach 2:2, sodass es wieder ein Entscheidungsleg geben musste. Und Winstanley bekam die Chance, auch in den Sätzen auszugleichen, vergab seinen Dart auf Tops aber denkbar knapp. Dies nutzte der überragende Burnett um 64 auszuchecken und den 3:1-Sieg zu sichern. In so einer Form, ist Burnett nur schwer zu schlagen.

Tobias Gürtler



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