Wade überlebt erneut Matchdarts, Lewis weltmeisterlich

Am letzten WM-Spieltag vor den weihnachtlichen Festtagen gab es nochmal drei richtige Leckerbissen für die Darts-Fans, quasi vorgezogene Weihnachtsgeschenke. Hierbei trafen im ersten Match James Wade und Andy Smith aufeinander. Danach gab es mit dem formstarken Mervyn King gegen Ricky Evans ein sehr schnelles Match, ehe der zweimalige Weltmeister Adrian Lewis die Bühne betrat. Sein Gegner war Vincent van der Voort.

Wade zieht Kopf erneut aus der Schlinge


PDC Dart WM

James Wade ist in diesem Match der klare Favorit. Dies war eine Aussage, die man hätte treffen können, wenn man denn nicht die erste Runde gesehen hatte. Dort stand der siebenmalige Major-Sieger nämlich schon mit einem Fuß im Turnieraus. Sechs Matchdarts vergab sein Gegner Darren Webster, um am Ende tatsächlich doch noch mit 2:3 zu unterliegen. Andy Smith machte in seinem Match hingegen kürzeren Prozess. Er schlug Steve Brown verdient 3:1. Das Match begann eher zäh, Smith aber kam besser ins Match. Er holte sein erstes Leg, Wade seines aber auch. Dann folgte ein Break durch „The Machine“, welches aber postwendend durch Andy egalisiert wurde. Smith dann auch wieder mit den Gewinn des eigenen Aufschlags, sodass es tatsächlich 1:0 für „The Pie Man“ in den Sätzen stand. Wer hätte das gedacht? Die Partie zu dem Zeitpunkt auf Augenhöhe. Im zweiten Satz nahm das Niveau nochmal etwas ab, zumindest im Spiel von James. Andy hingegen spielte stark, holte sein Leg, nachdem Wade seines ebenfalls holte, und checkte daraufhin 161 zum Break. Stark! Durch das folgende 3:1 baute er seine Satzführung auf 2:0 aus, verdient! Dann aber begann Wade wieder etwas besser ins Match zu finden, Smith blieb auf seinem Niveau, vergab nun aber Chancen auf die Doppel. Daher startete Wade in den für ihn wichtigen Satz Nummer drei mit einem Break. Weil dann aber auch er Schwäche auf die Doppel zeigte, gelang Smith das Rebreak. Er schaffte es dann auch sein eigenes Leg durchzubringen, ehe James wieder ausglich. Weil „The Machine“ im Anschluss aber ein 128’er-Finish auf die Doppel-10 vergab, machte Smith auch Satz Nummer drei zu. 3:0 also für Andy, das war deutlich!

Wade-Fans, nicht aufhören zu lesen! Euer Held kam nun besser ins Match! Er behielt seinen eigenen Aufschlag und vergab sehr knapp ein 160’er-Break. Smith war zur Stelle. Wade brachte dann aber sein Leg erneut durch und konnte mit einem sehr starken weiteren Leg auch das Break schaffen, 3:1! Somit auch nur noch 1:3 in den Sätzen! Ein Comeback deutete sich an. Um diesen Eindruck zu bestätigen, aber vor allem um in diesem Match noch eine Chance zu haben, startete James mit einem Break in den fünften Satz dieser Begegnung. Aber es fehlte ihm noch an Konstanz, sodass Smith das Rebreak gelang. „The Machine“ war nun aber auf der Bühne angekommen, ihm gelang erneut ein Break! 2:1 zu dem Zeitpunkt, der nächste Satzgewinn schien bevorzustehen. Und so kam es! Wade gewann sein eigenes Leg und verkürzte in den Sätzen so auf 2:3. Das Match war nun also wieder offen, der sechste Satz wurde nämlich von James eröffnet! Er war nun endlich konstanter, gewann sein Leg. Andy war aber immernoch gut mit dabei, er behielt sein Leg ebenso, 1:1. Daraufhin dann die große, vorentscheidende, Breakchance für den „Pie Man“. Doppel-8, dieses Feld musste er dazu treffen, er hatte aber nur noch einen Dart. Diesen vergab er! Wade also mit Glück zum 2:1. Danach hatte James seinerseits die große Breakchance, die auch den Satzausgleich bedeutet hätte. Er vergab diese Chance allerdings und so glich Smith in den Legs erneut aus. Nun war klar, gewinnt Wade das nächste Leg, erwartet uns ein Entscheidungssatz, gewinnt Smith, wäre dieses Match vorbei. Machen wir es kurz, boom, 3:2 Wade, Satzausgleich!

Das Comeback von Wade war also bis zum Unentschieden in den Sätzen geglückt, aber so weit war Kim Huybrechts gegen Ian White auch, verlor das Match aber dennoch. Im entscheidenden siebten Satz in diesem Match, holten beide dann aber erst mal ihre Legs, Smith aber setzte James ganz schön unter Druck, als er vier perfekte Darts gegen den Aufschlag spielte. Wade vergab dann das Break, weil er 100 nicht auschecken konnte, Smith holte sich also das 2:1. Im vierten Leg dann die ersten Matchdarts für den „Pie Man“! Doch wie schon gegen Darren Webster in der ersten Runde, hatte James das nötige Glück! Andy vergab beide Chancen ins Achtelfinale einzuziehen, Wade schaffte somit das 2:2. „The Machine“ hatte also innerhalb von zwei Runden bereits acht Matchdarts abgewehrt! Er war sich dessen bewusst, konzentrierte sich nochmal und checkte 122 auf Bull zum Break! Das war der Wade, den man gewohnt ist. Und ein Schmankerl hatte er noch auf Lager, 20, Tops und nochmal Tops entschieden im folgenden Leg das Match zugunsten von James! Es war spannend und mitreißend! Wade schaffte also tatsächlich das Comeback und trifft im Achtelfinale auf den Sieger der Partie Justin Pipe vs. Devon Petersen.

Treble is funny, double makes the money


PDC Dart WM

Das zweite Match des Abends lautete Mervyn King vs. Ricky Evans. Beide Spieler zeigten sich in ihren Auftaktpartien souverän mit 3:0. King schaltete hierbei Darin Young aus, während Evans überraschend deutlich gegen Ronnie Baxter gewann. Dieses Match konnte man durchaus als eine Begegnung in der alles möglich ist ansehen. King begann stark, behielt den eigenen Aufschlag. Evans war aber auch sofort da und vergab hierbei Breakdarts. Nicht so schlimm, er holte sich dank seiner guten Scores ja das 1:1. Aber die guten Scores reichen eben nicht im Dart. Man muss auch auschecken können. Und dies bereitete dem Junioren-WM-Finalisten von 2013 Probleme. King nutzte dies erneut, um sich sein eigenes Leg zu holen, 2:1. Da Ricky auch im vierten Leg nicht auschecken konnte, vier Darts auf Doppel vergab, schaffte Mervyn das Break und somit den Gewinn von Satz eins! Nach der Pause holte sich Evans aber direkt sein eigenes Leg und legte nach. Ein 138’er-Finish brachte Ricky zunächst mit 2:0 in Führung. Die Reaktion von Mervyn ließ nicht lange auf sich warten. Das Rebreak und der Sieg im eigenen Leg, führten zum erneuten Ausgleich. Daraufhin nutzte Mervyn die Breakchance nicht und nach einigen Fehlversuchen traf Evans endlich das Doppel um in den Sätzen auszugleichen.

Nachdem auch die zweite Pause ihr Ende fand, vergab Evans erneut Breakdarts, auf die Doppel war das heute teilweise echt schwach was Ricky zeigte. King war wie immer zur Stelle, machte das 1:0. Das Match war wirklich rasant und temporeich, dadurch folgte sehr schnell der Ausgleich durch Evans, die erneute Führung für King, welche aber wieder durch Ricky ausgeglichen werden konnte. Das fünfte Leg dieses Satzes war dann aber deutlich und ging ohne Probleme an Mervyn, 2:1. Der vierte und fünfte Satz waren dann aber noch schneller. Den Vierten holte sich Evans mit einem sehr schnellen 3:0, was King dazu veranlasste im fünften Satz einfach mal das gleiche zu machen. 3:0 King und somit die 3:2-Führung in den Sätzen für Mervyn. Im sechsten Satz wurde es dann wieder spannender, beide holten sich ihre Legs bis zum 2:2. Das Match war wirklich auf einem hohen Niveau. Evans checkte das Shanghai-Finish so schnell, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe, Respekt dafür! Das fünfte Leg war dann aber zu schwach von Ricky, trotz eigenem Aufschlag. King hingegen blieb konzentriert und brachte das Break durch. Dadurch also auch der Matchgewinn für Mervyn, 4:2! Im Achtelfinale wartet auf ihn der Sieger des letzten Matches des heutigen Abends.

Van der Voort überragend, Lewis überragender


PDC Dart WM

Adrian Lewis war in der ersten Runde so souverän wie niemand anders. Wie das geht? Ganz einfach! Der zweimalige Weltmeister und amtierende European Champion war der einzige Spieler dem ein Whitewash in Runde eins gelang. Der Gegner war Dennis Smith. Vincent van der Voort hatte es da nicht so leicht, besiegte Matt Clark aber letztlich verdient mit 3:1. Beide begannen furios, spielten klasse Scores und waren ebenbürtig. Lewis vergab einen Breakdart, sodass van der Voort sich die Führung holte. Lewis aber glich postwendend aus. Van der Voort brachte sein eigenes Leg erneut nach Hause, ehe Lewis bärenstark den Ausgleich schaffte. Ein 146’er-Finish zum Break durch Lewis brachte dem Engländer die 1:0-Führung in den Sätzen ein. Wow, das ging in Satz eins wirklich hin und her, all das unter hohem Tempo, klasse! Und es ging genau so weiter! Lewis behielt bei tollen Scores von beiden den eigenen Aufschlag und ging erneut in Führung. Das zweite Leg zeigte dann die ersten Schwächen bei Vince. Er konnte zwar die Scores mitgehen, schaffte aber das auschecken nicht. Dies nutzte Adrian zum Break und daraus resultierend zur 2:0-Führung in den Legs. Daraufhin war van der Voort das erste Mal komplett raus, spielte okay, aber nicht mehr auf Lewis-Niveau und so zog „Jackpot“ davon. Das 3:0 in den Legs führte zum deutlichen 2:0 in den Sätzen, Lewis hatte alle Trümpfe in der Hand.

Nach der Pause war Vince aber wieder da. Souverän brachte er sein eigenes Leg nach Hause und schaffte im Anschluss sogar das Break. Er durfte sich aber bei Adrian Lewis bedanken, da Dieser sein Leg leichtfertig herschenkte. Weil „Jackpot“ auch zu spät ins dritte Leg des Satzes kam, schaffte Vince ein glattes 3:0 zum Satzgewinn. Es stand nur noch 2:1. Nun also wollte Vince nochmal angreifen, Lewis behielt jedoch zunächst sein Leg. Weil Adrian danach ein unheimlich starkes Dart spielte, schaffte er auch das Break und das obwohl Vince mit vier perfekten Darts startete. Vince war stark, spielte brillant mit und schaffte so auch das Rebreak. Da er sein eigenes Leg auch holte, glich er in den Legs wieder aus. Lewis aber war zu souverän, behielt sein eigenes Leg und gewann den Satz mit 3:2. Lewis brauchte nun also nur noch einen Satz zum Matchgewinn.

Nach der letzten Pause wollte Adrian dann das Match auch direkt beenden. Dazu begann er stark und schaffte ein erneutes Break gegen Vincent. 125 checkte „Jackpot“ dazu aus. Seinen eigenen Aufschlag brachte der Engländer dann auch nach Hause und ging so mit 2:0 in Führung, ein Leg fehlte noch. Vincent aber gab sich nicht auf, holte sich sein eigenes Leg und verkürzte nochmal auf 1:2. Weil ihm aber das Break misslang, er hatte die Chance auf der Doppel-12, machte Adrian das Match dann endgültig zu und gewann schließlich mit 4:1. Ein sehr deutliches Ergebnis für ein eigentlich überragendes Match von beiden Seiten. Bitter für Vince, hätte er einen anderen Gegner gehabt, wäre er heute wohl locker weitergekommen. So aber das Aus. Adrian Lewis trifft folglich im Achtelfinale auf Mervyn King, es wird mit Sicherheit ein äußerst spannendes Match. Bis dahin aber erst einmal frohe Festtage liebe Leser! Lasst es euch gut gehen!

Tobias Gürtler

Dart WM 2014 Teilnehmer Auslosung Startzeiten Ergebnisse


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