Wright gegen Whitlock im Halbfinale

Die ersten beiden Viertelfinals standen in der Abendsession des 13. WM-Tages im Fokus. Im ersten Match traf hierbei „Snakebite“ Peter Wright auf Wes Newton und konnte ihn dank eines starken Comebacks und der nötigen Portion Glück mit 5:4 besiegen. Das zweite Match des Abends war dann ebenso eng. Ian White konnte bei dieser WM als erster Spieler Sätze gegen Simon Whitlock gewinnen, verlor das Match nach tollem Comeback aber trotzdem knapp mit 4:5.

Peter Wright hat die besseren Nerven


PDC Dart WM

Mit starken Leistungen hatte sich der Paradiesvogel Peter Wright die Teilnahme am Viertelfinale verdient gehabt. Sein Match sollte die Runde der letzten Acht auch eröffnen. Ihm gegenüber stand mit Wes Newton aber die Nummer acht der Weltrangliste und damit ein richtig harter Brocken. Und als harter Brocken stellte sich der Engländer auch direkt dar, denn er gewann relativ ungefährdet die ersten beiden Sätze. Peter kam nicht so richtig ins Match, Newton ließ ihm aber auch wenig Zeit dies zu schaffen. Die nötigen Minuten zum Durchatmen bekam er aber in der Pause. Nach dieser war der Schotte dann nämlich stärker und verkürzte in den Sätzen zunächst auf 1:2, ehe er mit einem 164’er-Break den Ausgleich schaffte, er war nun also endgültig im Match.

„Snakebite“ gegen den „Warrior“, von den Spitznamen her eine interessante Begegnung, aber die Namen verrieten noch nicht, was im Verlauf dieses Matches alles geschehen sollte. Die Zuschauer ahnten es auch nicht, aber ihnen sollte mit zunehmender Dauer noch mehrfach der Atem stocken. Die beiden folgenden Sätze gingen erstmal jeweils an den Spieler, der den Satz nicht eröffnete, somit stand es danach trotzdem 3:3. Weil Peter Wright dann aber immer besser ins Match fand und Wesley Newton immer mehr Probleme bekam, schaffte der Schotte zum ersten Mal im Match die Führung. Man dachte, dass das Momentum nun auf seiner Seite war, dass er sich auch noch den fünften Satz sehr schnell schnappen würde. Aber dies hätte einfach nicht zum Match gepasst. Beide waren bisher zu gut in dem Turnier, als dass einer hier auf irgendeine Weise nachgeben würde. Und Newton würde sowas schon gar nicht tun, der „Warrior“ kämpfte. Und er kämpfte sich zurück. Ein klares 3:0 in den Legs brachte ihm den erneuten Satzausgleich. Das letzte Leg beendete er mit einem 170’er-Finish, eine unfassbar starke Leistung, vor allem mental. Somit gab es im ersten Viertelfinale einen Entscheidungssatz. Dabei fing Wright besser an, gewann die ersten beiden Legs und hatte Newton eigentlich schon den Zahn gezogen. Er holte ihn aber zurück ins Match, indem er vier Matchdarts vergab. Newton glich aus, woraufhin beide sich ihre Legs erneut sicherten. Peter schien aber dennoch etwas besser im Match zu stecken und so war er es auch, der das 4:3 schaffte, ehe ihm mit einem 121-Checkout auf Bull das entscheidende Finish gelang. 5:4 war das Endergebnis in einem packenden Match. Peter Wright qualifizierte sich somit zum ersten Mal in seiner Karriere für ein WM-Halbfinale und wird dort auf den Sieger der anderen Partie der Session treffen.

Ian White verdient sich Respekt


PDC Dart WM

Ian White war wohl die bisher größte Überraschung im Turnier. Häufig wirkt er unscheinbar, man übersieht ihn gerne mal, aber dass er wirklich richtig gut Dart spielen kann, bewies er spätestens bei der diesjährigen WM. Sein Gegner war allerdings nochmal ein Stück besser im Turnierverlauf. Noch kein einziger Satz konnte Simon Whitlock bei dieser Weltmeisterschaft bisher abgenommen werden. Der letzte, der ohne jeglichen Satzverlust in ein WM-Halbfinale einzog war Peter Manley im Jahr 1999, damals wurden aber andere Distanzen und eine Runde weniger gespielt.

In der Partie sah es dann erneut nach einer klaren Sache aus. Zumindest von den reinen Resultaten her. Simon Whitlock führte recht schnell mit 3:0, gewann somit bereits 14 Sätze in Serie. Allerdings war White der Spieler der zu dem Zeitpunkt den besseren 3-Dart-Average spielte und eine höhere Doppelquote hatte. So deutlich war es also gar nicht. Und Ian White zeigte, dass man mit ihm rechnen musste, denn es geschah tatsächlich. 28.12.2013, 23:30 deutscher Zeit, Ian White warf den Dart in das Doppel und sicherte sich den vierten Satz! Es stand nur noch 1:3, die Serie war gerissen. Daraufhin schien Simon aber wütend, recht deutlich gewann er den darauf folgenden Satz und zog White endgültig den Zahn, sollte man glauben. Aber White nahm alles so hin als würde er bei einem Players Championship Turnier spielen, als wäre es nur eines von vielen Turnieren. Mit dieser gleichgültigen Ausstrahlung gelangen ihm zwei Breaks und tatsächlich auch der Gewinn eines zweiten Satzes! Solche „Frechheiten“ schien Simon zu brauchen, er startete mit einem 134’er-Break um Ian direkt wieder zu zeigen, wer Herr im Haus ist. Aber dieser ominöse Herr war jemand anderes. Ian White war endlich im Match angekommen und gewann drei Legs in Serie um auf einen Satz ranzukommen, damit hatte niemand mehr gerechnet! Als Ian dann auch noch mit einem Break startete und sein eigenes Leg mit ein wenig Glück nach Hause brachte, schien die Sensation schon fast greifbar, der Ausgleich war nah! Und die Sensation, sie schien zu kommen, denn White hatte das Momentum, ihm gelang der Ausgleich in den Sätzen, er schaffte das 4:4. Es ging in den Entscheidungssatz und kam es nur noch darauf an, wer die besseren Nerven hatte. Und diese hatte in einer dramatischen Schlussphase der Mann aus Australien. Er gewann den Satz mit 4:2 und das Match letztlich 5:4. Simon Whitlock also zum dritten Mal in den vergangenen fünf Weltmeisterschaften im Halbfinale, sein Gegner ist dort Peter Wright. Aber auch Ian White geht als Gewinner aus dem Turnier, denn was er hier und vor allem heute leistete, traute ihm vorher niemand zu. Er hat sich Beifall und Respekt verdient, von mir bekommt er ihn!

Tobias Gürtler

Dart WM 2014 Teilnehmer Auslosung Startzeiten Ergebnisse


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