„Mighty Mike“ und Anderson mit atemberaubender Performance

Die Nachmittagssession des 13. WM-Tages hielt drei äußerst interessante Partien für uns parat. Den Anfang machten Adrian Lewis und Mervyn King, gefolgt von James Wade und Devon Petersen. Zum Abschluss der Achtelfinals kam dann Michael van Gerwen auf die Bühne und traf auf Gary Anderson. Beide spielten das wohl bisher beste Match der WM.

Lewis schlägt King souverän


PDC Dart WM

Das erste Match des Nachmittags lautete Adrian Lewis gegen Mervyn King. Lewis erreichte das Achtelfinale indem er Vincent van der Voort 4:1 besiegte. Es war ein eindrucksvoller Auftritt von beiden mit dem vielleicht zu deutlichen Sieg für „Jackpot“. King knüpfte in seinem Zweitrundenmatch an seine bisher starken Leistungen an und besiegte Ricky Evans mit 4:2.

Das Match selbst begann überzeugend. Beide punkteten sehr stark und so stand Mervyn King bei 60 Punkten Rest, Lewis stand bei 97, hatte das Leg aber eröffnet. Die 97 checkte er dann auch direkt aus und ging mit 1:0 in Führung. Weil Mervyn zu Beginn einige Probleme auf die Doppel hatte, gelang Adrian mit etwas Glück auch direkt ein Break, ehe er auch sein eigenes Leg wieder durchbrachte. King vergab die Chance zum Rebreak als er beim Shanghai-Finish Tops knapp verfehlte. Ein deutliches 3:0 für „Jackpot“ also im ersten Satz, King war noch nicht so ganz im Match, er wirkte nervös. Die erste Pause tat ihm dann sehr gut und so kam er gestärkt zurück auf die Bühne. Sein erstes Leg brachte er souverän nach Hause, ein 76’er-Finish half ihm dabei. Lewis war aber sehr sicher bei seinem eigenen Aufschlag und so glich er wieder aus. King dann mit dem bis dahin höchsten Finish, 116 checkte er aus, er führte mit 2:1. Aber bei den Legs von Lewis machte er zu wenig Druck, so folgte direkt wieder der Ausgleich. Das fünfte Leg lief dann bitter für King, er vergab drei Darts zum Satzgewinn. Sowas darf man sich gegen „Jackpot“ nicht erlauben, er war sofort da und bestrafte King. Damit doch das 2:0 für Lewis in den Sätzen, King war nun gefordert.

Eine Forderung kann allerdings nicht immer eingehalten werden. Lewis war einfach zu stark bis dahin und behielt zunächst sein Leg. Daraufhin schaffte Adrian Lewis ein Break, welches Mervyn wirklich wehtat. Er checkte 100 mit 20, 2x Tops aus. Diese Leistung rundete er mit einem sehr souveränen dritten Leg ab. 3:0 in den Sätzen, die Vorentscheidung schien gefallen. King wollte jedoch nicht aufgeben. Weil Lewis Breakdarts vergab, ging Mervyn King in Führung. Dann hatte er seinerseits die Chance zum Break, verfehlte Tops dazu aber knapp. Adrian glich wieder aus. Daraufhin versuchte „Jackpot“ erneut ein schmerzvolles Break, vergab bei 146 Rest aber denkbar knapp auf die Doppel-16. Wieder war Mervyn zur Stelle und verteidigte sein Leg. Weil ihm dann tatsächlich doch endlich das Break gelang, holte sich King seinen ersten Satz und hielt das Match offen, nur noch 1:3 stand es. Und nun wollte er es wissen, er startete sofort mit einem Break in den fünften Satz. Er war nun endlich voll da. Das Match drohte nun zu kippen. Lewis aber zeigte seine ganze Klasse und schaffte mit einem 115’er-Finish das Rebreak, sehr wichtig. Dem folgte aber ein eher schwaches Leg von beiden Spielern. Lewis war der Glücklichere und brachte seinen Aufschlag somit ins Ziel, ein Leg fehlte noch. Und es sah gut aus, er stellte sich Tops, bekam einen Matchdart, vergab ihn jedoch. King war allerdings nicht mehr in der Lage dies zu bestrafen und deswegen reichte es für Adrian um ins Viertelfinale einzuziehen! 4:1, ein deutlicher Sieg in einem Match, in welches Mervyn King einfach zu spät hineinfand. „Jackpots“ Gegner wird der Sieger aus dem Match zwischen James Wade und Devon Petersen.

James Wade findet seine WM-Form


PDC Dart WM

James Wade gegen Devon Petersen. Wieso ist dies keine klare Sache aus Sicht von „The Machine“? Ganz einfach, weil er bei dieser WM schon zwei Mal mit einem Bein im Turnieraus stand. Gegen Darren Webster in Runde eins überlebte er sechs Matchdarts, in der zweiten Runde gegen Andy Smith kam er nach 0:3 zurück, überstand nochmal zwei Matchdarts und zog ins Achtelfinale ein. Devon Petersen hingegen zeigte bisher ansprechende Leistungen. Er tanzte sich mit guter Laune durch die Matches und so besiegte er in der zweiten Runde auch „The Force“ Justin Pipe mit 4:1 um sich für das Achtelfinale zu qualifizieren.

James begann dieses Mal sehr stark und holte sich sein Leg sehr souverän. Dann aber zeigte er im zweiten Leg eine Leistung die schon eher an die bisherigen Performances erinnerte. Petersen schaffte den Ausgleich. Dies schien jedoch nur ein Zwischentief gewesen zu sein, eine kleine Unkonzentriertheit, denn von da an war er das komplette Match dann extrem sicher. So ließ er sich auch von nichts aus der Ruhe bringen. Devon war aber auch sehr stark und zeigte vier perfekte Darts zu Beginn des vierten Legs. Folgerichtig gelang dem Südafrikaner der Legausgleich, dann aber zeigte sich James wieder extrem sicher und so holte sich „The Machine“ den ersten Satz. Nach der ersten Pause machte er auch direkt so weiter und holte sich die ersten beiden Legs. Petersen verkürzte zwar nochmal, dies war aber nur für die Statistik. Wade war zu stark und baute seine Führung in den Sätzen auf 2:0 aus.

Weil Petersen im dritten Satz seinen einzigen Makel in diesem Match erneut zeigte, eine gewisse Schwäche auf die Doppel, behielt Wade seinen Aufschlag. Der Ausgleich folgte zwar auf dem Fuße, doch James blieb konstant. Er behielt sein eigenes Leg und schaffte auch das Break, was ihm die 3:0-Führung in den Sätzen einbrachte. Dem folgte dann der letzte Satz in diesem Spiel. Obwohl Devon Petersen weiterhin gut mithielt, war James Wade ihm immer einen Schritt voraus. Petersen hatte die Chancen Wade unter Druck zu setzen, verpasste es aber immer wieder, dies auch zu verwirklichen. So war der Satz zwar umkämpft, aber es wirkte nie so als würde James hier heute einen Satz abgeben. So kam es dann auch nicht. Mit zwei Breaks holte er sich den letzten Satz mit 3:2 und gewann das Match locker mit 4:0. Das war eine Leistungssteigerung, die der Engländer dringend brauchte. Im Viertelfinale trifft er auf den zweifachen Weltmeister Adrian Lewis, er wird also eine ähnliche Leistung wie heute brauchen.

Michael van Gerwen schlägt überragenden Anderson


PDC Dart WM

Das letzte Match der Nachmittagssession war das Aufeinandertreffen zwischen „Mighty Mike“ Michael van Gerwen und dem „Flying Scotsman“ Gary Anderson. Michael war bis dahin sehr gut im Turnier, kam ins Achtelfinale indem er Kevin McDine locker mit 4:1 besiegte. Mit dem gleichen Ergebnis gewann Gary gegen Brendan Dolan um sich dieses Match zu erarbeiten.

Die Partie begann gut für van Gerwen, er holte sich sein Leg sehr sicher. Auch Anderson gelang das ohne jegliche Probleme. Dies wiederholte sich in den folgenden zwei Legs, beide Spieler waren bei ihren Aufschlägen sehr souverän. Erst das fünfte Leg war dann sehr umkämpft. Beide waren nah beieinander, ehe Gary etwas davonzog. Der Schotte bekam dann auch drei Breakdarts zum Satzgewinn, vergab sie aber alle. Doch auch van Gerwen vergab seine drei Chancen um sich den Satz zu sichern. Diese Möglichkeit ließ sich Anderson diesmal nicht nehmen und so schaffte er das Break und ging mit 1:0 in Führung. Nach der ersten Pause blieb Anderson stark und holte sich sein eigenes Leg. Er war besser als Michael und konnte den Niederländer richtig unter Druck setzen. Aber auch unter Druck, oder gerade unter Druck, zeigte sich van Gerwen stark und checkte 126 Punkte aus. Danach startete er perfekt, machte nun seinerseits Druck, aber auch Anderson war kalt. Ein 100’er-Finish brachte den Schotten erneut in Führung. Diesmal startete dann auch Anderson perfekt, vergab aber einen Breakdart auf Bull. Dies nutzte Michael zum 2:2-Ausgleich. Das letzte Leg des zweiten Satzes war dann ebenfalls sehr knapp. „Mighty Mike“ stellte sich Tops Rest, Anderson stand bei 96. Er traf dann die einfache 20, danach die Doppel-18 und verfehlte Tops nur knapp. Die Breakchance nahm Michael wahr und glich in den Sätzen aus. Ein tolles Match bis dahin!

Die Pause kam zum falschen Zeitpunkt, zumindest für van Gerwen. Unfassbar stark kam Anderson zurück und schaffte zwei Breaks und den Gewinn des eigenen Legs um den Satz mit 3:0 für sich zu entscheiden. Gary spielte das Dart seines Lebens, selten hat man ihn in letzter Zeit so spielen sehen, vor allem bei so einem Gegner wie Michael van Gerwen! Nicht nur die Scores stimmten, diesmal stimmten auch die Doppel! Im vierten Satz holte er auch direkt sein Leg, musste dann aber trotz eines erneut bärenstarken Auftritts das 1:1 hinnehmen. Aber Gary war so stark, er holte sich erneut sein Leg und hätte fast auch den Satz geholt. Michael aber war langsam wieder besser im Match. Eigentlich war van Gerwen ja gar nicht schlecht, aber gegen Anderson wirkte er fast hilflos. Dennoch, das 2:2 gelang ihm und er bekam auch die Chancen diesen Spielstand in den Sätzen zu schaffen. Doch zwei Darts vergab er auf die Doppel-8. Gary ließ sich nicht zwei Mal bitten, checkte das Leg aus und ging mit 3:1 in Führung! Eine Überraschung bahnte sich an!

Die letzte Pause kam dann zum perfekten Zeitpunkt, zumindest für van Gerwen! Diesmal war er bärenstark wieder da, zeigte einen 12-Darter zum 1:0. Beide waren aber extrem gut im Match, es war ein Dartfestival! Anderson glich aus, ein 11-Darter von Michael brachte den Niederländer aber wieder in Führung. Er stand dabei sehr unter Druck. Auf Bull schaffte Gary dann das 2:2, ehe er ein wenig schwächelte und van Gerwen das 3:2 ermöglichte. In den Sätzen lag „Mighty Mike“ aber noch zurück. Das Niveau wurde danach gehalten, Anderson behielt seinen Aufschlag, Michael glich aus. Beide punkteten einfach so stark, dass sich derjenige, der das Leg nicht eröffnete, meist verbiegen konnte wie er wollte, er kam nicht zum Break. So folgten dann auch das 2:1 für Anderson und der erneute Ausgleich von Michael. Mit einem Lächeln stellte er sich bei 170 Rest Tops. Im letzten Leg dieses Satzes bekam Michael es dann aber doch hin, er schaffte das Break und blieb damit im Match, 3:3! Die Partie war dramatisch und unheimlich hochklassig, Werbung für den Dartsport! Der Entscheidungssatz stand an und Michael eröffnete ihn. Er behielt sein Leg und relativ knapp glich Anderson aus. „Mighty Mike“ dann mit fünf perfekten Darts, er geriet aber trotzdem unter Druck. Ihm gelang dennoch das 2:1 und weil das Momentum einfach einen Tick weiter auf Michaels Seite war, schaffte er auch das Break zum Sieg! 4:3 gewann Michael van Gerwen in einem tollen Match gegen Gary Anderson und zog so ins Viertelfinale ein. Sein Gegner wird Mark Webster sein.

Tobias Gürtler

Dart WM 2014 Teilnehmer Auslosung Startzeiten Ergebnisse


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