Welge und Hopp scheiden aus

In der dritten Session der diesjährigen Darts-WM lag für uns Deutsche der Fokus natürlich auf Andree Welge und Max Hopp. Aber mit Gary Anderson, Robert Thornton, Paul Nicholson und Andy Hamilton standen auch noch vier Spieler am Board, die man teilweise zum erweiterten Favoritenkreis zählen kann. Konnten alle ihrer Favoritenrolle gerecht werden?

Welge scheitert wie so oft an den Nerven

Es war sein sechster Auftritt bei einer Weltmeisterschaft und in den bisherigen fünf Auftritten unterlag er immer bereits im ersten Match. Dies sollte sich heute für Andree Welge ändern, er wollte seinen ersten Sieg feiern und in die Hauptrunde des Turniers einziehen. Sein Gegner dort wäre Andy Hamilton gewesen. Doch nach einem sehr kurzen, vom Niveau her schwachen Match in der Vorrunde gegen Julio Barbero aus Spanien, mussten diese Pläne schon wieder ad acta gelegt werden.

Das Match begann denkbar schlecht für Andree, er kassierte direkt ein Break. Julio Barbero zeigte kein starkes auftreten, allerdings reichte es um gegen einen verunsicherten und nervösen Welge in Führung zu gehen. Andree vergab im zweiten Leg dann ganze sechs Darts auf die Doppel und verpasste das 1:1. Er hatte bei 137 gestanden, während sein Gegner noch nicht im Finishbereich war. Der Verlust dieses Legs hatte nochmal psychische Auswirkungen auf den Bremer. Allerdings kämpfte Welge, er gab alles und so kam er zurück, checkte 91 aus und verkürzte auf 1:2. Dies war jedoch nur ein kurzes Aufbäumen. Barbero begann immer bessere Scores zu spielen, Welge kam einfach nicht hinterher. Und so war es am Ende einfach zu wenig um länger bei der WM dabei zu sein. Das Endergebnis war 4:1 für Julio Barbero und so musste der erste Deutsche bereits nach einem Match seine Sachen packen und verabschiedete sich aus dem Turnier.

PDC Dart WM

Hopp kämpfte, aber Thornton war zu groß

Der zweite Deutsche startete unmittelbar nach Welge ins Turnier. Mit dem erst 17-jährigen Max Hopp traf Deutschlands große Darthoffnung auf den Neuntplatzierten der Order of Merit, Robert Thornton. Und er startete gut! Nachdem „The Thorn“ sein erstes Leg gewann, legte Hopp los und gewann die nächsten drei Legs, um sich den ersten Satz zu sichern. Es keimte Hoffnung auf, vielleicht ist die Sensation ja doch machbar!

Doch die Hoffnung wurde schnell zerstört. Zunächst schien es, als würde Hopp so weiter machen, er gewann zwei der nächsten drei Legs und führte somit im dritten Satz bereits mit 2:1. Danach aber brach er immer mehr ein, sodass Thornton keinerlei Probleme damit hatte den zweiten Satz durch ein Break für sich zu entscheiden. Ausgleich. Das Dilemma nahm im dritten Satz seinen Lauf, als Hopp immer mehr an seinen Nerven scheiterte. Er hatte Probleme dabei sich Finishes zu stellen und rutschte immer wieder in kleine Felder auf dem Board ab. Dies führte zu einem glatten 3:0 für Thornton im dritten Satz. Auch im vierten Satz kam Hopp nicht mehr so recht auf die Beine. Er konnte zwar gegen einen Thornton, der nicht sein bestes Match ablieferte, noch ein Leg holen, das war aber nur noch für die Statistik. Thornton sicherte sich den 3:1-Sieg gegen Hopp und schickte den zweiten deutschen Teilnehmer nach Hause.

Anderson und Hamilton souverän in Runde 2

Gary Anderson traf in seiner Auftaktpartie auf den Briten Mark Dudbridge. „Flash“ wollte ein ruhiges Match abliefern und Anderson ein wenig ärgern, dies gestaltete sich jedoch als äußerst schwierig. Anderson war gut aufgelegt und konterte ein Break von Dudbridge direkt im darauf folgenden Leg. Danach nahm der „Flying Scotsman“ das Match in die Hand, und gab es nie mehr her. Den ersten Satz gewann er mit 3:1, im zweiten Satz hielt Dudbridge zwar gut mit, vermittelte jedoch zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, hier heute etwas ausrichten zu können. Einem 3:2-Sieg in Satz Nummer zwei folgte ein lockeres 3:0 im dritten und letzten Satz des Matches. 3:0 also auch das Endergebnis in einem doch eher einseitigen Match.

Auch Andy Hamilton zeigte sich in seinem Match souverän. Sowohl er, als auch Julio Barbero hatten zu Beginn des Spiels allerdings Probleme richtig in die Partie zu finden. Auch auf für ihn ungewohnt geringem Niveau, setzte sich Hamilton im ersten Satz mit 3:1 durch. Nach der Pause kam Barbero dann besser ins Match. Auch Hamilton zeigte sich stärker, ohne jedoch groß zu dominieren. Trotzdem sicherte er sich durch ein 3:2 den zweiten Satz, er hatte diesen aber auch eröffnet. Mit einer engagierten Leistung in Satz drei verdiente sich Barbero diesen und so holte er ihn auch. Dies war allerdings darauf zurückzuführen, dass Hamilton Probleme auf die Doppel hatte. Für mehr sollte es dann aber nicht mehr reichen. Die Nerven spielten Barbero im letzten Satz einen Streich und so vergab er drei sicher geglaubte Darts auf Tops. Hamilton konterte dies mit einem 112’er-Finish zum Break und zum Sieg. 3:1 am Ende für „The Hammer“.

Nicholson startet auf hohem Niveau

Mit Paul Nicholson gegen Stuart Kellett stand am zweiten Tag der WM nochmal ein Leckerbissen auf dem Programm. Und der hielt sein Versprechen absolut. Besonders Nicholson rief sein ganzes Potential ab und konnte einen durchaus starken Stuart Kellett aus dem Turnier werfen. Kellett zeigte einen 3-Dart-Average von etwa 100, aber Nicholson war einfach noch ein Stück besser. So wenig Stuart also auch falsch machte, so gering waren doch heute seine Chancen.

Beide Spieler starteten sehr stark ins Match und nach dem Break für Kellett begann Nicholson einen Lauf. Dem Rebreak folgten fünf weitere Legs die er in Folge gewann, was ihn innerhalb kürzester Zeit auf 2:0 in Front brachte, in den Sätzen wohlgemerkt. Hierbei hatte Kellett durchaus die Chance dies zu verhindern oder zumindest zu verzögern, aber das einzige was an seinem Spiel heute zu bemängeln war, war die Doppelquote. Nicholson hingegen traf etwa jedes zweite Doppel, was natürlich unglaublich stark ist. Im dritten Satz keimte nochmal Hoffnung für Kellett-Fans auf, da er sein zweites Leg holte und erneut das Break schaffte. Nicholson aber ließ sich nicht verunsichern, hielt sein Niveau und holte auch diesen Satz letzten Endes souverän. Mit einer starken Vorstellung und einem 3:0-Sieg sicherte Nicholson sich also das Weiterkommen in Runde zwei!

Tobias Gürtler

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