"Shorty" Seyler und Suljovic scheiden aus

Am letzten Tag der Vor- und Erstrundenpartien bei der diesjährigen WM traten mit "Shorty" Seyler(gegen Kevin Painter) und Mensur Suljovic(gegen Mark Webster) nochmal zwei deutschsprachige Teilnehmer an. Desweiteren stand heute die Nummer sechs der Welt, James Wade, auf der Bühne, er traf auf Darren Webster. Im Vorrundenmatch spielten Gino Vos und Royden Lam gegeneinander um den Gegner von Wes Newton für später am Abend zu ermitteln. Eine interessante Session also, welche mit viel Spannung aufwartete.

London

Mensur Suljovic scheitert knapp an Mark Webster

Er war die große Hoffnung der österreicher, wie so oft. Mensur Suljovic war wieder bei der WM mit dabei und hatte Mark Webster für sein Erstrundenmatch zugelost bekommen. Webster ist lange nicht mehr so gut in Form wie vor ein paar Jahren noch und damit konnte man auf alle Fälle ein sehr enges und ausgeglichenes Match erwarten. Und es wurde sehr knapp...

Mensur begann überragend! Er holte direkt das Break und warf fünf perfekte Darts im zweiten Leg. Webster holte Dieses allerdings dennoch. Suljovic aber blieb konzentriert, holte erneut ein Break und brachte auch sein eigenes Leg durch. Hierbei verpasste er auch sehr knapp ein 161'er-Finish, aber es war ja nicht so schlimm, er ging 1:0 in Führung. Auch im zweiten Satz blieb Mensur bärenstark und führte dank eines Breaks mit 2:0 in den Legs. Webster aber kämpfte sich zurück. Der Waliser wurde besser, war etwas kälter beim Checkout. 2:1 war das Resultat dessen. Mensur darauf wieder mit dicken Breakchancen, checkte fast 105 aus, traf darauf auch nur die Doppel-15 statt die Doppel-10. Webster blieb eiskalt, traf Tops und glich in den Legs wieder aus. Dann begann Mensur Federn zu lassen, er machte nun Fehler. Er traf bei 127 Rest zwei Mal die 5. Bei 127 Rest hatte er dann Bull Rest und stellte sich Tops. Ein Fehler, denn Webster hatte keine Probleme den Satz daraufhin für sich zu entscheiden, 1:1. Im dritten Satz hatte "The Gentle" dann erneut viele Breakchancen, ließ aber zu viel liegen. Webster war da weiterhin effizienter, führte wieder mit 1:0. Das eigene Leg machte Mensur mit viel Glück dann zu, er war wieder auf dem besten Wege die große Chance liegen zu lassen. 122 hatte er Rest, warf Bull, Triple-20 und stellte sich somit Doppel-6. Da blieb er lange hängen, später dann auf der Doppel-3, Webster stand bei 20 Punkten Rest. Da der Waliser aber auch Probleme hatte, passierte hierbei wenig. Mensur also letztlich mit dem glücklicheren Händchen, 1:1 in den Legs. Die Schwierigkeiten blieben aber weiter bestehen, so stand es 2:2. Suljovic hatte dann erneut Glück, dass Webster bei 100 den letzten Dart auf Tops verfehlte um den Satz zu gewinnen. Der österreicher schaffte das Break und führte nun wieder in den Sätzen.

Dart WM Der vierte Satz lief so ein wenig an Suljovic vorbei, als Fan vom österreicher durfte einem langsam angst und bange werden. Webster gewann Satz vier souverän. Zu Beginn von Satz fünf schaffte Mensur dann aber mal wieder ein Break, Webster aber gelang das Rebreak und danach das 2:1 um in Führung zu gehen. Nachdem "The Gentle" das 2:2 schaffte, checkte Webster 150 zum 3:2 aus. Aber er brauchte ja zwei Legs Vorsprung. Suljovic war also noch im Match und er eröffnete das Leg. Er stellte sich dann 57 Rest, Webster war bei 223 und warf eine 180. Suljovic stand unter Druck, traf dann zwei Mal die einfache zwei und kam somit nicht zum auschecken. Webster blieb kalt und beendete das Match. 3:2 also für Webster am Ende, Suljovic ist ausgeschieden.

Darren Webster stand kurz vor der Sensation

Darren Webster traf auf den siebenmaligen Major-Sieger James Wade. Also, klare Sache, Wade wird das Ticket für die zweite Runde locker ziehen! Richtig? Falsch! Nachdem man bereits mit Suljovic gegen Mark Webster ein sehr spannendes Spiel sah, übertraf diese Begegnung das noch einmal. Doch machen wir nicht den zweiten Schritt vor dem Ersten, also zurück zum Start.

Das Match begann sehr zäh, beide spielten keine hohen Averages, waren aber zunächst relativ effektiv auf die Doppel. Wade holte sich Satz eins, ein Satz, bei dem beide Spieler ihre Legs durchbrachten. 3:2 also für "The Machine". Der zweite Satz lief ganz genauso. Beide Spieler brachten ihre Legs durch und so gewann diesmal Darren mit 3:2. Ausgleich also in den Sätzen, das war hier bisher Dienst nach Vorschrift. Das erste Break folgte im zwölften Leg des Matches. 1:0 führte Wade bereits und dann schaffte er den Leggewinn beim Aufschlag des Gegners. 2:0 also. Nun aber begann das Match spannend zu werden. Webster kämpfte sich zurück, schaffte direkt das Rebreak. Wade daraufhin extrem schwach auf die Doppel, was Webster zu nutzen wusste. 2:2 und wenig später 2:3 aus Sicht von Wade. 1:2, den Satz hatte er hergeschenkt.

Webster spielte daraufhin wirklich sehr konstant und brachte Wade ein ums andere Mal in Schwierigkeiten. Wade verpasste es in dieser Phase sein ganzes Können abzurufen. Aber er brachte sein Leg durch, dank eines 141'er-Finishes. Webster hatte das Leg zuvor gewonnen und somit stand es 1:1. Darren aber ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, war unheimlich kalt. Er checkte 68 aus, was wichtig war, da Wade sehr viel Druck machte. Mit der Doppel-5 glich Wade daraufhin aus. Dann kam ein sehr wichtiges Leg. Wade brauchte das Break, sollte er es nicht holen, wäre er aus der WM ausgeschieden. Und was passiert? Er hat Probleme hohe Scores zu erzielen. Dies brachte Webster die Chance. Beide standen auf Tops, Webster aber durfte anfangen. Dieser traf die einfache 20, warf dann neben die Doppel-10 und traf daraufhin die Doppel-6. Die ersten drei Matchdarts waren also vergeben, Wade mit der Chance zum 2:2 in den Sätzen. Jedoch vergab er die Chance, er blieb bei 20 Rest stehen. Also drei weitere Matchdarts für Webster, diesmal auf Doppel-4. Alle drei setzte er neben das Doppelfeld. Unfassbar! Wade warf seinen letzten Dart dann in die Doppel-10 und glich so tatsächlich nochmal in den Sätzen aus. Wade war schon fast ausgeschieden, nun hatte er also doch noch die Chance.

Der letzte Satz des Matches begann nun, die Spieler brauchten mindestens zwei Legs Vorsprung, das war klar. Wade fing gut an, holte sich sein Leg und auch schaffte direkt danach das Break. Er hatte aber Glück, denn Webster hätte beinahe die 161 ausgecheckt, das wäre was gewesen! So aber 2:0. Wade dann auf Shanghai, verfehlte aber Tops, somit gelang Webster das Rebreak. Den ersten Matchdart von Wade abgewehrt. Er hätte schon längst durch sein können, aber Webster blieb gut im Match, er ließ sich nicht beirren. Sein Problem: Wade war nun auch immer besser im Match. Und so kam es, wie es kommen musste. Wade gelang erneut ein Break und dank seines zweiten Matchdarts durfte am Ende dann doch "The Machine" jubeln. Sehr bitter für Webster, er wird den vergebenen Matchdarts sicher noch nachtrauern. 3:2 für Wade, welcher in der zweiten Runde auf Andy Smith trifft.

Lam schlägt Vos und ärgert Newton

Mit Royden Lam gab es im heutigen Vorrundenmatch den nächsten Debütanten bei dieser WM. Gino Vos kennt den Ally Pally bereits, er war schon 2013 hier. Daher war er vielleicht auch ein wenig der Favorit, allerdings konnte man beide Spieler doch eher auf einem Level einschätzen. Lam aber startete super in das Match und schaffte sofort ein Break. Eiskalt checkte der Junge aus Hongkong mit seinem ersten Dart aufs Doppel aus. Im zweiten Leg dann ein paar Problemchen, aber auch hier checkte Royden letztlich aus. Vos brachte daraufhin sein eigenes Leg durch, verkürzte auf 1:2. Lam aber blieb die Ruhe selbst, erhöhte mit seinem eigenen Leg auf 3:1. Die Scores waren von beiden Spielern gut, aber Lam war dem Niederländer Gino Vos immer einen Schritt voraus. Ganz souverän holte er dann auch folgerichtig das nächste Break und schlug Vos somit recht deutlich 4:1 in den Legs.

Später am Abend traf Lam dann auf Wes Newton. Mit Per Laursen(gegen Terry Jenkins) und Devon Petersen(gegen Steve Beaton) schafften ja bisher zwei der Vorrundensieger auch den Sprung in die zweite Runde. Die anderen haben sich aber auch immer wieder als schwierige Gegner präsentiert. Lam schwebte ähnliches vor, jedoch lief es nicht ganz so gut zu Beginn. Newton startete mit einem Break und konnte auch das eigene Leg gewinnen. Lam kam dann aber besser ins Spiel und nutzte die Chancen, die Newton ihm gab. 2:2 stand es nach vier Legs. Wes nutzte aber seine Erfahrung und holte erneut ein Break um den ersten Satz für sich zu entscheiden. Der zweite Satz lief dann deutlicher. Newton war nun besser im Match, scheiterte nur knapp am 170'er-Finish und brachte den Satz dann locker mit 3:0 nach Hause.

Erst danach schien das Spiel doch ein wenig in Richtung Lam zu kippen. Newton vergab eine erneute Breakchance, verfehlte dabei ein Singles-Feld, was Lam nach einigen Schwierigkeiten zum 1:0 nutzte. Daraufhin startete er perfekt und schaffte am Ende auch das Break. Es wirkte, als würde Newton nicht alles geben. Ihm gelang allerdings das Rebreak mit einem 104'er-Finish, was schlussendlich aber nichts brachte. Weil Newton erneut ein Singles-Feld verfehlte, bekam Lam die Chance den Satz zu entscheiden. 50 hatte er Rest, drei Darts. Wie machte er es? 18 für Doppel-16? 10 für Tops? Nein. Er zog direkt auf Bull und traf. 2:1 nur noch in den Sätzen! Im vierten Satz holte Lam gleich zu Beginn wieder ein Break. Und weil Newton Chancen liegen ließ, bekam er die Chance auf 2:0 davonzuziehen. Wieder standen 50 Rest, wieder zielte er direkt auf Bull, aber diesmal vergab er die Chance, wenn auch sehr knapp. Newton reagierte gut, schaffte doch das Rebreak und so stand es 1:1. Auch das Leg darauf konnte Newton für sich entscheiden, aber wieder war es knapp. Lam verpasste die Chance zum Break, checkte fast 101 aus. Die Doppel-8 verfehlte er denkbar knapp. Royden aber blieb im Match, holte sein eigenes Leg und glich somit in den Legs erneut aus. Es hat aber nichts mehr geholfen, denn mit einem 12-Darter machte Newton das Match im folgenden Leg zu. 3:1 also in den Sätzen, eine Niederlage zwar für Lam, aber er zeigte eine ansprechende Leistung! Wes Newton hingegen ist weiter.

"Shorty" Seyler unterliegt überragendem Kevin Painter


PDC Dart WM

Bevor das Match begann war bereits klar, "Shorty" ist die letzte deutsche Hoffnung, nachdem Welge und Hopp bereits ausgeschieden waren. Aber mit Kevin Painter als Gegner war klar, es würde kein Selbstläufer für den Deutschen werden. Der WM-Finalist von 2004 rutschte zuletzt in der Order of Merit ab und ist hochmotiviert sich wieder hochzuarbeiten. Das Match begann aber sehr gut für "Shorty". Er startete perfekt und holte ungefährdet das erste Leg, er hatte es auch eröffnet. Was dann folgte war eine Demontage. Kevin Painter spielte überragendes Dart, vielleicht in der Summe das Beste, was wir bei der diesjährigen WM bisher gesehen haben. In Windeseile stand es 3:1 für Painter, zu dem Zeitpunkt mit einer 100%-Quote auf die Doppel. Im zweiten Satz ging es so weiter. Seyler hatte durch die hohen Scores und diese unfassbar starke Checkoutquote von Painter Probleme mitzuhalten. Ein 3:0 in Satz zwei gab dies auch deutlich wieder. Aber Painter vergab zum ersten Mal einen Dart auf ein Doppel. Sechs von sieben Versuchen waren dennoch drin. Satz drei war dann der letzte Satz der ersten Runde. Painter blieb konstant stark, und checkte konsequent aus. Seyler sah kein Land mehr und so gewann Painter auch diesen Satz mit 3:0. Am Ende waren von elf Versuchen auf die Doppel ganze neun Darts drin, das macht eine Checkoutquote von etwa 82%, absolute Weltklasse. Also letztendlich braucht sich "Shorty" nicht zu schämen, ein Painter in dieser Form stellt auch eine ernsthafte Gefahr für die Top-10 der Order of Merit dar. Also, 3:0 für "The Artist", welcher in Runde zwei einzieht. Für die deutschsprachigen Dartspieler ist die WM allerdings schon nach der ersten Runde vorbei, schade.

Tobias Gürtler

Darts in London

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