Gary Anderson bleibt Weltmeister

Geschichte wiederholt sich, oder nicht? Im Jahr 2011 trafen Gary Anderson und Adrian Lewis im WM-Finale aufeinander. Damals hatten beide noch keinen Major-Titel bei der PDC errungen. Lewis spielte einen 9-Darter und sicherte sich letztlich den Pott. Die Vorzeichen fünf Jahre später waren andere. Beide waren inzwischen Weltmeister und haben auch andere große TV-Turniere gewinnen können. Gary Anderson ging als amtierender Weltmeister und in der aktuellen Verfassung als der Favorit in die Partie.

Die Wege ins Finale

Adrian Lewis startete mit einem lockeren 3:0-Erfolg gegen den Niederländer Jan Dekker ins Turnier. Seine Ambitionen untermauerte er auch gegen „Goldfinger“ Andrew Gilding, als er mit 4:0 gewann. Er schien passend zur Weltmeisterschaft ml wieder in Top-Form zu sein. Auch im Achtelfinale gab „Jackpot“ nicht einen einzigen Satz ab. Adrian spielte gegen den Österreicher Mensur Suljovic und ließ dem Kontrahenten im Grunde keine Chance. Zu dominant war sein Auftreten, zu kalt war er beim Auschecken. Die weiße Weste sollte jedoch nicht ewig rein bleiben. In der Runde der letzten acht war Peter Wright sein Gegner. Der Schotte konnte am Ende zwei Sätze holen, was jedoch nur Ergebniskosmetik war. Adrian hatte die Partie über die gesamte Zeit im Griff. So auch gegen Raymond van Barneveld im Halbfinale, als er zwar drei Sätze abgab, zuvor aber bereits mit 5:0 führte und so nur noch einen einzigen Satz benötigte. Den holte er sich und so zog er zum dritten Mal ins WM-Finale ein.

Sein drittes WM-Finale spielte auch Gary Anderson. Nach 2011 und 2015 stand er auf dieses Mal im Endspiel. Er fing seine erste Partie der WM mit einer 180 an und besiegte Andy Boulton am Ende klar mit 3:0. Gegen Daryl Gurney lag er zunächst hinten und hatte ziemliche Probleme. Seine Erfahrung brachte ihm am Ende aber den 4:1-Sieg ein, der deutlicher ausfiel, als das Match verlief. Überhaupt nicht eng war das Match in der dritten Runde. Vincent van der Voort hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und konnte Gary nichts entgegensetzen. Am Ende holte der Niederländer nur ein Leg und so siegte der „Flying Scotsman“ klar mit 4:0. Auch im Viertelfinale zeigte er sich in immer besserer Verfassung, als er James Wade 5:1 bezwingen konnte. Als er dann auch noch Taylor-Bezwinger Jelle Klaasen im Halbfinale mit 6:0 vom Oche fegte und dabei einen 9-Darter warf, ging er als großer Favorit ins Finale.

Lewis in wichtigen Momenten nicht zur Stelle

Das Finale der Weltmeisterschaft 2016 zwischen Adrian Lewis und Gary Anderson begann etwas überraschend. Es war zunächst kein Feuerwerk. Vor allem Gary Anderson war noch nicht so ganz im Match. Lewis war zu Beginn stärker. So holte er sich sein erstes Leg und hatte auch drei Breakdarts im zweiten Leg. Dies schaffte er zwar nicht, konnte dies aber zwei Legs später nachholen und so mit 1:0 in Führung gehen. Erst danach wurde Gary dann stärker. Ein 11-Darter zu Beginn des zweiten Satzes war ein erstes Zeichen in diese Richtung. Den Satz holte er sich ohne Legverlust und weil Adrian sich ein wenig raus bringen ließ, gelang Gary sogar wenig später die 2:1-Führung in den Sätzen. Diese hielt jedoch nicht sonderlich lange an. Anderson machte Fehler, verrechnete sich und warf nicht mehr die großen Scores. Lewis nahm diese Einladungen an und holte das eine, nötige Break um in den Sätzen auf 2:2 auszugleichen. Es war eine Partie auf Augenhöhe. Beide Spieler schenkten sich nichts, Fehler wurden meist konsequent bestraft. Anderson startete mit einem Break in den fünften Satz, Lewis checkte 131 Punkte zum Rebreak. Weil Gary dann fünf Breakdarts liegen ließ konnte Lewis das 2:1 holen. Es folgten fünf perfekte Darts des Engländers und letzten Endes auch der Satzgewinn zum 3:2.

Adrian Lewis erhält als Vize-Weltmeister 150.000 £ und rückt auf den dritten Platz der Weltrangliste vor
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Als er dann via 11-Darter auch noch direkt mit einem Break startete, schien es, als könne sich Lewis ein wenig absetzen. Doch im Leg darauf warf er unterirdische Scores, sodass Gary ausglich und den Satz gefahrlos ins Ziel brachte. In der Folge verpasste Adrian immer wieder gute Chancen, verfehlte einige wichtige Doppel. So konnte sich Gary Anderson zwei Breaks holen und mit 4:3 in Führung gehen. Es war eine Phase, in der beide Spieler sehr aufgeregt schienen. Lewis vergab weiterhin sehr wichtige Chancen auf Doppel, hatte zudem ab und an Pech, als ihm innerhalb von zwei Aufnahmen gleich zwei Bouncer widerfuhren. Gary auf der anderen Seite verrechnete sich ein weiteres Mal und überwarf sich so bei 86 Punkten Rest. Doch Lewis vergab die 138 Punkte auf der Doppel-12 und so setzte sich Anderson auf 5:3 ab. Die Pause schien dem Engländer aber gut zu tun, denn er kam sehr furios zurück. Endlich saßen auch die wichtigen Darts und so holte er ein Break und checkte 121 Punkte um wieder auf 4:5 zu verkürzen. Doch diesen Lauf wusste Gary direkt wieder zu unterbinden. Er holte seinerseits den zehnten Satz ohne Legverlust und war damit nur noch einen Satz von der Titelverteidigung entfernt. Lewis aber gab nicht auf. Er warf einen 11-Darter und holte danach noch ein Break zum 2:0. Der Satz ging ohne Probleme an Adrian. Auf dieser Welle ließ er sich treiben und holte ein Break zu Beginn des zwölften Satzes. Gary war in keiner guten Phase zu dem Zeitpunkt, konnte aber direkt das Rebreak holen, was ihm nochmal Aufwind gab. Ein sehr merkwürdiges Leg holte sich Gary mit einem unheimlich wichtigen 170’er Finish, sodass nur noch ein Leg zum Sieg fehlte. Anderson startete das folgende mit vier perfekten Darts, während Lewis nicht mehr dran zu glauben schien. Gary vergab zwar seinen ersten Matchdart, holte aber wie im letzten Jahr auf der Doppel-12 den Weltmeistertitel. Am Ende setzte er sich mit 7:5 durch.

Tobias Gürtler

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