Taylor sichert das Traummatch

Die letzten drei Viertelfinalisten wurden am Abend des zwölften Tages ermittelt. Dabei traten drei Spieler an, die als Favoriten in ihre Spiele und auch ins Turnier gingen. Zum einen war da Top-Favorit Michael van Gerwen, der es mit dem sehr selbstbewussten Darren Webster zu tun bekam. „Snakebite“ Peter Wright spielte gegen den sehr ruhigen und meist unauffälligen Ian White. Und Rekordweltmeister Phil Taylor bekam es mit Max Hopp-Bezwinger Kim Huybrechts aus Belgien zu tun.

Wright weiterhin souverän

Für Peter Wright lief die Weltmeisterschaft bis zu diesem Punkt sehr problemlos. In seinen beiden bisherigen Spielen gab er noch keinen Satz ab, in seinem Zweitrundenmatch gegen Jamie Lewis gar nur ein Leg. Klar, dass er gegen Ian White ähnlich locker in die nächste Runde einziehen wollte. Zu Beginn deutete auch tatsächlich alles darauf hin. Im ersten Satz gab es eigentlich keine Gegenwehr von „Diamond“, der lediglich 73 Punkte im Schnitt war, und so holte Peter sich den ersten Satz. Auch danach blieb er noch locker, gab zwar ein Leg ab, doch Satz zwei war erneut keiner Diskussion würdig. Ian wirkte sehr verkrampft, bekam sein Spiel überhaupt nicht auf die Bühne. Allerdings wurde er so allmählich lockerer und bekam erste Chancen. Weil er aber ein 104’er Finish vergab und wenig später keinen Dart auf die gestellte Doppel-12 bekam, ging Peter mit 3:0 in Führung und die Partie schien durch zu sein. Vor allem nachdem „Snakebite“ vier perfekte Darts ans Board zauberte und erneut 1:0 mit einem Break in Führung ging, schien die Messe gelesen. Doch plötzlich schien sich bei White ein Schalter umzulegen und die Triple wurden getroffen. Auch auf die Doppel wurde er stärker und so holte er sich drei Legs hintereinander und damit seinen ersten Satz. Von da an war es eine Partie auf Augenhöhe, die jedoch durch den großen Vorsprung von Wright und den Fakt, dass die Leistung für ein Break für Ian dann doch nicht ausreichte, nicht mehr spannend wurde. Peter brachte seine eigenen Legs nach Hause und siegte am Ende dann doch sehr klar mit 4:1.

Bei der Partie zwischen Phil Taylor und Kim Huybrechts wusste man nicht so recht, was man erwarten sollte. Beide waren zu großen Matches fähig, jedoch konnten sie bei dieser WM noch nicht ihr starkes Niveau an den Tag legen. Kim hatte sich aber anscheinend was vorgenommen und startete mit der 500. 180 dieser Weltmeisterschaft in das Match. Nach einem 106’er Finish und Fehlern Taylors stand es auch schnell 2:0 für den Belgier, der diesen Satz allerdings tatsächlich noch her gab. Von diesem Rückschlag erholte er sich lange Zeit nicht und so tat Taylor das, was er über Jahre perfekt umsetzte: Er bestrafte seinen Gener für jede mentale Schwäche die er zeigte. So checkte er unter anderem 101 Punkte zu einem Break und holte sich ohne Probleme den zweiten und dritten Satz. Kim war zwar nicht schlecht, mit dem brillant aufgelegten Taylor konnte er aber nicht mithalten. Das Match schien bereits durch zu sein, als plötzlich Kim nochmal zurück kam. Unter großem Druck checkte der „Hurricane“ 104 Punkte zum 2:2 in den Legs und überlebte zwei Matchdarts, ehe er sich seinen ersten Satz sichern konnte. Nun hatte er Lunte gerochen. Er gab noch nicht auf und warf alles rein, was er noch hatte, in erster Linie aber die Darts. Er ließ sich von Rückschlägen nicht mehr raus bringen, blieb nervenstark und checkte erneut unter Druck 109 Punkte. Nachdem Phil die Doppel-16, wie in dieser Phase häufig, verpasste, verkürzte Kim in den Sätzen auf 2:3 und die Partie schien wieder offen. Im sechsten Satz konnte Taylor allerdings durch ein Break schnell auf 2:0 davon ziehen. Er vergab dann einen weiteren Matchdart, sodass Kim verkürzte, doch verpasste dann zu viele Chancen. Insgesamt vier Doppel verfehlte er und so nutzte „The Power“ seinen achten Matchdart zum 4:2-Erfolg. Damit tütete er auch die prestigeträchtige Viertelfinalpartie gegen Raymond van Barneveld ein.


Webster noch zu schwach für van Gerwen

Im letzten Achtelfinale durfte dann der Top-Favorit nochmal ran. Michael van Gerwen bekam es mit Darren Webster zu tun und auch wenn er gegen die 35 der Welt eigentlich unschlagbar schien, erinnerten sich doch viele an deren Aufeinandertreffen bei den Players Championship Finals, als Darren plötzlich mit 6:0 führte. In diesem Spiel wollte MVG die Aufgabe natürlich lockerer bewältigen, doch die bisherigen Ergebnisse bei dieser WM ließen darauf schließen, dass der „Demolition Man“ da andere Pläne hatte. Entsprechend stark fing der Engländer auch an, als er unter Druck mit zwei Darts 100 Punkte auscheckte. In den entscheidenden Momenten verpasste er aber leggübergreifend fünf Breakdarts und auch Satzdarts, weswegen Michael in Führung ging. In den zweiten Satz startete „Mighty Mike“ mit einem Break, was Darren aber sofort kontern konnte, nachdem Michael 152 Punkte nicht checkte. Trotz fünf perfekter Darts von Webster gelang dem Niederländer dann aber ein erneutes Break, da er einen starken 11-Darter zeigte. Der zweite Satz ging auch an den Weltranglistenersten, der sich so in eine gute Position brachte. Diese konnte er in der Folge dann sogar noch verbessern, nachdem er im dritten Satz nicht ein einziges Leg abgab. Er erhöhte immer weiter das Tempo, was Webster einfach nicht mithalten konnte. Es kamen auch immer wieder Fehler von ihm, oftmals rutschte ein Dart in die einfache eins ab. Im vierten Satz zeigte Michael dann direkt mal ein 170’er Finish zu einem Break, 155 brachte er jedoch nicht auf null. So kam Webster nochmal etwas besser rein und holte sich seinerseits einen Satz. Dieser sollte am Ende aber lediglich für die Statistiker wichtig sein. Zwar lag Michael zunächst 0:2 zurück, zeigte jedoch seine Klasse, als er diesen noch zu seinen Gunsten drehte. Dabei zeigte er ganz nebenbei auch nochmal sieben perfekte Darts. Am Ende siegte er völlig verdient und deutlich mit 4:1 und zog als letzter Spieler ins Viertelfinale ein.

Tobias Gürtler

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