Kevin Simm überrascht am Oche

Am vierten WM-Tag gab es erneut zwei Sessions. Am Nachmittag fanden die ersten Partien statt und besonders interessant war im Vorfeld die Frage, wie sich Grand Slam-Viertelfinalist Chris Dobey gegen Justin Pipe schlagen würde. Von Mark Webster erwartete man gegen Joe Murnan eine relativ souveräne Vorstellung. Am Ende traf Ian White dann auf den Sieger des Vorrundenmatches zwischen den Debütant Kevin Simms und Gilbert Ulang, welcher aber schon zwei Mal beim World Cup of Darts mitwirkte.

Dobey bestätigt Leistung vom Grand Slam

Kevin Simm erkämpft sich durch seinen Sieg über Gilbert Ulang einen Startplatz in der Hauptrunde der Darts WM
Kevin Simm erkämpfte sich durch seinen Sieg über Gilbert Ulang einen Startplatz in der Hauptrunde der Darts WM

In der Vorrunde bekam es Kevin Simm mit Gilbert Ulang zu tun. Gilbert war durch World Cups bei denen er für die Philippinen antrat schon an größere Bühnen gewöhnt. Kevin hingegen war bisher noch kaum in Erscheinung getreten. Lediglich bei den World Masters und UK Open war er ein paar Mal mit mäßigem Erfolg unterwegs. Umso überraschender, dass er sich beim PDPA Qualifier Event für die WM qualifizierte und dabei unter anderem Ross Smith und John Bowles bezwang. Er ging aber natürlich als Außenseiter in die Partie und hatte auch einen schwachen Start. Zu der Zeit konnte er sich bei Ulang bedanken, der einfach die Doppel nicht traf, dass er nicht schnell hinten lag. So nutzte Simm die Zeit, fand allmählich immer besser ins Match und holte sich mit einem starken 100’er Finish den ersten Satz. Auch im zweiten ging es umkämpft zu. Dort war es erneut Simm, der etwas stärker war und fast 131 Punkte zum Break auscheckte. Weil Ulang aber erneut auf Tops vergab, holte sich Simm trotzdem das Break. Dies konnte Ulang zwar noch korrigieren und zum 2:2 ausgleichen, doch im letzten Leg dieses Satzes war Simms dank seiner Scores erneut der Mann mit Oberwasser. Er konnte es sich sogar leisten sechs Matchdarts zu vergeben, ehe er mit 2:0 in die erste Hauptrunde einzog.

Mit Überraschungen kennt auch Chris Dobey sich aus. Er nahm am diesjährigen Grand Slam of Darts teil und schaffte es bis ins Viertelfinale. Gegen Justin Pipe wollte er zeigen, dass dieser Erfolg kein Zufall war. Und er war von Beginn auch der klar bessere Spieler. Ein 13-Darter zum Start wurde durch ein Break vergoldet, weil Pipe fünf Möglichkeiten auf die Doppel vergab. Er konnte dann zwar Antworten, aber Dobey nutzte erneut vier ausgelassene Chancen zum ersten Satzgewinn. Dies sollte sich auch weiter durch die Partie ziehen. Dobey spielte wirklich klasse, zeigte unter anderem einen 11-Darter und holte sich dank eines 101’er Finishes den zweiten Satz. Aber Pipe war auch wirklich nicht gut. Sehr oft fehlten die Triple. Wenn sie denn mal kamen, dann traf er die Doppel nicht. Es lief nicht viel zusammen bei „the Force. Dann aber legte er ein wenig zu, ging im dritten Satz mit 2:0 in Führung. Dobey aber kam zum Ausgleich und durfte das entscheidende Leg eröffnen. In diesem vergab er dann jedoch zwei Matchdarts, sodass Pipe wichtige 78 Punkte auf null bringen und in den Sätzen auf 1:2 verkürzen konnte. Dies schien Chris aber nichts auszumachen. Er checkte 100 und 105 Punkte und ebnete den Weg zu einem Weiterkommen. Zwar konnte Pipe nochmal ausgleichen, doch vergab er als es darauf an kam wieder mal vier Darts auf die Doppel. So kam Dobey zu seinem dritten Matchdart, den er auch prompt nutzte. Damit siegte Chris 3:1 und wird in der zweiten Runde auf Chisnall oder Rowby-John Rodriguez treffen.


Murnan scheidet unglücklich aus

Joe Murnan ist ein Spieler der schon an einigen großen Turnieren teilgenommen hat, nur für große Erfolge hat es eigentlich nie gereicht. Im letzten Jahr setzte er sich in einem sehr bescheidenen Erstrundenmatch gegen Andy Hamilton durch, heute wollte er stärker spielen aber das gleiche Ergebnis einfahren. Sein Gegner war Mark Webster, der das natürlich verhindern wollte. Das erste Leg ging aber ganz klar an Murnan, der dann aber Breakchancen liegen ließ. Dies nutzte Webster zum Ausgleich und um in die Partie zu finden. Danach war der Waliser leicht stärker, aber Murnan war immer nah dran, stellte sich jeweils ein Finish. Im zweiten Satz ging es bitter weiter. Joe stellte sich Tops, Webster checkte 129 Punkte aus. Wieder stellte er sich Tops, Webster war zur Stelle, checkte 88 Punkte. Wenig später hatte Murnan 110 Rest, verpasste nach der Triple-20 jedoch die einfache 10, Mark sicherte sich den zweiten Satz. Es war ein unglaublich bitterer Verlauf für Murnan, der sich aber nicht unterkriegen ließ. Er machte einfach weiter und behielt im dritten Satz seine beiden Aufschläge, hatte jedoch keine Möglichkeit aufs Break, auch wenn er sich ein weiteres Mal Tops zurechtgelegt hatte. Dann aber vergab er eine große Chance auf die Doppel-20, sodass Webster die Chance zum Break und Matchgewinn bekam. Diese ließ sich Mark nicht nehmen. Er checkte 84 Punkte mit zwei Darts und setzte sich mit einer eiskalten Doppelquote von 81% mit 3:0 durch.

Als letztes bekam es dann Vorrundensieger Kevin Simm mit Ian White zu tun. Nachdem schon der Sieg gegen Ulang recht überraschend an Simm ging, schien er gegen Ian White nicht den Hauch einer Chance zu haben. Aber genau die wollte er nutzen und startete richtig gut. Er spielte einen 15-Darter zum Break und ging in Führung. Und wer weiß wie dieses Match gelaufen wäre, wenn er in wichtigen Momenten die Chancen genutzt hätte. Im zweiten Leg verfehlte er die Dopel-19 oder Doppel-8 und so kam Ian White direkt zu einem Rebreak. Wenig später verpasste Simm ein 110’er Finish und wieder war White da. „Diamond“ war nicht wirklich gut, aber es reichte um Kevin für Fehler zu bestrafen und sich den ersten Satz zu holen. Doch Simm machte einfach weiter. Er warf eine 180 und holte sich das erste Leg im zweiten Satz. Nachdem beide dann perfekt starteten, war es dennoch White, der den Druck wieder erhöhen konnte. Diesem schien Simm standzuhalten, als er auf ein Break mit einem Rebreak antwortete. Dann aber ließ er wiederum Möglichkeiten aus um sich dieses Mal sogar den Satz zu holen und so checkte Ian 130 Punkte auf dem Bullseye zum 2:0. Auch danach gab Simm nicht auf, versuchte weiter alles. Doch in der Summe merkte man schon, wer von den beiden der Profi war, auch wenn dieser unter seinem Niveau spielte. Fast checkte dieser auch 151 Punkte aus, weil Simm lange auf die Doppel brauchte, doch das Leg ging doch noch an den Qualifikanten. Am Ende sollte Kevin dann aber doch kein Satzgewinn vergönnt bleiben. Ian spielte die Partie mit seiner Erfahrung zu Ende und gewann letztlich mit 3:0.

Tobias Gürtler

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