Dragutin Horvat ausgeschieden

Am sechsten Tag der WM waren die Augen der deutschen Fans ganz besonders auf den Ally Pally gerichtet. Der erste von zwei deutschen Startern hatte seinen Auftritt. Super League-Sieger Dragutin Horvat bekam es in der Vorrunde mit dem Russen Boris Koltsov zu tun und bei einem Sieg wartete Simon Whitlock später am Abend. Außerdem gab es noch den Kracher der ersten Runde, Raymond van Barneveld gegen Robbie Green. Brendan Dolan und Christian Kist machten den Abend komplett.

Horvat kämpft sich durch die Vorrunde

In der Vorrunde durfte also gleich eine der beiden deutschen Hoffnungen, Dragutin Horvat, sein Können unter Beweis stellen. Er traf auf den Russen Boris Koltsov, der 2015 bei der WM Erfahrung sammelte, als er durch einen Sieg über Haruki Muramatsu in die erste Runde einzog und dort auf Kevin Painter traf. Auch vom World Cup of Darts ist er der Mehrheit ein Begriff. Die Nervosität war „Braco“ anzumerken, er startete nicht wirklich gut. Koltsov holte sich die ersten beiden Legs, bevor auch Dragutin am Board angekommen war. Den Satz musste er dennoch hergeben. Nach der Pause kam er dann etwas besser zurecht, vergab aber immer wieder ganz viele Chancen auf die Doppel. Dennoch gelang ihm, auch dank seiner zweiten 180 im Match, ein Break und so glich er in den Sätzen aus. Dann aber ließen ihn die Nerven im Stich. Er hatte im dritten Satz immer wieder richtig viel Vorsprung, weil seine Scores deutlich stärker als die von Koltsov waren. Doch die Doppel wollten einfach nicht fallen und so tat Boris einen wichtigen Schritt, als er 2:0 führte. Dragutin aber gab nicht auf. Er verkürzte und warf dann eine immens wichtige 140. Dennoch stellte sich „The Viking“ 36 Punkte Rest und so musste Horvat 101 Punkte auschecken um im Turnier zu bleiben. Genau das tat er und durfte dann das entscheidende Leg beginnen. Dort war er erneut der bessere Spieler und beendete mit seinem ersten Matchdart auf Tops die Partie. Am Ende siegte er also knapp mit 2:1 und zog in die erste Runde gegen Simon Whitlock ein.

Christian Kist, BDO Weltmeister von 2012, fand nach gesundheitlichen Problemen nie wieder zu alter Form zurück
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Ein recht kurioses Match sollte folgen. Brendan Dolan traf auch Christian Kist und im Vorfeld war man sich gar nicht so sicher, welcher der beiden Spieler sich würde durchsetzen können. Den deutlich besseren Start erwischte Dolan, der die Doppelschwäche seines Kontrahenten nutzte und zwei Breaks holte. Er gab kein Leg ab und holte sich den ersten Satz. Doch Kist kam zurück, startete seinerseits mit einem Break in den zweiten Satz. Dieses Mal verpasste der „History Maker“ die Doppelfelder und so holte sich Kist auch das 2:0 und durch ein 105’er Finish zum zweiten Break den Satzausgleich. Dieser Verlauf setzte sich auch in der Folge weiter fort. Der Spieler, der einen Satz beginnen durfte, spielte in diesem nicht gut, ließ viele Chancen aus. Dolan also erneut mit zwei Breaks und einem Satz ohne Legverlust zur erneuten Führung. Dabei zeigte er, dass er psychisch sehr gefestigt war, denn zwei Mal checkte er unter Druck, darunter auch ein 102’er Finish auf die Doppel-18. Das erste Mal, dass sich beide Spieler Legs innerhalb eines Satzes sichern konnten, erlebten die Fans im vierten Satz. Da stand es nach zwei Legs 1:1, ehe Brendan weiter mit seiner großen Souveränität agierte. Kist war etwas zu hektisch und musste dann auch zuschauen, wie sich Dolan zwei weitere Legs zum Sieg sicherte. Am Ende gewann der Nordire also mit 3:1 und zog verdient in die nächste Runde ein.


Barney mit souveränem Erfolg

Raymond van Barneveld hat auf seinem Weg zum sechsten Weltmeistertitel eine besonders schwere Losung erwischt
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Eines der am stärksten herbeigesehnten Matches war die Partie von Raymond van Barneveld und Robbie Green. Beide können sehr viel am Oche und daher wurde ein harter und langer Schlagabtausch erwartet. Am Ende sollte es jedoch ganz anders kommen. Beide starteten gut ins Spiel, checkten jeweils 86 Punkte aus um ihre Legs zu holen. Einen ersten Eindruck in welche Richtung es ging sollte Raymond den Fans dann präsentieren. Im dritten Leg hatte er wenig Druck und checkte dann 156 Punkte aus. Mit einem richtig guten Break holte er bei 107 Punkten im Schnitt den ersten Satz. Green vergab dann zu Beginn des zweiten Satzes ein 112’er Finish, was Raymond mit einem 120’er Break beantwortete. Zu diesem Zeitpunkt stand er noch bei 100% auf den Doppeln. Auch wenn er dies nicht mehr länger halten konnte, bestätigte er sein Break und spazierte zum zweiten Satzgewinn. Green kam nicht wirklich an sein Niveau heran und konnte seinen Gegner nicht unter Druck setzen. Und so spielte auch im dritten Satz nur Raymond. Er zeigte auch nochmal vier perfekte Darts und ließ „Kong“ keine Chance mehr. Am Ende siegte er völlig verdient mit 3:0 und warf Green damit überraschend deutlich aus dem Turnier.

Am Ende des Abends bekam dann Dragutin Horvat seinen eigenen Walk-On und durfte sein Erstrundenmatch gegen Simon Whitlock bestreiten. Er kam auch deutlich besser rein als in der Vorrunde, musste jedoch schnell seinen australischen Gegner ziehen lassen. Simon holte sich das 1:0 und ohne Probleme auch das erste Break. Im dritten Leg war Horvat dann da, verpasste jedoch ein 161’er Finish und zwei Darts auf die Doppel-8 zum Rebreak, sodass der „Wizard“ sich den ersten Satz holte. Horvat spielte zu dem Zeitpunkt einen Average von unter 80 Punkten, so reichte es nicht. Danach konnte er dann etwas zulegen und hatte vor allem in den Scores das Niveau von Simon nahezu erreicht. So ergaben sich in eigenen Aufschlägen auch Möglichkeiten, die er jedoch zunächst vergab. Whitlock checkte 91 Punkte auf Bull zum Break und tat „Braco“ damit weh. Dieser konnte dann aber sein zweites, eigenes Leg durchbringen und so den Whitewash verhindern. Dennoch konnte er für eine Breakmöglichkeit zu wenig zeigen, womit das 2:0 von Whitlock Formsache war. Auch im letzten Satz merkte man, wer der Profi auf der Bühne war. Nachdem der „Wizard“ sein eigenes Leg nach Hause brachte, checkte er 170 Punkte zum Break, obwohl Dragutin sich gut gestellt hatte. Auch danach stellte sich Horvat nochmal gut, Whitlock checkte aber auch 158 Punkte aus und tütete damit den 3:0-Erfolg ein. Damit war der erste Deutsche auch schon aus der WM ausgeschieden.

Tobias Gürtler

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