King verliert nach erneutem Comeback

Am letzten Tag vor Heiligabend war im Ally Pally nochmal doppelte Action geboten. Es gab zwei Sessions mit je drei Zweitrundenpartien. Am Nachmittag war es vor allem interessant, was Mervyn King gegen Michael Smith leisten würde. Nach seinem schwierigen Match in Runde eins, als er fast Steve West unterlag, musste er sich steigern. Ebenfalls nicht mit der besten Leistung ins Turnier gestartet war Benito van de Pas. Er bekam es mit Terry Jenkins zu tun.

Ian White erster Achtelfinalist

Den Anfang aber machten Ian White und der Waliser Jonny Clayton, der überraschenderweise seinen Landsmann Gerwyn Price aus dem Turnier warf. Ian erwischte dabei einen fantastischen Start. Der Mann aus Stoke-on-Trent bewies vor allem in der Anfangsphase eine unglaubliche Souveränität, gegen die Jonny kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Bereits im ersten Satz merkte er, dass noch nicht viel zusammenlief und rollte genervt mit den Augen. Wenn er dann mal Chancen bekam, vergab er sie zumeist und so holte sich Ian ohne den Hauch eines Zweifels die ersten beiden Sätze. Dabei checkte er nach vergebenen Möglichkeiten Claytons 100 Punkte mit zwei Mal Tops. Was oftmals bei Spielern für Resignation sorgt, weckte Jonny jedoch auf. Der Waliser war nun auch voll dabei und versuchte den Druck auf Ian zu erhöhen. Doch in dieser Phase, hatte White immer die richtige Antwort parat. So warf „Diamond“ eine 180, die von einer selbigen durch Clayton gekontert, von Ian aber direkt im Anschluss wiederholt wurde. Es war schön mit anzusehen, wie Ian auf 3:0 erhöhte. Doch Jonny gab nicht auf. Auch nachdem er ein 91’er Finish seines Gegners einstecken musste, nachdem er sich ein gutes Finish gestellt hatte. Er checkte wenig später 111 Punkte, verpasste nur knapp die 121 und holte sich dennoch mit einer guten Leistung diesen Satz. Das Spiel schien zu kippen, White machte immer mehr Fehler und kassierte direkt das 0:1 im fünften Satz. Weil er dann bei 125 Punkten Rest die ersten beiden Darts ins Bullseye warf, bekam Clayton die Breakchance, die er auch nutzte. White aber riss sich zusammen, schaffte das direkte Rebreak und glich aus. Im entscheidenden Moment war Ian wieder da und schaffte dann ein starkes Break zum 4:1-Erfolg.


Mervyn King lief gegen Michel Smith erneut einem Rückstand hinterher
Mervyn King lief gegen Michel Smith erneut einem Rückstand hinterher

In seiner ersten Partie bei der diesjährigen Weltmeisterschaft traf Mervyn King auf Steve West. Trotz 0:2-Rückstand und Matchdarts des Gegners gewann der „King“ und zog mit Tränen im Gesicht in die zweite Runde ein. Sein Gegner dort war Michael Smith, ein etwas anderes Kaliber. Das wusste auch King, der vorbereitet schien und direkt 121 Punkte zum Break auscheckte. Auch wenn er zwei Mal knapp ein 104’er Finish verpasste, gehörte der erste Satz ihm. Danach war Mervyn weiterhin sehr stark, auf Augenhöhe mit einem immer stärker werdenden Smith, doch dieser war in dieser Phase, gerade in den entscheidenden Momenten, am Ende oft einen Tick kaltschnäuziger. Und so drehte er, trotz eines 148’er Finishes von Mervyn den zweiten Satz zu seinen Gunsten und konnte danach einen kleinen Lauf hinlegen. Bis auf 3:1 setzte sich der „Bullyboy“ ab und schien der sichere Sieger zu sein. King fasste sich immer wieder an den Rücken, auch das aufheben runtergefallener Darts fielen ihm zunehmend schwer. Er wirkte einfach K.O. und daher nicht mehr wirklich fähig noch etwas zu bewegen. Doch er kämpfte und verkürzte nach zwei vergebenen Matchdarts von Michael nochmal auf 2:3. Das nervte Smith, der gedanklich wohl schon im Weihnachtsurlaub war und so kamen immer wieder Fehler von Michael. Dennoch zeigte er ein brillantes Leg, in dem er zwei 180’er hintereinander und ein 97’er Finish mit zwei Darts produzierte. Damit führte er 2:1 und wieder schien die Partie entschieden. Michael stellte sich mit einer 180 einen Rest von 36 Punkten und der Druck war bei King. Dieser checkte 130 Punkte auf die Doppel-5 und war plötzlich wieder da. Vier perfekte Darts und ein 80’er Finish sorgten für den Satzausgleich. Wie so oft startete Michael besser, führte 2:0, weil King ein 125’er Finish auf Bull minimal verpasste. Doch unter erneut großem Druck verkürzte Mervyn. Weil Smith dann drei weitere Matchdarts liegen ließ, checkte King 70 Punkte zum Ausgleich. Die Frage war, wie sehr Michael Smith sich würde beeindrucken lassen. Gar nicht. Er machte weiter, holte sich das 3:2 und setzte erneut einen großen Druck auf die 120 Punkte Rest von King. Dieser traf mit dem ersten Dart direkt das Triple-Feld, verpasste aber Tops. Mit dem zweiten Dart beendete Smith dann doch noch die Partie und siegte in dem Krimi schlussendlich mit 4:3.


„Big Ben“ gewinnt nach deutlicher Leistungssteigerung

Terry Jenkins lieferte Benito van de Pas einen harten Kampf, musste sich am Ende jedoch knapp mit 3:4 geschlagen geben
Terry Jenkins lieferte Benito van de Pas einen harten Kampf, musste sich am Ende jedoch knapp mit 3:4 geschlagen geben

Die letzte Partie der Nachmittagssession bestritten Benito van de Pas und Terry Jenkins. „Big Ben“ hatte es in der ersten Runde mit Tengku Shah zu tun und hatte große Probleme. Und auch zu Beginn dieses Matches lief es nicht sonderlich gut. Beide Spieler zeigte noch nicht ihr bestes Niveau, Terry hatte aber einen kleinen Vorteil. Dennoch kassierte „The Bull“ das erste Break der Partie und verlor auf diese Weise den ersten Satz. Doch er war besser drin und zeigte dies auch im zweiten Satz. Er holte sofort ein Break und zeigte danach sechs perfekte Darts. Benito kam überhaupt nicht zurecht und konnte gegen den Satzausgleich nichts ausrichten. Insgesamt verlor er vier Legs hintereinander. Nachdem er dann seinerseits mal wieder ein eigenes Leg durchbrachte kam er allmählich ins Spiel. Er zeigte dann auch vier perfekte Darts und brachte seinerseits vier Legs hintereinander ins Ziel um so auch mit 2:1 in Führung zu gehen. Ein 100’er Finish von Jenkins stoppte die Serie und wollte nochmal um den vierten Satz mitkämpfen. Vier perfekte Darts waren dafür ein gutes Mittel, doch die Doppel waren wichtig und die verpasste er mit ebenfalls vier Darts. Benito wusste dies auszunutzen und ging mit 3:1 in den Sätzen in Führung. Es war eine wirklich starke Partie. Der Average von van de Pas stand zu dem Zeitpunkt bei 98 Punkten, eine klare Steigerung zu seiner Erstrundenpartie. Weil Jenkins ein 140’er Finish und zwei weitere Darts auf die Doppel vergab, startete Benito auch direkt mit einem Break in den fünften Satz. Terry aber gab nicht auf, erkämpfte ein Rebreak und checkte 120 Punkte unter Druck zur Führung. Wenig später verkürzte „The Bull“ auf 2:3 in den Sätzen und hielt die Partie offen. Benito wirkte danach zunehmend verunsichert. Jenkins checkte 87 auf das Bullseye zu einem Break und bestrafte das Auslassen von einem 164’er und 130’er Finish auf Bull durch „Big Ben“, um in den Sätzen auszugleichen. Jenkins hatte aufgeholt, sechs Legs in Folge gewonnen und zeigte dann eine Aufnahme mit zwei Mal Triple-1 und einem Bouncer. Diese Chance nutzte van de Pas zu einem Break. Terry aber war der stabilere Spieler und kam zum Rebreak. Von da an waren beide Spieler extrem stark und setzten sich gegenseitig immens unter Druck. Es musste die Verlängerung her und Jenkins verpasste dort ein 120’er Finish zum Match. Benito glich zum 3:3 in den Legs aus und checkte wenig später 110 Punkte zum Break. Sein eigenes Leg brachte er unter Druck ebenfalls durch und siegte somit doch noch 4:3.

Tobias Gürtler

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