Rob Cross ist der Darts-Weltmeister 2018


Vierzehn Tage Spitzendarts lagen hinter uns, als es zum großen Showdown der Weltmeisterschaft 2018 kam. Am Neujahrstag kam es im Londoner Alexandra Palace zu einem rein englischen Finale. Auf der einen Seite stand dabei die Legende Phil Taylor. In seinem letzten Turnier war es ihm gelungen, sich bis ins Finale vorzuspielen; und er wollte alles dafür tun, in seinem 21. WM-Endspiel seinen 17. Titel einzufahren. Gegner in seinem letzten Spiel als Profi war Rob Cross. Die Sensation des Jahres 2017 wird von nicht wenigen als eine Art Nachfolger des Phil Taylor im englischen Darts betrachtet, was er nicht zuletzt durch den Halbfinalsieg gegen Michael van Gerwen unter Beweis stellen konnte. Es ist Cross erstes Match gegen den Rekordweltmeister – und es wird auf professioneller Ebene auch sein letztes sein. Die große Frage war also: Gelingt Taylor der perfekte Karriereabschluss, oder wird Cross als WM-Debütant tatsächlich Weltmeister? Sobald einer der Spieler sieben Sätze gewonnen hat, wird diese Frage beantwortet sein.


Besserer Start: Cross glänzt mit Highfinishes

Begonnen hatte das Spiel schon vor dem ersten auf der Bühne geworfenen Pfeil. Taylor hatte den Wurf auf das Bullseye im Vorfeld gewonnen, überließ es aber seinem Gegner, das Spiel anzufangen. Und Cross nutzte diese Möglichkeit, gewann das erste Leg. Danach brachte Taylor den eigenen Aufschlag durch, ehe Cross dies im dritten Leg zum zweiten Mal gelang. Das erste Break gab es für Cross im Leg danach. Taylor verpasste zunächst ein 147er-Finish nur knapp, konnte allerdings auch mit der anschließenden Aufnahme 36 Punkte nicht löschen. „Voltage“ checkte 47 Punkte und gewann den ersten Satz mit 3:1.

Den zweiten Satz eröffnete dann Taylor, weil er aber einen Dart auf Tops zu hoch ansetzte, kam Cross direkt zum Break. Dank eines 68er-Checkouts auf der doppelten 2 erhöhte Cross diese Führung, ehe Taylor auf der Doppel-20 zu seinem insgesamt zweiten Leggewinn kam. Hoffnungen auf den Satzgewinn machte der Shootingstar des Jahres aber schnell zunichte, denn ein sensationelles 167er-Highfinish ließ ihn auch den zweiten Satz mit 3:1 gewinnen.

Im ersten Leg des dritten Satzes hatte sich Cross durch starkes Scoring einen großen Vorsprung herausgespielt, sodass er genug Zeit hatte, um entspannt auf der doppelten 18 auszuchecken. Einen ganz starken 11-Darter legte „Voltage“ im Anschluss zu einem weiteren Break, ehe er auch den dritten Satz zumachte. Ähnlich wie im Satz zuvor gelang Cross dies mit einem enorm hohen Finish, 153 Punkte brachte er auf null. Nach Legs stand es zu diesem Zeitpunkt 9:2, nach Sätzen 3:0 pro Cross.

Mit einer 180 hatte Cross zu Beginn des vierten Satzes sich 28 Restpunkte gestellt, sodass Taylor 151 Punkte checken musste, um ein Break zu verhindern. Und jetzt hatte endlich auch „The Power“ seinen ersten guten Moment, denn dieses Highfinish konnte er bringen. Diesem guten Moment ließ er einen weiteren folgen, als auch ihm das erste Break gelang. Weil Cross nämlich das Bullseye bei 127 Restpunkten verfehlt hatte, konnte Taylor 50 Punkte vom Board nehmen. Ein 80er-Checkout brachte dem Rekordweltmeister dann auch das dritte Leg dieses Satzes, sodass er auf 1:3 aus seiner Sicht verkürzen konnte.


Drei Sätze hintereinander gegen Taylor

Furios startete Taylor in den fünften Satz. Mit zwei 180ern legte er los, war dementsprechend auf Kurs 9-Darter. Er traf auch die Triplefelder 20 und 19, verpasste zur Enttäuschung aller aber um höchstens einen Millimeter die Doppel-12. Zu allem Überfluss verpasste er das Doppelfeld auch mit der nächsten Aufnahme, sodass Cross ihn bestrafte, indem „Voltage“ 83 Punkte mit zwei Darts mitnahm. Diesem unerwarteten Leggewinn bei eigenem Anwurf ließ er einen 11-Darter folgen, sodass er noch ein Leg von seinem vierten Satz trennte. Und dies holte er schon wenige Minuten später. Taylor hatte ein 153er-Finish erst auf der Doppel-18 verpasst, Cross war da und löschte 25 Punkte. Der vermeintliche Underdog führte jetzt mit 4:1 und spielte einen Average von rund 110 Punkten.

Ein 52er-Checkout brachte Cross zu Beginn des nächsten Satzes ein weiteres Break ein, welches er im nächsten, selbst angefangenen Leg bestätigen konnte. Zwar konnte Taylor dank eines 123er-Highfinish via Triple-20, Triple-13 und Doppel-12 noch ein Leg in diesem Satz gewinnen, per 84er-Checkout über die dreifache 16 und die doppelte 18 gelang Cross ein weiteres starkes Finish, er holte sich diesen sechsten Satz mit 3:1 und führte nach Sätzen mit 5:1. Zu diesem Zeitpunkt produzierte die Sensation des Jahres neben einem Average von 109 auch eine Doppelquote von sagenhaften 71 Prozent.

Auf der Doppel-18 war Cross bislang ohne Fehl und Tadel, deshalb brauchte er auch im ersten Leg des siebten Satzes nur einen Versuch auf dieses Doppelfeld, ehe Taylor sich auf Tops sein insgesamt erst siebtes Leg sicherte. Cross konterte und traf die Doppel-16 um das selbst begonnene Leg zu sich zu ziehen. Weil Taylor im vierten Leg dieses Satzes das Bullseye am Ende eines 161er-Finish nicht treffen konnte, kam Cross mit 93 Restpunkten ans Board, und er tat dies erneut total souverän. Nur zwei Darts in der Triple-19 und der Doppel-18 brauchte Cross, um auf 6:1 in den Sätzen zu erhöhen, einer trennte ihn noch vom Titel.


Cross nur noch einen Satz vom Sieg entfernt

Mit diesem achten Satz konnte also schon alles vorbei sein. Zwei ungewohnte Fehler auf Doppel-16 kosteten Cross das erste Leg dieses Satzes, Taylor brachte seinen eigenen Anwurf auf ebenjenem Doppelfeld durch. Per 63er-Checkout gelang Taylor im Anschluss daran ein Break, und er konnte diesen Satz im darauffolgenden Leg auch vollenden. Dabei profitierte er von drei Fehlern seines Gegners auf Doppel, Taylor konnte die von ihm favorisierte Doppel-16 treffen und stellte auf 2:6 in den Sätzen.

Nach der Unterbrechung durfte Cross den neunten Satz eröffnen und traf Tops zum 1:0. Nachdem „Voltage“ im Leg danach die doppelte 16 zum Break traf, war er noch ein Leg bei eigenem Anwurf vom Titel weg. Und dieses machte er auf ganz besondere Weise perfekt: 140 Punkte über zweimal Triple-18 und Doppel-16 machten den WM-Titel für den Debütanten Rob Cross perfekt. Mit 7:2-Sätzen fertigt er die Legende ab und beendet endgültig dessen Karriere und eröffnet möglicherweise eine neue Ära im Dartsport. Aufgrund einer sensationellen Performance mit einem Average jenseits von 107 Punkten und einer Doppelquote von fast 60 Prozent gewinnt er auch in der Höhe völlig verdient. Durch seinen ersten TV-Titel, zusätzlich auch noch beim größten und wichtigsten Turnier des Jahres, sammelt Cross 400.000 Pfund ein und springt nach einem Jahr PDC auf Platz drei der Order of Merit; er ist sicher bei der Premier League 2018 dabei.

Alexander Kuck

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