Auch am Mittwoch durfte die abendliche Portion Darts-Weltmeisterschaft natürlich nicht fehlen. Mit dieser Session schreitete das Turnier weiter voran, die dritte Runde wurde eröffnet. Bevor es aber so weit war, musste erst die zweite Runde mit dem Duell zwischen Peter Wright und Jamie Lewis abgeschlossen werden. Danach begann wie erwähnt Runde drei mit der rein niederländischen Begegnung zwischen Raymond van Barneveld und Vincent van der Voort, ehe Michael van Gerwen zum Abschluss von Gerwyn Price herausgefordert wurde.

Sensation des Turniers: Wright ist raus!

Peter Wright gegen Jamie Lewis – genau dieses Duell gab es auch im letzten Jahr, ebenfalls in der zweiten Runde. Damals hatte Wright seinem Herausforderer beim 4:0 keine Chance gelassen, und am liebsten würde „Snakebite“ auch heute ähnlich locker in Runde drei marschieren. Der Anfang der Partie zeigte sich umkämpft. Wright gelang im ersten Leg ein Break, kassierte aber umgehend das Rebreak. Nachdem beide Spieler im Anschluss ihre eigenen Legs hielten, musste Satz eins gleich mal mit einem Entscheidungsleg zu Ende gebracht werden. Lewis hatte seine Chance bei 110 Restpunkten, traf mit den ersten beiden Pfeilen aber kein Triple. Wright wartete auf Tops und versenkte im dritten Versuch, er konnte mit 1:0 in Führung gehen. Mit einem starken 11-Darter eröffnete Wright den zweiten Satz, welchen „Rasta“ mit einem schönem 125er-Highfinish zum 12-Darter konterte. Ein 81er-Checkout auf dem Bullseye brachte Lewis dann das Break die 2:1-Führung, sodass ihm ein Leg zum Satzgewinn fehlte. Und dieses war schnell erledigt: Mit einer 180 stellte er sich 123 Restpunkte, die er via 19, Triple-18 und Bullseye zum 1:1-Satzausgleich ausmachen konnte. Zum Auftakt des dritten Satzes traf Lewis die doppelte 18, ehe er seinen Gegner mit einem 11-Darter breakte und mit 2:0 in diesem Set führte. Weil er bei eigenem Anwurf dann das Bullseye für ein 124er-Checkout verpasste, kam Wright zum 1:2. Doch Lewis spielte weiterhin überragend, legte mit zwei 180ern ins vierte Leg dieses Satzes los. Auch der siebte Dart war im Triple, zur Enttäuschung der Fans verfehlte er die dreifache 19. Derweil war Wright schon bei 121 Punkten und nahm diese tatsächlich auf der doppelten-14 mit, dieser Satz musste analog zum ersten im fünften Leg entschieden werden. Und Lewis begann dieses mit einem neuerlichen Maximum, legte 100 und 140 Punkte nach. Letztendlich stellte er sich Tops und traf dieses Doppelfeld mit dem dritten Versuch, „Rasta“ führte mit 2:1 in den Sätzen.

Mit einem starken 11-Darter breakte Lewis seinen Gegner, ehe er im Leg danach gleich zweimal die 180 spielte und auf 2:0 in Satz vier erhöhte. Auf der doppelten 8 gewann Wright sein eigenes Leg, danach gelang ihm das Break und der Ausgleich nach Legs. Zusätzlich dazu durfte er das Entscheidungsleg des vierten Satzes beginnen, in welchem beiden Spielern eine 180 gelang. Wright bekam bei 116 als erster die Chance, traf die Triple-20 aber erst mit dem letzten Pfeil. Lewis hatte sich mit der Maximalaufnahme auf 121 Rest gestellt, und nahm diese sensationell über 20, Triple-17 und Bullseye zum 3:1 nach Sätzen mit, einer fehlte ihm noch zum Sensationssieg. Ein 70er-Finish am Ende eines 14-Darters brachte Lewis das erste Leg dieses fünften Satzes, ehe Wright ebenfalls einen 14-Darter spielte, den er auf der doppelten 19 beendete. Nur knapp verpasste Wright im Folgeleg ein 110er-Finish, da Lewis jedoch zwei Fehler auf Doppel unterliefen, kam Wright doch zum Break. Weil er aber ganze vier Versuche auf Doppelfelder ausließ, gelang Lewis auf der doppelten 11 das direkte Rebreak, ein Leg trennte „Rasta“ noch von Runde drei. Und auch in diesem Satz musste dementsprechend ein Entscheidungsleg her, welches für Wright überlebenswichtig war. Jamie Lewis hatte sich nach Scores von 140 und 137 66 Restpunkte gestellt, was gleichzeitig bedeutete, dass Wright 131 hätte ausmachen müssen. Dies gelang ihm aber nicht, sodass Lewis besagte 66 auf der Doppel-12 auswarf und mit dem 4:1-Triumph sensationell die Nummer zwei der Welt aus dem Turnier kegelte. Lewis überragte mit einem atemberaubenden Average von knapp 108 Punkten und einer Doppelquote von starken 52 Prozent; zusätzlich dazu warf er auch noch 13 Maxima und drei Finishes über 120 Punkte. In der nächsten Runde trifft er auf James Richardson – Jamie Lewis kann noch viel erreichen bei dieser Weltmeisterschaft.


Van Barneveld weiterhin souverän

Viel Zeit zur Erholung nach diesem Schock blieb nicht, denn als Nächstes folgte die rein niederländische Drittrundenbegegnung zwischen Raymond van Barneveld und Vincent van der Voort. Van der Voort ist als einziger verbliebener Spieler noch ohne Satzverlust, schlug Dave Chisnall und Steve Beaton zu null. „Barney“ verlor zwar gegen Kyle Anderson einen Satz, überzeugte dennoch auf ganzer Linie mit einem Average deutlich jenseits der 100 Punkte. Beiden gelang gleich im Eröffnungsleg eine 180, und van Barneveld hatte bei 89 Rest den ersten Versuch zum Leggewinn, verfehlte die doppelte 1 aber zweifach. Van der Voort bestrafte ihn mit einem tollen 156er-Finish, „Barney“ erholte sich aber schnell davon und breakte auf der Doppel-6 direkt zurück. Zwei weitere Leggewinne nacheinander brachten van Barneveld dann das 3:1 und den damit verbundenen ersten Satz ein, gleichzeitig der erste Satzverlust für den „Dutch Destroyer“. Nach der Unterbrechung kam zunächst van der Voort besser rein, indem er 90 Punkte auf dem Bullseye auslöschte. Mit einem Treffer in Tops gelang van Barneveld der Ausgleich, welchen van der Voort auf selbigem Doppel konterte. Dabei profitierte er von drei Fehlern seines Gegners auf Doppel-7. Nachdem van Barneveld per 71er-Checkout ausgeglichen hatte, musste ein Entscheidungsleg den Sieger dieses Satzes herbeiführen. Mit einer 174 stellte sich „Barney“ dabei 32 Restpunkte, sodass van der Voort bei seine verbliebenen 90 Punkte mächtig unter Druck werfen musste. Doch er hielt diesem stand und checkte sie genau wie im ersten Leg des Satzes auf dem Bullseye zum 1:1-Ausgleich. Drei Fehler auf Doppel kosteten van Barneveld nach der Pause das erste Leg im dritten Satz, van der Voort machte es nämlich besser und checkte 74 Punkte zum Break. Unter Druck, denn sein Kontrahent wartete bei 96 Restpunkten, nahm van Barneveld 161 Punkte von der Scheibe und breakte umgehend zurück. Weil van der Voort einen Dart auf die Mitte des Boards vergab, kam „Barney“ mit einem 71er-Finish zum 2:1 im dritten Satz, ehe er für 96 Punkte zwei Darts benötigte und sich diesen Satz zur 2:1-Gesamtführung sicherte. Drei schnelle Legs, alle mit einer hundertprozentigen Doppelquote und das dritte davon mit einem 112er-Highfinish brachten van Barneveld den vierten Satz und die 3:1-Gesamtführung. Mit einem 58er-Checkout zu Beginn des nächsten Satzes holte „Barney“ sich das siebte Leg nacheinander, ein Treffer in der doppelten 10 erhöhte diese Serie auf acht in Folge; außerdem fehlte ihm nur noch ein Leg zum Sieg. Und gleich der erste Matchdart war im Ziel, van Barneveld fuhr einen souveränen 4:1-Erfolg ein. Dabei überzeugte er mit einem Average von 101 Punkten, im Viertelfinale spielt er gegen den Sieger der nächsten Partie.


Van Gerwen nur mit Mühe weiter

Und genau diese nächste Partie folgte jetzt, und es war das Aufeinandertreffen von Titelverteidiger Michael van Gerwen und Gerwyn Price. Die bisherige Bilanz von 10:0-Siegen pro van Gerwen sprach nicht wirklich für Price, auch gefährlich für ihn war van Gerwens alles überragende Performance beim Whitewash gegen James Wilson in Runde zwei. Dennoch hatte Price bis hierhin im Turnier alles andere als schlecht gespielt, es blieb abzuwarten, inwieweit er den Weltmeister würde ärgern können. Der bessere Start gelang auf jeden Fall dem Favoriten, die erste Aufnahme war eine 180, und am Ende des Legs folgte ein 82er-Checkout zum frühestmöglichen Break. Aufgrund drei ungewohnter Fehler auf Doppelfelder kassierte van Gerwen das direkte Rebreak, indem Price 25 Punkte checkte. Diesen ließ Price 86 Punkte folgen, welche er mit zwei Pfeilen sicher auf null brachte. Weil van Gerwen im anschließenden Leg 70 Punkte auslöschte, führte der erste Satz ins Entscheidungsleg. Price begann dieses katastrophal, traf kein Triple mit seinen ersten sechs Würfen. Van Gerwen sprintete davon, stellte sich 65 Restpunkte und checkte sie auf der doppelten 4, der erste Satz ging folglich in die Niederlande. Die ersten beiden Legs des zweiten Durchgangs wurden gerecht aufgeteilt, ehe van Gerwen für das bisher größte Highlight der Partie sorgte, er checkte dazu die 170 Punkte; für ihn das erste Mal bei dieser Weltmeisterschaft. Nachdem van Gerwen einen Satzdart ausließ und Price zum 2:2 kam, ging auch der zweite Satz ins Entscheidungsleg. Und hier zeigte van Gerwen seine ganze Klasse, warf sechs perfekte Darts und holte sich trotz einiger Fehlversuche auch dieses Entscheidungsleg; seine Gesamtführung erhöhte der Weltmeister auf 2:0.

Mit einem Break startete van Gerwen dann in den dritten Satz, kassierte aber das sofortige Rebreak, weil Price mit einem Checkout von 102 Punkten sein erstes Highfinish gelang. Nachdem der „Iceman“ im Anschluss sein eigenes Leg gewann, fehlte ihm ein Leg zum ersten eigenen Satz. Und dies glückte ihm, mit einem 59er-Checkout breakte Price den großen Favoriten zum zweiten Mal in diesem Satz und verkürzte gesamt betrachtet auf 1:2 aus seiner Sicht. Auch zu Beginn des vierten Satzes gelang Price ein Break, dieses konnte er im nachfolgenden Leg bestätigen. Letztgenanntes gelang dem Mann aus Wales aber nur, weil van Gerwen zeigte, dass auch er Fehler macht und zwei Darts auf Doppelfelder verpasste. Price hatte sich mit einem Maximum 40 Rest gestellt und traf mit dem ersten Versuch. Als er im dritten Leg 91 Punkte wegnahm, war der 3:0-Satz perfekt, des Weiteren hatte Price tatsächlich den 2:2-Satzausglich erreicht. Ein Treffer in der Doppel-5 brachte Price das siebte (!) Leg hintereinander, ehe er zwei Darts verpasste, um diese Serie auf acht zu erhöhen. Van Gerwen war zur Stelle und stellte auf 1:1 im fünften Satz, Price traf im Leg danach nach einigen Schwierigkeiten die doppelte 3 und stellte auf 2:1. Weil der „Iceman“ im nächsten Leg Tops für ein 148er-Checkout verfehlte, kam van Gerwen zum 2:2-Ausgleich, das insgesamt dritte Entscheidungsleg musste her. Price begann mit einer 180, und spielte sich auch sonst einen Vorsprung raus, der groß genug erschien. Doch weil Price vier Möglichkeiten auf die Doppel-20 ausließ, kam van Gerwen bei 62 Rest nochmal ran und nutzte tatsächlich seine einzige Chance auf Doppel-16 zum Satzgewinn, mit 3:2 führte der Weltmeister jetzt. Zwei schnelle Legs pro van Gerwen folgten auf diesen enorm wichtigen Moment, sodass ihn nur noch ein einziges Leg vom Weiterkommen trennte. Mit der Doppel-12 hielt sich Price zunächst im Spiel, aber schon im Leg danach machte van Gerwen den Sieg perfekt. Seinen siebten Matchdart versenkte er zum 4:2-Erfolg, bei dem der Weltmeister aber nicht wirklich überzeugen konnte. Zwar spielte er einen Average von knapp über 100 und eine Doppelquote von rund 32 Prozent. Dennoch wird er sich im Viertelfinale beim Klassiker gegen van Barneveld deutlich steigern müssen. Aus Prices Sicht war es ein gutes Match, die verpassten Chancen zum 3:2 in den Sätzen waren für ihn wohl der Genickbruch.

Alexander Kuck

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