Taylor rettet sich in Runde zwei

Der zweite WM-Tag stand ganz im Zeichen des Rekordweltmeisters. Phil Taylor spielte sein letztes Auftaktmatch bei einer Weltmeisterschaft und bekam es dabei mit Chris Dobey zu tun. Doch auch die anderen Duelle waren interessant. So traf der wiedererstarkte Stephen Bunting auf den frischgebackenen Juniorenweltmeister Dimitri van den Bergh. Und im ersten Vorrundenmatch der diesjährigen WM spielten Seigo Asada und Gordon Mathers den Gegner von Rob Cross aus.

Juniorenweltmeister behält die Nerven


Die Vorrundenpartie eröffnete den Abend. Der Japaner Seigo Asada bekam es mit Australiens Gordon Mathers zu tun. Durch die Erfahrung von drei BDO-WM-Teilnahmen hatte Asada, der im Alexandra Palace genau wie sein Gegner debütierte, eine kleinere Favoritenrolle inne. Doch obwohl er sich sein erstes Leg schnappte, konnte „The Ninja“ zunächst sein Spiel nicht auf die Bühne bringen. Er wirkte sehr nervös und war auch unzufrieden mit seiner Leistung. Mathers wusste dies zunächst auszunutzen. Er schien zu Beginn seinem Gegner immer einen Schritt voraus zu sein, schaffte so auch sein erstes Break und holte sich dank einer zu diesem Zeitpunkt tollen 60%-Doppelquote den ersten Satz. Der Druck lastete damit natürlich auf den Schultern von Asada, der den nächsten Satz holen musste, wollte er nicht ausscheiden. Diesem hielt er aber stand. Plötzlich lief es beim Japaner wie am Schnürchen. Er zeigte einen tollen 14-Darter und dominierte den zweiten Satz, den er sich mit einem 120’er Finish ohne Legverlust holte. So stand es 1:1 und der Entscheidungssatz musste herhalten. Das Momentum war ganz klar auf Seiten von Seigo Asada, der fantastisch weitermachte. Er holte sich seinen Anwurf und legte ein 110’er Finish zum Break nach. Die Partie schien entschieden, doch plötzlich vergab Asada zwei Matchdarts und Mathers spielte wieder mit. Der Australier holte das Rebreak und zeigte auch dank der ersten 180 des Spiels einen 11-Darter, um doch noch das Entscheidungsleg zu erzwingen. Dort bekam Gordon sein Spiel dann aber nicht mehr auf die Reihe und so war es doch Seigo Asada, der sich mit einem 78’er Finish den 2:1-Erfolg sichern konnte.

Danach waren die beiden zuletzt formstarken Stephen Bunting und Dimitri van den Bergh an der Reihe. Während sich „The Bullet“ immer weiter aus der Krise zu spielen schien, konnte VDB sich den Titel bei der Junioren-WM sichern. Beide bestätigten ihre tolle Verfassung auch in diesem Spiel von Beginn an und kamen fantastisch in die Begegnung. Fünf perfekte Darts zeigte Dimitri im ersten Leg und holte es sich auch, ehe Bunting mit einem 100’er Finish ausglich. Beide spielten zu Beginn über 110 Punkte im Schnitt. Nachdem Stephen dann ein Break holte, hatte er auch den Satzgewinn in der Hand. Doch er verpasste ein 148’er Finish auf Tops knapp und so glich van den Bergh doch wieder aus und holte sich den Satz selbst.

Einen echten Nackenschlag verpasste der Belgier seinem Kontrahenten dann zu Beginn des zweiten Satzes, als sich Bunting auf 24 Punkte Rest gestellt hatte, Dimitri jedoch 127 Punkte auf dem Bullseye zum Break checkte. Das toppte Stephen zwar zwei Legs später mit einem 170’er Finish, doch ein toller 11-Darter brachte Dimitri auch den zweiten Satz ein. Das große Problem des „Dreammaker“ war in den vergangenen Jahren, dass er solche dominanten Auftritte oft nicht ins Ziel bringen konnte. Auch hier schien die Begegnung dann wieder zu kippen. Dimitri vergab einige Möglichkeiten auf die Doppel und Bunting nutzte dies eiskalt aus, gab im dritten Satz nur ein Leg ab und verkürzte somit auf 1:2. Dieses Mal sollte van den Bergh seine Nerven aber im Griff haben. Trotz eines tollen 144’er und eines brillanten 96’er Finishes von Seiten Buntings, blieb der Juniorenweltmeister cool und glich jeweils wieder aus. Im fünften Leg des vierten Satzes warf er dann nochmal zwei 180’er und schaffte damit den nötigen Vorsprung, sodass der Sieg nicht mehr gefährdet war. Mit einem 3:1-Erfolg und einem Average von 104 Punkten zog van den Bergh nach 2016 zum zweiten Mal in die zweite Runde der WM ein.


Cross siegt nach Anfangsnervosität

Er konnte es kaum erwarten. John McDonald, der Master of Ceremonies, hatte seinen Namen noch gar nicht ganz ausgesprochen, da machte sich Phil „The Power“ Taylor bereits auf den Weg in Richtung Bühne. Seine letzte Weltmeisterschaft begann mit dem Spiel gegen Chris Dobey, den er keinesfalls unterschätzen wollte. Die Begegnung begann jedoch relativ zäh. Beide fanden nicht richtig hinein, hatten noch viele Ungenauigkeiten im Spiel. Zunächst holten sich die Kontrahenten ihre eigenen Anwürfe, ehe Taylor im Entscheidungsleg des ersten Satzes einen Zahn zulegte. Mit einem 12-Darter sicherte er sich das erste Break und folgerichtig auch die 1:0-Satzführung.

Dobey war noch viel zu hektisch und nervös, dazu schnell genervt, wenn es nicht lief. Dies setzte sich auch im zweiten Satz fort, als Phil sich ein wenig steigern konnte, während Chris weiter bei einem Average von unter 85 Punkten umherdümpelte. Er schien der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, hatte zu diesem Zeitpunkt noch zu viel Respekt vor seinem Gegner. Dies änderte sich jedoch schnell. Taylor sicherte sich das 2:0 in den Sätzen, doch ließ dann etwas nach. Dobey wurde lockerer und witterte seine Chance. In seinen Anwürfen blieb er im dritten Satz cool und konnte so auf 1:2 verkürzen. Die Partie schien nun zu kippen. Dobeys Mimik verriet, dass er noch an das Comeback glaubte. Taylor hingegen kratzte sich immer wieder den Kopf, es lief nicht mehr viel zusammen. Chris checkte im vierten Satz dann 104 Punkte zum Break und 2:1 in den Legs und bekam sogar zwei Satzdarts auf die Doppel-16. Beide ließ er jedoch liegen. Phil glich so doch noch aus und behielt im letzten Leg bei eigenem Anwurf die Nerven. Ein solider 14-Darter genügte um Dobey, der sich zuvor auf 36 Punkte Rest gestellt hatte, mit 3:1 zu bezwingen und so doch in die zweite Runde einzuziehen.

Zwei Debütanten im Ally Pally machten den Abschluss des Abends, die Vorzeichen konnten bei beiden unterschiedlicher aber kaum sein. Während Seigo Asada nach seinem Vorrundensieg trotzdem erst zeigen musste, was er wirklich drauf hat, stellte Rob Cross dies über das ganze Jahr schon unter Beweis. Vier Turniersiege holte er sich in seinem Debütjahr auf der Pro Tour, hatte im ersten Satz bei der WM aber ein paar Probleme. Er schien dann doch etwas nervös zu sein, während Seigo sich im Vergleich zu seiner ersten Partie deutlich steigerte. Trotzdem konnte „Voltage“ seinen japanischen Gegner im Zaum halten und holte sich mit einem Break zum 3:1 den ersten Satz. Beide steigerten sich danach nochmal und vor allem Asada überraschte mit seiner unaufgeregten Spielweise. Trotz eines sofortigen Breaks von Rob blieb der „Ninja“ eiskalt, zeigte einen 12-Darter zum Rebreak und ging dann sogar erstmals in einem Satz in Führung. Doch auch Cross bewies sein können, als er seinerseits einen 12-Darter warf und im Entscheidungsleg des zweiten Satzes ein 121’er Finish präsentierte, um sich das 2:0 zu sichern. Asada startete dann richtig gut in den nächsten Satz, versuchte nochmal ein Comeback. Zwei Mal brachte sich Cross unter 50 Punkte Rest, beide Male war Seigo zur Stelle, checkte dabei sogar ein mal 120 Punkte. Doch der Japaner konnte daran nicht weiter anknüpfen und schenkte den Satz tatsächlich doch noch her. Rob Cross bedankte sich, warf nochmal sieben perfekte Darts und auch im letzten Leg back-to-back 180’er und sicherte sich so einen starken 3:0-Sieg.

Tobias Gürtler

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