Kevin Münch knackt den „Jackpot“

Nachdem beide Österreicher sich in die zweite Runde gespielt haben, wünschte man sich das nun auch für die deutschen Teilnehmer. Der erste der beiden war am sechsten WM-Tag an der Reihe. Kevin Münch bekam es in der Vorrunde mit Aleksandr Oreshkin aus Russland zu tun, der Sieger traf später auf Adrian Lewis. Außerdem startete Raymond van Barneveld gegen Richard North ins Turnier und John Henderson wollte Marko Kantele bezwingen.

Münch mit zwei High Finishes in der Vorrunde

Sechs Jahre ist es her, da stand Kevin Münch erstmals auf der Bühne im Ally Pally. Damals schlug er in der Vorrunde Lee Choon Peng und erreichte später sogar die zweite Runde. Gleiches hatte er auch heute vor, musste dafür aber erst mal Aleksandr Oreshkin aus Russland bezwingen. Oreshkin, der auch beim World Cup ein bekanntes Gesicht ist, war 2016 schon mal dabei und verlor damals knapp mit 2:3 gegen Mervyn King. In diesem Match machte zu Beginn ganz klar Kevin die Musik. Bereits seine dritte Aufnahme war eine 180, der er eine 137 folgen ließ um sich nach zwölf Darts auf 40 Punkte Rest zu stellen. Er holte sich das erste Leg und legte auch direkt ein Break nach. „The Dragon“ wirkte sehr fokussiert und ruhig, allerdings nur solange es gut lief. Dies war im ersten Satz der Fall. Im dritten Leg startete er perfekt und schnappte sich mit einem 108’er Finish den ersten Satz ohne Legverlust. Zu diesem Zeitpunkt spielte der Bundesligaspieler des 1. DSC Bochum einen Average von 102 Punkten. Im Anschluss ließ er aber etwas nach. Oreshkin fand so seinerseits ins Spiel und verpasste nur knapp ein 110’er Finish um sein erstes Leg zu holen. So kam ihm Kevin zuvor, checkte als Antwort 120 Punkte und startete mit einem Break in Satz Nummer zwei. Doch er traf nun weniger Triple, was ihn auch sichtlich nervte. Nachdem Münch ein 95’er Finish auf Bull vergab holte sich Oreshkin das direkte Rebreak, verpasste im Anschluss aber vier Möglichkeiten um dieses zu bestätigen. Münch war auf der Doppel-7 zur Stelle und nutzte nach seiner zweiten 180 seinen siebten Matchdart um sich den 2:0-Sieg und damit das Spiel gegen Adrian Lewis zu sichern.

John Henderson schockte die Welt als er beim World Grand Prix in der ersten Runde Michael van Gerwen aus dem Turnier warf. Er war es, der dem Weltmeister seine bisher letzte Niederlage zufügte. Nun bekam er es in der ersten Runde der WM mit dem Finnen Marko Kantele zu tun, der 2009 bereits auf der Bühne des Ally Pally stand, in Runde eins aber an Ronnie Baxter scheiterte. Auch hier erwischte Marko keinen guten Start. Beide waren zwar zu Beginn noch nicht wirklich gut drin, doch Henderson ging damit etwas besser um und schnappte sich so die ersten beiden Legs. Bis dahin hatte Kantele noch nicht ein Mal auf ein Doppel geworfen. Dies änderte sich im dritten Leg und sein erster Versuch saß auch direkt, genau wie sein zweiter im Leg darauf. Er war nun etwas stärker als der „Highlander“ und brachte sich auf 83 Punkte Rest. Henderson aber checkte 160 Punkte und schnappte sich so doch noch den ersten Satz. Im ersten Leg des zweiten Satzes vergab Marko dann zum ersten Mal einen Versuch auf ein Doppel, als er die Doppel-1 statt Tops traf. So holte sich Henderson direkt ein Break und checkte nur wenige Minuten später 121 Punkte auf dem Bullseye um sich auch den zweiten Satz mit einem High Finish zu sichern. Bei Kantele waren die Scores einfach nicht gut genug um seinen Gegner dauerhaft unter Druck zu setzen. Auf die Doppel war er aber wirklich fantastisch, so glich er den frühen Rückstand des dritten Satzes mit seinem ersten Versuch aus. Doch es genügte einfach nicht mehr. John holte sich seinen nächsten Anwurf und weil Marko eine weitere Möglichkeit vergab setzte Henderson seinen zweiten Matchdart zum 3:0-Sieg ins Doppel. Am Ende unterlag Kantele trotz 60%-Doppelquote also ohne Satzgewinn.


Barney souverän in Runde zwei

Raymond van Barneveld bekam es im Anschluss mit Richard North zu tun. Für den Niederländer war dies, bei allem Respekt für seinen Gegner, natürlich eine Pflichtaufgabe. Auch auf der Pro Tour bezwang er „Lionheart“ in diesem Jahr schon mal, damals mit 6:3. Der erste Satz in diesem Spiel war eine Machtdemonstration aus Sicht des fünffachen Weltmeisters. Er ließ North keinerlei Chance. Zwar war das erste Leg noch so lala, dann packte er aber eine ordentliche Schippe drauf. Das dritte Leg und damit auch den ersten Satz holte er sich mit einem 12-Darter und hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinen Dart auf ein Doppel verpasst. Richard auch nicht, der bekam aber auch noch keine Möglichkeit. Mit 87 Punkten spielte der Engländer 20 Punkte weniger im Schnitt als Raymond.

Doch im zweiten Satz wurde er dann etwas besser und holte sich seinen ersten Anwurf recht sicher. RVB lief in dem Leg etwas hinterher, konnte aber wenig später ausgleichen. Danach warf er die 180. 180 des Turnierverlaufs und vollende sie mit seinem einzigen Breakdart zum 2:1. Weil Richard dann drei Darts auf Doppel vergab, konnte er das auch bestätigen und sich das 2:0 schnappen. Raymond wirkte sehr gelassen und glücklich auf der Bühne. Trotzdem sollte der dritte Satz nochmal eng werden. Fast hätte North ein 170’er Finish auf null bringen können, van Barneveld war zur Stelle und bestrafte ihn für das Auslassen. Doch Richard biss sich rein und konnte zumindest in den eigenen Legs die Fehler seines Gegners ausnutzen. Im Entscheidungsleg war dann aber erneut Raymond stärker und brachte nach drei 140’ern einen 13-Darter zum 3:0-Sieg ins Ziel.

Danach war wieder Kevin Münch an der Reihe. Der Deutsche traf nach seinem Vorrundensieg auf Adrian Lewis und wollte die gute Leistung bestätigen. Und auch in dieser Partie erwischte „The Dragon“ einen äußerst guten Start. Zwar verpasste er im ersten Leg ein 101’er Finish, aber er merkte, er war nah dran. Das zweite Leg bestimmte er nach einem perfekten Start dann und hätte beinahe ein 121’er Finish über die Triple-20 und Triple-7 auf null gebracht. Er konnte sich sein Leg aber trotzdem schnappen, musste dann aber mit ansehen, wie Adrian seinerseits 121 auf der Doppel-18 checkte. Münch wurde daraufhin ein wenig nervöser, rutschte immer wieder nach links und rechts ab und so schaffte Lewis mit einem Break das 1:0 in den Sätzen. Münch schien danach ein wenig den Anschluss zu verlieren. Er konnte nicht mehr so richtig mithalten und nutzte seine Chancen nicht. So brachte sich Adrian im zweiten Satz mit 2:0 in Front. Doch plötzlich schien es bei Kevin Klick zu machen. Er spielte einen guten 15-Darter und zeigte danach starke Nerven. Zunächst hatte er einen unglücklichen Bouncer, wodurch er kein Finish hatte, dann aber zeigte er eine tolle 129 und schaffte doch noch das Break. Im Entscheidungsleg warf er dann seine zweite 180 und schnappte sich auf der Doppel-5 tatsächlich den zweiten Satz.

Diesen Schwung nahm „The Dragon“ nun mit. Er zeigte zum Auftakt in den dritten Satz sechs perfekte Darts und holte sich auch direkt ein Break, nachdem Lewis ein 123’er Finish vergab. Wie High Finishes gehen zeigte Kevin dem zweifachen Weltmeister in den nächsten beiden Legs, die er sich mit einem 158’er und 118’er Finish sicherte und so auch in den Sätzen mit 2:1 in Führung ging. Lewis haderte mit sich selbst und vergab dann auch zwei Breakchancen zu Beginn von Satz vier. Münch war zur Stelle, holte sich das siebte Leg in Folge. Danach vergab er aber seinerseits drei Breakmöglichkeiten, weswegen „Jackpot“ zum Ausgleich kam. Doch Kevin spielte eine brillante Partie. Mit seiner achten 180 warf er mehr als bisher jeder andere Akteur bei der diesjährigen Weltmeisterschaft. Diese veredelte er mit einem 124’er Finish auf Bull zum 12-Darter. Er brauchte also nur noch ein Leg zum Weiterkommen, Lewis aber erzwang das Entscheidungsleg im vierten Satz. Aber auch dort präsentierte sich Münch einfach fantastisch. Er spielte seinen Anwurf von vorne weg und nutzte seinen dritten Matchdart zum 3:1-Erfolg über den zweifachen Weltmeister Adrian Lewis.

Tobias Gürtler

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