Kurz gewinnt – Clemens kann vier Matchdarts nicht nutzen

Alle deutschen Darts-Fans mussten am heutigen Mittwochabend ganz genau hinschauen. Denn in dieser Session erlebten Nico Kurz und Gabriel Clemens ihren Auftakt in die Weltmeisterschaft 2020. Kurz spielte bei seinen Debüt gegen James Wilson, Clemens bekam es mit Benito van de Pas zu tun – für den Sieger würde es übermorgen übrigens gegen Max Hopp gehen. Das dritte Erstrundenspiel wurde zwischen Josh Payne und Diogo Portela ausgetragen. Zudem war auch der Weltranglistenachte James Wade zum Ende des Abends zugange und traf auf Ritchie Edhouse.

Seinen Startplatz für die Weltmeisterschaft erspielte sich Nico Kurz aus Hanau bei der Super League Germany. Er schloss nicht nur die Tabelle als Erstplatzierter ab, sondern behielt auch in den Play-Offs die Oberhand. Nun wollte er gegen James Wilson ein erfolgreiches Debüt feiern. Wilson hätte schon im ersten Leg beinahe 158 Punkte ausgemacht, doch Kurz kam mit dem Schrecken davon und verteidigte sein erstes Anwurfleg auf der Doppel-6. Weil Wilson kurz darauf viermal an Doppelfelder vorbei und im dritten Leg knapp an 141 Restpunkten scheiterte, lief dieser Satz komplett zu den Gunsten des Deutschen. Kurz löschte selbst 78 Punkte und brachte sich mit 1:0 in Front. Nach der Unterbrechung kam er dank eines 13-Darters zum nächsten Break. Kurz war seinem Gegner in dieser Phase haushoch überlegen, legte einen weiteren 13-Darter hinterher und bewegte sich mit seinem Average bis dato oberhalb von 100 Punkten. Erst als der „Jammy Dodger“ unter Druck 101 Punkte mitnahm, verbuchte er seinen ersten Leggewinn. Doch dann meldeten sich die Doppelprobleme von Wilson zurück, und er setzte ganze acht Pfeile am äußeren Ring vorbei. Kurz konnte dieses Geschenk überhaupt nicht mehr ablehnen, traf die doppelte 10 und erhöhte seinen Vorsprung auf 2:0. Im ersten Leg des dritten Satzes wurde es richtig spektakulär: Nico Kurz kam mit Scores von 180 und 177 Punkten zurück auf die Bühne. Bei 144 Rest waren auch die Darts Nummer sieben und acht perfekt, der entscheidende neunte verfehlte die Doppel-12 jedoch relativ deutlich. Auch wenn es nicht für das perfekte Leg reichte, erfüllte ein großartiger 10-Darter ebenfalls seinen Zweck. Wilson antwortete sofort und hatte anschließend Glück, dass sein deutscher Gegner dreimal an Doppeln vorbeiwarf. Dieses Break bestätigte der Engländer mit einem starken 11-Darter und verkürzte insgesamt betrachtet auf 1:2. Wenig später warf Wilson jedoch drei weitere Darts am äußeren Ring vorbei und kassierte ein Break. Auf der anderen Seite konnte Kurz nachlegen und war mittlerweile soweit, als dass ihm nur noch ein Leggewinn von der zweiten Runde trennte. Und es dauerte nicht mehr lange, bis dieses Ziel erreicht war. Kurz machte 76 Punkte aus, gewann mit 3:1 und kam auf einen Durchschnitt von knapp 96 Punkten. Mit fast 50 Prozent war auch die Erfolgsquote auf die Doppel hervorragend.

James Wilson 1:3 Nico Kurz
89,89 Average 95,67
4 180s 3
101 High Finish 78
1 100+ Checkouts 0
4/26 Finishing 10/21

Payne dominiert sein Match komplett

Im Anschluss daran duellierten sich Josh Payne und Diogo Portela. Der Brasilianer traf in der Anfangsphase kaum ein Triplefeld und öffnete seinem Gegner deshalb Tür und Tor. Payne wusste das zu nutzen, gewann den ersten Satz auch dank eines abschließenden 13-Darter zu Null. Nach der Unterbrechung holte sich Portela mit einem 14-Darter sein erstes Erfolgserlebnis, doch Payne antwortete hervorragend und kam dank eines 130er-Bullfinishes zum sofortigen Rebreak. Diesem legte der Engländer einen 13-Darter hinterher, „Brazilliant“ erwischte aber im direkten Gegenzug die Doppel-16 und brachte den Durchgang in den Decider. Dort konnte den anwerfende Payne auch ein knapp verpasstes 170er-Finish nicht aus der Bahn werfen, er löschte die verbliebenen 25 Restpunkte mit der nächsten Aufnahme und entschied auch den zweiten Satz für sich. Nachdem „The Maximum“ zum Start des dritten Satzes einen 11-Darter mit einem 87er-Finish beendete, hatte er seinen Gegner endgültig geknackt. Payne holte sich die beiden ihm noch fehlenden Legs binnen weniger Minuten und siegte klar und deutlich mit 3:0.

Josh Payne 3:0 Diogo Portela
96,49 Average 90,46
2 180s 0
130 High Finish 51
1 100+ Checkouts 0
9/20 Finishing 2/3

Dann durfte Gabriel Clemens die Bühne des Alexandra Palace betreten. Der Saarländer nahm zum zweiten Mal am wichtigsten Turnier dieser Sportart teil und bekam diesmal zum Auftakt Benito van de Pas zugelost. Der Niederländer - früher mal Teil der Top-16 der Welt - konnte sich auf den letzten Drücker beim PDPA-Qualifier sein WM-Ticket sichern. Clemens eröffnete das Match mit einem 13-Darter, vergab anschließend aber fünf Breakdarts, sodass „Big Ben“ seinen Anwurf trotz eigener Schwierigkeiten rettete. Mit einem 12-Darter, inklusive 98er-Finish, legte der Deutsche wieder vor, doch van de Pas brachte den Satz in ein Entscheidungsleg. Dort zeigte sich Clemens leider erneut unsicher auf den Doppeln und ließ fünf wichtige Möglichkeiten aus. Van de Pas traf letztlich die Doppel-20 und schnappte sich den ersten Durchgang. Der „German Giant“ musste sich nun natürlich auf den Doppeln stabilisieren und schaffte dies im zweiten Durchgang auch. Er holte sich zunächst ein Break, hatte dann Glück, dass van de Pas nur um Millimeter an einem 132er-Finish scheiterte und legte selbst per 82er-Checkout nach. Weil Clemens wenige Minuten später auch die Doppel-5 erwischte, gewann er den Satz ohne Legverlust und stellte insgesamt Parität her.

Zum Start des dritten Durchgangs verteilte der Niederländer durch fünf Fehlwürfe auf Doppel das nächste Geschenk. Clemens nahm dieses auch an, scheiterte ein Leg später aber knapp an 160 Restpunkten. Stattdessen holte sich van de Pas kurz darauf das satzvorentscheidende Break, er bestätigte dieses mit einem guten 13-Darter und lag insgesamt mit 2:1 vorne. Der Saarländer stand nun also schon unter großem Druck, erlebte mit einem 12-Darter inklusive 106er-Highfinish sowie einem nachfolgenden 13-Darter aber einen hervorragenden Start in das vierte Set. Van de Pas verkürzte zwar mit einem 14-Darter, doch Clemens benötigte für die nächsten 501 Punkte nur ebenso wenig Würfe und stellte den 2:2-Satzausgleich her. Clemens drückte jetzt in der Schlussphase richtig auf das Gaspedal, zeigte Checkouts von 75 und 68 Punkten und benötigte jetzt nur noch ein einziges Leg. Van de Pas kam wieder ran, überlebte drei Matchdarts und sorgte doch noch für das Sudden Death Leg. Dort ließ Clemens den vierten Matchdart ungenutzt und sah dann machtlos dabei zu, wie van de Pas seine einzige Chance bei 69 Rest nutzte. So verlor Gabriel Clemens am Ende höchst unglücklich mit 2:3.

Gabriel Clemens 2:3 Benito van de Pas
93,57 Average 88,64
5 180s 3
106 High Finish 90
1 100+ Checkouts 0
11/35 Finishing 10/29

Wade meistert seine Auftakthürde

Zum Abschluss des Mittwochabends gab es dann noch ein Zweitrundenspiel zu sehen. Der an Position acht gesetzte James Wade wollte seinen Landsmann Ritchie Edhouse aus dem Weg räumen. „The Machine“ startete mit einem 76er-Checkout, „Madhouse“ gewann sein erstes Auftaktleg ebenfalls. Per 13-Darter legte Wade dann wieder vor, doch Edhouse machte es noch besser und sorgte mit einem „Zwölfer“ für das Entscheidungsleg. Dort ließ Wade nichts anbrennen, erwischte die Doppel-20 und ging mit 1:0 in Führung. Nachdem die beiden darauffolgenden Legs fair aufgeteilt wurden, warf Edhouse einmal an der Doppel-16 vorbei. Damit ermöglichte er Wade das erste Break der Partie. Edhouse hatte sogar die Möglichkeit zur direkten Antwort, verpasste aber zunächst ein 170er-Finish und stellte sich mit der folgenden Aufnahme sehr ungeschickt an. Wade war natürlich zur Stelle, traf die Doppel-10 und baute seine Führung auf 2:0 aus. Edhouse startete mit einem Break eigentlich gut in den dritten Durchgang, ließ wenige Momente später jedoch drei Möglichkeiten ungenutzt, um auch nachzulegen. Stattdessen gewann Wade zwei Legs nacheinander und brauchte jetzt nur noch eines zum Weiterkommen. Edhouse wollte sich naturgemäß noch nicht geschlagen geben, brachte 82 Punkte auf Null und sorgte dafür, dass dieser Satz über die volle Distanz ging. Dort machte Wade mit einem 76er-Finish alles klar und gewann letztlich souverän mit 3:0.

James Wade 3:0 Ritchie Edhouse
92,43 Average 93,48
1 180s 2
76 High Finish 82
0 100+ Checkouts 0
9/14 Finishing 5/18

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