Sherrock schickt auch Suljovic nach Hause

Am Samstagabend wurden die letzten vier Zweitrundenspiele der Weltmeisterschaft 2020 ausgetragen. Als Erster war Daryl Gurney in dieser Session im Einsatz, für ihn ging es gegen Justin Pipe. Nachdem das mit Spannung erwartete PDC-WM-Debüt von Glen Durrant gegen Damon Heta ausgetragen wurde, folgte das Topspiel dieses Abends. Fallon Sherrock wollte gegen Mensur Suljovic weitere Darts-Geschichte schreiben. Ganz zum Schluss spielten noch Dimitri Van den Bergh und Josh Payne gegeneinander.

Problemloser Auftakt für Gurney und Durrant

Mit dem an sechs gesetzten Daryl Gurney startete nun ein Mitfavorit in den Wettbewerb. Mit Justin Pipe wartete zum Auftakt allerdings eine schwierige Aufgabe auf den Nordiren. „The Force“ startete heute mit einem 104er-Highfinish, doch dann übernahm Gurney das Kommando. Er löschte zunächst 72 Punkte und legte einen 13-Darter hinterher. Da Pipe kurz darauf zwei Breakdarts ausließ, schaffte es „Superchin“, den Auftaktsatz einzutüten. Gurney machte nach der Unterbrechung nahtlos weiter und zeigte souveräne Checkouts von 80 und 76 Punkten. Pipe spielte bis dato keine Rolle und musste wenig später auch den zweiten Satz verloren geben. Gurney erwischte nämlich die Doppel-12 und erhöhte seinen Vorsprung auf 2:0. Selbst als sein Gegner wie zu Beginn des dritten Satzes patzte, war Pipe nicht zur Stelle. Er warf selbst viermal an den Doppelfeldern vorbei und kassierte gleich das nächste Break. Gurney legte locker nach und stand bereits jetzt mit einem Bein in der dritten Runde. Pipe konnte zwar noch ein Leg auf seine Seite ziehen, zu mehr reichte es aber nicht mehr. Gurney verwandelte seinen vierten Matchdart in der Doppel-16 und gewann völlig problemlos mit 3:0.

Daryl Gurney 3:0 Justin Pipe
96,02 Average 90,41
2 180s 2
80 High Finish 104
0 100+ Checkouts 1
9/18 Finishing 2/10

Als dreifacher BDO-Weltmeister war Glen Durrant Anfang des Jahres zur PDC gegangen, und dieser Wechsel zündete sofort. „Duzza“ erreichte drei Major-Halbfinals und gewann zwei Pro Tour-Wettbewerbe. Logisch, dass Durrant auch bei der WM einiges zugetraut wird. Sein Debüt bei der PDC-WM erlebte er gegen den gefährlichen Australier Damon Heta. Durrant kam per 13-Darter frühestmöglich zum Break und schob sein Anwurfleg auf der Doppel-2 hinterher. Heta durfte erst im dritten Leg auf Doppelfelder zielen, stellte sich dabei aber ungeschickt an und vergab drei Versuche. So war Durrant konsequent zur Stelle und hatte den ersten Satz bereits eingefahren. Nach der Pause erzielte Heta sein erstes Erfolgserlebnis, als er für 83 Restpunkte nur zwei Würfe benötigte. Doch Durrant blieb von diesem Break gegen sich unbeeindruckt und drehte den Satz durch zwei Leggewinne nacheinander. Kurz darauf sorgte der Engländer für Begeisterung im Alexandra Palace: er zeigte das 170er-Finish und ging mit einem 2:0 im Rücken in die zweite Unterbrechung. Den dritten Durchgang konnte „The Heat“ nun deutlich offener gestalten. Zwar schaffte er es nicht, die Anwürfe von Durrant wirklich zu attackieren, brachte aber seine eigenen Anwurflegs nach Hause. Somit ging dieser Durchgang in das Entscheidungsleg. Durrant benötigte nur noch dieses zum Erreichen der nächsten Runde. Genau nach diesem Motto spielte er es jetzt auch, gegen den Anwurf gelangen ihm zwei 180er auf dem Weg zu einem 12-Darter. Unterm Strich gewann Durrant also glatt mit 3:0.

Glen Durrant 3:0 Damon Heta
95,36 Average 87,63
5 180s 2
170 High Finish 83
1 100+ Checkouts 0
9/16 Finishing 3/12

Der bei den Fans sonst sehr beliebte, an elf gesetzte Österreicher Mensur Suljovic musste sich vor seinem Zweitrundenspiel darauf einstellen, den gesamten „Ally Pally“ gegen sich zu haben. Denn seine Gegnerin war niemand anderes als Fallon Sherrock, die sich mit ihrem historischen Sieg über Ted Evetts unglaublich viele Freunde gemacht hatte. Der Wiener startete gut und entschied die ersten beiden Legs für sich, ließ anschließend aber drei Darts zum Satzgewinn liegen. Dieser Fehler war gleichzeitig die Initialzündung für die Engländerin. Lautstark angefeuert vom Londoner Publikum zeigte sie Checkouts von 81, 131 und 70 Punkten und drehte den ersten Satz zu ihren Gunsten. Nach der Pause machte Sherrock nahtlos weiter und brillierte auf die Doppelfelder. Mit einem 104er-Highfinish kam sie zum Start von Satz Nummer zwei zum Break, bestätigen konnte sie dieses mit einem 64er-Finish. Erst danach ging Mensur wieder dazwischen, warf zunächst einen 14-Darter und löschte 71 Punkte, um auch in diesem Satz für den Decider zu sorgen. Dort nutzte Suljovic seinen Anwurf, machte nochmal 71 Zähler aus und glich auf 1:1 in den Sätzen aus.

Sherrock ließ im Premierenleg des dritten Durchgangs eine Möglichkeit auf das Bullseye verstreichen und „The Gentle“ holte sich mit einem eigenen 13-Darter das Break. Kurz darauf sicherte er sich sogar ein fünftes Leg in Folge, doch dann traf Sherrock Tops und unterbrach diesen Lauf. Als sie zu Beginn des nächsten Legs zwei 180er warf, war dies die Grundlage für einen starken 11-Darter, der dazu führte, dass auch dieser Satz über die volle Distanz ging. Dort ließ Mensur drei Setdarts ungenutzt, Sherrock blieb auf der Doppel-16 eiskalt und übernahm mit dem 2:1 die Führung. Die frühere BDO-Vizeweltmeisterin zeigte gerade auf dem äußeren Ring eine überragende Leistung, traf zum Start des vierten Satzes die Doppel-9 und rückte durch dieses Break wieder ein Stück näher an ihr großes Ziel. Suljovic kam zum sofortigen Rebreak, überstand anschließend einen Breakdart gegen sich und übernahm innerhalb des Satzes die Führung. Doch Sherrock antwortete sofort mit einem 68er-Finish und brauchte jetzt nur noch ein einziges Leg für den Sieg. Im nun folgenden Decider bekam Mensur die erste Möglichkeit zum Satzgewinn, verfehlte Tops allerdings. Jetzt konnte er nur noch machtlos zuschauen, wie sich seine Kontrahentin mit 86 Punkten vor das Oche stellte. Fallon Sherrock traf zwei Single-18er, versenkte ihren Matchdart mitten im Bullseye und gewann die Partie mit 3:1.

Mensur Suljovic 1:3 Fallon Sherrock
92,31 Average 90,67
4 180s 4
71 High Finish 131
0 100+ Checkouts 2
9/27 Finishing 11/16

Van den Bergh mit dem besten Average der bisherigen WM

Als letzter Spieler überhaupt hatte jetzt auch Dimitri Van den Bergh seinen ersten Auftritt bei der laufenden Weltmeisterschaft. Dabei hatte der an 29 gesetzte frühere Juniorenweltmeister Josh Payne zum Gegner. Der Engländer brachte im Auftaktleg 94 Punkte über Bullseye, 12 und Doppel-16 auf Null und produzierte sofort ein Break, doch Van den Bergh konterte ohne zu Zögern mit einem 124er-Bullfinish. Da auch die nächsten beiden Legs fair aufgeteilt wurden, musste der erste Satz über die volle Distanz gehen. Payne hätte in diesem Moment beinahe 130 Punkte gelöscht, verfehlte aber die Doppel-5 zum Satzgewinn. Stattdessen war der „Dreammaker“ auf der Doppel-4 erfolgreich und kam zum 1:0. Im zweiten Satz konnte Van den Bergh sein ohnehin schon hohes Niveau nochmal anheben. Mit 13, 14 und 11 Darts – auch ein 100er-Finish war Teil der Show – gewann er binnen weniger Minuten diesen Durchgang. Zu diesem Zeitpunkt lag der Average des Belgiers bei fast 110 Punkten. Payne konnte da einfach nicht mithalten und sah sich nun mit 0:2 hinten liegen. Nach der Pause machte Van den Bergh einen seltenen Fehler und warf zwei Pfeile an der Doppel-16 vorbei, Payne war diesmal zur Stelle und bestrafte dies mit einem 120er-Checkout. Davon ließ sich der Belgier aber überhaupt nicht stören und holte sich per 11-Darter das sofortige Rebreak. Da die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt wurden, hätte der nun folgende Decider bereits das letzte Leg der Partie werden können. Weil Payne dort seine letzte Chance auf der doppelten 16 verstreichen ließ, trat genau dieser Fall ein. Van den Bergh gewann unterm Strich mit 3:0 und kam auf einen Average von knapp 104 Punkten.

D. Van den Bergh 3:0 Josh Payne
103,81 Average 97,52
3 180s 1
124 High Finish 120
2 100+ Checkouts 1
9/17 Finishing 4/9

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