Wright und van Gerwen ziehen ins Endspiel ein

Am vorletzten Spieltag der World Darts Championship 2020 bekamen die Zuschauer im Alexandra Palace und weltweit vor den Bildschirmen die Halbfinals zu sehen. Dort kam es zu zwei namhaften Duellen: Gerwyn Price spielte gegen Peter Wright und Michael van Gerwen wollte sich gegen Nathan Aspinall behaupten. Absolviert wurde die Vorschlussrunde im Format „best of 11 sets“.

Price bleibt weit unter seinen Möglichkeiten

Im ersten Halbfinale standen sich also Gerwyn Price und Peter Wright gegenüber, die beide in ihren gestrigen Spielen starke Leistungen gezeigt hatten. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Top-7-Profis gab es im Finale des Grand Slam, wo sich Price nach einer famosen Performance mit 16:6 zum Turniersieger krönte. Den besseren Start in das Halbfinale erlebte Wright, der im Auftaktleg zwar einen Breakdart vergab, anschließend aber einen starken 12-Darter zeigte. Price benötigte für die erneute Führung nur ebenso wenig Würfe, doch Wright antwortete mit einem 68er-Finish und sorgte sogleich für den Decider. Dort machte es der Schotte großartig, breakte mit einem 11-Darter und sicherte sich das 1:0. Angefeuert von den Fans im Ally Pally konnte Wright nach der Pause 131 Zähler via Triple-17 und zweimal Tops löschen, verpasste anschließend jedoch drei Breakchancen. Price rettete daher seinen Anwurf, scheiterte wenig später selbst jedoch haarscharf an 144 Restpunkten. Dort erwischte der „Iceman“ die Doppel-10 mit dem letzten Dart in der Hand, produzierte so das erhoffte Break und glich auf 1:1 aus – seinen Jubel bekam in dieser Situation auch sein Gegner zu spüren.

Im ersten Leg des dritten Durchgangs stellte sich Wright durch zwei 180er nacheinander 24 Rest, die er einige Augenblicke später aber nicht ausmachte. Price rettete daher seinen Anwurf und kam anschließend mit einem 72er-Finish zum Break. Wright antwortete zwar umgehend mit einem 100er-Checkout, doch der Waliser tat es ihm gleich, löschte ebenfalls 100 Punkte und machte daher den Satzgewinn klar. Wright lag nun also mit 1:2 in Rückstand, zeigte aber schnell, dass der folgende vierte Satz in jedem Fall an ihn gehen würde. Er holte sich drei Legs in Serie, zeigte dabei auch zwei 13-Darter und hatte den 2:2-Ausgleich hergestellt. „Snakebite“ war richtig gut unterwegs, startete mit sechs perfekten Darts und dem daraus resultierenden 12-Darter in den fünften Satz. Da er einen 13-Darter folgen ließ, hatte er nun sogar fünf Legs hintereinander eingefahren. Price ging zunächst dazwischen, hatte danach großes Glück, vier Setdarts unbeschadet zu überstehen und sorgte für das Entscheidungsleg. Dort unterlief Price ein folgenschwerer Fehler, als er bei 124 Rest die Triple-20 schon getroffen hatte, mit dem zweiten Dart jedoch die große 14 verfehlte. Wright spielte seinerseits einen tollen 12-Darter und lag zu diesem Zeitpunkt mit 3:2 vorne.

Nachdem die ersten beiden Legs des sechsten Durchgangs gerecht aufgeteilt wurden, patzte Wright vierfach auf Doppelfelder. Price nahm diese Einladung gerne an, bestätigte das in der Situation erzielte Break auf der doppelten 10 und stellte durch das 3:3 wieder Parität her. Im darauffolgenden Durchgang legte der „Iceman“ mit einem starken 11-Darter vor, doch Wright verteidigte sein Anwurfleg kurz darauf ebenfalls. Da es auch in den nächsten beiden Legs keine Breaks zu vermelden gab, ging dieser Satz wie einige zuvor über die maximale Distanz. In diesem Decider punktete Price viel zu schwach, sodass Wright ohne besondere Schwierigkeiten zum Break und gleichzeitig zur 4:3-Führung kam. Wright gab in der Folge weiter Gas, ließ sich auch von einem 78er-Finish des Gegners im zweiten Leg von Satz Nummer acht nicht aus der Ruhe bringen. Er hatte bereits das vorangegangene Leg für sich entschieden und zeigte im Anschluss einen 14- und einen 12-Darter. Durch das 5:3 fehlte dem Weltranglistensiebten nur noch ein Satzgewinn. Nach einer weiteren Unterbrechung checkte Wright 98 und 72 Punkte aus benötigte mittlerweile nur noch ein einziges Leg. Nachdem Price verkürzte, vergab Wright drei Matchdarts, sodass es hier in ein Entscheidungsleg ging, in dem der Waliser unter maximalem Druck stand. Weil Price zwei Chancen zum 4:5 aus seiner Sicht jedoch nicht wahrnahm, stolperte Wright schließlich über die Ziellinie. Er nutzte seinen insgesamt achten Matchdart und stand nach dem verdienten 6:3-Erfolg zum zweiten Mal in seiner Karriere im Endspiel einer Weltmeisterschaft.

Peter Wright 6:3 Gerwyn Price
98,39 Average 89,94
16 180s 9
131 High Finish 100
2 100+ Checkouts 1
22/61 Finishing 18/53

Für Aspinall ist erneut im Halbfinale Schluss

Nun wurde Wrights Gegner im großen Finale gesucht. Titelverteidiger Michael van Gerwen wurde von Nathan Aspinall herausgefordert, der seinerseits zum zweiten Mal nacheinander in der Vorschlussrunde der Weltmeisterschaft stand. Das Match ging ausgeglichen los; nachdem die ersten beiden Legs fair aufgeteilt wurden, legte Aspinall per 76er-Finish vor, doch „Mighty Mike“ antwortete mit einem 13-Darter und sorgte für das entscheidende fünfte Leg. Dort konnte „The Asp“ seinen Setdart auf der doppelten 6 nicht ausnutzten, und van Gerwen machte Sekunden später den Satzgewinn klar. Nach der Unterbrechung zeigte Aspinall ein 124er-Highfinish auf der Doppel-11 zum 12-Darter, dieses Break konnte er auch begünstigt durch einen Fehler des Niederländers bestätigen. Van Gerwen meldete sich mit einem 76er-Checkout dazwischen, doch Aspinall brachte das nächste Leg sicher nach Hause und glich insgesamt auf 1:1 aus. Der Engländer machte seine Sache bis dato gut und sicherte sich auch das erste Leg von Satz Nummer drei, setzte kurz darauf allerdings drei Breakchancen in den Sand. Mit einem 81er-Finish erholte er sich zwar gut von diesem Missgeschick, doch van Gerwen gewann sein Anwurfleg trotz Problemen ebenfalls – das Entscheidungsleg musste also herhalten. Dort erwischte Aspinall viel zu wenige Triplefelder, machte seinem Gegner das Leben leicht und lag zu diesem Zeitpunkt mit 1:2 hinten.

Der Weltranglistenerste eröffnete Durchgang vier mit einem 103er-Highfinish, was von Aspinall mit einem 13-Darter beantwortet wurde. Da van Gerwen einige Minuten später eine Gelegenheit zum Satzgewinn ausließ, folgte hier das nächste wichtige Entscheidungsleg. Dort sollte dieses Mal Aspinall erfolgreich sein, er glänzte mit einem 110er-Highfinish und stellte auf 2:2-Unentschieden. Wie ausgeglichen die Partie bis hierhin war, wurde auch im folgenden fünften Satz deutlich. Die ersten vier Legs wurden allesamt vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen, folglich musste der nächste Decider absolviert werden. Diesmal ließ „The Asp“ eine bedeutende Möglichkeit liegen, als er Tops ganz knapp verfehlte. Van Gerwen kam mit dem Schrecken davon, blieb auf der doppelten 8 eiskalt und brachte sich wieder in Führung. Der sechste Satz war dann der erste, durch den der dreimalige Weltmeister locker durchmarschierte. Der holte sich drei Legs nacheinander, zeigte dabei auch einen 11- sowie einen 13-Darter und erhöhte seinen Gesamtvorsprung auf 4:2.

Aspinall meldete sich mit einem 12-Darter im siebten Satz zurück, ehe er von zwei Fehlern seines Kontrahenten profitierte und ein Break erzielte. Kurz darauf war dieser Satz bereits Geschichte, „The Asp“ hatte ihn seinerseits zu Null gewonnen und lag dadurch nur noch mit 3:4 hinten. Den Rückstand innerhalb des achten Satzes konnte Aspinall mit einem 107er-Highfinish egalisieren, doch van Gerwen hatte einige Minuten später reihenweise Möglichkeiten zum Satzgewinn. Sechs Pfeile landeten allerdings nicht in den gewünschten Feldern, und so musste der Niederländer auch hier das Entscheidungsleg mitmachen. In diesem wichtigen Moment blieb er dann ohne Fehl und Tadel und benötigte nur 14 Würfe, um mit dem 5:3 den alten Abstand wiederherzustellen. Nachdem beide Profis zurück auf der Bühne waren, breakte der amtierende Weltmeister mit einem 72er-Finish, gewann das darauffolgende Anwurfleg ebenfalls und benötigte nur noch ein einziges Leg. Aspinall war dann zwar nochmal erfolgreich, doch es sollte sein letzter Leggewinn bleiben. Van Gerwen nutzte seinen dritten Matchdart auf der Doppel-5, gewann mit 6:3 und machte die Neuauflage des WM-Finals von 2014 perfekt.

M. van Gerwen 6:3 Nathan Aspinall
96,34 Average 92,04
3 180s 9
103 High Finish 124
1 100+ Checkouts 3
21/52 Finishing 18/51

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