Aspinall kämpft sich durch – Smith scheitert an Lowe

Nur noch eine einzige Session galt es zu absolvieren, ehe die Darts-Weltmeisterschaft eine dreitägige Weihnachtspause einlegte. Im gleichen Zug wurde auch die zweite Turnierrunde beendet. Heute Abend erlebten mit Dave Chisnall, Nathan Aspinall und Michael Smith drei Spieler aus den Top-Ten der Weltrangliste ihren Turniereinstand. Während Chisnall den Mittwochabend gegen Keegan Brown eröffnete, waren Aspinall (gegen Scott Waites) und Smith (gegen Jason Lowe) erst später im Einsatz. Außerdem kam es zum Duell zwischen Jermaine Wattimena und Nick Kenny.

Chisnall und Wattimena feiern 3:1-Erfolge

Im ersten Match dieser Abendsession bekam es der an acht gesetzte Dave Chisnall mit Keegan Brown zu tun, der seinerseits beim 3:0-Erstrundensieg insbesondere mit seinem Finishing überzeugte. Die ersten vier Legs wurden gerecht zwischen den beiden Profis aufgeteilt, wobei ein 11-Darter von „Chizzy“ besonders erwähnenswert war. Im jetzt folgenden Entscheidungsleg ließ er jedoch eine Möglichkeit zum Satzgewinn aus, Brown erwischte dagegen die Doppel-10 und brachte sich selbst mit 1:0 in Front. Chisnall kam mit einem 14-Darter zurück auf die Bühne, sein englischer Landsmann hielt mit einem starken „Zwölfer“ gleich wieder dagegen. Per 13-Darter brachte Chisnall im Anschluss daran wiederum seinen Anwurf durch, konnte den ersten Setdart aber nicht in der Doppel-20 unterbringen. Somit ging auch der zweite Durchgang in den Decider, in welchem Brown eine ganz wichtige Gelegenheit zum möglichen 2:0 nicht ausnutzte. Chisnall atmete tief durch, versenkte den ersten Pfeil in der Doppel-10 und sorgte so für das 1:1-Unentschieden.

In den dritten Durchgang startete „The Needle“ mit einem 108er-Highfinish, Chisnalls Antwort bestand aus einem 12-Darter mit einem 82er-Checkout. Danach patzte Brown sechsfach auf diverse Doppelfelder und tat seinem Gegner so einen großen Gefallen. Chisnall kam an dieser Stelle zum Break, glänzte anschließend mit einem 144er-Finish und lag durch den zweiten Satzgewinn nacheinander mit 2:1 vorne. Mithilfe eines 87er-Checkout kam „Chizzy“ dem Sieg einige Minuten später wieder ein Stückchen näher, dann strauchelte aber auch er über die Doppelfelder – in den nächsten beiden Legs flogen sechs Pfeile an den anvisierten Zielen vorbei. Mit einem 93er-Finish produzierte Chisnall jedoch das sofortige Rebreak und benötigte nur noch das jetzt folgende Entscheidungsleg zum Sieg. Während von Brown jetzt zu wenig kam, verwandelte Chisnall gleich den ersten Matchdart in der Doppel-12 und machte den 3:1-Erfolg amtlich.

Dave Chisnall 3:1 Keegan Brown
97,35 Average 86,59
6 180s 1
144 High Finish 108
1 100+ Checkouts 1
11/25 Finishing 8/21

Danach wollte Jermaine Wattimena gegen Nick Kenny einen erfolgreichen Start in die laufende Weltmeisterschaft feiern. Nach einem ausgeglichenen Beginn erhielt Kenny die erste Breakmöglichkeit, drei Versuche waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Wattimena rettete sein eigenes Anwurfleg doch noch und schaffte danach selbst das Break: 92 Punkte checkte er via Bullseye, 6 und Doppel-18, um mit einem 1:0 im Rücken in die erste Unterbrechung zu gehen. Nachdem es im zweiten Durchgang zwei Breaks zu sehen gab, zeigte sich der Niederländer erstmals unsicher auf die Doppel: sechs Möglichkeiten für ein weiteres Break konnte er nicht ausnutzen. Kenny verteidigte sein Anwurfleg trotz eigener Schwierigkeiten, holte sich wenig später per 14-Darter selbst das Break und hatte den 1:1-Ausgleich geschafft.

Nach der Pause war dann wieder Wattimena am Drücker: nachdem er das erste Leg aus Satz Nummer drei bereits an ihn gegangen war, brillierte er mit einem 156er-Finish. Dank dieses 12-Darters stand „The Machine Gun“ kurz vor dem Satzgewinn, nutzte wenig später aber sechs Möglichkeiten hierfür nicht. Dies hatte letztlich aber keine weiteren Folgen, weil Wattimena seinen neunten Setdart verwandelte. Im vierten Satz änderte sich am bisherigen Spielverlauf nichts mehr. Kenny holte sich zwar das erste Leg, war beim Scoring aber der unterlegene Spieler und erhielt keinen weiteren Versuch auf Doppel. Wattimena gewann in der Schlussphase folglich drei Legs nacheinander und machte auf diese Weise den Deckel drauf. Unterm Strich rückte Wattimena durch einen 3:1-Sieg in die Runde der Letzten 32 vor.

Jermaine Wattimena 3:1 Nick Kenny
90,59 Average 88,45
2 180s 4
156 High Finish 56
1 100+ Checkouts 0
10/31 Finishing 6/20

Waites vergibt vier Matchdarts und verspielt ein 2:0

Zweimal hatte Nathan Aspinall bislang bei der Weltmeisterschaft teilgenommen, zweimal erreichte der Engländer das Halbfinale. Selbstverständlich war es daher, dass die Nummer sechs der Welt auch bei seiner dritten Teilnahme viel vorhatte. Zum Auftakt ging es für ihn gegen den zweimaligen BDO-Weltmeister Scott Waites, der furios loslegte: mit 13 und 14 Darts gingen die ersten beiden Legs an „Scotty 2 Hotty“. Aspinall verbuchte danach zwar sein erstes Erfolgserlebnis am heutigen Abend, den Auftaktsatz ließ sich Waites aber nicht mehr nehmen. Er zeigte noch einen 13-Darter und lag folglich mit 1:0 vorne. Im zweiten Satz machte Waites mit einem 101er-Highfinish ähnlich stark weiter, ehe er zum ersten Mal in diesem Match ein Doppelfeld verfehlte. Mit einem 74er-Finish konnte Waites dies umgehend korrigieren, ehe Aspinall gleich 160 Punkte auf Null brachte und für ein enorm bedeutendes Entscheidungsleg sorgte. Dort zeigte Waites seine ganze Klasse, startete mit fünf perfekten Darts und war nach 13 Würfen bei Null angelangt. Beim Zwischenstand von 2:0 fehlte nicht mehr viel für eine Überraschung.

Im dritten Durchgang legte „The Asp“ zwar vor, doch Waites hielt mit einem 103er-Finish weiter konsequent dagegen. Allerdings holte sich Aspinall die Führung innerhalb des Satzes zurück und machte danach ganz deutlich, dass er diesen Satz auf keinen Fall abgeben wollte: per 12-Darter verkürzte er auf 1:2 aus seiner Sicht. Aspinall hatte jetzt ordentlich Fahrt aufgenommen und legte mit Checkouts von 104 und 67 Punkten im vierten Satz hervorragend los. Waites konnte die Negativserie von vier verlorenen Legs anschließend beenden, ließ danach aber drei wichtige Breakdarts liegen. Aspinall bedankte sich mit einem 68er-Finish und hatte den 2:2-Ausgleich vollbracht. Im fünften und letzten Satz setzte Aspinall das nächste Ausrufezeichen, er machte 150 Punkte aus und verhinderte ein drohendes Break. Anschließend vergab er jedoch selbst einen wichtigen Breakdart, und Waites hielt die Partie auf der Doppel-4 offen. Nachlegen konnte Waites auf ganz besondere Art und Weise: er checkte 125 Punkte via Bullseye, Single-Bull und Bullseye aus und benötigte nur noch ein einziges Leg. Er vergab jedoch ganze vier Matchdarts und konnte sich im dadurch notwendigen Entscheidungsleg nicht mehr davon erholen. Aspinall nutzte seinen zweiten Matchdart auf der Doppel-8 und ging als 3:2-Sieger aus einer hochdramatischen Partie hervor.

Nathan Aspinall 3:2 Scott Waites
92,70 Average 96,27
2 180s 7
160 High Finish 125
3 100+ Checkouts 3
12/25 Finishing 10/24

Jetzt gab es nur noch einen einzigen Teilnehmer, der in diesem Jahr noch nicht auf der Bühne des Alexandra Palace gestanden hatte: der frühere WM-Finalist Michael Smith. Gegen Jason Lowe war der Weltranglistenvierte im letzten Match der zweiten Runde klarer Favorit. Lowe kam mit einem starken 12-Darter frühestmöglich zum Break, überstand anschließend einen Breakdart gegen sich unbeschadet und konnte das 88er-Bullfinish von eben bestätigen. Lowe nutzte den schwachen Start seines Gegners vollumfänglich aus und entschied den ersten Satz glatt mit 3:0 für sich. Nach der Pause wurde es beim „Bully Boy“ überhaupt nicht besser. Lowe konzentriere sich auf sein eigenes Spiel und erarbeitete sich auch im zweiten Satz eine 2:0-Führung heraus. Mit einem 13-Darter holte sich Lowe auch das sechste Leg dieser Partie und damit verbunden die 2:0-Satzführung.

Nach der Unterbrechung sicherte sich Smith endlich das lang ersehnte erste Leg und schaffte es sogar, ein Break folgen zu lassen. Doch dann patzte Smith wieder und holte seinen Gegner zurück in den Satz. Insgesamt sechs Setdarts fanden nicht den Weg in die anvisierten Ziele, sodass Lowe diesen Durchgang in das Entscheidungsleg brachte. Dort musste Smith zwingend 74 Punkte ausmachen, um im Turnier zu bleiben. Der Weltranglistevierte jagte zwar den ersten Pfeil in die 1, rettete sich aber noch über Triple-19 und Doppel-8 und verkürzte durch seinen ersten Satzgewinn auf 1:2. Lowe schüttelte sich kurz, reagierte mit einem 14- sowie einem 13-Darter und war erneut ganz nah dran am Weiterkommen. Dieses Mal hatte Smith keine Antwort mehr parat, und Lowe ließ sich die Chance nicht mehr entgehen. Ein 101er-Highfinish war die letzte Aktion des Abends, Lowe sorgte mit seinem 3:1-Sieg für die bisher größte Überraschung dieser Weltmeisterschaft.

Jason Lowe 3:1 Michael Smith
96,24 Average 92,64
7 180s 2
101 High Finish 74
1 100+ Checkouts 0
11/28 Finishing 3/14

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