Smith gewinnt ein Weltklasse-Spiel gegen Clayton

Am Mittwochabend erfolgte der Übergang von der dritten zur vierten Runde der Darts-Weltmeisterschaft 2022. Zunächst wurde die dritte Runde mit dem Duell zwischen Gary Anderson und Ian White abgeschlossen. Im Anschluss daran folgten die ersten beiden Partien des Achtelfinals: den Anfang machten Gerwyn Price und Dirk van Duijvenbode, danach waren Jonny Clayton und Michael Smith im Einsatz. Das zur Anwendung kommende Format wird nicht geändert und lautet weiterhin „Best of 7 Sets“.

Anderson überlebt einen Matchdart und dreht ein 0:3

Das letzte Ticket für die Runde der Letzten 16 wurde also wie eingangs beschrieben zwischen Gary Anderson und Ian White ausgefochten. Gleich im Auftaktleg verpasste der frühere Doppelweltmeister zwei Breakchancen, im direkten Anschluss daran überstand er allerdings auch vier Breakdarts gegen sich unbeschadet. Da die nächsten beiden Legs ebenfalls gerecht aufgeteilt worden waren, ging der erste Durchgang über die volle Distanz. Im Decider nutzte „Diamond“ den Vorteil des Anwerfens vorbildlich aus und sicherte sich mit einem 13-Darter das 1:0. Durchgang zwei wurde von vorne bis hinten von White dominiert, Anderson erhielt in dieser Phase nicht einmal einen Versuch auf Doppel. Die drei Legs in Folge gewann White mit 15, 14 sowie 12 Darts, die Belohnung für diesen starken Abschnitt war der Vorsprung von 2:0. Mit einem 111er-Highfinish stoppte Anderson nach der Unterbrechung die ungewollte Serie von vier verlorenen Legs nacheinander. White holte sich zwar das direkte Rebreak, platzierte danach aber einen Pfeil oberhalb der Doppel-20. Der „Flying Scotsman“ kam an dieser Stelle zwar zu einem weiteren Break, ließ danach jedoch zwei wichtige Chancen zu seinem ersten Satzgewinn ungenutzt. White brachte sich ins Entscheidungsleg, das er ähnlich wie im Auftaktsatz beherrschte. Ein 124er-Highfinish auf der Doppel-11 bildete den Abschluss eines 12-Darters. Mit dem 3:0 war White damit einen gewaltigen Schritt in Richtung Achtelfinale gegangen.

Nachdem Anderson im vierten Durchgang vorgelegt hatte, antwortete sein Gegner umgehend mit einem perfekt ausgeführten 96er-Checkout. Danach schaffte es der Engländer allerdings nicht, drei Breakdarts in Zählbares umzumünzen. Anderson rettete sein Anwurfleg auf der Doppel-5, profitierte kurz darauf von drei weiteren Patzern des Konkurrenten und verringerte seinen Rückstand folglich auf 1:3. Aus diesem Erfolgserlebnis schöpfte Anderson neue Motivation. Der Schotte schnappte sich zu Beginn von Satz Nummer fünf ein Break, dem er einen starken 12-Darter hinterher legte. Kurz darauf gelang ihm noch ein 78er-Finish, sodass Anderson nur noch mit 2:3 im Hintertreffen war. Wenige Minuten später beendete White mit einem 13-Darter seine Durststrecke. Da sich Anderson anschließend zwei schwerwiegende Fehlwürfe auf Doppelfelder geleistet hatte, legte White nach – ihm fehlte nur noch ein einziges Leg zum Weiterkommen. Mit einem 14-Darter verkürzte Anderson zunächst, ehe er einen Matchdart überlebte. Dadurch kam es in diesem sechsten Satz zum Entscheidungsleg. Dort machte Anderson keine Kompromisse, er brachte 111 Punkte auf Null und stellte den 3:3-Ausgleich her. Einen Breakdart konnte Anderson zum Auftakt des siebten und letzten Satzes nicht ausnutzen. Andersherum lief es im darauffolgenden Leg: White scheiterte um Haaresbreite an 143 Restpunkten. Anderson kam mit dem Schrecken davon und produzierte direkt danach selbst das vorentscheidende Break. Danach dauerte es nicht mehr lange, bis Anderson seinen zweiten Matchdart in der Doppel-10 untergebracht hatte. Damit war die Aufholjagd vollendet, Anderson hatte den 0:3-Rückstand in den 4:3-Erfolg umgebogen.

Gary Anderson 4:3 Ian White
90,31 Average 88,56
3 180s 2
111 High Finish 124
2 100+ Checkouts 1
16/41 Finishing 13/49

Zwölf Legs in Folge: ab dem zweiten Satz spielt Price weltmeisterlich

Ein unglaubliches Match zwischen Gerwyn Price und Kim Huybrechts endete vorgestern erst im alles entscheidenden Leg. Weil sich der Waliser dort durchgesetzt hatte, war seine Mission Titelverteidigung weiter am Leben. Heute Abend stellte sich ihm Dirk van Duijvenbode in den Weg. Der Niederländer erhielt bereits im ersten Leg zahlreiche Breakchancen, nutzte fünf Stück allerdings nicht aus. Price erwischte nach sieben eigenen Fehlern die Doppel-1 und ließ kurz darauf selbst eine Breakmöglichkeit liegen. Ein 97er-Checkout brachte den „Iceman“ zwar wieder Front, danach flogen allerdings drei Setdarts von ihm an den anvisierten Feldern vorbei. Dieses Missgeschick konnte Price im Decider nicht ausbügeln. Das lag vor allem an van Duijvenbode, der mit einem 12-Darter glänzte und sich die 1:0-Führung sicherte. Zurück vor den Kameras präsentierte sich der Weltranglistenerste erheblich verbessert. Ein 100er-Finish brachte ihm zunächst sein erstes Break ein, diesem 15-Darter ließ er einen weiteren folgen. Im dritten Leg dieses Satzes war Price zwar knapp an einem 170er-Checkout gescheitert, die übriggebliebenen 25 Zähler stellten Sekunden später jedoch kein Problem dar. Price war auf der Doppel-12 erfolgreich und stellte mit dem 1:1 Parität her. Auch nach der Pause drückte der Waliser weiter aufs Gaspedal. Erst gelang ihm ein 78er-Finish, dann entschied er mit einem 13-Darter ein fünftes Leg nacheinander zu seinen Gunsten. Kurz darauf war dieser dritte Satz bereits Vergangenheit, Price spielte einen starken 11-Darter und übernahm mit dem 2:1 die Führung.

Auf die Doppelfelder hatte sich der Titelverteidiger längst stabilisiert, auch zu Beginn des vierten Durchgangs verwandelte er gleich den ersten Versuch auf seiner favorisierten Doppel-20. Bei Price funktionierte in dieser Phase fast alles. Erst genügten ihm für 100 Restpunkte zwei Darts, dann machte er auch noch 132 Zähler auf dem Bullseye aus. Somit ging auch dieser Durchgang ohne Legverlust an Price. Der „Iceman“ hatte mittlerweile neun Legs nacheinander eingesammelt und baute seinen Vorsprung auf 3:1 aus. Im fünften Durchgang änderte sich am Spielverlauf nichts mehr. Im Auftaktleg sorgte Price sogar für ein echtes Highlight, als er 164 Punkte ausmachte. Auf der anderen Seite lief bei van Duijvenbode seit dem gewonnenen ersten Durchgang nichts mehr zusammen. Sinnbildlich für seine Leistung war eine Situation im darauffolgenden Leg: bei 58 Rest verfehlte er erst die große 18 und danach auch die einzige Chance auf Tops. Price bedankte sich mit dem Break und verlor keine weitere Zeit mehr. Ein 136er-Highfinish des amtierenden Weltmeisters beendete die Partie und brachte Price als ersten Spieler ins Viertelfinale.

Gerwyn Price 4:1 D. van Duijvenbode
96,66 Average 83,22
6 180s 3
164 High Finish 58
5 100+ Checkouts 0
14/31 Finishing 3/16

Sowohl Jonny Clayton als auch Michael Smith hatten sich im bisherigen Turnierverlauf hervorragend aufgelegt gezeigt. Dementsprechend schürte das Duell der Nummer acht mit der Nummer neun der Welt im Vorfeld hohe Erwartungen. Beide Profis brachten ihr jeweils erstes Anwurfleg nach Hause, Clayton gelang dies auch im dritten Leg mit einem 13-Darter. Wenige Aufnahmen später erhielt der Letztgenannte bereits den ersten Setdart, er setzte diesen aber knapp an der Doppel-16 vorbei. Im dadurch erforderlichen fünften Leg zeigte Clayton aber wiederum seine Klasse. „The Ferret“ warf sechs perfekte Darts, versenkte den 14. Pfeil in der Doppel-8 und ging mit einer Führung im Rücken in die erste Unterbrechung. Zu Beginn des zweiten Durchgangs leistete sich Clayton erstmals einen gröberen Fehler, als er vier Doppelfelder verfehlte. Die Reaktion des Walisers auf dieses Missgeschick war allerdings überragend. Mit einem 12- sowie einem 11-Darter drehte er den Satz zu seinen Gunsten, ehe er mit dem darauffolgenden 14-Darter den Vorsprung auf 2:0 ausbaute. Zu diesem Zeitpunkt lag der Average von Clayton bei über 110 Punkten. Nach der Pause hatte endlich auch Smith Grund zum Jubeln. Der Engländer erzielte durch einen starken 12-Darter ein Break, das er mit einem 72er-Checkout auf dem Bullseye bestätigte. Auf der doppelten 8 ging Clayton zwar dazwischen, davon ließ sich sein Gegner aber nicht beunruhigen. Im nächsten Leg startete der „Bully Boy“ mit fünf perfekten Darts, er traf wenige Momente später die Doppel-10 und hatte seinen Rückstand auf 1:2 verringert.

Smith ruhte sich nicht darauf aus, sondern gab weiterhin alles, um die Lücke zu schließen. Im vierten Durchgang erarbeitete sich der frühere WM-Finalist eine 2:1-Führung. Sein erster Setdart verfehlte allerdings die Doppel-20, sodass beide Akteure nun vor einem enorm wichtigen Entscheidungsleg standen. Dort nutzte Smith seinen Anwurf bravourös aus. Ihm genügten 13 Würfe, um bei Null anzukommen – dementsprechend lautete der Zwischenstand zu diesem Zeitpunkt 2:2. Zwei Fehlwürfe auf der Doppel-18 von Clayton ermöglichten Smith zum Auftakt des fünften Satzes ein Break. Nachlegen konnte Smith auch, weil er im darauffolgenden einen Breakdart gegen sich unversehrt überstanden hatte. Der anschließende 14-Darter von Clayton blieb rückblickend bedeutungslos. Smith traf unmittelbar danach seine bevorzugte Doppel-20 und hatte aus dem 0:2-Rückstand die 3:2-Führung gemacht. Noch hatte Clayton allerdings einige Pfeile im Köcher, so auch ein spektakuläres 161er-Checkout im ersten Leg von Satz Nummer sechs. Im darauffolgenden Leg war auch Smith auf dem Bullseye erfolgreich, er checkte in diesem Zusammenhang 121 Punkte. Danach scheiterte er ganz knapp an 170 Restpunkten. Clayton war mit einem eigenen 105er-Highfinish zur Stelle, verteidigte sein daran anschließendes Anwurfleg und hatte mit dem 3:3 für den finalen siebten Satz gesorgt.

Dort sprach Clayton mit einem 13-Darter das erste Wort, danach setzte er jedoch fünf Breakdarts in den Sand und verpasste aus diesem Grund die potenzielle Vorentscheidung. Stattdessen war es Smith, der mit einem 112er-Highfinish das so wichtige Break schaffte. Bei 67 Restpunkten wartete er danach bereits auf seine Chance, das Match zu beenden. Clayton verhinderte sein Turnieraus mit einem großartigen 120er-Highfinish und brachte die Partie in die Verlängerung. Auch dort schenkten sich die beiden Kontrahenten nichts, sie konzentrierten sich bis auf Weiteres mit Erfolg auf ihre eigenen Anwurflegs. Ein 62er-Finish von Clayton beantwortete Smith mit einem 72er-Finish, einen 13-Darter des Gegners dann mit einem weiteren 72er-Checkout – bei Letzterem stand Smith mit dem Rücken zur Wand. Ein Treffer in der Doppel-20 brachte Smith danach das dringend benötigte Break ein. Diesmal konnte der „Bully Boy“ den letzten Schritt auch gehen. Er versenkte seinen zweiten Matchdart in der Doppel-10 und ließ seinem Jubel freien Lauf. Eine atemberaubende Partie, die keinen Verlierer verdient gehabt hätte, endete mit einem 4:3-Sieg für Michael Smith.

Michael Smith 4:3 Jonny Clayton
99,84 Average 102,48
11 180s 14
121 High Finish 161
2 100+ Checkouts 3
19/42 Finishing 17/44

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