Anderson steigert sich und schlägt Lewis mit 3:1

In der dritten Session der Darts-Weltmeisterschaft 2022 am Donnerstagabend wurde den Zuschauern im Alexandra Palace und an den Bildschirmen einiges geboten. Nach dem Auftaktmatch zwischen William O’Connor und Danny Lauby durfte man aus deutscher Sicht besonders auf den Auftritt von Fabian Schmutzler gespannt sein – der zweitjüngste WM-Teilnehmer aller Zeiten traf auf Ryan Meikle. Im Anschluss daran wollte Lisa Ashton im dritten Anlauf erstmals ein Spiel bei der WM gewinnen, was ihr Gegner Ron Meulenkamp natürlich zu verhindern versuchte. Das Topspiel des Abends folgte dann allerdings noch: bereits in der zweiten Runde trafen sich die beiden ehemaligen Doppelweltmeister Gary Anderson und Adrian Lewis zum direkten Duell.

Laubys großartiges Comeback bleibt ungekrönt

Für die Eröffnung des Donnerstagabends waren William O’Connor und Danny Lauby verantwortlich. Der Ire warf im allerersten Leg an der Doppel-20 vorbei und musste frühestmöglich ein Break gegen sich hinnehmen, korrigierte dies aber umgehend mit einem 12- sowie einem 11-Darter. Da Lauby im darauffolgenden Leg zwei Doppelfelder verpasst hatte, war der Durchgang für ihn gelaufen. O’Connor erwischte die Doppel-8 und ging mit 1:0 in Führung.

Im zweiten Satz zeigten beide Akteure je einen 14-Darter, ehe Lauby Tops für ein 117er-Checkout verfehlte. In Verbindung mit einem weiteren Fehlwurf auf ebenjener Doppel-20 im darauffolgenden Leg bedeutete dies den 0:2-Rückstand aus der Sicht des US-Amerikaners. Im dritten Durchgang legte O’Connor mit einem 77er-Finish vor, der restliche Satz gehörte aber eindeutig Lauby. Er zeigte drei 15-Darter hintereinander, wobei ihm auch Checkouts in Höhe von 116 sowie 117 Punkten gelangen. Die Belohnung für diese starke Phase war der erste Satzgewinn, mit dem Lauby seinen Rückstand verringerte.

O’Connor schien sich davon zunächst nicht verunsichern zu lassen und startete erfolgreich in den vierten Satz. Als er das zu Beginn geschaffte Break mit einem 84er-Finish auf der Doppel-11 bestätigte, fehlte O’Connor nur noch ein einziger Leggewinn zum Sieg. Die ersten drei Matchdarts von „The Magpie“ landeten neben den Doppelfeldern, sodass er seinen Gegner am Leben hielt. Lauby machte mit einem 12-Darter, inklusive 121er-Finish, weiter und brachte den Satz ins entscheidende fünfte Leg. Dort nutzte Lauby den Vorteil des Anwerfens vollumfänglich aus, benötigte lediglich 14 Darts und glich zum 2:2 aus.

Im fünften und definitiv letzten Satz legte O’Connor per 12-Darter vor. Lauby antwortete mühelos und erhielt wenige Minuten später sogar einen enorm wichtigen Breakdart, den er allerdings knapp unterhalb der Doppel-19 platzierte. Letzten Endes konnte sich keiner der beiden Spieler vorzeitig absetzen, sodass schlussendlich 501 Punkte über Sieg oder Niederlage entschieden. Dort erhielt Lauby bei 121 Restpunkten seinen einzigen Matchdart, konnte diesen aber nicht in der Doppel-18 unterbringen. Im direkten Gegenzug gelang es O’Connor, seinen insgesamt sechsten Matchdart in der Doppel-20 zu versenken. Die Erleichterung über den hart erkämpften 3:2-Sieg war dem Iren deutlich anzusehen.

William O’Connor 3:2 Danny Lauby
96,02 Average 93,46
7 180s 3
84 High Finish 121
0 100+ Checkouts 3
12/36 Finishing 10/24

Schmutzler sammelt wertvolle Erfahrungen, bleibt aber ohne Satzgewinn

Die Art und Weise, wie sich der 16-jährige Fabian Schmutzler für die Weltmeisterschaft qualifiziert hatte, dürfte nach zahlreichen Berichten in verschiedenen Medien hinlänglich bekannt sein. Der zweitjüngste WM-Teilnehmer aller Zeiten forderte hier und jetzt auf der größten Bühne der Darts-Welt Ryan Meikle heraus. Im Auftaktleg erhielt „The Fabulous Fab“ seinen ersten Breakdart, der allerdings deutlich neben der Doppel-8 landete. Sein englischer Gegner rettete seinen Anwurf auf der Doppel-4 und sorgte wenig später stattdessen selbst für das erste Break, als er 80 Zähler ausmachte. Den Satzgewinn ließ sich Meikle nicht mehr nehmen, er verwandelte den zweiten Setdart in der Doppel-10 und ging mit einem 1:0-Vorsprung in die Kabine.

Nachdem auch das vierte Leg der Begegnung an seinen Gegner gegangen war, hatte das Warten für Schmutzler ein Ende. Der Frankfurter zeigte einen starken 13-Darter und sicherte sich damit nicht nur das erste Erfolgserlebnis, sondern auch das sofortige Rebreak. Das ließ sich Meikle allerdings nicht lange gefallen, seine Reaktion bestand aus einem noch besseren 11-Darter. Weil sich Schmutzler im darauffolgenden Leg bei 83 Rest keinen Breakdart erarbeitet hatte, musste er Meikle letztendlich auch den zweiten Satz überlassen.

Der Engländer präsentierte sich besonders auf seiner bevorzugten Doppel-20 sehr sicher und benötigte auch zum Start des dritten Durchgangs nur einen Versuch, um dieses Feld zu treffen. Umso bitterer war es daher aus Sicht von Schmutzler, dass er fünf seltene Fehler von Meikle im zweiten Leg nicht zu seinen Gunsten nutzen konnte. Der Deutsche stand daher bereits kurz vor dem Ausscheiden. Weil er die ersten vier Matchdarts überlebt hatte, musste Schmutzler die Bühne allerdings noch nicht räumen. Er sammelte zwei Legs nacheinander ein und brachte diesen Satz ins finale fünfte Leg. Dort ließ Meikle allerdings nichts mehr anbrennen. Er startete mit fünf perfekten Darts, jagte den insgesamt siebten Matchdart in die Doppel-5 und machte den 3:0-Sieg perfekt.

Ryan Meikle 3:0 Fabian Schmutzler
89,30 Average 89,14
5 180s 3
80 High Finish 62
0 100+ Checkouts 0
9/27 Finishing 3/9

Ashton mit einem komplett verkorksten Auftritt

Danach zelebrierte mit Lisa Ashton eine der beiden Frauen im Teilnehmerfeld ihren Walk-On. Die Engländerin nahm zu dritten Mal an einer PDC-Weltmeisterschaft teil und wollte diesmal ihren ersten Sieg feiern – diesen Plan wollte ihr Gegner Ron Meulenkamp natürlich durchkreuzen. Nachdem das Auftaktleg bereits an den Niederländer gegangen war, leistete er sich vier Patzer auf die Doppel. Diese Fehler nutzte Ashton zwar aus, nur wenig später unterliefen ihr selbst allerdings fünf Fehlwürfe. Meulenkamp nahm dieses Geschenk dankbar an, legte einen 15-Darter hinterher und hatte den ersten Durchgang für sich entschieden.

Nach der Unterbrechung gelang Meulenkamp ein starker 12-Darter. Dabei handelte es sich um ein Break, welches „The Bomb“ mit einem Treffer in der doppelten 16 bestätigte. Erst im nachfolgenden Leg erhielt Ashton wieder einen Wurf auf ein Doppelfeld, ihr Versuch war aber nicht von Erfolg gekrönt. Mehr Möglichkeiten gab Meulenkamp seiner Gegnerin in dieser Situation nicht, er traf die Doppel-5 und baute seinen Vorsprung auf 2:0 aus. Auch das erste Leg von Satz Nummer drei wanderte auf das Konto des Niederländers. Kurz darauf vergab er ganze zehn Möglichkeiten, um den vorletzten Schritt zu gehen. In dieser Szene rettete Ashton zwar ihr eigenes Anwurfleg, insgesamt lieferte sie aber eine unzureichende Leistung ab – ein Average von unter 75 Punkten spricht eine klare Sprache. Dementsprechend war es nur folgerichtig, dass Meulenkamp die Partie eindeutig mit 3:0 gewann.

Ron Meulenkamp 3:0 Lisa Ashton
87,32 Average 73,99
0 180s 0
90 High Finish 25
0 100+ Checkouts 0
9/31 Finishing 2/13

2011 und 2016 standen sich Gary Anderson und Adrian Lewis noch im Finale der Weltmeisterschaft gegenüber, in diesem Jahr trafen die beiden früheren Doppelweltmeister bereits in der zweiten Runde aufeinander. Ein klarer Favorit war dabei im Vorfeld nicht auszumachen. Das erste Leg der Partie ging an „Jackpot“, der im zweiten allerdings zwei Breakchancen in den Sand setzte. Für das erste Break war stattdessen Anderson verantwortlich, der zu diesem Zweck 116 Punkte löschte. Lewis schlug allerdings umgehend per 15-Darter zurück und entschied auch das dadurch erforderliche Entscheidungsleg für sich.

Anderson schüttelte den Rückstand schnell ab und kehrte verbessert zurück auf die Bühne. Mit 15 und 14 Darts gewann er die ersten beiden Legs des zweiten Durchgangs binnen weniger Minuten. In dieser Phase leistete Lewis nur wenig Gegenwehr, sodass Anderson letztlich problemlos zum 1:1 ausgleichen konnte. Zum Auftakt des dritten Satzes entschied Anderson noch ein viertes Leg hintereinander für sich, danach setzte Lewis dieser Serie per 14-Darter ein Ende. Unabhängig davon präsentierte sich Anderson in diesen Minuten sehr zielstrebig, machte nacheinander 85 sowie 92 Punkte aus und übernahm mit dem 2:1 die Führung. Der Weltranglistensechste hielt die hohe Schlagzahl aufrecht, glänzte im vierten Satz mit einem 13- und einem 12-Darter und war an dem Punkt angekommen, an dem ihn nur noch ein einziges Leg vom Weiterkommen trennte. Auf der anderen Seite fand Lewis keinen Weg zurück ins Match, vier Fehlwürfe auf Doppelfelder kurz darauf besiegelten schließlich sein Aus. Anderson verwandelte seinen ersten Matchdart in der Doppel-20 und freute sich über einen verdienten 3:1-Sieg.

Gary Anderson 3:1 Adrian Lewis
93,74 Average 92,07
3 180s 4
116 High Finish 96
0 100+ Checkouts 1
11/24 Finishing 4/12

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