Hempel bezwingt Schindler ohne Satzverlust

Florian Hempel zeigt in die zweite Runde

Auf alle Zuschauer im Alexandra Palace und vor den Bildschirmen wartete am Sonntagabend eine mit besonderer Spannung erwartete Session. Aus deutscher Sicht stand nat�rlich das Duell zwischen Florian Hempel und Martin Schindler im Mittelpunkt. Die Schlagzeilen geh�rten aber auch Fallon Sherrock, die zwei Jahre nach ihren historischen Siegen in den �Ally Pally� zur�ckkehrte und dort auf Rekordmann Steve Beaton traf. Mit Jonny Clayton (er bekam es mit Keane Barry zu tun) startete au�erdem der erfolgreichste Spieler des Jahres in die Weltmeisterschaft. Nicht unerw�hnt bleiben darf das Auftaktspiel zwischen Martijn Kleermaker und John Michael.

Souver�ner Erfolg f�r Kleermaker

Bereits im letzten Jahr hatte sich Martijn Kleermaker erstmals f�r die PDC-Weltmeisterschaft qualifiziert, aufgrund einer Corona-Infektion musste der Niederl�nder jedoch kurzfristig absagen. Diesmal stand seinem Deb�t nichts mehr im Wege. Sein Gegner h�rte auf den Namen John Michael. Der Grieche erlebte einen schlechten Start in die Partie und jagte seine ersten f�nf Versuche allesamt an den entsprechenden Doppelfeldern vorbei. Aus diesem Grund entschied Kleermaker die ersten beiden Legs f�r sich, gl�nzte anschlie�end noch mit einem 156er-Highfinish und hatte den ersten Satz bereits eingefahren.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs unterliefen dann Kleermaker die Fehler, er warf in den ersten beiden Legs insgesamt achtmal daneben. Weil Michael kurze Zeit sp�ter zwei Setdarts vergeben hatte, k�mpfte sich Kleermaker zur�ck in den Satz. Er sorgte in der Folge f�r das Entscheidungsleg, wo ihm 14 W�rfe gen�gten, um bei Null anzukommen. Der Niederl�nder hatte den Satz damit auf den Kopf gestellt und seinen Vorsprung auf 2:0 erh�ht. Auf der anderen Seite verlor Michael auch das erste Leg nach der Pause, zeigte mit einem 88er-Finish allerdings eine gute Reaktion. �The Deadly Rose� blieb am Dr�cker, gewann unter anderem mit einem 15-Darter auch die beiden darauffolgenden Legs und hatte seinen R�ckstand auf 1:2 verringert. Kleermaker wollte die Angelegenheit im vierten Durchgang zu Ende bringen und machte dies mit einem 12- sowie einem 11-Darter in eindrucksvoller Art und Weise deutlich. Michael stand damit kurz vor dem Aus und machte im r�ckblickend letzten Leg der Partie mit einer fragw�rdigen Aktion auf sich aufmerksam, als er bei 50 Rest direkt mit dem ersten Dart erfolglos das Bullseye anvisierte. Kleermaker schenkte dem keine Beachtung, versenkte den vierten Matchdart in der Doppel-10 und gewann mit 3:1.

Martijn Kleermaker	3:1	John Michael
91,17	Average	83,37
4	180s	1
156	High Finish	88
1	100+ Checkouts	0
10/33	Finishing	5/18

Diese Auslosung hatte sich keiner der Beteiligten gew�nscht. Schon in der ersten Runde kam es zu einem deutsch-deutschen Duell zwischen Martin Schindler und Florian Hempel. Beide Profis verteidigten ihr jeweils erstes Anwurfleg, wobei Schindler ein perfekt ausgef�hrtes 97er-Finish gelang. Durch einen 13-Darter brachte sich Hempel wieder in Front, ehe er schon fr�h im Match ein dickes Ausrufezeichen setzte: der K�lner brachte 156 Punkte auf Null und damit den Auftaktsatz auf seine Seite. Bis hierhin gab es noch keinen einzigen Fehler auf Doppel zu verzeichnen. Das �nderte sich im zweiten Satz, als Schindler zweimal an der Doppel-20 vorbeiwarf � negative Konsequenzen hatte das f�r ihn aber letztlich nicht. Hempel glich durch einen 14-Darter innerhalb des Satzes direkt wieder aus, ehe ihm ein zweites gro�artiges Finish gelang: in diesem Fall fielen dem ehemaligen Handballer 158 Punkte zum Opfer. Urpl�tzlich zeigte allerdings auch Hempel Nerven. Er vergab ganze acht Setdarts und durfte sich nicht dar�ber wundern, dass Schindler f�r einen wichtigen Decider sorgte. Dort schaffte es �The Wall� jedoch nicht, zwei M�glichkeiten zum Satzausgleich zu verwerten. Somit wurde es Hempel doch noch m�glich, seinen Vorsprung mit dem erfolgreichen 13. Setdart auf 2:0 zu vergr��ern.

Nach der Pause verpasste Schindler eine Breakchance auf dem Bullseye knapp. Hempel erwischte die Doppel-4 mit dem letzten Dart in der Hand und rettete seinen eigenen Anwurf. Sein Gegner beantwortete diese Situation mit einem 64er-Finish. Allerdings legte Hempel mit einem 13-Darter sofort wieder vor und war bereits an der Stelle angekommen, an der ihm nur noch ein Leg zum Weiterkommen fehlte. Wenige Minuten sp�ter positionierte sich Schindler bei 42 Restpunkten, doch Hempel durfte mit 114 Z�hlern zuerst ans Board treten. Er traf die gro�e 20, danach die notwendige Triple-18 und platzierte seinen ersten Matchdart mitten in der Doppel-20. Damit hatte Florian Hempel das deutsche Duell mit 3:0 S�tzen f�r sich entschieden. Das erfolgreiche Deb�t brachte ihn in die zweite Runde, wo Dimitri Van den Bergh auf ihn wartet.

Florian Hempel	3:0	Martin Schindler
89,18	Average	88,52
2	180s	3
158	High Finish	97
3	100+ Checkouts	0
9/28	Finishing	4/10

Sherrock kommt diesmal nicht �ber die erste Runde hinaus

Zwei Jahre ist es bereits her, dass sich Fallon Sherrock mit zwei Siegen bei der Weltmeisterschaft in die Geschichtsb�cher eintrug. Nachdem die Engl�nderin die Qualifikation f�r die Vorjahresausgabe der WM verpasst hatte, feierte sie heute ihre R�ckkehr auf die gr��te B�hne der Dartswelt. Dort duellierte sie sich mit Steve Beaton, der mit seiner 31. WM-Teilnahme hintereinander einen neuen Rekord aufstellte.

Beg�nstigt durch einen Fehlwurf von Beaton kam Sherrock fr�hestm�glich zum Break, welches sie mit einem Treffer in der Doppel-10 best�tigte � diesmal hatte Beaton kurz zuvor sogar drei eigene M�glichkeiten ausgelassen. Danach hatte Beaton seine Zielgenauigkeit aber offensichtlich gefunden. Er holte sich sein erstes Erfolgserlebnis mit einem 13-Darter und checkte danach 99 Punkte auf der Doppel-12. Im nun folgenden Entscheidungsleg nutzte Beaton den Vorteil des Anwerfens vollumf�nglich zu seinen Gunsten. Er checkte in aller Ruhe 126 Punkte �ber Triple-20, Triple-10 und Doppel-18 und hatte den Auftaktsatz gedreht.

Nach der Unterbrechung beendete Sherrock einen starken 11-Darter mit einem 100er-Finish, der �Bronzed Adonis� ben�tigte f�r die direkte Antwort nur zwei W�rfe mehr. Festhalten lie� sich, dass beide Spieler bis hierhin ein gro�artiges Niveau an den Tag legten. Ein 15-Darter brachte Sherrock innerhalb des zweiten Durchgangs wieder in F�hrung, doch Beaton forcierte durch einen 12-Darter das n�chste Entscheidungsleg. Dort setzte er seinen einzigen Setdart am Bullseye vorbei. Die �Queen of the Palace� erkannte ihre M�glichkeit, blieb auf der Doppel-20 fehlerfrei und hatte zum 1:1 ausgeglichen.

Weiter ging es einige Minuten sp�ter mit Satz Nummer drei, in dem wiederum Beaton den Ton angab. Die ersten beiden Legs wanderten auf sein Konto. Erst danach erhielt Sherrock wieder Chancen zu einem eigenen Leggewinn, vier M�glichkeiten reichten ihr aber nicht aus. Beaton machte auf der Doppel-4 keine Kompromisse und brachte sich mit dem 2:1 wieder in Front. Im vierten Satz gab es f�r die zahlreichen Fans von Sherrock wieder mehr Gr�nde zum Jubeln. Sie legte mit einem 13-Darter los und bestrafte danach einen gegnerischen Fehler mit dem Break. Damit war dieser Satz vorentschieden, Sherrock traf abschlie�end noch die Doppel-20 und hatte mit dem 2:2 wieder Parit�t hergestellt.

Es ging jetzt also in den f�nften und entscheidenden Satz hinein, in dem sich beide Profis auf die eigenen Anwurflegs konzentrierten. Weil Beaton dies im dritten Leg erfolgreich getan hatte, trennte ihn nur noch ein Erfolgserlebnis von der n�chsten Runde. Sherrock hatte darauf keine Antwort parat und war nicht mehr in der Lage, ihr Ausscheiden zu verhindern. Beaton jagte den ersten Matchdart in die Doppel-16 und besiegelte seinen 3:2-Erfolg.

Fallon Sherrock winkt den Fans zum Abschied

Steve Beaton	3:2	Fallon Sherrock
90,69	Average	88,74
5	180s	5
126	High Finish	100
1	100+ Checkouts	1
11/32	Finishing	9/20

Barry bringt Clayton m�chtig ins Schwitzen

Vier Major-Titel machten Jonny Clayton zum erfolgreichsten Spieler des Jahres und damit nat�rlich auch zu einem ernsthaften Anw�rter auf den Turniersieg bei der WM. Der Weltranglistenachte startete gegen Keane Barry in seine sechste Weltmeisterschaft. Clayton warf im Auftaktleg viermal am �u�eren Ring des Boards vorbei und durfte sich direkt ein 104er-Highfinish von Barry anschauen. Der Waliser egalisierte das in diesem Moment kassierte Break durch einen 14-Darter aber sofort wieder. Nachlegen konnte Clayton in beeindruckender Manier: er machte nacheinander 116 sowie 136 Punkte aus und entschied den ersten Satz zu seinen Gunsten.

Mit einem 14-Darter kehrte Clayton einige Zeit sp�ter vor die Kameras zur�ck. Auf der anderen Seite lie� sich Barry von der Klasse seines Gegners nicht einsch�chtern. �Dynamite� zeigte den Zuschauern ein 121er-Bullfinish und legte diesem einen Treffer in der Doppel-16 hinterher. Durch einen 13-Darter forcierte Clayton den Decider, dort landete ein Setdart von ihm jedoch knapp unter der Doppel-20. Barry hatte seine Nerven im Griff und glich auf der doppelten 4 zum 1:1 aus.

Der Ire ruhte sich nicht darauf aus, sondern dr�ckte im dritten Durchgang weiter aufs Gaspedal. Er startete dort mit einem 100er-Finish zum Abschluss eines 12-Darters und lie� sich auch vom direkten Rebreak nicht irritieren. Mit zwei Highfinishes in den n�chsten beiden Legs stellte Barry sein K�nnen unter Beweis. Ein 114er- und ein 122er-Checkout brachten ihm die 2:1-F�hrung ein. F�r Clayton wurde die Luft damit d�nner. Zu Beginn des vierten Satzes musste �The Ferret� selbstverschuldet einen weiteren R�ckschlag hinnehmen, drei Breakdarts gen�gten ihm nicht aus. Allerdings zeigte Clayton daraufhin eine herausragende Reaktion. Einem 101er-Highfinish lie� er sieben perfekte Darts folgen, die in einen gro�artigen 10-Darter m�ndeten. Dieses Leg veredelte Clayton mit einem 12-Darter, sodass er sich mit dem 2:2-Ausgleich belohnte.

In der wichtigsten Phase der Partie zeigte Clayton absolute Weltklasse, im finalen f�nften Satz lie� er seinem Gegner nicht den Hauch einer Chance. Ein 150er-Highfinish zum 15-Darter, ein 81er-Checkout zum 11-Darter sowie ein 78er-Finish zum 14-Darter sprechen f�r sich. Jonny Clayton wurde von seinem Gegner m�chtig auf die Probe gestellt, meisterte diese Herausforderung und stellte mit seinem Average von 103,7 Punkten eine Bestmarke f�r das bisherige Turnier auf.

Jonny Clayton	3:2	Keane Barry
103,70	Average	95,85
8	180s	3
150	High Finish	122
5	100+ Checkouts	5
12/26	Finishing	8/19

Darts WM 2008 · 2007 · 2006 · 2005 · 2004 · 2003 · 2002 · 2001 · 2000 · 1999 · 1998 · 1997 · 1996 · 1995 · 1994

Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter