Aspinall überlebt einen Matchdart und gewinnt einen Krimi

Vor exakt einer Woche hatte die Darts-Weltmeisterschaft 2022 begonnen, an diesem Mittwochabend fand bereits die 14. Session des Turniers statt. Wie gewohnt standen dabei vier weitere Begegnungen der zweiten Runde auf dem Programm. Zuerst an der Reihe waren heute Abend Nathan Aspinall und Joe Murnan, danach trafen Dirk van Duijvenbode und Boris Koltsov sowie Kim Huybrechts und Steve Beaton aufeinander. Zu guter Letzt kam es noch zum Duell zwischen Simon Whitlock und Martijn Kleermaker.

Mit einem Sieg über Darts-Legende Paul Lim hatte es Joe Murnan in die zweite Runde geschafft, wo es für ihn nun gegen den zweimaligen Halbfinalisten Nathan Aspinall ging. Murnan eröffnete das Spielgeschehen mit einem 78er-Checkout, „The Asp“ löschte für seinen ersten Leggewinn sogar 120 Zähler. Begünstigt durch einen Fehler aufseiten des Konkurrenten legte Aspinall ein Break hinterher, er setzte danach aber erst drei und im notwendig gewordenen Entscheidungsleg noch einen weiteren Setdart in den Sand. Nutznießer dessen war Murnan, der zweimal hintereinander die Doppel-20 traf und mit einem 1:0 im Rücken von der Bühne ging. Im zweiten Durchgang baute Murnan seinen Vorsprung durch ein Break zunächst aus, danach verschärfte der Weltranglistenzehnte allerdings das Tempo. Sechs perfekte Darts führten zum direkten Rebreak, dem ein 145er-Finish über Triple-19, Triple-16 und Tops nachfolgte. Um den 1:1-Ausgleich perfekt zu machen, genügten Aspinall abschließend 13 Darts. Durch ein 96er-Checkout gewann Aspinall wenige Minuten später noch ein viertes Leg hintereinander. Dieser Serie setzte Murnan wenig später ein Ende, mit einem 14-Darter übernahm er innerhalb des dritten Satzes sogar die Führung. Weil Aspinall anschließend eine Chance vergeben hatte, um den Decider herbeizuführen, brachte sich Murnan auch insgesamt betrachtet mit 2:1 in Front.

Der Außenseiter befand sich in einer starken Phase und bestrafte zum Auftakt von Satz Nummer vier drei gegnerische Patzer mit einem 81er-Checkout. Dieses Break konnte Murnan bestätigen, sodass ihm nur noch ein einziges Leg zum Weiterkommen fehlte. Aspinall gab sich natürlich nicht vorzeitig geschlagen, zeigte einen 12-Darter und überlebte im darauffolgenden Leg einen Matchdart. Somit wurde dieser Satz erst im finalen fünften Leg entschieden. Dort nutzte Aspinall den Vorteil des Anwerfens konsequent aus, benötigte lediglich 13 Würfe und stellte mit dem 2:2 Parität her. Im finalen fünften Satz warf Aspinall zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt dreimal über die Doppel-20. Wenig später hatte er dann aber wiederum Glück, dass Murnan genau dieses Doppelfeld zweimal verfehlte. Letztlich wurden die beiden dargestellten Legs doch vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen. Die Vorentscheidung fiel im nächsten Leg: durch einen 14-Darter erzielte Aspinall das notwendige Break. Einige Aufnahmen später machte ein 80er-Checkout alles klar. Aspinall zog sich gerade so aus der Affäre und erreichte doch noch die nächste Runde, nachdem er mit 1:2 zurückgelegen und einen Matchdart überlebt hatte.

Nathan Aspinall 3:2 Joe Murnan
93,15 Average 87,86
8 180s 2
145 High Finish 81
2 100+ Checkouts 0
12/35 Finishing 10/24

Van Duijvenbode und Koltsov liefern sich ein heißblütiges Duell

Im vergangenen Jahr war Dirk van Duijvenbode als ungesetzter Spieler bis ins Viertelfinale vorgerückt. Bei der aktuellen Weltmeisterschaft war der Niederländer an Position 17 gesetzt und traf in seinem Auftaktmatch auf Boris Koltsov. Die ersten vier Legs der Begegnung wurden ausnahmslos als Breaks gewonnen. Dieses Muster änderte sich erst im Decider: durch einen 14-Darter schaffte es van Duijvenbode, seinen Anwurf durchzubringen und den Auftaktsatz für sich zu entscheiden. Das erste Wort im zweiten Durchgang wurde von Koltsov gesprochen, der dabei einen eigenen 14-Darter vollbrachte. Der restliche Satz wurde ebenfalls vom Russen dominiert. Er spielte noch einen 14-Darter und nutzte schließlich seinen dritten Setdart, um zum 1:1 auszugleichen. Den Schwung konnte Koltsov auch in den dritten Satz transportieren, er beendete einen starken 11-Darter mit einem 81er-Finish. Kurz darauf profitierte der „Viking“ davon, dass van Duijvenbode gleich sechs Darts an den gewünschten Doppelfeldern vorbeisetzt hatte. Dass der „Titan“ darauf mit einem 12-Darter reagierte, spielte keine Rolle mehr. Koltsov erwischte die Doppel-8 und ging mit 2:1 in Führung.

Er blieb weiter am Drücker und kam dem Sieg durch ein 90er-Finish ein Stück näher, danach ging van Duijvenbode wieder dazwischen. Im dritten Leg dieses vierten Durchgangs produzierte der Niederländer zudem ein enorm wichtiges Break. Die Gelegenheit zum 2:2-Satzausgleich ließ sich van Duijvenbode nicht mehr entgehen, er sorgte damit für den fünften und entscheidenden Satz. In der wichtigsten Phase der Partie zeigten beide Akteure zahlreiche Unsicherheiten auf den Doppelfeldern. Während van Duijvenbode in den ersten beiden Legs insgesamt 14 Mal vorbeiwarf, zielte Koltsov neunmal zu ungenau – letztlich wurden diese beiden Legs doch gerecht aufgeteilt. Weil mit den beiden darauffolgenden Legs dasselbe geschah, ging diese Partie in die Verlängerung. Dort legte van Duijvenbode mit einem 14-Darter vor, ehe Koltsov fünf Möglichkeiten zur erneuten Antwort vergab. Weitere Chancen bekam der Russe nicht mehr, weil sein Gegner den zweiten Matchdart in der Doppel-19 unterbrachte. Die Achterbahnfahrt hatte damit das bessere Ende für van Duijvenbode, der nach dem 3:2 in die dritte Runde einzog.

D. van Duijvenbode 3:2 Boris Koltsov
88,69 Average 86,34
8 180s 6
81 High Finish 90
0 100+ Checkouts 0
11/45 Finishing 11/41

62 Fehlwürfe auf Doppel von Huybrechts und Beaton

Dem medialen Hype um Fallon Sherrock hatte Steve Beaton seine ganze Erfahrung entgegengesetzt und das Erstrundenmatch mit 3:2 für sich entschieden. Dieser Sieg führte Beaton bei seiner 31. Weltmeisterschaft in die zweite Runde, wo er auf Kim Huybrechts traf. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase erhielt der „Hurricane“ die ersten Breakdarts, konnte drei Stück allerdings nicht verwerten. Wenige Minuten später setzte Huybrechts zwei weitere Darts am äußeren Ring vorbei. Beaton war in beiden Situationen zur Stelle und brachte den ersten Satz auf seine Seite. Der zweite Satz nahm einen sehr ähnlichen Verlauf zu seinem Vorgänger. Erneut wurden die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt, ehe ein Spieler auf Doppel schwächelte. In diesem Fall handelte es sich um Beaton, der in den nächsten beiden Legs je vier Darts vorbeisetzte. Huybrechts hatte zwar selbst mit den Doppelfeldern zu kämpfen, war letztlich aber doch zur Stelle. Ein Treffer in der Doppel-10 sorgte für den Zwischenstand von 1:1.

Direkt nach der Unterbrechung glänzte Huybrechts mit sechs perfekten Darts, die die Grundlage für einen 11-Darter bildeten. Der „Bronzed Adonis“ konterte mit einem 72er-Finish. Allerdings erzielte Huybrechts das sofortige Rebreak, womit er für die Vorentscheidung in diesem dritten Satz sorgte. Wenig später machte Huybrechts die 2:1-Satzführung perfekt. Auf der anderen Seite lief bei Beaton aktuell nur wenig zusammen, immer wieder waren seine Versuche auf Doppelfelder erfolglos – so auch zum Auftakt des vierten Satzes, als der Engländer drei Breakchancen vergab. Deutlich besser lief es dagegen nur wenige Aufnahmen später, als Beaton plötzlich 146 Punkte auf Null brachte. Den 13-Darter seines Gegners beantwortete Beaton mit einem eigenen 13-Darter, sodass jetzt ein sehr bedeutendes Entscheidungsleg absolviert werden musste. Dort bekam Beaton eine einzige Möglichkeit auf der Doppel-20, verfehlte dieses Feld allerdings und verpasste damit den 2:2-Ausgleich. Huybrechts konzentrierte sich nochmal kurz, jagte seinen vierten Matchdart in die Doppel-18 und vollendete den 3:1-Erfolg. Er wird in der dritten Runde der Gegner von Titelverteidiger Gerwyn Price sein.

Kim Huybrechts 3:1 Steve Beaton
88,71 Average 85,72
5 180s 2
86 High Finish 146
0 100+ Checkouts 1
10/46 Finishing 7/33

Auch Whitlock kommen die Doppelfelder teuer zu stehen

Zum Abschluss des Mittwochabends fehlte nur noch die Partie zwischen Simon Whitlock und Martijn Kleermaker. Der Australier erlebte einen schwachen Start, setzte die ersten vier Versuche am Doppelring vorbei und verlor demzufolge die ersten beiden Legs. Danach berappelte er sich allerdings, unter anderem mit einem 14-Darter entschied er die beiden darauffolgenden Legs zu seinen Gunsten. Im Decider gelang es Kleermaker schließlich doch, den Sack zuzumachen. Er blieb auf der Doppel-20 fehlerfrei und holte sich die 1:0-Führung. Ein 79er-Checkout brachte Whitlock einen Vorteil im zweiten Satz ein, den Kleermaker jedoch sofort revidierte. Die nächsten beiden Legs wurden ebenfalls vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen, sodass der zweite Durchgang über die maximale Distanz ging. Während Kleermaker seine einzige Chance auf der Doppel-20 denkbar knapp vergeben hatte, spielten Whitlock die Nerven keinen Streich. Der „Wizard“ erzielte auf der doppelten 16 den 1:1-Ausgleich.

Die Freude über diesen Satzgewinn währte bei Whitlock jedoch nur kurz, weil ihm in den ersten beiden Legs insgesamt sieben Fehlwürfe auf Doppel unterliefen. Kleermaker nutzte beide Situationen zu seinen Gunsten und wartete wenig später bereits bei 40 Rest darauf, den Satz zu beenden. Das konnte Whitlock mit einem sehenswerten 135er-Bullfinish verhindern. Unmittelbar nach diesem starken Checkout jagte Whitlock aber wiederum drei Darts an der anvisierten Doppel-8 vorbei. Kleermaker hatte daher keine andere Wahl, als sich mit dem 2:1 die Führung zurückzuholen. Mit einem 71er-Finish startete der „Dutch Giant“ positiv in den vierten Satz, danach profitierte er von zwei weiteren gegnerischen Fehlern und war damit an den Punkt angekommen, an dem ihm nur noch ein Leg zum Sieg fehlte. Es dauerte nicht mehr lange, bis der Ausgang dieser Partie auch offiziell feststand. Kleermaker verwandelte seinen zweiten Matchdart in der Doppel-10 und war mit 3:1 siegreich.

Martijn Kleermaker 3:1 Simon Whitlock
88,84 Average 87,93
3 180s 2
71 High Finish 135
0 100+ Checkouts 1
11/29 Finishing 6/26

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