Erste größere Überraschung: Lennon schaltet Ratajski aus

Genau wie gestern standen auch am Freitag bei der Darts-Weltmeisterschaft 2022 zwei Abschnitte auf dem Programm. Der größte Name in der Nachmittagssession war Krzysztof Ratajski, der im abschließenden Zweitrundenmatch gegen Steve Lennon antreten musste. Einige Stunden zuvor eröffneten Ryan Joyce und Roman Benecky den dritten WM-Tag, danach spielten Keane Barry und Royden Lam sowie Jermaine Wattimena und Boris Koltsov gegeneinander.

Joyce und Barry verspielen beide beinahe einen 2:0-Vorsprung

Im ersten Match des Tages durfte der frühere WM-Viertelfinalist Ryan Joyce im Duell mit dem 21-jährigen Tschechen Roman Benecky als klarer Favorit angesehen werden. Joyce erlebte einen entspannten Start in die Partie und entschied die ersten beiden Legs vollkommen problemlos für sich. Erst im Anschluss daran erhielt Benecky seine ersten Chancen zu einem Leggewinn, zwei Versuche waren aber nicht erfolgreich. Mit einem Treffer in der Doppel-8 tütete Joyce somit den ersten Durchgang ein.

„Relentless“ kehrte mit einem 14-Darter zurück auf die Bühne, ehe Benecky auf der doppelten 16 sein erstes Erfolgserlebnis erreichte. Der Tscheche geriet allerdings sofort wieder in Rückstand und verpasste eine Chance auf dem Bullseye, um das Entscheidungsleg herbeizuführen. Joyce ließ ihn damit nicht davonkommen, zeigte seinerseits einen 13-Darter und vergrößerte seinen Vorsprung auf 2:0. Zu Beginn des dritten Durchgangs glänzte Joyce mit einem 114er-Highfinish, danach ließ er aber ausnahmsweise fünf Möglichkeiten zur potenziellen Vorentscheidung ungenutzt. Diese Fehler nutzte Benecky ebenso wie zwei weitere Patzer im darauffolgenden Leg zu seinen Gunsten. Kurz darauf löschte Benecky zudem 78 Punkte und hatte folglich auf 1:2 verkürzt.

Aus diesem Satzgewinn schöpfte Benecky verständlicherweise neuen Mut. Er ließ sich vom verlorenen Auftaktleg im vierten Durchgang nicht lange stören und gewann in der Folge ohne wirkliche Schwierigkeiten drei Legs nacheinander. Letztendlich war es ein Treffer in der Doppel-10, der ihm den 2:2-Satzausgleich einbrachte. Jetzt folgte also der fünfte und definitiv letzte Durchgang, in dem Benecky zwar vorlegte, danach aber drei enorm wichtige Breakdarts auf der Doppel-4 in den Sand setzte. Mit einem 14-Darter brachte sich der Tscheche anschließend wieder in Front, doch Joyce antwortete mit einem 86er-Checkout und sorgte damit für das alles entscheidende Leg. Dort machte sich die größere Erfahrung beim Engländer bezahlt, er warf zum genau richtigen Zeitpunkt Scores von 140 sowie 171 Punkten. Am Ende steckte sein 13. Wurf in diesem Leg in der Doppel-10 und brachte Joyce den 3:2-Sieg ein.

Ryan Joyce 3:2 Roman Benecky
93,44 Average 86,80
3 180s 5
114 High Finish 78
1 100+ Checkouts 0
11/32 Finishing 9/22

Danach wurde zwischen Keane Barry und Royden Lam der Zweitrundengegner von Jonny Clayton ermittelt. Der Mann aus Hong Kong warf im allerersten Leg zweimal an der Doppel-10 vorbei und kassierte direkt ein Break. Mit einem 80er-Finish legte Barry nach. Dass Lam anschließend per 81er-Finish zu seinem Leggewinn kam, hatte keine Auswirkungen mehr auf den Ausgang des Durchgangs. Barry checkte abschließend 108 Zähler und nahm einen 1:0-Vorsprung mit in die Katakomben.

Das erste Leg nach dieser Unterbrechung hatte „Dynamite“ bereits gewonnen, als er einen Fehlwurf von Lam mit einem 121er-Bullfinish bestrafte. Barry ließ seinen ersten Setdart zwar ungenutzt, das auch deswegen zustande gekommene 76er-Finish von Lam blieb jedoch folgenlos. Wenige Aufnahmen später hatte Barry keine Probleme mehr damit, auf 2:0 zu erhöhen. Im dritten Durchgang kam Barry dem Sieg durch ein 80er-Finish wieder ein Stückchen näher, doch Lam sorgte nicht nur für das sofortige Rebreak, sondern entschied mithilfe eines 98er-Checkuts auch das dritte Leg zu seinen Gunsten. Barry antwortete mit einem 15-Darter und erzwang ein Entscheidungsleg, in dem vor allem Lam unter großen Druck stand. „The Wolf“ meisterte diese Situation bravourös, machte 101 Punkte aus und verringerte seinen Rückstand auf 1:2.

Nach einem ausgeglichen Start in den vierten Satz erwischte Lam die Doppel-16, um ein wichtiges Break zu produzieren. Kurz darauf gelang Lam auch noch ein 86er-Bullfinish, mit dem er den 2:2-Ausgleich perfekt machte. Weiter ging es im Anschluss daran mit dem finalen fünften Satz, in dem es zunächst ein Break auf jeder Seite zu beobachten gab. Im Anschluss daran gelang Barry ein weiteres Break, ehe er fünf Matchdarts nicht ausnutzen konnte. Doch Lam spielten in dieser Szene seine eigenen Nerven ebenfalls einen Streich: er verpasste gleich sechs Möglichkeiten, um das Entscheidungsleg zu erzwingen. Stattdessen gelang es Barry am Ende doch, mit dem sechsten Matchdart die Ziellinie zu überqueren.

Keane Barry 3:2 Royden Lam
83,59 Average 81,61
1 180s 2
121 High Finish 101
2 100+ Checkouts 1
12/35 Finishing 9/23

Klare Angelegenheit: Wattimena unterliegt Koltsov

Als nächstes folgte eine weitere Erstrundenpartie zwischen Jermaine Wattimena und Boris Koltsov. Gleich im ersten Leg setzte Koltsov ein Ausrufezeichen, als er einen 12-Darter mit einem 130er-Highfinish beendete. Mit 14 Darts kam Wattimena direkt danach zu seinem ersten Leggewinn. Der beiden darauffolgenden Legs wanderten allerdings wieder auf das Konto von „The Viking“, der die Doppel-20 traf und mit 1:0 in Führung ging.

Den zweiten Durchgang eröffnete Koltsov mit einem brillanten 10-Darter, dem ersten im bisherigen Turnierverlauf. „The Machine Gun“ antwortete zwar mit einem 15-Darter, ließ wenig später jedoch drei Breakdarts aus – im vierten Leg unterliefen Wattimena zwei weitere Fehlwürfe. Diese Unsicherheiten beim Gegner nutzte Koltsov konsequent zu seinen Gunsten, sodass er seine Gesamtführung auf 2:0 erhöhte.

Genau wie zuvor auch, verbuchte Koltsov im dritten Durchgang den besseren Start. Er hatte das erste Leg bereits eingesammelt, als er 121 Punkte auf dem Bullseye checkte und damit den vorletzten Schritt in Richtung zweite Runde ging. Mit drei vergebenen Matchdarts hielt Koltsov seinen Konkurrenten aber im Spiel. Wattimena brachte den Satz in der Folge ins Entscheidungsleg, vergab dort jedoch seine einzige Chance auf der Doppel-18. Koltsov ließ sich auf der Doppel-10 nicht zweimal bitten und vollendete den klaren 3:0-Erfolg.

Boris Koltsov 3:0 Jermaine Wattimena
90,50 Average 90,84
3 180s 3
130 High Finish 57
2 100+ Checkouts 0
9/24 Finishing 4/16

Im vergangenen Jahr endete die WM-Reise für Krzysztof Ratajski erst im Viertelfinale. Der „Polish Eagle“ war bei der aktuellen Auflage des Turniers an Position zwölf gesetzt und bekam es in seinem Auftaktmatch mit Steve Lennon zu tun. Lennon nutzte den schwachen Start des Favoriten zunächst gut aus und entschied die ersten beiden Legs der Partie für sich. Danach war er allerdings nicht imstande, von zehn Setdarts einen im gewünschten Doppelfeld unterzubringen. Sein Gegner rettete sich auf der Doppel-16, legte einen 14-Darter hinterher und forcierte das entscheidende fünfte Leg. Dort gelang es Lennon schlussendlich, den Sack zuzumachen. Die Erleichterung über den verwandelten 13. Setdart war dem Iren deutlich anzusehen.

Das erste Leg von Satz Nummer zwei ging durch ein 87er-Finish an Ratajski, der kurz darauf beobachtete, wie sich Lennon zwei weitere Patzer auf dem äußeren Ring des Boards erlaubte. Der Pole machte in diesem Moment 132 Punkte über Bullseye, Bullseye und Doppel-16 aus und erzielte ein wichtiges Break. Einen 14-Darter von Ratajski später war der Satz bereits Vergangenheit, der 1:1-Ausgleich war damit die logische Konsequenz. Im dritten Satz konnte Ratajski auf diesem Zwischenerfolg allerdings nicht aufbauen, er musste die ersten beiden Legs zügig an seinen Gegner abgeben. Im dritten Leg scheiterte Ratajski dann denkbar knapp an 152 Restpunkten. Weitere Möglichkeiten erhielt er an dieser Stelle nicht mehr, weil Lennon die Doppel-10 erwischte und sich mit 2:1 in Führung brachte.

In punkto Scoring war „Scuba Steve“ seinem Gegner bis hierhin deutlich überlegen, weshalb er seine zahlreichen Fehler auf Doppelfelder verschmerzen konnte. Diese Tatsache führte auch dazu, dass die beiden darauffolgenden Legs ebenfalls an Lennon gingen – er benötigte damit nur noch einen einzigen Leggewinn zum Sieg. Diese Aufgabe erledigte Lennon schlussendlich ohne größere Probleme. Er versenkte den dritten Matchdart in der Doppel-10 und stand nach dem 3:1-Erfolg erstmals in der dritten Runde der Weltmeisterschaft. Dagegen war Ratajski in diesem Jahr der erste gesetzte Spieler, der die Koffer packen musste.

Steve Lennon 3:1 Krzysztof Ratajski
91,34 Average 94,39
6 180s 4
56 High Finish 132
0 100+ Checkouts 1
9/40 Finishing 6/15

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