Suljovic vergibt acht Matchdarts und verspielt eine haushohe Führung

Bevor die Darts-Weltmeisterschaft 2022 ihre dreitägige Weihnachtspause einlegen wird, standen am Donnerstag noch zwei weitere Sessions auf dem Programm. Am Nachmittag stieg Mensur Suljovic in den Wettbewerb ein. Der Österreicher war nach einem weiteren schwachen Jahr nur noch an Position 26 gesetzt und musste sich vor seinem Gegner Alan Soutar in Acht nehmen. Bevor es zu diesem Match kam, trafen Damon Heta und Luke Woodhouse sowie Brendan Dolan und Callan Rydz aufeinander. Ganz zum Schluss war noch der Weltranglistensiebte José de Sousa gegen Jason Lowe im Einsatz.

Im ersten Match des Tages zwischen Damon Heta und Luke Woodhouse wurde der Drittrundengegner von Peter Wright ermittelt. Nach einem ausgeglichenen Start setzte Heta die erste Duftmarke, als er einen 12-Darter mit einem 94er-Checkout beendete. Woodhouse hatte Sekunden zuvor ganz knapp ein 170er-Finish verpasst. Von diesem Ereignis ließ sich „Woody“ nicht lange irritieren, per 15-Darter kam er zum sofortigen Rebreak. Im nun folgenden Decider schaffte es Woodhouse allerdings nicht, zwei Setdarts in der Doppel-16 unterzubringen. Heta bedanke sich mit einem Treffer in der Doppel-8 und schnappte ihm den Auftaktsatz vor der Nase weg.

Im zweiten Durchgang legte Woodhouse zwar mit einem 75er-Finish vor, danach platzierte er allerdings drei Darts oberhalb der Doppel-20. „The Heat“ bestrafte dieses Missgeschick mit einem 81er-Checkout auf der doppelten 13 und profitierte in den nächsten Minuten von weiteren Patzern seines Konkurrenten. Im dritten Leg dieses Satzes warf Woodhouse zwei weitere Darts am äußeren Ring des Boards vorbei, unmittelbar danach sogar sechs Stück. Angesichts dieser Geschenke konnte Heta gar nicht mehr anders, als seine Führung auf 2:0 auszubauen.

Nach der Pause ging es in den dritten Satz hinein, in dem beide Akteure zunächst je einmal das eigene Anwurfleg verteidigten. Durch ein 64er-Checkout erzielte Heta anschließend ein Break, sodass er bereits ganz kurz vor der Ziellinie stand. Zwei ausgelassene Matchdarts des Australiers hielten Woodhouse jedoch im Match. Er erzwang das Entscheidungsleg, nutzte dort den Vorteil des Anwerfens zu seinen Gunsten und verkürzte auf 1:2. Im vierten Satz machte Heta aber schnell deutlich, dass er keinerlei Interesse an einem engen Match hatte. Einem 124er-Highfinish ließ er einen 13-Darter folgen, sodass ihn erneut nur noch ein Leg vom Weiterkommen trennte. Diesmal konnte er den letzten Schritt auch gehen. Ein 108er-Checkout besiegelte das Endergebnis von 3:1 und den Drittrundeneinzug von Damon Heta.

Damon Heta 3:1 Luke Woodhouse
94,65 Average 91,15
2 180s 6
124 High Finish 75
2 100+ Checkouts 0
11/22 Finishing 6/26

Rydz lässt Dolan nicht den Hauch einer Chance

Als nächstes bekamen die Zuschauer im Alexandra Palace das Duell zwischen Brendan Dolan und Callan Rydz zu sehen. Der Letztgenannte eröffnete die Partie mit einem 113er-Highfinish, Dolan war mit sechs perfekten Darts und einem 10-Darter erstmals erfolgreich. Rydz holte sich seine Führung sofort wieder zurück, produzierte danach das erste Break und brachte sich mit 1:0 in Führung. Im zweiten Durchgang erzielte Rydz sofort ein weiteres Erfolgserlebnis, als er 94 Punkte auf dem Bullseye checkte. Durch einen 15-Darter legte er ein Break hinterher, ehe er zwei Breakdarts gegen sich unversehrt überstand. Damit war die Bahn für „The Riot“ frei, er erwischte die doppelte 16 und erhöhte seinen Vorsprung damit auf 2:0.

Zu Beginn des dritten Satzes verfehlte Rydz die Doppel-16 knapp, bei 132 Restpunkten hatten seine ersten beiden Darts bereits im Bullseye gesteckt. Diesen Legverlust korrigierte der Engländer sofort mit einem 13-Darter. Auf der anderen Seite holte sich Dolan seine Führung innerhalb des dritten Satzes wieder zurück, warf kurz darauf jedoch einen Setdart am Bullseye vorbei. Im dadurch notwendigen Entscheidungsleg stand der „History Maker“ mit dem Rücken zur Wand. Gegen die Klasse seines Konkurrenten war Dolan hier aber einmal mehr machtlos. Rydz hatte nach neun Darts nur noch 100 Punkte übrig, checkte diese Restpunktzahl über zweimal Tops und vollendete den klaren 3:0-Erfolg. Der Average von fast 103 Punkten dokumentierte die starke Leistung des Engländers.

Callan Rydz 3:0 Brendan Dolan
102,73 Average 100,02
4 180s 2
113 High Finish 25
2 100+ Checkouts 0
9/14 Finishing 3/13

5, 7, 11, 20, 26 – seine Setzlistenposition bei den letzten fünf Weltmeisterschaften stellt anschaulich dar, welche Entwicklung Mensur Suljovic in den letzten Jahren genommen hat. In diesem Jahr kamen zudem auch noch gesundheitliche Probleme hinzu. Um dem dargestellten Trend bei diesem Turnier entgegenzutreten, musste der Wiener Alan Soutar schlagen. Das erste Leg der Partie ging an den Schotten, der danach aber zwei Breakchancen in den Sand setzte. Das erste Break wurde stattdessen kurz darauf von Suljovic erzielt, der 113 Punkte auf Null brachte. Nachdem „The Gentle“ ein 76er-Checkout nachgelegt hatte, lag er mit 1:0 vorne.

Auch nach der Pause ging es für Suljovic positiv weiter. Soutar jagte drei weitere Darts an den Doppelfeldern vorbei und gab die ersten beiden Legs des Satzes an Suljovic ab. Letzterer sicherte sich auf der Doppel-4 noch einen fünften Leggewinn nacheinander und befand sich mittlerweile mit 2:0 in Front. Auch im dritten Satz spielte Suljovic seinen Stiefel zunächst konsequent herunter. Einem Break zum Auftakt ließ er ein sehenswertes 141er-Highfinish folgen, sodass ihm nur noch ein einziges Leg zum Einzug in die nächste Runde fehlte. Kurz bevor es zu spät war, stoppte Soutar die Serie von sieben verlorenen Legs nacheinander. Anschließend überlebte er die ersten beiden Matchdarts, sodass er selbst per 11-Darter den Decider herbeiführte. Dort vergab Suljovic auch Matchdart Nummer drei, weshalb seine Führung nur noch 2:1 betrug. Nachdem die ersten beiden Legs des vierten Durchgangs gerecht aufgeteilt worden waren, verteidigte Suljovic erneut sein eigenes Anwurfleg und benötigte damit wiederum nur einen Leggewinn zum Sieg. Allerdings flog der vierte Matchdart ebenfalls vorbei, sodass „Soots“ das nächste entscheidende Leg erzwang. Dort zeigte Soutar sein ganzes Können, benötigte lediglich zwölf Würfe und hatte zum 2:2 ausgeglichen.

Im fünften und definitiv letzten Satz legte Suljovic mit einem enorm wichtigen Break vor, welches er mit einem 102er-Highfinish auf der Doppel-14 bestätigte. Doch die Geschichte der beiden vorangegangenen Sätze wiederholte sich. Mit einem 13- sowie einem 16-Darter kämpfte sich Soutar erneut aus einer scheinbar ausweglosen Lage heraus. Beim Stand von 2:2 in den Legs war die Verlängerung die logische Konsequenz. In diesem Fall erarbeitete sich Soutar einen Vorteil, der Schotte verwandelte seine ersten beiden Matchdarts jedoch ebenfalls nicht. Suljovic rettete sich auf der Doppel-16, holte sich danach mit einem 14-Darter das Break und brachte es unmittelbar danach zustande, noch vier weitere Matchdarts auszulassen. So wurde es Soutar möglich, auf 4:4 auszugleichen. Danach ging Soutar wiederum in Führung, ehe Suljovic eine Möglichkeit auf der Doppel-20 vergab, um das Entscheidungsleg herbeizuführen. Soutar stellte sich Sekunden später mit 144 Restpunkten vors Oche, traf zweimal die dreifache 20 und brachte seinen dritten Matchdart in der Doppel-12 unter. Alan Soutar lag in dieser Partie mit 0:2 Sets und 0:2 Legs in Rückstand, überlebte acht Matchdarts und zog am Ende doch noch in die nächste Runde ein. Für Suljovic war dies zweifellos eine der bittersten Niederlagen seiner Karriere.

Alan Soutar 3:2 Mensur Suljovic
90,92 Average 88,34
4 180s 2
144 High Finish 141
1 100+ Checkouts 3
13/38 Finishing 14/37

De Sousa bekommt gerade rechtzeitig die Kurve und dreht ein 0:2

Zum Abschluss der Nachmittagssession war mit José de Sousa noch die Nummer sieben der Welt im Einsatz. Der in Spanien lebende Portugiese war gegen Jason Lowe gefordert und eröffnete die Partie mit einem starken 11-Darter. Auch Lowe fand gut in das Match hinein, er beendete kurz darauf einen 12-Darter mit einem 125er-Finish. Begünstigt durch zwei gegnerische Fehler legte Lowe sogar ein Break nach, welches de Sousa umgehend mit einem weiteren 11-Darter korrigierte. Im Entscheidungsleg schafft es „The Special One“ jedoch nicht, einen von vier Setdarts zu verwerten. Lowe präsentierte sich dagegen bei 118 Restpunkten eiskalt, traf die Doppel-20 und übernahm selbst die Führung.

Nach der Pause blieb der Engländer am Drücker, die ersten beiden Legs von Satz Nummer zwei wanderten auf sein Konto. In einem Fall profitierte er auch von einem der typischen Rechenfehler des Portugiesen. Danach setzte Lowe jedoch drei Setdarts außen an der Doppel-16 vorbei, womit er de Sousa zurück in den Satz holte. Der frühere Grand Slam-Champion brachte 63 sowie 62 Punkte auf Null. Im darauffolgenden Decider ließ de Sousa jedoch wiederum einen wichtigen Setdart ungenutzt. Nutznießer dessen war einmal mehr Lowe, der die Doppel-4 erwischte und seine Führung auf 2:0 erhöhte. Trotz neun Fehlwürfen auf diverse Doppelfelder entschied de Sousa das Auftaktleg des dritten Durchgangs für sich, kurz darauf überstand er drei weitere Fehler nicht mehr unbeschadet. Diesem Legverlust schenkte de Sousa aber keine weitere Beachtung. Er zeigte zwei 12-Darter nacheinander – jeweils abgeschlossen mit einem 81er-Finish – und verringerte den Rückstand auf 1:2.

Offenkundig hatte de Sousa nun endgültig zu seinem Spiel gefunden, er drückte auch im vierten Satz kräftig aufs Gaspedal und war mit einem 13- sowie einem 15-Darter erfolgreich. Durch ein eigenes 128er-Highfinish stoppte Lowe die ungewollte Serie von fünf verlorenen Legs nacheinander. Dieses Ereignis spielte letztlich aber keine Rolle, weil de Sousa auf der Doppel-9 geantwortet und damit zum 2:2 ausgeglichen hatte. Im finalen fünften Durchgang warf Lowe zunächst drei Breakdarts vorbei, danach konnte er ein Break gegen sich nicht verhindern. Damit war die Vorentscheidung in diesem Spiel gefallen. Die letzte Aktion des Nachmittags war ein 124er-Checkout von de Sousa, der den 0:2-Rückstand in den 3:2-Sieg verwandelt hatte.

José de Sousa 3:2 Jason Lowe
96,15 Average 95,01
7 180s 2
124 High Finish 128
1 100+ Checkouts 3
13/42 Finishing 8/25

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