Whitlock kommt gegen Perez mit dem blauen Auge davon

Am dritten Tag der Darts-Weltmeisterschaft 2023 feierte Simon Whitlock ein Jubiläum: der beliebte Australier stand vor seiner 20. WM-Teilnahme. Whitlock musste bereits in der ersten Runde antreten und traf auf Christian Perez. Eröffnet wurde der Samstag von Martin Lukeman und Nobuhiro Yamamoto, wobei dort der Zweitrundengegner von Martin Schindler ermittelt wurde. Außerdem trafen Adam Gawlas und Richie Burnett sowie Daryl Gurney und Alan Soutar aufeinander.

Lukeman macht Zweitrundenduell mit Schindler perfekt

Ein starkes Jahr 2022 hat Martin Lukeman hinter sich. Höhepunkte waren ein Endspiel auf der European Tour und das Viertelfinale beim World Grand Prix. Bei seinem WM-Debüt war Lukeman gegen den ebenfalls debütierenden Nobuhiro Yamamoto der Favorit. Unter anderem mit einem 15-Darter wanderten die ersten beiden Legs auf das Konto von Lukeman. Sein japanischer Kontrahent erhielt erst danach seine ersten Versuche auf Doppel, zielte jedoch dreimal zu ungenau. Diesen Fehler ließ Lukeman nicht ungestraft, mit einem Treffer in der Doppel-10 tütete er den Auftaktsatz ein.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs warf Yamamoto zweimal an der doppelten 16 vorbei, sodass er Lukeman ein weiteres Break ermöglichte. Der Engländer legte einen 13-Darter hinterher, ehe Yamamoto mit einem starken 12-Darter, inklusive seiner ersten 180, der erste Leggewinn gelang. Auswirkungen auf den Ausgang des Satzes hatte dieses Erfolgserlebnis nicht. Lukeman erwischte wenig später die Doppel-1 und erhöhte seinen Vorsprung auf 2:0. Nach einem ausgeglichenen Start in den dritten Satz ließ Yamamoto sein Können aufblitzen: er warf sechs perfekte Darts und beendete schließlich einen 12-Darter mit einem 100er-Finish über zweimal Tops. Allerdings schaffte es Yamamoto nicht, seine Führung in diesem Durchgang über die Ziellinie zu bringen. Lukeman erzielte das sofortige Rebreak. versenkte schon kurz darauf seinen ersten Matchdart in der Doppel-4 und setzte sich erwartungsgemäß mit 3:0 durch. Für Lukeman geht es in der letzten Session vor Weihnachten am 23. Dezember gegen Martin Schindler weiter.

Martin Lukeman 3:0 Nobuhiro Yamamoto
87,00 Average 83,25
0 180s 4
68 High Finish 100
0 100+ Checkouts 1
9/27 Finishing 3/9

Wie eingangs dargestellt startete Simon Whitlock jetzt in seine verbandsübergreifende 20. Weltmeisterschaft. Teil der Top-32 der Weltrangliste ist der „Wizard“ nicht mehr, sodass es für ihn bereits in Runde eins gegen Christian Perez von den Philippinen losging. Den besseren Start erlebte Whitlock, der dem 80er-Finish zum Auftakt einen 14-Darter folgen ließ. Erst im dritten Leg erhielt Perez seinen ersten Versuch auf Doppel, war auf Tops allerdings nicht erfolgreich. Whitlock traf Sekunden später die Doppel-4 und nahm eine 1:0-Führung mit zum Pausentee. Nach der Unterbrechung vermeldete Perez seinen ersten Leggewinn, den Whitlock mit Checkouts in Höhe von 112 sowie 92 Punkten beantwortete. Der Australier nutzte kurz darauf jedoch zwei Setdarts nicht aus. Aus diesem Grund erzwang Perez den Decider, in dem der Philippine das bessere Ende für sich hatte. Er verwandelte in der Doppel-10 und glich zum 1:1 aus.

Zurück auf der Bühne zeigte Whitlock einen 14-Darter, trotz eines knapp verpassten 158er-Checkouts stellte Perez wieder Parität her. Die nächsten beiden Legs wurden fair aufgeteilt, sodass beiden Akteuren nun ein enorm bedeutendes Entscheidungsleg bevorstand. Dort startete Perez zwar mit fünf perfekten Darts, zeigte nur wenige Aufnahmen später allerdings Nerven: er feuerte vier Setdarts allesamt an der Doppel-12 vorbei. Whitlock machte es auf der Doppel-20 besser und konnte von Glück sprechen, mit 2:1 in Führung zu liegen. Diesen Nackenschlag steckte Perez sehr schnell weg. Dank eines 117er- sowie eines 67er-Checkouts preschte er im vierten Satz nach vorne. Es folgte noch ein 88er-Finish, sodass Perez auf eindrucksvolle Art und Weise zum 2:2 ausgeglichen hatte. Somit folgte jetzt der fünfte und letzte Durchgang, in dem beide Spieler zunächst je einen 14-Darter präsentierten. Im darauffolgenden Leg wurde es gleichermaßen kurios wie dramatisch: Perez schaffte es nicht, einen von neun Breakdarts in einem Doppelfeld unterzubringen. Whitlock hatte selbst massive Probleme und rettete sich schließlich doch mit dem zehnten Versuch in der Doppel-1. Der 13-Darter von Whitlock im darauffolgenden Leg beantwortete dann alle noch offenen Fragen. Nach dem 3:2-Erfolg rückte Whitlock in die nächste Runde vor, er musste aber mehrfach brenzlige Situationen überstehen.

Simon Whitlock 3:2 Christian Perez
87,25 Average 85,81
3 180s 4
112 High Finish 117
1 100+ Checkouts 1
11/33 Finishing 9/35

Beim allerletzten Qualifikationsturnier hatte sich der Lakeside-Weltmeister von 1995, Richie Burnett, ein Ticket für seine erste Weltmeisterschaft seit 2014 sichern können. Sein heutiger Gegner Adam Gawlas war hingegen der letzte Spieler, der noch einen Platz über die Pro Tour-Rangliste ergattert hatte. Der „Prince of Wales“ setzte im Auftaktleg zwei Breakdarts in den Sand und musste bereits kurz darauf ein Break gegen sich einstecken. Gawlas holte sich weitgehend mühelos auch das dritte Leg der Begegnung und hatte dementsprechend Satz Nummer eins für sich entschieden. Im zweiten Durchgang lief es aus der Sicht von Burnett schon deutlich besser. Er sicherte sich mithilfe eines 66er-Checkouts sein erstes Leg und sammelte mit 16 sowie 14 Darts auch die beiden darauffolgenden ein – Burnett machte damit das zwischenzeitliche 1:1-Unentschieden perfekt.

Nach der Pause blieb der Waliser am Drücker. Er bestrafte einen Fehlwurf von Gawlas mit dem Break und holte sich durch einen 15-Darter anschließend sogar noch ein fünftes Leg hintereinander. Diese Serie beendete Gawlas zwar, in diesem dritten Satz kam das aber bereits zu spät. Burnett brachte den vierten Setdart in der Doppel-9 unter und übernahm die Gesamtführung. Zum Auftakt des vierten Satzes leistete sich Burnett drei Patzer auf Doppel, die Gawlas zu seinen Gunsten nutzte. Der Tscheche machte wenig später 82 Zähler aus und stand damit kurz vor dem Ausgleich. Dass das nächste Leg an Burnett ging, spielte in dieser Situation keine Rolle mehr. Gawlas erwischte wenig später die Doppel-5 und stellte damit auf 2:2. Im fünften und finalen Satz machte Gawlas mit einem starken 11-Darter den Anfang, danach vergab er allerdings fünf potenziell vorentscheidende Breakdarts. Dieses Missgeschick blieb letzten Endes aber ohne Konsequenzen, weil es Burnett war, er in der absoluten Schlussphase seinerseits Nerven zeigte. Er setzte im dritten Leg erst selbst einen Breakdart vorbei und vergab wenig später zudem zwei Chancen, um sich noch ins Entscheidungsleg zu retten. Sekunden später beendete Gawlas mit dem zweiten Matchdart auf der Doppel-4 die Partie. Durch das hart erkämpfte 3:2 erreichte er beim Debüt die zweite Turnierrunde.

Adam Gawlas 3:2 Richie Burnett
84,86 Average 85,12
4 180s 1
82 High Finish 66
0 100+ Checkouts 0
10/31 Finishing 8/28

3:2, 3:2, 3:2: Soutar ist in den entscheidenden Momenten stärker

Im einzigen Zweitrundenmatch dieser Nachmittagssession kam es zum Duell zwischen Daryl Gurney und Alan Soutar. Der Schotte begann mit einem 14-Darter und erzielte danach ein frühes Break. Im Anschluss daran fand auch Gurney in die Partie hinein. Dem direkten Rebreak folgte ein 14-Darter, sodass der Auftaktsatz über die maximale Distanz ging. Im Decider erarbeitete sich Gurney bei 120 Restpunkten keinen Setdart, sodass der Weg für Soutar frei war. Er traf die Doppel-20 und ging mit 1:0 in Führung. Im zweiten Satz holte sich Gurney Leg Nummer eins, platzierte wenige Aufnahmen später allerdings zwei Pfeile über die Doppel-20 und durfte sich ein 110er-Highfinish von Soutar anschauen. Im darauffolgenden Leg war es dann „Soots“, der zwei Doppelfelder verfehlte. Unmittelbar danach checkte er allerdings erneut 110 Zähler, sodass auch der zweite Durchgang erst im fünften Leg entschieden wurde. In dieser wichtigen Situation gelang es Gurney nicht, den eigenen Anwurf zu verteidigen. Dagegen spielte Soutar einen 14-Darter, der seinen Vorsprung auf 2:0 vergrößerte.

Im nun folgenden dritten Satz stand der an Position 24 gesetzte Nordire damit bereits unter massivem Druck. Gurney fand grundsätzlich gut in den Durchgang hinein und gewann das erste Leg. Zudem beantwortete er das daran anschließende 80er-Checkout von Soutar mit einem 12-Darter. Soutar schlug mit einem 15-Darter zurück und sorgte für ein weiteres Entscheidungsleg. Die Ausgangslage dabei war klar: Gurney musste ein Break vollbringen, um im Turnier zu bleiben. „Superchin“ positionierte sich nach zwölf Darts bei 40 Restpunkten, musste aber zuerst abwarten, was Soutar mit 160 Rest anstellen würde. Tatsächlich gelang dem Schotten jetzt dieses hohe Checkout. Nach zwei Triple-20ern steckte sein erster Matchdart in der Doppel-20. Alan Soutar zeigte am heutigen Nachmittag perfektes Timing: er gewann alle drei Sätze im Entscheidungsleg und schickte damit den ersten gesetzten Spieler auf die Heimreise.

Alan Soutar 3:0 Daryl Gurney
92,29 Average 91,25
3 180s 7
160 High Finish 58
3 100+ Checkouts 0
9/19 Finishing 6/20

Fotos © Taylor Lanning / PDC @ Darts1

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