WM – 13. Spieltag: der Nachmittag mit der Fortsetzung der Achtelfinals

What?? Zwei Achtrundenduelle sind schon entschieden und beide endeten mit 4:0? Schwer zu realisieren! Noch dazu ist der amtierende Weltmeister ausgeschieden, darf sich somit nur noch drei Tage lang am Zusatz „amtierend“ erfreuen, da er keine Chance mehr hat, seinen Titel zu verteidigen. Ich glaube, diese „Freude“ ist ihm damit auch vergangen. Der erste Achtrundenverlierer hieß allerdings Stephen Bunting. Dass er es gegen Michael van Gerwen schwer haben würde, konnte man sich schon im Vorfeld vorstellen, dass er jedoch nach seinen vorherigen Performances derart sang- und klanglos untergehen würde, eher nicht. Somit haben „The Bullet“ und „The Bully Boy“ nunmehr zwei Dinge gemeinsam: beide wohnen in St. Helens und beide haben ihr Viertrundenmatch, noch dazu beide am 29.12.2023, mit 0:4 verloren. Am 3. Januar 2024 wird spätnachts dann noch eine weitere Gemeinsamkeit hinzukommen, beide dürfen sich dann „ehemalige“ Weltmeister nennen. Ach ja, noch einen Aspekt teilen sie sich: auf „Gemeinsamkeit Nummer Zwei“ könnten wohl BEIDE gut verzichten.

Die ersten zwei Achtrundengewinner hießen also: Michael van Gerwen und Chris Dobey. Auch sie hatten etwas gemeinsam: beide waren bestens in Schuss und bestens im Schuss auf das Board. Der dritte Abendsieger hieß Gary Anderson, der neue exklusive Liebling der deutschen Fans. Wobei man nicht unterschlagen darf, dass Boris Krcmar auch ein deutsches Mitglied zum trauten Familienkreis zählt: sein Schäferhund eindeutig deutscher Abstammung. Während van Gerwen und Dobey bereits den Einzug ins Viertelfinale geschafft haben, war Gary Anderson noch bemüht, sein Achtrundenticket erst zu ziehen. Obwohl, von „bemüht“ konnte überhaupt keine Rede sein. Es war eher ein geschmeidiges Flanieren in die vierte Runde, als er dem mehrfachen Softdarts-Champion Boris Krcmar die Steeldarts-Grenzen aufzeigte. Der „Flying Scotsman“ war im Achtelfinale, und auch wir waren mittlerweile dort angekommen. Kleine Randbemerkung: Gary Anderson hat damit sieben Tage nach seinem 53. Geburtstag seinen insgesamt 51. Matchsieg bei einer Weltmeisterschaft errungen. Auch zum Geburtstag noch nachträglich herzliche Gratulation! Bereits am Nachmittag waren drei Drittrundenpartien ausgetragen worden. Hier hatte sich Damon Heta relativ souverän gegen Berry van Peer durchgesetzt, Jonny Clayton zeigte gegen einen schwächelnden Krzysztof Ratajski mal wieder entschlossene Durchschlagskraft, während Raymond van Barneveld von seiner „Army“ reichlich Unterstützung bekam und damit Jim Williams kaum Chancen einräumte.

Heute ging es in der ersten Session mit drei Viertrundenmatches weiter, natürlich auch weiterhin im Best-of-7-Sets-Modus. Der Nachmittag begann mit Damon Heta gegen Scott Williams. Oh Gott, habe ich gestern „Stayin` Alive“ gesagt? Da sind wohl die Pferde, äh, ich meine die Pfeile mit mir durchgegangen. Nein, es war natürlich der andere Dauerbrenner: „Stand by me“ von Ben E. King, den Damon Heta nutzte, um das Publikum beim Walk-on zu entertainen. Passend zum Spiel war aber auch dieser Titel: „Stand by me, my dear darts“ Heute forderte der Australier dies beim Einlauf wieder, das heißt die Walk-on-Hymne war dieselbe, der eigenwillige Schnauzbart leider auch.

Scott Williams – wir erinnern uns schmerzlich – hatte Martin Schindler mit schier allen Mitteln, in einer in jeder Hinsicht denkbar knappen Schlacht, niedergerungen. Was er allerdings im Anschluss an das heutige Match zu sagen hatte, ist ebenfalls erwähnenswert. Williams waren nach seinem Sieg gegen Martin Schindler im Zuge der überschäumenden Freude wohl ebenfalls die „Pfeile/Pferde“ durchgegangen, aber eher auf unschöne Weise. Die Vergleiche, die er dabei zog, musste man aus deutscher Sicht natürlich als unpassend ansehen. Die vielen negativen „comments from German fans“ machten ihm deutlich, wie fraglich und provokant sein Beitrag herübergekommen war. Deshalb war es ihm ein Anliegen, nochmal nachdrücklich klarzustellen, dass er auf keinen Fall beabsichtigt hatte, irgendjemanden zu beleidigen oder verbal anzugreifen. „Yeah, it was silly of me, but I never meant to cause any harm to anyone!” Er entschuldigte sich noch mehrfach dafür und erklärte wiederholt, dass er im Eifer des Gefechts zu überschwänglich reagiert und dies zu albernen Bemerkungen geführt habe. Der bedauernde Gesichtsausdruck und fast noch mehr das angenehme Timbre seiner Stimme, machten seine augenscheinlichen Gewissensskrupel auch wirklich glaubhaft. Einsichtig hatte er seine Emotionen inzwischen gut im Griff, und so sah er sich mit zwei Tagen streng seriöser Trainingszeit gut vorbereitet ins nächste Match gehen.

Gesetzter Spieler gegen Underdog, wer setzt sich durch?

Und Scott Williams muss sich ausgezeichnet vorbereitet haben, denn im Duell mit Damon Heta zeigte er auch heute wieder außerordentliche Willensstärke und Treffsicherheit. Ganz anders sein Gegner, der vor einiger Zeit der Darts wegen, seine Zelte in Perth abgebaut und alles hinter sich gelassen hatte, um nicht immer die weiten Anreisewege auf sich nehmen zu müssen: der Australier gewann heute nur die Bilanz der häufigsten Fehlwürfe aufs Doppel. Aber ich eile hier schon zu sehr vorne weg, zurück zum Anfang: Scott Williams hatte das Ausbullen für sich entschieden, nahm sich sein Leg, 1:0. Auch Damon Heta begann noch einigermaßen stark, brachte seinen Anwurf sogar mit High-Finish, 126 (T19, T19, D6) nach Hause, was sinngemäß in jeder Hinsicht mittlerweile England ist. Selbst das Break im Anschluss war für „The Heat“ überhaupt kein Problem, 2:1. Doch bereits kurz darauf startete Hetas leidliche Misere des Vorbeiwerfens. Im dritten Durchgang versenkte er nur einen einzigen Pfeil im Triple-Feld und zwar gleich den ersten seines Anwurfs. Nur leider war es die Triple-1-Segment – darauf hätte er auch noch verzichten können. Da war es überhaupt kein Thema für den Gegner, während Damon Heta derweil auf der 220 verblieben war, das Re-Break zu erzielen, 2:2. Fast ebenso mühelos bestätigte Williams dieses, und nahm so die 1:0-Satzführung an sich.

Sein bestes Set in diesem Match spielte der Australier in Satz Zwei: Im ersten Durchgang hielt Damon Heta seinen Anwurf und ging 1:0 in Front. Dann aber der „Big Fish“ auf der anderen Seite, Scott Williams war bei dieser WM bereits der fünfte „Angler“, der die 170 Punkte erfolgreich an Land ziehen konnte. 1:1. Dieses Set musste „Shaggy“ trotzdem abgeben. Denn Damon Heta hatte für kurze Zeit seine Treffsicherheit wiedererlangt, hielt auch seinen zweiten Anwurf in diesem Set und ging nochmals in Führung, 2:1. Im vierten Durchgang packte „The Heat“ seinerseits ein paar Parade-Aufnahmen aus: zweimal die 134 und die 171 mit den ersten neun Darts getroffen, anschließend auch die 62 problemlos gelöscht, der ehemalige Feuerwehrmann war wieder mal wirkungsvoller in Aktion, holte sich das Break und glich zum 1:1 in Sätzen aus.

Wenn Damon Heta heute Nachmittag des Öfteren solch effektive Treffsicherheit ans Board genagelt hätte, hätte das Match noch einen ganz anderen Verlauf nehmen können. Doch auch da blieb es beim Konjunktiv, denn ab hier räumte nur noch einer ab, zumindest was die Big-Points betraf. Im dritten Set teilten sie sich die ersten vier Durchgänge, hier hatte jeder seinen Anwurf gehalten. 2:2. Dann kam das alles entscheidende fünfte Leg: „The Heat“ mit drei Breakchancen innerhalb von zwei Aufnahmen, alle drei warf er fahrlässig weg. Keine Frage, dass sich Scott Williams heute solche Gelegenheiten nicht entgehen ließ. Schließlich war es obendrein sein eigenes Leg, nach optimalem Set-up-Shot (132) die Double-6 getroffen, und die Satzführung war wieder hergestellt, 2:1.

Ein ganz anderes und trotzdem wieder ähnliches Bild bot der vierte Satz: Scott Williams schnappte sich den ersten Durchgang gegen den Anwurf, hämmerte dabei ein High-Finish, 108 (19, T19, D16) ins Board, doch auch Damon Heta kann Re-Break, nahm sich dabei zweimal die 180 zu Hilfe. 1:1. Aber sporadische Momentaufnahmen genügen halt nicht, besonders wenn der Gegner sein A-Game mitgebracht hat. „Shaggy“ packte im dritten Durchgang gleich das nächste High-Finish, 110 (T20, 18, D16) aus, das bedeutete auch nächstes Break, 2:1. Dieses bestätigte der Engländer im Handumdrehen, untermauerte damit seine Satzführung, 3:1.

Fünftes Set: im ersten Durchgang ließ Damon Heta wiederholt eine Breakmöglichkeit aus, „Shaggy“ bedankte sich, ging 1:0 in Front. Im zweiten Leg schaffte Scott Williams, entgegen zwei abgeschossener 180er-Aufnahmen, das Break nicht. Währenddessen genügte dem Australier in diesem Durchgang eine 180 und das begonnene Leg war Seins. 1:1. Im dritten Durchgang war es dann Williams, der kaum ein Triple-Feld fand, das wusste „The Heat“ diesmal zu nutzen, ging seit langem mal wieder in Führung, 2:1. Vermutlich hatte er sich zwischenzeitlich wieder sein Mantra „Get the job done!“ eindringlich zugeflüstert. Trotzdem wollte es dem Spieler aus Perth nicht gelingen, die Führung lange zu behaupten, denn im vierten Durchgang schmiss er abermals beim Versuch, 32 Punkte zu eliminieren, vier Legdarts weg. Scott Williams hatte die Triple-Felder inzwischen wieder für sich entdeckt und sich auch mit Doppel wieder angefreundet, 2:2. Im Decider hatte der Engländer dann vier Matchdarts lang genüsslich Zeit, das Spiel für sich zu entscheiden. 4:1, und man konnte feststellen: Damon Heta „didn`t get the job done“, während „Shaggy“ es besser machte. Damit hatte Scott Williams den Startplatz im Viertelfinale gebucht.

Scott Williams 4:1 Damon Heta
92,96 Average 92,50
6 180s 7
170 High-Finish 126
3 100+ Checkouts 1
13/31 Finishing 10/33

Die achte Partie vor TV-Kameras

Im Vorfeld wurde Daryl Gurney zum vermeintlichen Highlight des Matches, subjektiv gesehen(!!), sogar als bisheriges Highlight der WM bezeichnet, befragt. Nein, nicht das High-Finish, mit dem er den Matchsieg eingefahren hatte, sondern „Der Kuss“ (und nein, nicht der vom Gustav Klimt). Daryl Gurney war sehr erleichtert, dass nicht alle dies als Höhepunkt des Spiels empfanden und klärte auf, dass es eigentlich Ricky Evans war, der den Schmatzer auf die Lippen eingefordert hatte. Der Nordire hatte sich gedacht: „O.k., Ricky hat momentan keine Freundin, da helf` ich mal eben aus. Das war sozusagen sein nachträgliches Weihnachtsgeschenk.“ Der bedankte sich später noch mal via Kurznachricht, erklärte ihm aber auch, dass er trotzdem „heartbroken“ sei. Zum Abschied wollte Gurney dann auch noch unseren Max Hopp küssen, weil er befand, dass der optisch viel besser aussähe ...

Heute Nachmittag ging es gegen den Großmeister der European Tour-Events, Dave Chisnall. Noch einer, der – mit Gabriel Clemens – einen Deutschen heimgeschickt hatte. Laut englischem Broadcaster, begegneten sich Daryl Gurney und Dave Chisnall zum insgesamt achten Mal vor TV-Kameras, fünf der bisherigen sieben Duelle hatte „Chizzy“ für sich entschieden.

Und auch in diesem Aufeinandertreffen sah es zunächst einmal nach einer gewissen Dominanz des Spielers aus, der das pralle Gelb zu seiner ureigenen Farbe gemacht hat. Im ersten Set griff sich jeder durchgehend und unangefochten seinen eigenen Anwurf, ergo ging natürlich auch diesmal wieder derjenige als Sieger aus dem Satz heraus, der das Ausbullen gewonnen und somit den ersten Anwurf plus den in Durchgang drei und fünf hatte. Das war hier: Dave Chisnall, 1:0.

Im zweiten Set revanchierte sich „Superchin“ für die entgangene Satzführung mit High-Finish, 110 (T20, 14, D18) im ersten Durchgang und Break im zweiten und sicherte sich zumindest schon mal die Legführung, 2:0. Im dritten Durchgang packte „Chizzy“ kurz entschlossen die 180 aus, mit weiteren annehmbaren Aufnahmen garniert, war auch das Re-Break rasch wieder eingetütet, 1:2. Vierter Durchgang: sicherheitshalber platzierte Dave Chisnall hier die 180 gleich zweimal, Gurney noch auf der 224, da hatte der Engländer mit unaufgeregt lässigem 11-Darter das Break schon bestätigt und der Ausgleich war in trockenen Tüchern. Gar nicht getrocknet bekamen beide Akteure das fünfte und entscheidende Leg. Hatte Dave Chisnall im vorigen Durchgang elf Darts gebraucht, um alle 501 Punkte zu eliminieren, so benötigte er hier elf Darts, um die 40 zu löschen! Mittlerweile hatte Daryl Gurney seine Darts (pausenbewusst) bereits zweimal ins Etui auf dem Tisch verstaut und musste sie unerwartet wieder auspacken. Doch auch ihm verwehrten die Doppelfelder entschieden den Einlass. Vielleicht fehlte dem Nordiren mittlerweile auch der Glaube, respektive war seine Konzentration möglicherweise ob des mehrmaligen Ein- und Auspackens flöten gegangen. Auf jeden Fall navigierte auch er fünf Versuche am Doppel vorbei. „Chizzy“ nahm sich vor jedem Wurf ungewöhnlich viel Zeit, es war aber auch eine ungewöhnliche Situation. Dass der Engländer den elften Dart dann doch noch im Madhouse versenkte, kam fast schon überraschend. Mit der 2:0-Satzführung für den einen (Dave Chisnall) gingen die Spieler in die Pause, doch irgendwie wirkten beide bedient.

Die kurze Werbepause reichte offenbar beiden, um das System neu zu booten. Dave Chisnall startete gleich mit der 180 und holte sich auch sein Leg, diesmal sogar mit dem ersten Versuch, 1:0. Auch Daryl Gurney griff sich sein Leg ohne nennenswerte Probleme, 1:1. Im dritten Durchgang streute Chisnall zur Abwechslung mal wieder eine 180 ein, ließ damit seinen Gegner bei 340 im Regen stehen und schritt mit 2:1 voran. Klar, dass sich ein Daryl Gurney nicht auf Dauer abhängen lässt, im Gegenteil, nicht nur der Ausgleich war sofort wieder hergestellt, im Decider entsann sich „Superchin“ auch noch darauf, wie gut ihm eigentlich Checkouts mit Bullseye liegen: 20, Triple-20 und besagtes 50er-Segment, und schon waren 130 Punkte Geschichte. Mit diesem Break war auch der Satzanschluss für den Nordiren endlich fix. 1:2.

Der Satzgewinn hatte wie ein Weckruf für Daryl Gurney gewirkt, im vierten Set sah man am Oche einen viel entschlosseneren „Superchin“ agieren. Die ersten beiden Durchgänge unbeirrt nach Hause gebracht, fehlte dem 37-Jährigen aus Derry/Nordirland nur noch ein Leggewinn zum Satzausgleich. Und den wollte er mit Pauken und Trompeten einsacken. Das High-Finish von 151 Punkten mit Triple-20, Triple-17 und Double-20 ausradiert – Daryl Gurney war bester Stimmung und wieder dran am Gegner. 2:2 in Sätzen.

Doch auch Dave Chisnall hatte noch einiges in der Trickkiste liegen. Als er im fünften Satz den ersten Durchgang eintütete, stand der Kontrahent noch auf der 223. 1:0. Beim 2:0 checkte er die 99 mit 19, Tops-Tops aus. Und auch wenn er den dritten Durchgang „nur“ mit starkem Scoring und solidem Checkout äußerst konservativ abräumte, die 3:2-Satzführung war es trotzdem.

Und auch im sechsten Satz setzte „Chizzy“ nur auf Konstanz und Beharrlichkeit. Im ersten Durchgang konnte Gurney seinen Anwurf noch halten, ab dann war der Weg frei für den Engländer. Drei Leggewinne in Folge, völlig unspektakulär, schließlich konnte man sich für vereinzelten Augenschmaus noch nichts kaufen, schon gar nicht das Viertelfinalticket – nur der Sieg zählte. Und den holte sich Dave Chisnall mit dem zweiten Matchdart. Somit hatte „Chizzy“ gegen Daryl Gurney auch das sechste von acht Duellen vor TV-Kameras gewonnen. Der englische Sender hat es notiert, für den englischen Spieler war selbstverständlich das Weiterkommen ins Viertelfinale bei weitem der wichtigere Aspekt.

Dave Chisnall 4:2 Daryl Gurney
98,98 Average 91,03
9 180s 1
99 High-Finish 151
0 100+ Checkouts 3
14/39 Finishing 11/22

„Voltage“ zeigt einmal mehr, warum er 2018 Weltmeister wurde

Im letzten Match des Nachmittags erklang aus den Lautsprecherboxen mal wieder „Go Jonny, go“, eindeutiges Indiz dafür, dass Jonny Clayton an der Reihe war. Im Anschluss daran ertönten Samba-Klänge, „Hot Hot Hot“ (Arrow), und spätestens da war allen klar, der Gegner hieß Robb Cross. Oft für seinen Walk-on-Song belächelt, erwiderte der Engländer, dass seine ausgewählte Musik ja nicht jedem gefallen müsse, es sei einfach nur eine Geschmacksfrage.

Die Performance, die er heute Nachmittag ans Oche brachte, war eindeutig jedermanns Geschmack. O.k., es lief natürlich nicht nach dem Gusto von Jonny Clayton und dessen Anhängerschaft. Aber objektiv gesehen, war das, was Rob Cross zeigte, schon beeindruckend. Nachdem selbst „seine“ Double-16 den Waliser im ersten Durchgang des ersten Satzes im Stich gelassen hatte, war es für „Voltage“ ein Leichtes das Leg mit High-Finish, 140 (mit zweimal Triple-18 und bei ihm klappte auch die Double-16), gegen den Anwurf einzukassieren. Dann brauchte Rob Cross nur noch seine begonnenen Legs, der eine Leggewinn des Gegners, bei dessen zweitem Anwurf, tangierte Cross wenig, schon hatte der Engländer die 1:0-Satzführung herausgespielt.

Das zweite Set holte er sich schier noch müheloser, hier brauchte er nicht mal ein High-Finish und gab trotzdem kein einziges Leg ab. 2:0 in Sätzen.

Im dritten Satz gelang es „The Ferret“ dank großartigem Set-up-Shot (177) zumindest seinen ersten Anwurf zu halten, danach war aber auch wieder Schluss für ihn. Drei weitere souveräne Leggewinne für Rob Cross, schon hieß es 3:0 in Sätzen.

Und auch wenn „Voltage“ im vierten Set dem walisischen Kontrahenten nochmal dessen begonnene Legs zugestand, er selbst hatte den Satz gestartet, brauchte also nur seinerseits den Anwurf dreimal zu halten. 4:0 – hier entsprach das Ergebnis durchaus auch dem Matchverlauf. Somit kann auch der letzte rote Drachen aus Wales bei dieser WM kein Feuer mehr speien, bei Jonny Clayton muss man fast schon sagen, der hat (oder wurde) heute sozusagen ausgespuckt. Der allgemein zu häufig unterschätzte Rob Cross hat hingegen einmal mehr bewiesen, dass sein WM-Titel von 2018 absolut kein Zufallstreffer war und möglicherweise auch keine WM-Titel-Eintagsfliege.

Rob Cross 4:0 Jonny Clayton
98,41 Average 90,89
4 180s 2
140 High-Finish 40
1 100+ Checkouts 0
12/27 Finishing 4/14

Wie es zu Ende geht mit den Achtelfinals und wer die Viertelfinals komplettieren wird, entscheidet sich bereits heute Abend, dann mit den letzten drei Partien dieser vierten Runde.

Fotos © PDC @ Darts1

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