WM 2024 – Spieltag 3, der Nachmittag unter dem Motto: Freu dich bloß nicht zu früh!

Was war das gestern für ein beispielloser Auftritt des ehemaligen Doppelweltmeisters, Gary Anderson?! Die Darts-Ikone hat es allen, allen voran seinem Gegner, nochmal so richtig gezeigt. Man konnte noch so suchen, es gab nichts, aber auch wirklich gar nichts zu meckern an der exorbitant großartigen Performance des „Flying Scotsman“. Auch Simon Whitlock konnte dies nur neidlos (wirklich neidlos?) anerkennen. Aber auch die anderen Partien des gestrigen Tages hatten es durchaus in sich. Am Nachmittag ein tapfer kämpfender Sandro Eric Sosing, der dem seltsam gelangweilt wirkenden Lee Evans glatt mit 0:3 unterlag. Da Hochmut bekanntlich vor dem Fall kommt, fürchte ich, die angedeutete Gleichgültigkeit könnte ihm heute Abend auf die Füße fallen, wenn Luke Humphries ihn in rasantem Eiltempo empfängt. Zudem sah man gestern Connor Scutt und einen gewissen Krzysztof Kciuk am Oche. Dass der „Sniper“ kurzen Prozess mit seinem Gegner machen konnte, war eher dessen Nervosität geschuldet. Der wirkliche Prüfstein (Gerwyn Price) wird erst kommen. Dann das Duell Jules van Dongen versus Darren Penhall und ich muss zugeben, die Art und Weise, wie der Wahlaustralier jegliche Eigeninitiative des Kontrahenten unterband, ihn überhaupt nicht ins Spiel kommen ließ, hat richtig Spaß gemacht. Apropos Spaß, der ist Cameron Menzies gestern auch abhandengekommen. Dave Chisnall hatte die Tür zu Anfangs relativ weit offengehalten, „Cammy“ wusste auch durchaus, wie man geschickt durch offene Pforten schreitet, doch als „Chizzy“ doch endlich in seinen Flow fand, geriet der Schotte komplett ins Schwanken und zwar solange, bis er kippte. Nachdem Chisnall ihm zu Beginn des dritten Satzes das Leg noch vor der Nase weggeschnappt hatte, war fortan das meiste, was Menzies fabrizierte, der berühmte „Griff ins Klo“, so dass man geneigt war, einen zusätzlichen Klempner zu Hilfe zu rufen.

Auch der Abend hielt neben dem Anderson/Whitlock Match noch einiges an Spannung bereit. Jamie Hughes schickte den Kanadier David Cameron mit überzeugendem Auftritt nach Hause. Keane Barry konnte nicht wirklich überzeugen, den etwas unbekannteren Philippinen Reynaldo Rivera hat er trotzdem niedergerungen. Die Niederlage von Haruki Muramatsu war zumindest in der Höhe nicht unbedingt gerechtfertigt. Das Match hätte ein Decider-Set verdient gehabt, aber … – das Leben ist kein Ponyhof und die Darts-WM kein Wunschkonzert. Scott Williams wird gegen Danny Noppert beweisen müssen, was dieser Sieg wert war.

Heute ging es weiter mit den nächsten drei Erstrundenpartien plus einem Zweitrundenduell, alle Matches natürlich fortdauernd im Best-of-5-Sets Modus. Dass das erste Match des Nachmittags eine überaus flotte Angelegenheit werden würde, dafür sollte allein schon „Rapid“ Ricky Evans sorgen. Für den 33-jährigen Engländer ist es bereits die neunte WM-Teilnahme, seine besten Ergebnisse fuhr er dabei 2020 und 2021 ein, wo er jeweils die dritte Runde erreicht hatte, dann aber beide Male krachend an Michael van Gerwen scheiterte. Ein anderer Michael, nämlich der „Bully Boy“ hatte Ricky Evans in 2013 im Finale der Junioren-Weltmeisterschaft gebügelt.

Heute ging es gegen Simon Adams, der den Spitznamen „The Saint“ aus gutem Grunde trägt. In seiner Heimat Südafrika ist Adams leidenschaftlich als Dartstrainer zugange, bemüht sich nach Kräften den Sport auch dort zu fördern. Im Finale beim African Qualifier für die WM besiegte er Stefan Vermaak mit 8:0, und nachdem sich Devon Petersen erstmals nach sechs Jahren nicht qualifizierte, ist Simon Adams derjenige, der die Farben Südafrikas repräsentieren wird. Bei der Feststellung: “This is my first World Championship, check it out!” überschlägt sich Adams Stimme regelrecht, bevor er richtig emotional wird. Seine Landsleute sollen nicht, wie er, 44 Jahre auf ihre erste WM-Teilnahme warten müssen, dafür gibt er alles auf der Dartsakademie, wo er den Präzisionssport regelmäßig unterrichtet. Mit 56 Jahren ist er der älteste Debütant dieser WM, und weil sein enormes Engagement für den Dartsnachwuchs für ihn reine Herzensangelegenheit ist, sieht er die Teilnahme ausschließlich als Belohnungsbonus seiner harten Arbeit an. Simon Adams hatte im Vorfeld offen bekundet, dass ein „bekannter Brausehersteller“ (natürlich hat er den Namen genannt), ihn nach langjährigem, zuverlässigen Arbeitspensum altersdiskriminierend vor die Tür gesetzt hatte und dass er sich seither Vollzeit dem Dartspiel widmet.

Den Walk-on genoss Simon Adams in vollen Zügen und es gab kaum jemanden, der ihm dieses Wohlgefühl nicht gönnte. Wenn man natürlich gegen einen Ricky Evans antritt, muss man damit rechnen, dass dieser einem beim Einlauf nochmal gehörig die Show stiehlt. Letztes Jahr noch mit vollständiger Santa Claus-Maskierung, war es diesmal nur das stilgerechte Shirt und die Santa-dekorierte Sonnenbrille, mit der Ricky Evans zur Musik von Shakin` Stevens allerseits „Merry Christmas Everyone“ wünschte.

Nervöser Start von Ricky Evans

Obwohl sein Gegner neun Breakdarts am Ziel vorbeigeworfen hatte – Evans verweilte noch auf der 183, als Simon Adams (zunächst vergeblich) versuchte, die 40 zu löschen – reichte die Zeit, die Adams ihm durch seine Fehlversuche ermöglichte, für Ricky Evans nicht aus, sein Leg noch nach Hause zu bringen. So konnte sich Simon Adams seines ersten Leggewinns auf dieser Bühne erfreuen, 1:0. Trotz aller Startprobleme erkämpfte sich „Rapid“ im Anschluss das Re-Break, 1:1. Im dritten Durchgang eine Klasse Checkout-Demonstration des Südafrikaners: Triple-18, Double-20 und die 94 war raus. Nächstes Re-Break, 2:1. Doch Ricky Evans war mittlerweile im Spiel angekommen, Ausgleich und Satzgewinn für den Engländer ließen nicht lange auf sich warten. 1:0 in Sätzen für Ricky Evans.

Das zweite Set begann „The Saint“, immer noch war ihm die Anspannung des späten WM-Debüts deutlich ins Gesicht geschrieben. Entsprechend streute er immer wieder magere Aufnahmen ein, während Ricky Evans das erste Leg mit High-Finish, 121 (20, T17, Bullseye) abräumte. Auch im zweiten Durchgang war der Südafrikaner chancenlos, die 89 souverän mit Triple-19, Double-16 wegradiert, und es stand 2:0 für Evans. Im dritten Leg setzte „Rapid“ noch eins drauf, präsentierte ein weiteres High-Finish 112 (T20, 12, D20), das 2:0 in Sätzen war unterschrieben und besiegelt.

Im dritten Set hatte sich Simon Adams sichtlich mit den Gegebenheiten abgefunden, die Gesichtszüge entspannten langsam, sogar ein leichtes Lächeln war zu vernehmen, er hatte sich nun offenbar vorgenommen, einfach nur noch der restlichen Zeit auf dieser Bühne zu frönen. Und dieser Vorsatz zeigte Wirkung, den ersten Durchgang des dritten Satzes begann der südafrikanische Darts-„Fanatiker“ (im besten Sinne des Wortes) mit zweimal 135 in Folge. Doch sein englischer Kontrahent war inzwischen komplett im Flow, das 1:0 für Evans nur eine Frage der Zeit. Auch das 2:0 keine größere Herausforderung für den Engländer mit der ungemein rasanten Wurftechnik. Schade für Simon Adams, aber „Rapid“ war absolut nicht mehr aufzuhalten, in schnellstmöglichem Tempo war auch der dritte Satz mitgenommen, 3:0 für Ricky Evans. Der hatte zu Beginn noch erhebliche Anlaufschwierigkeiten, war aber dann immer besser in Fahrt gekommen und absolut verdient im Ziel eingetroffen. Simon Adams zeigte sich im Anschlussinterview dennoch dankbar und demütig. Er akzeptierte, dass heute der weitaus erfahrenere Spieler gewonnen hatte, betonte aber wiederholt, dass er gehörig viel lernen und somit reichlich aus dieser WM-Teilnahme mitnehmen konnte.

Ricky Evans 3:0 Simon Adams
92,34 Average 75,89
4 180s 0
121 High Finish 94
2 100+ Checkouts 0
9/18 Finishing 2/10

Wales hat noch mehr außer Price und Clayton zu bieten

Wales hat mittlerweile ja wieder einiges an Dartsprominenz in seinen Reihen, Jim Williams gehört dabei zwar nicht zur allerersten Garde seiner Zunft, aber zwei WM-Teilnahmen (2022 und 2023) hat auch er zu Buche stehen. Letztes Jahr erreichte er dabei die dritte Runde, musste dann aber gegen einen phänomenal aufspielenden Gabriel Clemens eine 3:4-Niederlage wegstecken. Jim Williams, dessen Nickname „The Quiff“ vermutlich auf seinen Geburtsort Cardiff zurückzuführen ist, trifft in seinem Erstrundenmatch auf Norman Madhoo, den Routinier aus Georgetown, Guyana. Als Sieger des Caribbean and South American Masters ging Madhoo schon dreimal bei der PDC-WM an den Start, 2004, 2010, 2011, bei allen drei Teilnahmen war nach der ersten Runde Schluss. In 2011 scheiterte er übrigens nur knapp an Devon Peterson, der, wie gesagt, dieses Jahr die Qualifikation nicht geschafft hat. Bei allem Respekt für Norman Madoo muss man Jim Williams dennoch als Favoriten dieser Partie betrachten. Aber – wir lassen uns auch gerne überraschen.

Im ersten Satz blieb die Überraschung jedenfalls erst einmal aus. Jim Williams mit solidem Scoring, Norman Madoo hingegen mit erheblichen Anlaufschwierigkeiten, die drei Leggewinne in Folge für den Waliser nur folgerichtig. Satzführung 1:0 für Jim Williams. Im ersten Durchgang des zweiten Sets hatte der guyanische Spieler in der Tat alle Chancen, endlich sein erstes Leg einzufahren, doch irgendwie wollten die Pfeile partout nicht in ein Doppelfeld. Williams bestrafte, 1:0. Im zweiten Leg dann zumindest die erste 180 des Matches auf dem Konto von Norman Madoo. Dass er das Leg dennoch nicht einkassieren konnte, war zu diesem Zeitpunkt keine wirkliche Überraschung. 2:0 für Williams. Madoo leistete keinerlei Gegenwehr, und so musste auch der Waliser keine Bäume ausreißen, nicht einmal einen größeren Zweig. Ein Pferd springt nur so hoch, wie es muss … Jim Williams genügte ein gemäßigtes Hüpfen, um den zweiten Satz einzustreichen, 2:0.

Dritter Satz, erster Durchgang: Mit etwas besserem Scoring hätte sich Norman Madoo hier eine realistische Chance erarbeiten können, wenigstens ein Leg einzuheimsen, aber er war einfach noch zu weit weg, als Williams ein Fauxpas zum Schmunzeln unterlief. Denn während der Guyaner heute offenbar sein Zielwasser im Hotel liegen gelassen hatte, war Williams der innere Taschenrechner kurzzeitig abhandengekommen. Restbetrag 68: Der Mann aus Cardiff traf die 12, dann die 18 und auch das Doppelsegment klappte einwandfrei, allein es war das Falsche. Mit der Double-20 hatte er sich überworfen und somit hörte man eine vertraute Stimme rufen: „No Score“. Nebenbei bemerkt, wir hatten ja die letzten Wochen alle eimerweise Tränen vergossen – Schuld daran, der Mann, dessen Stimme besagtes „no score“ verlauten ließ: Russ Bray, der nach der WM aufhören wird.

Sein eigener Rechenfehler hatte Williams so amüsiert, dass auch der nächste Anwurf nur als ausgesprochen kläglicher Set-up-Shot diente. Inzwischen hätte Williams … hätte, hätte, Dartboardkette. Trotz aller Fehlwürfe seines Gegners, schaffte es Norman Madoo nicht, zumindest hieraus Kapital zu schlagen. Die Nullnummer war weiter sein treuester Begleiter. Der Waliser ging auch in diesem Durchgang 1:0 in Führung. Auch die beiden nachfolgenden Legs nurmehr Formsache für Jim Williams, während für den Mann aus Georgetown feststand, dass er die Heimreise bald antreten dürfte. Norman Madoo konnte nicht ein einziges Leg abgreifen und kassierte stattdessen einen waschechten Whitewash, den man bei einer Weltmeisterschaft nicht allzu häufig zu sehen bekommt. Entgegen der mangelnden Gegenwehr schaffte es der Profi aus Wales (trotz einmaligem Rechenpatzer) die Konzentration das ganze Spiel über aufrecht zu erhalten, und mit der Erfahrung der gestrigen Reaktion von Lee Evans, muss man auch betonen, Jim Williams war sich der Seriosität des Spiels ungebrochen gewahr, unabhängig davon, wie stark oder schwach der Kontrahent agierte. Entsprechend wird Peter Wright die Zweitrundenbegegnung gegen Williams ebenfalls ernstnehmen müssen.

Jim Williams 3:0 Norman Madhoo
87,84 Average 73,20
2 180s 1
81 High Finish 0
0 100+ Checkouts 0
9/22 Finishing 0/8

Comeback Qualitäten, wo man sie nicht erwartet hat

Als nächstes traten Matt Campbell und Lourence Ilagan vors Oche. Für den Spieler aus dem in Ontario befindlichen Hamilton (Kanada), ist es die fünfte WM-Teilnahme in Folge, wobei Campbell bislang nie über die erste Runde hinausgekommen war. Laut seiner Einlaufmusik stünde er zwar gerne „On Top Of The World“ (von den Imagine Dragons), zumindest of the World Championship, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Zunächst einmal galt es, Lourence Ilagan zu schlagen, den nächsten Kandidaten von den Philippinen. Der Mann aus Manila ist im Ally Pally schon ein alter Bekannter, ist seit 2009 bereits siebenmal nach London gereist und bei der WM 2023 hat er gar die erste Hürde übersprungen. Erst in Runde Zwei scheiterte Lourence Ilagan und zwar an einem zu diesem Zeitpunkt ausgesprochen formstarken Dimitri Van den Bergh. Rein theoretisch und durchaus auch faktisch kann der Spieler aus der philippinischen Hauptstadt somit bessere WM-Resultate aufweisen, als sein heutiger Kontrahent. Der 45-jährige „Gunner“ ist daher nicht zu unterschätzen und zumindest für eine Runde immer gut genug.

Die beiden ersten Durchgänge holte sich „Ginja Ninja“, der Spitzname ist eine eindeutige Anspielung auf seine rote Kopf- und Haarbartpracht, relativ souverän, 2:0. Drittes Leg, ein kurzes Aufbäumen von Ilagan, Anschluss zum 1:2, bevor sich beide im vierten Durchgang darum stritten, wer das Leg nicht mitnimmt. Lourence Ilagan mit sechs Pfeilen am Doppel vorbei, Campbell fügte sich in sein Schicksal, nahm das Leg dann mit dem dritten Versuch halt doch noch an sich. Satzgewinn 1:0. Erstes Leg, zweiter Satz: Der erfahrene Spieler aus Manila mit perfektem Set-up-Shot, 168 (T20, T20, T16), doch als es darum ging, die Restforderung 8 zu löschen, war ihm der schlussendliche Ausgang aus dem Madhouse zu gewagt. Er überwarf sich, Campbell auf der 160, doch Lourence Ilagan bekam eine weitere Chance. Genau dasselbe Spiel wie bei der vorherigen Aufnahme: wieder traf der Philippine beim Versuch die 8 auszuchecken, erst die 4, dann die 2. Sich nochmals zu überwerfen, (Campbell zwischenzeitlich auf der 115), um das Madhouse zu vermeiden, traute sich „Gunner“ dann doch nicht. Und siehe da: die Double-1 war gar kein Problem. 1:0 Führung. Zweiter Durchgang, die 180 als Set-up-Shot kamen für Ilagan eindeutig zu spät, Matt Campbell checkte die 70, Ausgleich zum 1:1. Das dritte Leg begann der Kandier seinerseits mit der 180, ließ zweimal die 100 und einmal die 97 folgen. Tja, die verbliebenen 24 Punkte waren dann auch kein großes Thema mehr, 2:1. Die nächste 180 im nächsten Durchgang und die 2:0 Satzführung für Matt Cambell schien mehr als gerechtfertigt.

Man stellte sich gedanklich fast schon auf das kommende Match ein, als Lourence Ilagan im dritten Satz aus dem Nichts Weltklasse-Comeback-Qualitäten an den Tag legte. Ohne einmal mit der Wimper zu zucken, zauberte Ilagan urplötzlich grandioses Scoring ans Board, haute seinem Gegner die Pfeile um die Ohren und ging 1:0 in Führung. Obwohl Matt Campbell noch nicht so genau wusste, wie ihm geschah – er hatte sich eigentlich schon als Matchwinner gewähnt – stolperte er noch zum Ausgleich 1:1. Auch das 2:1 gelang dem Kandier mehr schlecht als recht. Doch der „Gunner“ hatte nun sichtbar Freude am Leggewinnen, den Ausgleich zum 2:2 durchgehämmert – man konnte nurmehr offenen Mundes staunen. Im Entscheidungsleg überlebte Lourence Ilagan fünf(!) Matchdarts, wischte dann seinerseits die 100 mit 20, Tops-Tops weg. 1:2-Satzanschluss und man kam nicht dazu, den Mund wieder zu schließen.

Das waren unwiderlegbar Wirkungstreffer, auf beiden Seiten! Während „Ginja Ninja“ sichtlich aus dem Tritt kam, lief Ilagan zur Höchstform auf. Vierter Set, erstes Leg: die 153 mit Triple-20, Triple-19, Double-18 gelöscht und das 1:0 für Lourence Ilagan. Den zweiten Durchgang startete der Philippino mit der 180, trotzdem holte sich Matt Campbell das Leg zum Ausgleich, 1:1. Das dritte Leg wieder mal ein bisschen kurios. Der Kandier ließ sechs Legdarts liegen, aber auch Ilagan verirrte sich beim Versuch, der 32 Herr zu werden. Unser Tipp: mit Double-16 funktioniert das nur dann, wenn man vorher nicht die einfache 16 getroffen hat. Doch er bekam ja eine weitere Möglichkeit und da hatte er die Empfehlung dann angenommen. 2:0. Den dritten Durchgang holte sich „Ginja Ninja“ zum Anschluss 1:2, bevor Lourence Ilagan das vierte Leg mit High Finish, 104 (T18, 18, D16) deckelte. Damit Satzausgleich 2:2.

Wer hätte beim Stand von 2:0 für Campbell geglaubt, dass es einen Entscheidungssatz geben würde? Offenbar Lourence Ilagan, denn der hatte einfach nie aufgegeben. Dennoch musste man im fünften Set feststellen, dass das Comeback Ilagan offenbar doch beträchtlich viel Kraft gekostet hatte, denn während seine Treffsicherheit maßgeblich an Power einbüßte, hatte sich Matt Campbell wieder berappelt und zu solider Form zurückgefunden. Dreimal die 180 in einem Satz und drei Legs in Folge für den kanadischen Rotschopf. 3:2 in Sätzen für Matt Campbell. Es war eine Lehrstunde für den „Ginja Ninja“, nicht unbedingt in Sachen Scoring, aber zumindest was das Thema: „Wähne dich nie zu früh als Sieger“ betrifft.

Matt Campbell 3:2 Lourence Ilagan
93,14 Average 86,03
7 180s 3
128 High Finish 153
2 100+ Checkouts 3
13/32 Finishing 8/24

Darren Penhall fordert den „Rockstar“ zum Duell

Zum Abschluss das Zweitrundenmatch des Nachmittags, Joe Cullen gegen Darren Penhall. Obwohl der englische Australier am gestrigen Spieltag eine hervorragende Performance gezeigt hatte, kam man nicht umhin, ihn als Außenseiter im Match gegen den gesetzten Joe Cullen anzusehen.

Und Joe Cullen zeigte gleich im ersten Satz, warum er der gesetzte Spieler ist. Die ersten beiden Durchgänge hatten sie sich noch geteilt, bevor der „Rockstar“ mit Triple-20, Triple-20, Double-20 die 160 löschte. Bislang das höchste Checkout der WM 2024. 2:1. Auch das nächste Leg hatte Cullen rasch abgeräumt, so ging es 1:0 in Sätzen für ihn in die Pause. Satz Zwei, erster Durchgang: Joe Cullen befand, dass man die 18 auch mit 10, Double-4 löschen könnte und ging 1:0 in Führung. So ganz wehrlos wollte sich Darren Penhall auch nicht frühstücken lassen, holte sich im zweiten Leg den Ausgleich, 1:1. Im dritten Durchgang ließ der Spieler mit der Wahlheimat Australien dann drei Checkoutdarts sträflich liegen. Sowas kann man sich gegen Joe Cullen nicht leisten, 2:1 für den „Rockstar“. Im vierten Leg der nächste Patzer von Darren Penhall, anstelle der Double-4 traf er die Double-13. Wahrscheinlich wollte er nur rasch am Exempel demonstrieren, was „Goldilocks“ bedeutet, denn das Leg holte er sich trotzdem und glich zum 2:2 aus. Im fünften Durchgang war er aber dann wieder weit entfernt, so dass Joe Cullen gemütlich Leg und Satz ausmachen konnte. 2:0 in Sets für den Engländer mit der Wahlheimat England.

Dritter Satz: Leg Eins holte sich Cullen in style mit Bullseye und Double-16, während er den zweiten Durchgang völlig unspektakulär einfach im Vorbeigehen einstrich, 2:0. Darren Penhall wollte die Spannung noch ein klein wenig länger aufrecht erhalten, holte sich mit High-Finish, 101 (20, T19, D12) den Anschluss zum 1:2. Doch obwohl der „Rockstar“ fünf Matchdarts benötigte, war der Sieg dann nur noch eine Frage der Zeit. Und die war jetzt gekommen, 3:0 in Sätzen für Joe Cullen.

Joe Cullen 3:0 Darren Penhall
93,41 Average 81,24
6 180s 0
160 High Finish 101
1 100+ Checkouts 1
9/17 Finishing 4/10

Ein interessanter Nachmittag ist zu Ende gegangen, kaum genug Zeit um sich auf den Abend zu freuen und dem fiebern wir in besonderem Maße entgegen: der erste Auftritt eines Deutschen bei dieser WM steht an: Florian Hempel wird das Auftaktmatch gegen Dylan Slevin bestreiten. Außerdem ist Luke Humphries am Start, auch Fallon Sherrock kommt zum Zuge und und und … Was will man mehr? Bis später!

Fotos © PDC @ Darts1

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