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Überraschung und Schande ...

Überraschung?

Wahrscheinlich habt Ihr inzwischen alle gehört, dass Phil Taylor sich seinen Weg zum Champion der 7.Desert Classics freigeschossen hat. Ihr hättet es auch in Dartoids World erfahren können, wäre da nicht Dan „Cujo“ Lauby gewesen.

Dan und ich teilten und während des Turniers ein Zimmer und er führte mich in die Feinheiten einiger Spielkasino-Spiele ein. Ich habe bei den Feinheiten nicht richtig zugehört, sogar nicht, als der Spiel Experte Paul Lim an den Tisch trat, an dem wir saßen, und die Feinheiten der Feinheiten preisgab.

Und so bin ich jetzt eben als Anhalter auf dem Weg nach Hause und sitze im Augenblick an einem Lastwagen Parkplatz in Oklahoma fest.

Also gut. Ich lüge. Das passiert manchmal…

Wahr ist es, dass ich mein Zimmer mit Lauby teilte, dass er mich ein bisschen herumgeführt hat und dass seine Ratschläge genützt haben.

Ich habe an einem $ 5 Automaten $ 350 gewonnen und Dank 4 Assen und eines $ 25 Bonus beim Pai Gow weitere $ 500 gewonnen. Hätte ich ein As mehr gehabt (Joker sind toll) hätte ich $ 25.000 in der Tasche gehabt und wäre ein glücklicher Mensch gewesen, obwohl alle Nord Amerikaner beim Turnier zu Boden krachten und verbrannt wurden.

Der eigentliche Grund dafür, dass diese Kolumne so verspätet kommt, ist, dass mir einfach die Worte fehlten (das ist etwas, was wirklich selten passiert) um zu beschreiben wie unglaublich Taylor in dieser Woche war.

In der ersten Runde besiegte er Kevin Painter mit 6:4 und sein Durchschnitt betrug fast 109.

In der zweiten Runde beendete er Dennis Priestleys Vormarsch mit 8:4 und hatte einen Durchschnitt von 104.

Im Viertelfinale zerlegte er Adrian Gray mit 11:4 und hatte einen Durchschnitt von 99.

Im Halbfinale zermalmte er Roland Scholten buchstäblich mit 11:2 und der Durchschnitt lag bei 103.

Und trotz eines kurzfristigen Aufbäumens von James Wade jagte Taylor „the Machine“ mit 13:7 und einem Durchschnitt von 105 im Finale in die Luft.

Wirklich — wem fällt dazu noch etwas ein?

Welchen Superlativ haben wir in unserem Sprachschatz um so eine Leistung zu beschreiben?

Ich weiß es auch, Durchschnitte sind nicht alles, aber erwägt dazu einmal folgendes: während der gesamten diesjährigen Desert Classics passierte es nur zweimal, dass jemand auf der Bühne einen Durchschnitt erzielte, der über Taylors schlechtester Vorstellung lag.

Andy Hamilton hatte einen Durchschnitt von über 100 während seines Erstrunden-Spaziergangs gegen den nervösen Kanadier Shawn Brenneman. Und Kevin Painter lag um die 103 als er Taylor gegenüberstand.

Mehr nicht. Von niemandem. Das ist alles.

Dieser Mann, dieses selbst gemachte Dart Wunder - ob man ihn mag oder nicht—er ist einfach außergewöhnlich. Selbst die ihm am nächsten kommen, sind sehr, sehr weit entfernt.

Eine Schande ist es, das so wenige Amerikaner in Vegas waren um Taylor bei der Arbeit zuzusehen. Das ist der zweite Grund, warum ich es so schwierig fand, meinen letzten Bericht zu Papier zu bringen.

Obwohl die Halle während der ersten Runde wenigstens zur Hälfte gefüllt war, waren mindestens drei Viertel der Zuschauer Engländer. Bei Turnier Teilnehmern sah es ungefähr genauso aus---nur rund 50 Nord Amerikaner haben überhaupt gezahlt, um teilnehmen zu können.

Ein paar Amerikaner blieben noch da, um Darin Young anzufeuern, der in der zweiten Runde fast Robert Thornton geschlagen hätte und eine paar wenige Andere, wie Marshall oder Marilyn Popp und der „berüchtigte“ Phil Fried legten Ehre ein, weil sie extra nach Las Vegas kamen um die letzten paar Tage zu sehen.

Es ist traurig.

In den verschiedensten Internet Foren findet man viele Leute, oft hinter Spitznamen versteckt, die ständig beklagen, dass mit unserem Sport etwas im Argen liegt und die nur wenig vernünftige Lösungsmöglichkeiten, dafür aber eine Menge von Gründen dafür aufführen, warum sie nicht teilnehmen oder wenigstens anreisen, um sich das bedeutendste Dart Spektakel auf amerikanischen Boden anzusehen.

„Es ist so teuer“.

„Sie spielen auch am Unabhängigkeitstag.“

„Die Engländer sind einfach zu gut“.

Natürlich stimmt das alles. Aber als Entschuldigung – einfach Quatsch.

Es läuft nichts mit diesem Sport in unserem Land so grundlegend falsch, dass es nicht mit etwas Unterstützung durch die leidenschaftlichsten Spieler und Fans gerade gerückt werden könnte.

Ich hatte sehr viel Spaß bei diesen Turnieren in Kalamazoo, Dartflight aus Michigan (den ich versehentlich Tripfloor nannte) und ich sind sicher nicht immer einer Meinung – aber als so genannte Unterstützer des Sports müssen wir manchmal übereinstimmend verschiedene Ansichten vertreten, um ihn voranbringen zu können, und nicht, wie Dartflight es getan hat, sein Abonnement des einzigen Dart Magazins in unserem Land kündigen, weil er einen kreativen Versuch der Zeitschrift ein größeres Publikum anzusprechen, nicht billigte.

Dann gibt es auch noch Cannibal aus Philadelphia, den ich auch kräftig geneckt habe. Auch wir sehen nicht alle Dinge gleich. Ich zum Beispiel kann den nicht so fernen Moment sehen, ab dem Darts häufig im amerikanischen Fernsehen übertragen wird. Aber ich stimme auch von ganzem Herzen zu, dass „…die Leute ausgetretene Wege verlassen müssen, wenn es darum geht, Darts zu einem ernst genommenen Sport in unserem Land zu machen.“

Dann gibt es noch andere, wie zum Beispiel Tripfloor (bei dem ich mich dafür entschuldigen muss, dass ich seinen Namen in der letzten Woche so durch den Dreck gezogen habe) und Catfish aus Chattanooga, die die Führung übernommen haben und stundenlang daran arbeiten, eine nationale Dart Ordnungs- Stelle zu entwickeln und einen professionellen Single Circuit ins Leben zu rufen, beides schwierige Unterfangen.

Und es gibt noch so viele Andere…

Aber dann gibt es auch zahllose, die reden, sich beklagen, nie auftauchen und denken, auch sie könnten zur Zukunft des Sports beitragen, in dem sie irgendwelchen Mist in den Internet Dart Foren schreiben.

Das bringt's aber nicht.

Indem man nur mit Ideen herumwirft und überhaupt nichts tut, sie zu verwirklichen und indem man an solchen Turnieren, wie dem in Las Vegas weder als Spieler noch als Zuschauer teilnimmt, vertritt man den Sport, den man angeblich unterstützt, ganz bestimmt nicht.

Man kann sich nur fragen, was die PDC und das britische Fernsehpublikum davon halten, wenn die Kamera durch die Mandalay Bay Arena schwenkt und nur ein paar Handvoll amerikanische Zuschauer einfangen kann.

Man muss der PDC wirklich dafür dankbar sein, dass sie dieses außergewöhnliche Turnier immer noch in unser Land bringt…, dass sie immer noch Pro Tour Events in ganz Nord Amerika veranstaltet, trotz mangelnder Unterstützung durch so viele der amerikanischen Darter.

Anscheinend glaubt die PDC mehr an das Potential, das der Dartsport in Nord Amerika hat, als viele die hier leben und die daran zweifeln. Es ist eine Schande, aber glücklicherweise ist es so.

Glückwünsche an Phil Taylor, James Wade und an alle, die dieses Jahr an den Desert Classics teilgenommen haben.

Das war eine großartige Show.

Und wie toll war es für den Dartsport in Amerika.

Vor Ort
Dartoid

22 - Ist Darts sexy genug für das amerikanische Fernsehen?


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