Nur ein Rodriguez in Runde zwei

Am Abend des ersten Tages der Austrian Darts Open freuten sich die Zuschauer in Wien auf die drei Rodriguez-Brüder. Rowby-John bekam es mit dem zweiten deutschen Starter, Martin Schindler, zu tun. Roxy-James traf auf Jonny Clayton und Rusty-Jake bekam es bei seinem European Tour-Debüt mit Ritchie Edhouse zu tun. Doch auch die Duelle zwischen Dimitri van den Bergh und Jamie Lewis sowie Rob Cross und Andy Jenkins weckten großes Interesse unter den eingefleischten Darts-Fans.


„The Wall“ behält die Nerven

Das erste Match des Abends bestritten John Henderson und Dirk van Duijvenbode. Dort erwischte Henderson einen super Start. Er holte mit einem 13-Darter ein Break und bestätigte dies auch sehr stark. Erst im dritten Leg kam auch Dirk ein wenig besser ins Spiel, ohne jedoch groß zu glänzen. So konnte John seine Führung weiter ausbauen, setzte sich bis auf 4:0 ab. Dann aber ließ der „Highlander“ ein wenig nach, ließ so seinen Gegner ein wenig zurück ins Spiel kommen. Dirk holte sein erstes Leg und hatte dann auch die Chance zum Break. Weil er diese jedoch vergab, konnte John das 5:1 holen und war damit nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Dirk wurde nun lockerer, checkte nochmal 118 Punkte, was aber nichts weiter als Ergebniskosmetik war. John machte wenig später mit dem 6:2 alles klar. Danach durfte der erste Rodriguez ran. Rowby-John bekam es mit dem Deutschen Martin Schindler zu tun, der seinerseits Ansprüche auf ein Weiterkommen anmeldete. In der Qualifikation schlug „The Wall“ mit Jermaine Wattimena und Maik Langendorf starke Konkurrenten. Doch gegen Rowby sollte der Beginn alles andere als gut verlaufen. Schindler verpasste direkt ein 115’er Finish, sodass Rowby mit einem Break starten konnte. Auch wenn Martin dieses direkt konterte, waren die sechs verpassten Doppel im darauffolgenden Leg zu viel und so setzte sich „Little John“ bis auf 3:1 ab. Beim Auschecken hatte Schindler an diesem Tag einige Probleme, dennoch war er in der Lage die Fehler seines Kontrahenten zu nutzen. Er wurde etwas sicherer und holte sich drei Legs hintereinander, drehte das Spiel somit auf eine 4:3-Führung zu seinen Gunsten. Dabei verpasste Rowby unter anderem ein 164’er Finish. Unter Druck glich er wenig später aber aus und hatte dann erneut die Chance zu einem Break. Weil er die beiden Möglichkeiten jedoch vergab, brachte sich Martin mit 5:4 in Front und spielte gegen den Anwurf ein starkes Leg. Der Druck war klar auf den Schultern von Rodriguez, dessen 140 von Martin postwendend mit einer ebensolchen gekontert wurde. Rowby schien dem Druck nicht standhalten zu können und so konnte sich Martin ungehindert in Position bringen. Er hatte dann genug Zeit und obwohl er wieder ein paar Darts auf Doppel brauchte, holte er sich mit einem Break den 6:4-Sieg und wird damit in der zweiten Runde auf Ian White treffen.

Danach wollte Vincent van der Voort gegen Tony Newell seine zuletzt gute Form bestätigen und startete entsprechend stark. Beide warfen direkt im ersten Leg eine 180, Vincent brachte seinen Anwurf mit einem 14-Darter aber ins Ziel und konnte danach ein 86’er Finish zum Break zeigen. Newell war aber nicht nur zum Zuschauen angereist, er kam mit zwei 15-Dartern zurück, checkte zum Ausgleich 144 Punkte. Vincent schüttelte sich kurz, brachte sich dann aber wieder in Führung, ehe Newell erneut mit einem High Finish ausglich. Diesmal brachte er 125 Punkte auf dem Bullseye auf null. Die Antwort vom „Dutch Destroyer“ war dann richtig stark, als er nach neun Darts auf 41 Punkten Rest stand. Er brachte sich erneut in Führung und legte dieses Mal nach. Ein perfekter Start gipfelte in einem Break, eher er mit dem stärksten Leg der Partie den Sieg eintütete. Ein 12-Darter führte zum 6:3 und am Ende einem Average von 102,49 Punkten für den Niederländer. Nicht ganz sicher war man, was für eine Partie man beim Duell zwischen Chris Dobey und David Pallett erwarten durfte. Beide sind hochtalentierte Spieler, jedoch nicht immer in der Lage dieses Potential auch abzurufen. An diesem Tag gelang dies auch nur einem der beiden und zwar Chris Dobey. Dieser holte sich die ersten beiden Legs ohne jegliche Gegenwehr und brachte sich schnell mit 2:0 in Front. Pallett meldete sich erst im vierten Leg zu Wort, als er erstmals ein Leg für sich verbuchen konnte. Die Möglichkeit die Partie in der Folge offener zu gestalten verpasste David allerdings. Er vergab drei Darts auf Doppel im fünften Leg und auch im sechsten verpasste er einige Möglichkeiten. Beide Legs gingen somit letztlich an Dobey, der sich mit diesem Break auf 5:1 in Führung setzte. Seinen eigenen Anwurf spielte er dann souverän runter und brauchte sich keine großen Sorgen mehr zu machen. Er holte sich den verdienten 6:1-Erfolg und zog in die zweite Runde ein.

Jamie Lewis gewinnt Partie ohne Breaks

Dimitri van den Bergh und Jamie Lewis waren als nächstes an der Reihe. Ähnlich wie im Match davor, war man im Vorfeld nicht sicher, was dies für ein Match werden würde. Es sollte hochspannend sein. Zu Beginn zeigten sich beide Spieler ebenbürtig, ließen kaum etwas zu. So ging Jamie mit 2:1 in Führung und hatte nach einem verpassten 141’er Finish von Dimitri die erste Chance zu einem Break. Er brachte die 123 Punkte aber nicht auf null, verpasste das Bullseye, und so kam es erneut zum Ausgleich. Von da an nahm van den Bergh das Heft in die Hand. Er brachte sich nun selbst in Position für ein Break, stellte sich 36 Punkte Rest. Lewis aber checkte 111 Punkte aus und behielt seinen Anwurf. Nach dem Ausgleich war van den Bergh noch näher am Break, verpasst ein 124’er Finish auf der Doppel-11. Wieder war Lewis zur Stelle, der seinen Gegner in dessen Legs kaum noch attackieren konnte. Nach dem erneuten Ausgleich startete van den Bergh perfekt, konnte aber zum wiederholten Male das Leg seines Kontrahenten nicht gewinnen. Nach zehn Legs hatte es damit noch kein Break gegeben und Jamie Lewis eröffnete das letzte. Dort startete er auch perfekt und ließ keine Zweifel mehr am Sieg. So endete eine Partie mit 6:5 für Jamie Lewis, weil dieser im Vorfeld den Wurf auf das Bullseye gewann. Mit Roxy-James war dann der zweite Rodriguez an der Reihe. Er hatte auf der European Tour im Jahr 2014 schon mal einen Achtungserfolg gefeiert, als er nach Siegen über Tomas „Shorty“ Seyler und Dave Chisnall bis ins Achtelfinale kam, wo er damals dem späteren Sieger Michael Smith unterlag. Gegen Jonny Clayton wollte er in der Heimat nun einen ähnlichen Erfolg einfahren, erwischte aber keinen guten Start. Clayton bestimmte das Geschehen und vergab in den ersten beiden Legs ein 140’er und ein 161’er Finish. Dennoch holte er sich die 2:0-Führung und konnte nach einem verpassten 109’er Finish von Rodriguez sogar auf 3:0 erhöhen. Der Druck lag nun klar auf Roxy, der diesem aber standzuhalten schien. Unter Druck, Clayton stand auf 32 Punkten Rest, holte er sich sein eigenes Leg. Jonny aber machte stark weiter und bestrafte seinen Gegner weiter konsequent. Nach dem 4:1 holte er so ein weiteres Break, weil Rodriguez zuvor erneut ein Doppel verpasste. Damit hatte er die Vorentscheidung geschafft und musste danach sein eigenes Leg nur noch nach Hause bringen. Am Ende siegte er also klar mit 6:1.

Rob Cross, der sich in den letzten Monaten in herausragender Form präsentierte, wollte gegen Andy Jenkins einen möglichst ungefährdeten Sieg einfahren. Doch dies sollte sich zunächst als schwieriger erweisen, als er es erwartet hatte. Beide spielten zu Beginn auf einem ähnlichen, eher mäßigen Niveau und luden ihren Gegner zu Chancen ein. So vergaben beide in den ersten vier Legs unzählige Darts auf Doppel. Im vierten Leg vergab Andy alleine sechs. Dennoch stand es 2:2 und noch hatte es kein Break gegeben. Nachdem Jenkins dann sein nächstes Leg nach Hause brachte, verpasste Cross ein 108’er Finish zum Ausgleich. Jenkins nutzte dies zum Break und zur 4:2-Führung. Diese gab jedoch nicht Andy den Auftrieb, sondern weckte Rob Cross auf. Dieser spielte zunächst einen 12-Darter mit 88’er Finish zum direkten Rebreak, ehe er perfekt startete und zum Ausgleich kam. Ein weiterer perfekter Start führte in der Folge zu einem erneuten Break und der erstmaligen Führung für Cross in diesem Match. Andy hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen und so holte sich Rob am Ende den 6:4-Sieg. Die letzte Erstrundenpartie der Austrian Darts Open 2017 war zugleich das Debüt auf der European Tour für Rusty-Jake Rodriguez. Der dritte der Rodriguez-Brüder wollte nach dem Aus seiner Geschwister die Familienehre retten und mit einem Sieg über Ritchie Edhouse in die zweite Runde einziehen. Er erwischte einen guten Start. Im ersten Leg vergab er zwar ein 160’er Finish, wodurch Ritchie in Führung ging, ein 100’er Finish sorgte jedoch direkt für den Ausgleich. Und auch der erneute Rückstand brachte den Österreicher nicht aus der Fassung. Er startete mit 140 und 180 Punkten und glich mit einem 14-Darter erneut aus. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war Rusty so richtig im Spiel. Er hatte die Nervosität abgelegt und nutzte ausgelassene Chancen seines Kontrahenten zum ersten Break. Dieses konnte er mit einem starken Leg und erneutem 100’er Finish bestätigen. Weil Edhouse dann erneut Möglichkeiten ausließ, holte sich Rodriguez mit starken Scores auch das 5:2. Seinen eigenen Anwurf spielte er dann souverän von vorne weg, zeigte seine fünfte 180 und brachte den 6:2-Erfolg über die Ziellinie.

Tobias Gürtler

Austrian Darts Open


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