Kim Viljanen wirft Peter Wright aus dem Turnier

In der Abendsession betraten dann auch die Schwergewichte des Dartsports die Bühne in Wien. So zum Beispiel Michael van Gerwen, der auf den Österreicher Christian Kallinger traf. Die anderen Österreicher, Mensur Suljovic und Rusty-Jake Rodriguez, bekamen es mit Ronny bzw. Kim Huybrechts zu tun. Aus deutscher Sicht war das Spiel von Martin Schindler gegen Ian White von großer Bedeutung. Außerdem spielte Peter Wright gegen den Finnen Kim Viljanen.

Martin Schindler steht im Achtelfinale

Die erste Begegnung wurde aus deutscher Sicht direkt hochinteressant. Martin Schindler bekam es mit Ian White zu tun. „The Wall“ hatte kürzlich im Interview mit Darts 1 auf die Frage, wann man ihn mal alle drei Tage auf einem European Tour Event sehen könne, mit „Vielleicht ja schon in Wien“ geantwortet. Die Möglichkeit war nun tatsächlich gegeben und entsprechend fokussiert ging er auch ins Spiel. Er holte sich direkt mit einem 13-Darter ein Break unter Druck, Ian hatte sich auf 32 Punkte Rest gebracht. Auch danach blieb Schindler durchweg stark und legte nach seiner ersten 180 das 2:0 nach. Mit dem Break zum 3:0 und wenig später dem 15-Darter zum 4:0 schien die Sache fast schon durch zu sein. Auch eine 180 von „Diamond Dab“ brachte den Mann aus Strausberg nicht aus der Ruhe. Er holte sich, nachdem White ein 160’er Finish vergab, auch das 5:0 und sorgte für die Vorentscheidung. Auch wenn White nochmal zurück kam und nach einem vergebenen 116’er Finish von Martin auf 2:5 verkürzen konnte, war es am Ende eine brillante Partie Schindlers, die er mit einem 13-Darter zum 6:2-Sieg und dem erstem Einzug ins Achtelfinale eines European Tour Events krönte. Ein Average von 98,92 Punkten und eine Doppelquote von 50% unterstrichen die klasse Leistung des Deutschen. Danach trafen sich Simon Whitlock und Vincent van der Voort am Oche. Beide gingen durch echte Formtiefs, schienen aber auf dem Weg der Besserung zu sein. In diesem Match war es vor allem Simon, der sich von seiner eher guten Seite präsentierte. Der Australier checkte sofort 124 Punkte zu einem Break und holte trotz Doppelproblemen auch das eigene Leg. Vincent van der Voort war in dieser Phase noch überhaupt nicht im Spiel. Er musste zusehen, wie sein Gegner ihm immer mehr enteilte und sich bis auf 0:4 absetzte. Dabei vergab der „Dutch Destroyer“ nun sogar vier Breakdarts. Doch mit einem 13-Darter holte er sich sein erstes Leg und schien nun die Möglichkeit zu seinem Comeback nutzen zu wollen. Doch die Leistung konnte er nicht halten. Er ließ recht schnell wieder nach und Simon konnte sich mit zwei soliden Legs den klaren 6:1-Sieg sichern.

Rusty-Jake Rodriguez überraschte am ersten Tag wohl alle. Ein klarer 6:2-Erfolg über Ritchie Edhouse brachte den 16-Jährigen bei seinem European Tour-Debüt direkt in die zweite Runde, nachdem seine Brüder Rowby-John und Roxy-James bereits ausgeschieden waren. Nun hatte er mit Kim Huybrechts jedoch eine richtig schwere Aufgabe vor der Brust. Zu Beginn schien er damit aber kein Problem zu haben. Nur knapp vergab er ein 161’er Finish, holte aber trotzdem das erste Leg. Die Anfangsphase ging klar an den Österreicher, der nach vergebenen Breakchancen erneut in Führung ging. Erst danach wurde Kim, der bis hierhin nicht stattfand, etwas besser und drehte die Partie zu seinen Gunsten. Allerdings schien Rusty auch ein wenig anzufangen zu grübeln, denn Kim reichte unter anderem ein 23-Darter, um auf 4:2 zu erhöhen. Rusty gab jedoch nicht auf. Er verkürzte nochmal auf 3:4, musste dann jedoch zusehen, wie sein belgischer Kontrahent sich zum Sieg spielte. Zwar hatte Rodriguez nochmal eine Chance auf ein Doppel, vergab diese jedoch, womit Huybrechts den 6:3-Sieg eintütete. Mit Michael van Gerwen kam dann der Top-Favorit auf den Turniersieg auf die Bühne. Sein Gegner war der Österreicher Christian Kallinger, der sich am Vortag gegen Wayne Jones durchsetzte. Kallinger warf bereits im ersten Leg seine erste 180 und startete auch direkt mit einem Break. Michael schien nicht ganz auf der Höhe zu sein, konnte unter Druck aber umgehend ausgleichen. Danach wurde er stärker. Zunächst vergab er ein 136’er Finish, ging aber dennoch in Führung und legte ein 112’er Finish zu einem weiteren Break nach. Je länger das Match dauerte, desto klarer wurde die Angelegenheit. Christian konnte auf Dauer nicht mithalten, obwohl der Weltmeister nicht sein A-Game auspacken konnte. Er sprintete noch weiter bis zum 5:1 und versuchte dann 124 Punkte auf der Doppel-2 auszuchecken. Dies gelang ihm nicht, auf der Doppel-1 besorgte er wenig später aber trotzdem das 6:1.

Jelle Klaasen schafft einen Whitewash

Etwas überraschend gelang Kim Viljanen in der ersten Runde der Austrian Darts Open ein Sieg über Krzysztof Ratajski. Gegen Peter Wright musste er sich nun trotz guter Leistung nochmal steigern, wenn er erneut überraschen wollte. Der Schotte startete auch gewohnt gut. Zwar vergab er ein 161’er Finish, holte aber dennoch ein Break und setzte sich auf 2:0 in Führung. Viljanen aber fand ebenfalls in die Partie. Der Finne holte sich seinerseits zwei Legs in Folge, profitierte dabei von einer Doppelschwäche Wrights und glich somit wieder aus. Nachdem er ein 170’er Finish vergab, gelang „Snakebite in der Folge dennoch wieder ein Break. Jedoch verpasste er es im Leg darauf erneut und hatte dieses Mal nicht so viel Glück. Viljanen, mit fünf perfekten Darts gestartet, checkte 87 Punkte auf dem Bullseye und legte danach eine Serie hin, die ihn bis zum 5:3 trug. Doch Peter blieb cool. Er spielte sein Spiel und holte sich die folgenden zwei Legs zum Ausgleich. Im Entscheidungsleg konnte er jedoch nicht an sein normales Level anknüpfen, während Viljanen weiter stark spielte und sich mit einem 66’er Finish tatsächlich den 6:5-Erfolg sicherte. Eine enge Partie erwartete man auch beim Duell zwischen Joe Cullen und Jamie Lewis. Beide starteten sehr gut, doch Jamie war es, der mit einem Break in Führung ging. Vier perfekte Darts, zwei 180’er und einen 11-Darter später hatte Cullen jedoch schon wieder ausgeglichen und bestimmte die Partie von da an. Lediglich ein 100’er Finish war von Jamie Lewis in dieser Phase zu sehen. Ansonsten spielte nur der „Rockstar“, der sich in einer fantastischen Form präsentierte. Er legte einen kleine Lauf hin, der ihn bis zu einer 5:2-Führung brachte. In dieser Phase schien eigentlich alles klar. Cullen war zu stark und Jamie hatte mit zunehmender Dauer immer mehr die Bindung zum Spiel verloren. Ein 14-Darter zeigte dann aber doch nochmal den Willen Jamies, an dem Verlauf der Partie nochmal was zu verändern. Doch Joe ließ das nicht mehr zu. Er spielte einen soliden 14-Darter zum 6:3 und zog ins Achtelfinale ein.

Danach wollte Jelle Klaasen, der in den letzten Monaten nicht seine besten Leistungen zeigte, gegen einen in der jüngeren Vergangenheit starken Rob Cross eine Runde weiterkommen und er erwischte einen fantastischen Start. Er holte ein Break mit einem 13-Darter und legte ein 92’er Finish zum 2:0 nach. Rob war weit von dem entfernt, was er zuletzt ans Board brachte und brauchte bis ins dritte Leg, bis er etwas besser wurde. Auf die Doppel vergab er jedoch jede sich bietende Chance. Fünf davon alleine im dritten Leg, sodass die „Cobra“ mit dem nächsten Break erhöhte und sich wenig später auf 4:0 absetzte. Als die Vorentscheidung damit gefallen war, kam auch Rob nochmal zu Chancen. Das 164’er Finish verpasste er aber ebenso wie die Chance auf die Doppel-11 bei 80 Punkten Rest, womit Jelle Klaasen sich auch diese beiden Legs schnappte. Am Ende siegte der Niederländer damit 6:0 und kam ohne Legverlust ins Achtelfinale. Eine ähnliche Idee hatte auch der Österreicher Mensur Suljovic, der gegen Ronny Huybrechts die letzte Partie des Abends bestreiten durfte. Er erwischte auch einen guten Start. Obwohl Ronny gut im Match zu sein schien, holte sich „The Gentle“ direkt ein Break und konnte nachlegen. Weil er jedoch danach die Doppel-16 verpasste, kam auch Huybrechts zu seinem ersten Leggewinn. Dies schien Mensur aber nur noch mehr anzustacheln, der wenig später einen 12-Darter mit 122’er Finish zeigte und zu diesem Zeitpunkt klar über 100 Punkte im Schnitt warf. Drei 140’er hintereinander führten in der Folge zu einem 12-Darter und damit auch einem weiteren Break für Mensur, der mit 4:1 gegen einen völlig überforderten Ronny Huybrechts in Führung ging. Dieses Break konnte Suljovic erneut bestätigen, weil sein belgischer Kontrahent 85 Punkte auf dem Bullseye nicht auschecken konnte. Spätestens ab diesem Punkt war die Partie gelaufen und Mensur musste sie nur noch locker nach Hause bringen. So siegte Suljovic am Ende völlig verdient mit 6:1 und zog als einziger Österreicher ins Achtelfinale ein.

Tobias Gürtler

Austrian Darts Open


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