Michael van Gerwen gewinnt Austrian Darts Open

Nach zweieinhalb Tagen waren nur noch vier Spieler bei den Austrian Darts Open übrig, die den Titel nun unter sich ausmachen wollten. Top-Favorit auf den Titel war Michael van Gerwen, der in der Neuauflage eines letztjährigen WM-Duells auf Cristo Reyes traf. Im anderen Halbfinale traf Vorjahresfinalist Michael Smith auf Joe Cullen. Die Gewinner der beiden Halbfinals spielten direkt im Anschluss um den Turniersieg von Wien.


MVG wirft über 115 Punkte im Schnitt

Das erste Halbfinale war das Duell zwischen Michael van Gerwen und Cristo Reyes. Unvergessen, als die beiden sich bei der vergangenen Weltmeisterschaft gegenüberstanden und Reyes verlor, trotz eines 106’er Averages, dem zu diesem Zeitpunkt höchsten Average den je ein Verlierer bei der WM zeigte. An diesem Tag sollte es sogar deutlicher als im Dezember verlaufen und wieder zeigte Michael van Gerwen sich dabei in einer brillanten Form. Er holte sich das 1:0, spielte eine 170 um sich 32 Punkte Rest zu stellen. Zunächst konnte Reyes kontern und sich nach vier perfekten Darts das 1:1 schnappen, danach gab es allerdings nichts mehr für den Spanier zu holen. Michael behielt sein Leg und zeigte in der Folge sechs perfekte Darts. Dies führte zu einem 10-Darter und dem ersten Break der Partie. Nachdem er dies bestätigte, holte er sich mit dem 5:1 erneut ein Break und stellte damit die Weichen ganz klar auf Sieg. Cristo hätte sich an diesem Tag die Beine ausreißen können, so sehr er wollte. Gegen MVG war nichts zu holen. Der Niederländer zeigte zum Abschluss nochmal ein richtig starkes Leg, als er ein 130’er Finish auf dem Bullseye auscheckte und mit einem 12-Darter den klaren 6:1-Sieg sicherte. Am Ende spielte er einen Average von 115,57 Punkten und zog völlig verdient ins Finale ein.

Dort wollte auch Michael Smith wieder hin. Nachdem er dort im vergangenen Jahr gegen Phil Taylor verlor, hatte der „Bullyboy“ den Turniersieg dieses Jahr fest im Blick. Doch mit Joe Cullen hatte er einen vermeintlich schwierigen Gegner. Im Viertelfinale spielte Joe einen Average von über 107 Punkten. Davon war jedoch in diesem Match gar nichts mehr zu sehen. Smith bestimmte die Partie von Beginn an, hatte jedoch zunächst einige Probleme auf die Doppel. Innerhalb der ersten drei Legs vergab er so insgesamt sechs Breakdarts gegen einen schwachen Joe Cullen, der zu diesem Zeitpunkt lediglich 75 Punkte im Schnitt warf. Dennoch lag er in Führung, weil er zur Stelle war, wenn Smith eine Chance ausließ. Sein erstes gutes Leg zeigte Cullen erst bei seinem dritten Anwurf, den er sich mit einem 14-Darter sicherte. Dennoch wirkte es nur wie eine Frage der Zeit, bis Smith sich das erste Break und damit die Grundlage für den Sieg holen würde. Der Moment war im siebten Leg gekommen, als er einen ungefährdeten 14-Darter ins Ziel brachte und wenig später auf 5:3 erhöhte. Cullen konnte zwar mit einem 100’er Finish nochmal verkürzen, doch auch das verhinderte nicht das Aus für den „Rockstar“. Ein starker 13-Darter zum 6:4 brachte letztlich die Entscheidung zugunsten von Michael Smith.

Smith verliert nach toller Leistung

Michael van Gerwen und Michael Smith trafen sich also im Endspiel und nach den Halbfinalperformances erwartete man eine starke Begegnung. Bereits 20 Mal trafen sie sich vorher am Board, lediglich vier Mal konnte sich dabei Smith als Sieger eintragen lassen. Bei den zwei bisherigen European Tour Finals bei denen sie sich trafen, bei der European Darts Trophy 2014 und 2015, war jedoch beide Male der Engländer siegreich. Dass MVG jedoch auch anders kann, zeigte er im geschichtsträchtigen Premier League-Duell der beiden im Jahr 2016, als der Niederländer mit 123,4 Punkten den Averagerekord vor TV-Kameras aufstellte. Den besseren Start erwischte aber tatsächlich Smith. Er spielte ein gutes Leg, vergab dann jedoch ein 112’er Finish. So hatte van Gerwen die Chance auf ein Break, verpasste jedoch seinerseits 106 Punkte auf Tops. Smith behielt seinen Aufschlag und legte sogar umgehend ein Break nach. Trotz vier perfekter Darts stand der Niederländer trotzdem unter Druck, denn Smith hatte sich auf 16 Punkte Rest gebracht. Er checkte die 72 Punkte jedoch mit seinem einzigen Dart auf ein Doppel und schaffte so das Rebreak. Weil Smith dann ein 101’er Finish verpasste, kam er sogar wieder zum Ausgleich. Ein 86’er Finish auf Bullseye brachte den zu diesem Zeitpunkt sehr sicheren Smith dennoch wieder in Führung, ehe das sechste Leg sehr kurios startete. „Mighty Mike“ setzte die ersten beiden Darts beide in die einfache fünf, was Smith ihm gleichtat. Der Weltranglistenerste zeigte aber seine ganze Klasse, als er daraus noch einen 12-Darter machte und das 3:3 holte. Dies schien der Startschuss für van Gerwen zu sein, der nun ein fantastisches Leg spielte und zwei Chancen zum 11- bzw. 12-Darter liegen ließ. Doch der „Bullyboy“ war kaltschnäuzig und so checkte der Engländer tatsächlich 170 Punkte zur erneuten Führung. Diese Kaltschnäuzigkeit fehlte ihm jedoch zwei Legs später. Der Weltmeister hatte ausgeglichen und sich auf 36 Punkte Rest gestellt. Smith musste 117 Punkte checken, verpasste jedoch Tops. Michael van Gerwen holte sich so das Break und war nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Doch Smith behielt die Nerven. Er spielte einen tollen 15-Darter und checkte dabei 70 Punkte zum 5:5-Ausgleich. Damit musste das Entscheidungsleg den Sieger ermitteln. Dort erwischte van Gerwen den besseren Start und hielt mit 121 und 140 Punkten den Druck auf seinen Kontrahenten hoch. Dieser hielt dem zunächst stand und bracht sich letztlich auf 68 Punkte Rest. MVG stand bei 100 Punkten und brachte diese dann tatsächlich zu einem 12-Darter ins Ziel. So siegte van Gerwen mit 6:5 und holte sich den Titel bei den Austrian Darts Open 2017.

Tobias Gürtler

Austrian Darts Open


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