René Eidams verliert nach tollem Comeback

Am zweiten Tag der Austrian Darts Open griffen auch die großen Namen ins Turnier ein. Aus deutschsprachiger Sicht waren am Nachmittag die Partie von René Eidams gegen Cristo Reyes sowie das Duell zwischen dem Österreicher Zoran Lerchbacher und Mervyn King besonders interessant. Aber auch Daryl Gurney gegen Jonny Clayton und Michael Smith gegen Chris Quantock versprachen von den Scores her sehr hochklassige Matches zu werden.

King zu stark für Lerchbacher

Steve West und Vincent van der Meer eröffneten die Nachmittagssession mit ihrem Match. Den besseren Start erwischte eigentlich Vincent, doch Steve profitierte vom Auslassen einiger Chancen. So holte West sich direkt ein Break und ging in Führung. Es dauerte aber nicht lange, bis sich die Überlegenheit von van der Meer auch auf der Ergebnistafel niederschlug. Er glich sofort aus und ging wenig später mit einem 112’er Finish in Führung. Breakchancen ließ er zunächst wieder liegen, sodass Steve zum Ausgleich kam, doch danach begann eine kleine Serie für den Niederländer. Er holte sich drei Legs hintereinander und spielte in dieser Phase sehr stark. Bis auf 5:2 setzte er sich so ab, ehe auch West sich nochmal zurückmeldete. Er kam nochmal bis auf ein Leg heran, konnte aber wegen zu weniger Triple nicht mehr nachlegen. Vincent reichte so ein 17-Darter zu einem Break und dem 6:4-Erfolg. Danach war schon der deutsche Teilnehmer der Nachmittagssession an der Reihe. René Eidams bekam es mit Cristo Reyes zu tun, der nochmal stärker einzuschätzen war als Justin Pipe am Vortag. Es begann sehr gut für „The Cube“, der sich mit einem Break in Führung brachte. Nach dem Ausgleich zeigte er sich erneut stark, brachte einen 11-Darter zur erneuten Führung ins Ziel. Doch Reyes wurde immer stärker, während René zu dieser Zeit stark nachließ. Vier Legs in Folge gingen so an den Spanier, der mit der 5:2-Führung bereits wie der sichere Sieger schien. René wurde so allerdings plötzlich lockerer und schon gelangen ihm plötzlich wieder tolle Legs. Er traf die Triple und holte sich unter Druck mit einem 13-Darter ein weiteres Leg. Nachdem er auch noch ein Break nachlegen konnte, schien wieder alles offen. Ein 128’er Finish sollte es dann sein, das Eidams über die Doppel-10 zum Ausgleich kommen ließ. Im Entscheidungsleg durfte allerdings Cristo beginnen und spielte dieses von vorneweg stark. Am Ende konnte René also gegen den 13-Darter nichts mehr ausrichten und verlor trotz des Comebacks mit 5:6.

Michael Smith wollte danach gegen Chris Quantock einen möglichst ungefährdeten Sieg einfahren und zu Beginn machte Quantock es ihm auch äußerst leicht. Nachdem er mit neun Punkten via drei Mal Triple-1 gestartet war, fand er auch in der Folge zunächst nicht statt. Smith hingegen warf schon in den ersten beiden Legs drei 180’er und stand bei einem 3-Dart-Average von 125 Punkten. Quantock stand bei 53 Punkten pro Aufnahme. Dennoch gelang Chris das direkte Rebreak, nachdem Smith ein 167’er Finish und vier weitere Darts auf Doppel vergab. Der „Bullyboy“ war beim Auschecken recht schwach an dem Tag, hatte aber Glück, dass Quantock auch weiterhin sehr wenig Konstanz ins Spiel rein bekam. Neben ganz schwachen Legs zeigte er auch mal recht starke, wie das siebte, als ihm zwei 180’er gelangen. Einen Wurf auf das Doppel bekam er dabei aber nicht, denn Michael holte sich mit einem 15-Darter das 5:2. Wenig später machte er mit dem 6:2 alles klar und spielte am Ende 20 Punkte mehr pro Aufnahme als sein Gegner.

Mit Zoran Lerchbacher betrat dann auch der erste von vier Österreichern in der zweiten Runde das Oche. Er bekam es mit Mervyn King zu tun und erwischte keinen guten Start. Er stand noch bei 258 Punkten, da beendete Mervyn schon das erste Leg und legte wenig später das erste Break nach. Zoran aber fand mit der Zeit besser ins Spiel. Er verkürzte mit dem direkten Rebreak und setzte nun auch King unter Druck. Mit einer tollen 180 stellte er sich 16 Punkte Rest, doch das war Mervyn ziemlich egal. Dieser checkte 110 Punkte zum nächsten Break und spielte 13 Darts zur 4:1-Führung. Unter leichtem Druck verkürzte Lerchbacher erneut, brachte damit seinen Kontrahenten aber nur wenig aus der Fassung. King zeigte sich unglaublich souverän. Als er bei 80 Punkten Rest den ersten Dart in die einfache sieben warf, setzte er den zweiten einfach in die Triple-19 und beendete das Leg auf der Doppel-8, als wäre es nichts. Stark auch seine Performance im achten Leg. Zoran war mit 123 und 180 Punkten gestartet. Mervyn konterte mit 134 und 180 Punkten und legte so den Grundstein zum 11-Darter und nie gefährdeten 6:2-Sieg, bei dem er knapp 100 Punkte im Schnitt spielte und mit einer Doppelquote von 85,71% glänzte.


Chris Dobey verpasst Bunting einen Whitewash

Jamie Bain überzeugte in der ersten Runde mit einem starken Erfolg über Christian Kist. Gegen Alan Norris wollte er nun nach Möglichkeit eine ähnliche Performance abliefern, doch zu Beginn waren beide in ihren eigenen Legs alles andere als souverän. Norris startete mit einem 115’er Finish zum ersten Break von insgesamt fünf hintereinander. Bain, der die Partie eröffnet hatte, geriet also schnell ins Hintertreffen und konnte im sechsten Leg erstmals nicht kontern. Dies lag allen voran an sieben perfekten Darts die „Chuck“ Norris spielte und sich auf diesem Wege nach neun Darts auf einen Rest von zwei Punkten brachte. Er checkte sie sofort zu einem 10-Darter, was den Druck auf Bain nochmal erhöhte. Dies spornte ihn aber augenscheinlich nur noch mehr an und so spielte er einen 11-Darter zum Anschluss und nutzte wenig später ein ausgelassenes 130’er Finish von Norris zum Ausgleich. Spannend ging es weiter, als Alan erneut ein High Finish ausließ, dieses Mal 140 Punkte. Bain war zur Stelle, brachte 97 Punkte auf dem Bullseye ins Ziel. Weil Norris dann in der entscheidenden Phase vier Möglichkeiten auf die Doppel liegen ließ, holte sich Bain den 6:4-Sieg und zog ins Achtelfinale ein. Dort wollte auch sein Landsmann John Henderson hin, der mit Benito van de Pas einen zuletzt formschwachen Gegner hatte. Dieser warf zwar eine 180 im ersten Leg, doch John brachte sich trotzdem mit einem Break in Führung und holte sich auch seinen eigenen Anwurf sehr souverän. Dann ließ der „Highlander“ jedoch nach und vergab drei Möglichkeiten zu einem erneuten Break. Dies brachte „Big Ben“ zurück ins Spiel, der mit einer soliden Leistung die Partie zu seinen Gunsten auf 3:2 drehte. Zwar glich Henderson direkt aus, konnte aber trotz perfektem Start nicht nachlegen. Benito staubte ab, holte sich das 4:3 und checkte unter Druck 81 Punkte zu einem weiteren Break. Henderson hatte bei 16 Punkten Rest gestanden. Im neunten Leg vergab der Schotte dann auch noch ein 151’er Finish auf Tops, sodass Benito 93 Punkte mit zwei Darts zum 6:3 auf null bringen konnte.

Mit Daryl Gurney und Jonny Clayton betraten dann zwei Spieler die Bühne, die für hohe Scores bekannt sind. Gurney zeigte dies auch von Beginn an, bewies allerdings auch seine Schwäche auf die Doppel, die sich immer mal wieder einschleicht. Er vergab ganze fünf Darts auf die Doppel und konnte dann froh sein, dass Clayton ein 122’er-Checkout auf der Doppel-7 verpasste, sodass er doch noch zum Break kam. Nach dem direkten Ausgleich folgte ein 12-Darter von „Super Chin“ zum erneuten Break, welches er dieses Mal auch bestätigte. Auch danach bestimmte er das Geschehen komplett, blieb nur auf die Doppel meist zu verschwenderisch. Clayton verpasste es jedoch immer wieder davon zu profitieren, wie im siebten Leg, als Daryl erneut sechs Mal das Doppelfeld verpasste. Jonny brachte das 116’er Finish auf Tops nicht ins Ziel und so holte sich Gurney die 5:2-Führung. Seine Klasse zeigte Nordirlands Daryl Gurney dann im letzten Leg, als er ein 126’er Finish auf der Doppel-6 zum 6:2-Sieg auf null brachte. Den Abschluss der Nachmittagssession machten dann Stephen Bunting und Chris Dobey. Dort ging Bunting nach den zuletzt durchaus guten Auftritten als Favorit ins Spiel, blieb jedoch komplett unter seinem Niveau. Nachdem er zunächst ein 104’er Finish vergab und Dobey sich sein Leg schnappte, spielte „The Bullet“ sehr schwach und traf kaum Triple. Chris Dobey hatte nicht mal große Mühe sich das erste Break und wenig später nach seiner ersten 180 auch das 3:0 zu holen. Eine ernstzunehmende Chance auf einen Leggewinn hatte Bunting erst wieder im vierten Leg, doch er vergab sowohl ein 170’er Finish als auch zwei weitere Chancen auf die Doppel. So holte sich Chris das nächste Break und 4:0. Mit einem schönen 15-Darter besorgte er sich mit dem 5:0 wenig später auch die Vorentscheidung und für Bunting ging es nur noch darum den Whitewash zu verhindern. Dies sollte ihm jedoch nicht vergönnt sein. Dobey vergab zwar ein 132’er Finish auf die Doppel-12, holte sich aber dennoch wenig später das 6:0 und zog ins Achtelfinale ein.

Tobias Gürtler

Austrian Darts Open


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