Martin Schindler unterliegt Weltmeister

Martin Schindler hatte es erstmals ins Viertelfinale eines European Tour Events geschafft und traf dort nun, wie schon beim World Cup of Darts, auf Weltmeister Michael van Gerwen. Die andere Überraschung war Kim Viljanen, der es mit Joe Cullen zu tun bekam. Mervyn King, der den letzten Österreicher Mensur Suljovic raus warf, traf auf Michael Smith und außerdem durfte man ein tolles Match zwischen Daryl Gurney und Cristo Reyes erwarten.

Reyes bärenstark gegen Gurney

Die erste Begegnung war direkt das Duell zwischen Michael van Gerwen und dem letzten verbliebenden Deutschen Martin Schindler. Bereits beim World Cup trafen sich die beiden am Oche, damals konnte Martin sogar mit 2:0 in Führung gehen, ehe er nach ein paar unglücklichen Legverlusten mit 2:4 unterlag. Heute wollte er es besser machen, fand sich aber schon in den ersten Legs in einer ähnlichen Situation wie beim Major Turnier. Schindler spielte ein gutes Spiel, brachte sich immer wieder in Position um Legs zu beenden. So stand er im ersten Leg auf Tops, im zweiten auf 70 Punkten Rest und im dritten Leg bei 60. Alle diese Legs machte „Mighty Mike“ jedoch eiskalt zu und checkte unter anderem ein 100’er Finish. Die ersten Versuche auf die Doppel hatte Martin im vierten Leg. Er vergab jedoch zwei Möglichkeiten und lag so noch weiter zurück. Nach einem starken 11-Darter zum 5:0 schien die Messe gelesen und „The Wall“ konnte nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Dies gelang ihm jedoch zunächst ganz gut. Er holte sich das 1:5 aus seiner Sicht und vermied damit schon mal den Whitewash. Er hätte sogar noch weiter verkürzen können, verpasste aber erneut Doppel. So holte sich MVG das 6:1 und zog ins Halbfinale ein. Mit einem 95,66’er Schnitt zeigte Schindler jedoch ein gutes Spiel und blickt auf ein fantastisches Turnier in Wien zurück.

Im zweiten Spiel bekam es Daryl Gurney mit Cristo Reyes zu tun. Dieses Spiel galt im Vorfeld als ziemlich offen, beide waren ähnlich stark einzuschätzen. Von den beiden erhoffte man sich zudem viele hohe Scores, doch dies gelang letztlich nur einem der beiden Spieler. Das erste Leg ging an den Nordiren Daryl Gurney, der von Beginn an immer wieder Schwankungen im Spiel vorzuweisen hatte. Im zweiten Leg zum Beispiel kam er mit einer 180 viel zu spät hinein, sodass Cristo direkt ausglich und ein Leg später mit einem 111’er Finish auch für das erste Break sorgte. In dieser Phase konnte „Super Chin“ mit dem Spanier nicht mithalten. Er musste mitansehen wie sich „The Spartan“ auch das 3:1 und nach perfektem Start das 4:1 sicherte. Erst danach konnte Gurney wieder ein wenig zurückkommen, allerdings auch nur, weil Reyes ein 116’er Finish und weitere Chancen auf die Doppel vergab. Daryl verkürzte bis auf 3:4 und plötzlich war die Partie wieder offen. Die Antwort von Reyes war dann jedoch Weltklasse, als er sechs perfekte Darts zeigte und mit einem 12-Darter sein Leg durchbrachte. Der Druck auf Gurney war nun hoch, er musste das nächste Leg holen, konnte dem Druck aber nicht standhalten. So war es letztlich Reyes, der erneut einen 12-Darter spielte und sich so mit einem Schnitt von 100 Punkten den letztlich verdienten 6:3-Sieg holte.

Michael Smith verpasst den 9-Darter

Danach war mit Kim Viljanen der nächste Überraschungsmann an der Reihe. Der Finne hatte unter anderem Peter Wright aus dem Turnier geworfen und wollte gegen Joe Cullen jetzt natürlich nachlegen. Dieser wollte allerdings selbst gerne mal ins Halbfinale, woran er auf der European Tour zuletzt immer wieder knapp scheiterte. Schon zu Beginn zeigte sich der Engländer dabei gut, holte sofort ein Break zur Führung. Und Breaks waren in den ersten fünf Legs auch weiter das bestimmende Thema. Keiner der beiden konnte einen eigenen Anwurf nach Hause bringen, was jedoch auch an den fantastischen Finishes lag. Zunächst checkte Viljanen 111 Punkte, was Cullen mit einem 126’er Finish auf Bullseye konterte. Das konnte Kim jedoch erneut toppen, als er 151 Punkte auf null brachte. Erst im sechsten Leg gelang es Joe mal ein eigenes Leg zu gewinnen, als er mit 4:2 in Führung ging. Weil er dann, fast schon überraschend, 138 Punkte auf der Doppel-18 verpasste, blieb Viljanen weiter im Match. Es war ein tolles Spiel auf einem fantastischen Niveau. Fünf perfekte Darts vom „Rockstar“ führten zur 5:3-Führung durch einen 12-Darter, doch wieder blieb Viljanen cool und verkürzte erneut auf 4:5. Er brachte sich dann auch in Position für ein Break, stellte sich 34 Punkte Rest. Doch bezeichnend für dieses Spiel sollte ein High Finish, das höchste in diesem Match, die Entscheidung bringen. Joe Cullen checkte 160 Punkte und sicherte sich so den 6:4-Sieg.

Im letzten Viertelfinale traf Michael Smith auf Mervyn King. King hatte in der Runde zuvor Mensur Suljovic ausgeschaltet und zeigte sich an diesem Wochenende für seine zuletzt gezeigte Form überraschend sicher. Durch die immer mal wieder eintretende Doppelschwäche bei Smith schien hier also erneut eine Überraschung möglich. Und zu Beginn zeigte sich Mervyn auch weiter sehr sicher, vor allem in den eigenen Legs. Er holte mit einem soliden 15-Darter die Führung. Dann aber kam ein überragendes Leg von Smith, der mit 180 und 177 Punkten sechs perfekte Darts hintereinander warf. Auch der siebte und der achte Dart saßen in der Triple-20, sodass er nach acht Darts bei 24 Punkten Rest stand. Für das perfekte Spiel fehlte nur noch die Doppel-12, die er jedoch verpasste. Das Leg holte er sich trotzdem, was King allerdings kalt ließ. Er holte sich mit einem 81’er Finish direkt wieder seinen Anwurf, was von Smith mit etwas Glück erneut ausgeglichen wurde. Dies gab dem „Bullyboy“ Aufschwung, sodass er mit einem 13-Darter unter Druck auch das erste und für ihn notwendige Break holte, welches er auch bestätigen konnte. Der Druck lastete nun auf den Schultern von King, der etwas Glück hatte, dass Smith gleich drei große Chancen auf Doppel zu einem weiteren Break verpasste. King konnte so nochmal verkürzen. Trotz eines dann guten Legs kam Mervyn nicht zu einem Break, weil Michael einen 12-Darter mit 126’er Finish auf dem Bullseye zeigte. Damit hatte er King gebrochen und konnte sich wenig später mit einem weiteren Break den 6:3-Sieg sichern.

Tobias Gürtler

Austrian Darts Open


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