„The Rock“ wirft Kim Huybrechts raus

Am zweiten Tag des European Darts Matchplay in Hamburg war zwar kein Deutscher mehr im Turnier, aber dennoch war viel Action geboten. Am Nachmittag wurden die ersten acht Zweitrundenmatches gespielt und es gab einige interessante Duelle. So traf Michael Smith auf den Hopp-Bezwinger Mike de Decker und Joe Cullen bekam es mit Justin Pipe zu tun. Kim Huybrechts wollte sein Können gegen den zuletzt starken Peter Hudson zeigen und Ian White hatte mit Peter Jacques einen interessanten Kontrahenten.


Mervyn King verpasst den 9-Darter

Daryl Gurney und Jimmy Hendriks machten den Anfang am Nachmittag. Natürlich ging Gurney als klarer Favorit ins Spiel und er wollte auch direkt zeigen, warum. Er holte sich seinen ersten Anwurf ohne Probleme und startete perfekt ins zweite Leg. Hendriks war aber ebenfalls gut im Spiel und holte sich dennoch den Ausgleich. Doch auch in den folgenden drei Legs zeigte sich „Super Chin“ in einer starken Verfassung. Er warf in jedem dieser Legs eine 180 und holte sich somit den Vorsprung den er brauchte, denn auf die Doppel zeigte er seine einzige Schwäche an diesem Tag. Ganz anders Jimmy, der bis hierhin nur eine einzige Chance auf ein Doppel bekam, diese aber auch nutzte. Er lag dennoch relativ zeitig mit 1:5 zurück und musste einiges drauflegen, wollte er noch eine Chance auf die nächste Runde haben. Er kam auch tatsächlich zu einer Möglichkeit auf Tops, vergab diese dann jedoch. Gurney schritt ein und nutzte seinen dritten Matchdart zum 6:1-Sieg. Etwas knapper sollte die Begegnung zwischen Alan Norris und Marko Kantele ablaufen. Norris war eigentlich von Beginn an der klar bessere Spieler, jedoch konnte er dies nicht in Leggewinne ummünzen. Er war nicht sonderlich gut auf die Doppel und so holte Kantele innerhalb der ersten drei Legs gleich zwei Breaks. Der Finne verpasste es jedoch in seinen eigenen Aufschlägen diese Breaks zu bestätigen, verpasste sogar vier Möglichkeiten zum 3:1. Dies war auch der Wendepunkt, denn Norris glich zum 2:2 aus und holte mit einem 112’er Finish erstmals die Führung. Von da an blieb er relativ ruhig und wurde auch etwas besser auf die Doppel, während Kantele auf der anderen Seite seine Möglichkeiten immer wieder liegen ließ. Norris setzte sich bis auf 5:2 ab und hatte damit die Vorentscheidung geschafft. Zwar verkürzte Kantele ein letztes Mal, doch Norris brachte sein eigenes Leg dann zum 6:3 ins Ziel.

Richard North hatte am ersten Tag mit einem klaren Erfolg über Mickey Mansell überrascht und wollte nun auch gegen Mervyn King eine starke Performance abliefern. Doch direkt zu Beginn kassierte er ein Break. Zunächst konnte er dies zwar korrigieren, doch Mervyn war deutlich besser im Spiel. Er holte sich gleich wieder ein Break und konnte es dieses Mal auch bestätigen. North wollte aber nicht aufgeben und daher alles rein legen, was er hatte, doch Mervyn tat ihm ordentlich weg. Er zeigte zwei 180’er Aufnahmen und stand nach sechs Darts bei 141 Punkten Rest. Auch der siebte und achte Dart saßen perfekt, nur die Doppel-12 fehlte noch zum 9-Darter. Wie Adrian Lewis an Tag eins vergab jedoch auch Mervyn King diesen letzten Dart. Dennoch holte er damit erneut ein Break und baute die Führung letztlich bis auf 5:1 aus. Er startete dann erneut perfekt, doch North checkte nochmal 116 Punkte, hielt damit seine 100%-Doppelquote. Doch die brachte ihm nicht viel, denn wenig später beendete Mervyn das Spiel mit dem 6:2. Michael Smith wollte dann gegen Mike de Decker eine möglichst ähnlich souveräne Vorstellung abliefern und er zeigte dies von Beginn an. Schon im ersten Leg checkte er 117 Punkte zu einem Break, nachdem Mike zwei Möglichkeiten vergab. Das Glück war nicht mit dem Belgier, denn nachdem er auch ein 170’er Finish verpasste, legte Smith so richtig los und legte einen Lauf hin. Er holte die nächsten drei Legs und führte damit schon früh 4:0. Mike gab aber nicht auf, er holte sich auch ein Leg und wollte nochmal dagegenhalten. Der „Bullyboy“ wollte die aufkeimenden Hoffnungen aber anscheinend im Keim ersticken. Nach neun Darts stand er bei 13 Punkten Rest, zauberte damit letztlich einen 12-Darter zum 5:1 ins Board. Weil de Decker dann ein 86’er Finish auf dem Bullseye vergab, konnte Smith sich mit dem 6:1 in die nächste Runde spielen.

Reyes gewinnt Krimi gegen Aspinall

Danach ging es zwischen Cristo Reyes und Nathan Aspinall heiß her. Schon die ersten drei Legs waren sehr hochklassig. Derjenige, der das Leg eröffnete startete jeweils perfekt und holte sich am Ende auch seinen Anwurf. Als Aspinall im vierten Leg dann „nur“ mit 123 Punkten startete, war Cristo direkt zur Stelle und sicherte sich ein Break. Doch das stachelte Nathan nur noch mehr an. Er zeigte unter Druck einen brillanten 12-Darter und glich wenig später wieder aus. Mit einem 153’er Finish ging er dann sogar erstmals selbst in Führung. Es war eine Partie auf sehr starkem Niveau, bei der Cristo diesem Druck stand hielt. Er konnte mit dem sofortigen Rebreak ausgleichen und sich selbst wieder auf 5:4 in Führung bringen. Doch Aspinall zeigte seine ganze Klasse und erzwang mit einem 104’er Finish das Entscheidungsleg. Dort stellte sich Nathan 36 Punkte Rest, doch Cristo durfte zuerst auf die Doppel werfen und ließ sich den 6:5-Erfolg nicht mehr nehmen. Ähnlich spannend ging es auch zwischen Kim Huybrechts und Peter Hudson zu. Nachdem „The Rock“ am Vortag Brendan Dolan klar mit 6:1 besiegen konnte, musste er sich für ein ähnliches Resultat gegen Kim nochmal steigern. Doch der „Hurricane“ startete gut, holte sich sofort die ersten beiden Legs. Aber auch Peter war gut drin, konnte durch ein 121’er Finish auf Bull ausgleichen. Kim schüttelte sich kurz und machte unbeirrt weiter. Der Belgier zeigte sich in dieser Phase einfach sicherer als sein Gegner, der in den folgenden drei Legs gleich vier Darts auf Doppel verpasste. Kim nutzte dies eiskalt aus und setzte sich bis auf 5:3 ab. Die Partie schien entschieden, doch Kim verpasste einige Matchdarts, wodurch Hudson nochmal verkürzen konnte. Was nur wie Ergebniskosmetik aussah stellte sich als Comeback heraus. Hudson machte super weiter, setzte seinen Kontrahenten unter Druck und kam, nachdem er erneut einen Matchdart überlebte, tatsächlich zum 5:5-Ausgleich. Im letzten Leg waren die Akteure ebenbürtig, doch Kim hatte den Vorteil, als er sich mit einer 140 Tops stellte. Hudson stand bei 89 Punkten, traf nach der 19 allerdings die einfache fünf, wodurch er sich nur Tops stellen konnte. Allerdings verpasste Kim dann erneut drei Matchdarts, insgesamt waren es damit acht verpasste Siegchancen. Hudson ließ sich nicht zwei Mal bitten und holte sich den 6:5-Sieg auf der Doppel-10.

Ian White wollte danach gegen Peter Jacques eine möglichst souveräne Leistung zeigen und schnell in die nächste Runde einziehen, doch Peter bewies am Vorabend gegen Chris Dobey, dass mit ihm zu rechnen ist. Er war zu Beginn auch sehr solide und war vor allem in den eigenen Anwürfen äußerst sicher, sodass „Diamond Dab“ nicht viel machen konnte. Doch der Mann aus Stoke-on-Trent war geduldig, er lauerte auf einen Fehler seines Kontrahenten um dann eiskalt zuzuschnappen. Dies war im fünften Leg der Fall, als Ian mit dem ersten Break der Partie in Führung gehen konnte. Von da an musste er nur noch seine eigenen Legs nach Hause bekommen und es sah trotz eines eher mäßigen Niveaus sehr gut aus. Jacques versuchte mitzuhalten, doch in den entscheidenden Momenten war er nicht zur Stelle. In den Legs von Ian konnte er seinen Kontrahenten nicht attackieren, der sich mit 5:3 in Führung setzen konnte. Dann hatte er die Chance, vergab jedoch einen Dart auf Tops. Ian White holte sich so das 6:3 und zog in die nächste Runde ein. Die letzte Partie des Nachmittags bestritten Joe Cullen und Justin Pipe. Pipe schien einen fantastischen Start zu erwischen, warf zwei 140’er zu Beginn, vergab dann jedoch eine Chance auf Bull. Cullen nutzte dies mit einem 140’er Finish und war auch im zweiten Leg der Nutznießer einer ausgelassenen Chance Pipes. Trotz einer bis hierhin starken Leistung befand sich Pipe schnell mit 0:3 und zwei Breaks in Rückstand und stand damit bereits früh mit dem Rücken zur Wand. Er warf alles rein, doch wartete bis hierhin vergebens auf einen Fehler vom „Rockstar“. Cullen behielt auch seinen Aufschlag und schien mit dem 4:0 schon eine Vorentscheidung geschafft zu haben. Dann aber checkte Pipe 86 Punkte aus und versuchte doch nochmal eine Aufholjagd zu starten. Beide spielten zu diesem Zeitpunkt einen Schnitt von über 100 Punkten. Weil Cullen ein 156’er Finish verpasste, kam „The Force“ dann tatsächlich zu einem Break und die Partie schien wieder offen zu sein. Pipe traf nun jedoch einige kleine Felder, wodurch Cullen kein Problem hatte erneut ein Break zu holen. In seinem eigenen Aufschlag zeigte er sich dann souverän und holte sich den letztlich verdienten 6:2-Erfolg.

Tobias Gürtler

European Darts Matchplay


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