Der Tag der Entscheidung - Achtelfinale in Innsbruck
Am heutigen Sonntag kam es zu den Entscheiden des European Darts Matchplay in Innsbruck. Dabei konnten gestern drei Spieler in Runde zwei für eine Überraschung sorgen. Alan Norris, David Pallett und der lokale Star Rowby-John Rodriguez haben es geschafft, einen gesetzten Spieler zu schlagen und als ungesetzter Spieler im Achtelfinale zu stehen. Des weiteren gab es eine sensationelle Leistung von Raymond van Barneveld, der einen 105er Average spielte. Der Topfavorit van Gerwen konnte sein Spiel souverän gewinnen, hat aber nicht die alleinige Aussicht auf den Sieg. Der Nachmittag wurde also spannend.
Wright souverän, Chisnall, Huybrechts und Pallett knapp im Viertelfinale!
Peter Wright (Schottland) | 6:3 | Benito van de Pas (Niederlande) |
Das erste Achtelfinale war das Spiel zwischen dem schottischen Publikumsliebling Peter Wright, welcher an Rang 3 gesetzt ist, und dem niederländischen Talent Benito van de Pas, der an Rang 14 gesetzt ist. Es war das insgesamt sechste Spiel der beiden. Von den fünf davor konnte Wright vier für sich entscheiden und auch heute ging er als Favorit in die Partie. Und so präsentierte sich der Schotte auch. Nachdem er gestern mit seinem Spiel nicht zufrieden war, spielte er heute deutlich besser. Zwar verpasste er im ersten Leg ein Doppel und so sicherte sich Big Ben das 1:0 mit einem 101er Finish, doch das gleiche geschah dem Niederländer in Leg 2 und so stand es 1:1. Doch dann drehte Wright auf. Er warf zwei 11-Darter in Folge und so stand es 3:1, bevor der Schotte wieder ein Doppel verpasste und van de Pas den 2:3 Anschluss schaffte. Im Leg von Wright war er danach chancenlos und in seinem Leg verpasste er unglücklich ein Doppel. So konnte sich Peter Wright auf 2:5 absetzen, bevor er im achten Leg einige Flüchtigkeitsfehler einbaute und van de Pas mit einem 100er Finish das Break zum 3:5 machte. Doch im neunten Leg war der Niederländer dann chancenlos. Er musst das Break hinnehmen und somit gewann Wright mit einer guten Leistung verdient mit 6:3.
Spieler | Ave | Quote | 180er | Finish |
Peter Wright | 99,38 | 75,00 % (6/8) | 4 | 91 |
Benito van de Pas | 86,32 | 50,00 % (3/6) | 1 | 101 |
Dave Chisnall (England) | 6:5 | Terry Jenkins (England) |
Das zweite Spiel war das Spiel von zwei guten Engländern. „Mister 180“ Dave Chisnall traf auf den Bullen Terry Jenkins. In der Bilanz der beiden führt Chisnall mit 6:4 Siegen und auch heute ging er eher als Favorit in die Partie. Und es wurde ein unglaubliches Spiel. Chizzy zeigte zunächst eine atemberaubende Leistung mit einem Average von 117 Punkten. Er warf gleich zu Beginn sechs Perfekte und einen 10-Darter, bevor er in den nächsten drei Legs seine 100 % Doppelquote hielt und Jenkins nicht einen Dart auf ein Doppel lies. Doch im fünften Leg stand Jenkins kurz davor auf ein Doppel zu werfen. Doch dann checkte Chisnall eine 124 auf dem Bull, führte mit 5:0 und hatte immer noch 100 % auf die Doppel. Doch auch Jenkins blieb immer dran und das zahlte sich aus. Aber Chizzy bekam im sechsten Leg zwei Matchdarts, doch auf einmal verpasste er diese und so machte Jenkins das 1:5. Und das galt als Wendung im Spiel. Jenkins zeigte jetzt ein 120er Finish zum 2:5 und profitierte aus drei weiteren Doppelfehlern von Chisnall und so machte er das 3:5. Und auch im neunten Leg hielt Jenkins die 100 %. Er checkte auch zum 4:5, bevor er die Aufholjagd mit dem Einzug in den Decider beendete. Er machte mit 100 % auf die Doppel aus einem 0:5 ein 5:5 und Chisnall spielte immer noch unglaublich, aber durch ein gutes Leg hatte Jenkins zwei Matchdarts. Doch auf einmal verpasste er die Doppel und so nutzte Chizzy seinen vierten Matchdart zum atemberaubenden aber glücklichen 6:5 Sieg. Er trifft jetzt im Viertelfinale auf Peter Wright.
Spieler | Ave | Quote | 180er | Finish |
Dave Chisnall | 107,64 | 50,00 % (6/12) | 3 | 124 |
Terry Jenkins | 101,46 | 55,56 % (5/9) | 4 | 120 |
Justin Pipe (England) | 4:6 | Kim Huybrechts (Belgien) |
Das nächste Spiel war das Duell zwischen der Nummer 7 der PDC Europe Justin Pipe und dem „Kind der PDC Europe“ Kim Huybrechts. Der Belgier trägt diesen Titel, weil er sich über die PDC Europe in die Weltspitze gespielt hat. In der Statistik der beiden steht es 4:4 Siege und so war auch dieses Spiel zu erwarten. Man konnte nicht wirklich einen Favoriten nennen, sondern ein recht ausgeglichenes Spiel erwarten. Doch das wurde es zunächst nicht. Pipe kam besser in die Partie und führte schnell mit 2:0. Doch dann verlor er ein bisschen an Qualität und Huybrechts knüpfte an die Leistung von gestern an. Er setzte für einen Lauf von vier Legs in Folge an, weil er in Leg vier bis sieben je eine 180 warf. Es stand also nach sechs Legs 4:2 für den Hurricane. Doch dann spielte er kein gutes Leg und so hatte Pipe die Möglichkeit auf ein nächstes Leg, welche er nutzte. Es stand also 3:4 und Pipe lag mit einem Break hinten. Doch das konnte er nicht mehr aufholen. Er kam an das Leg vom Belgier nicht heran, gewann danach zwar sein Leg, aber dann verpasste er im zehnten Leg zwei Doppel und so konnte Huybrechts das Spiel mit 6:4 am Ende knapp gewinnen, weil er im gesamten Spiel nur ein Break zulassen musste.
Spieler | Ave | Quote | 180er | Finish |
Justin Pipe | 98,14 | 57,14 % (4/7) | 0 | 81 |
Kim Huybrechts | 99,11 | 40,00 % (6/15) | 4 | 81 |
Alan Norris (England) | 5:6 | David Pallett (England) |
Jetzt kam es zum Achtelfinale von den zwei verbleibenden englischen Qualifikanten. Es kam also zu der Tatsache, dass beide im Achtelfinale aufeinander treffen und dadurch definitiv ein Qualifikant im Viertelfinale steht. Dabei hatte Pallett im Vorfeld die besseren Chancen. Es war zwar das erste Spiel der beiden, aber Pallett spielte bisher ein sehr gutes Turnier und schlug in der zweiten Runde Jelle Klaasen. Norris hat hingegen Nerven bewiesen. Er lag gegen Michael Smith schon mit 0:4 hinten und konnte das Spiel noch 6:5 gewinnen. Es war also ein spannendes Spiel zu erwarten. Und es wurde ein durchschnittlicher, aber spannender Schlagabtausch. Erst konnte sich Pallett mit 2:0 absetzen, weil er in den ersten beiden Legs zwei 180er warf und Norris zwei Doppel verpasste. Doch dann schaffte Norris das 1:2, bevor Pallett seine dritte 180 warf und das 3:1 machte, weil Norris dies Mal vier Doppel verpasste. Doch dann kam eine Schwächephase von Pallett. Im fünften Leg hatte er keine Chance, im sechsten Leg verpasste er ein Doppel und Norris checkte 120 und im siebten Leg verpasste Pallett eine 124 auf dem Bull und Norris ging das erste Mal in Führung. Es stand also 4:3, doch dann warf Pallett mit seiner sechsten 180 einen 12-Darter zum 4:4. Es war ein extrem enges Spiel, in dem Pallett jetzt aber die Chance zum Sieg bekam. Er breakte Norris, weil dieser fünf Doppel verpasste und so stand es 4:5. Doch in seinem Leg spielte Pallett nicht gut. Norris warf seine zweite 180 und rettete sich somit in den Decider, welcher wohl der engste der European Tour Geschichte war. Insgesamt vergaben beide Spieler zusammen 17 Matchdarts. Norris verpasste davon 10 und so konnte Pallett seinen achten Matchdart zum engen und glücklichen 6:5 Sieg nutzen. Er trifft jetzt in seinem ersten Viertelfinale auf Kim Huybrechts.
Spieler | Ave | Quote | 180er | Finish |
Alan Norris | 91,45 | 19,23 % (5/26) | 2 | 120 |
David Pallett | 89,4 | 19,35 % (6/31) | 6 | 81 |
Das Viertelfinale ist durch van der Voort, Thornton, Rodriguez und van Gerwen komplett!
Ian White (England) | 5:6 | Vincent van der Voort (Niederlande) |
Das fünfte Achtelfinale war das Spiel zwischen dem sehr konstanten Ian White und dem Titelverteidiger Vincent van der Voort. Es war das achte Spiel der beiden und bisher führt White mit 4:3 Siegen. Und auch heute sah es zunächst positiv für den Diamond aus. Zwar ging van der Voort mit 0:1 in Führung, aber dann kam White in das Spiel und breakte van der Voort zwei Mal, indem er als dritter Spieler im Turnier eine 170 checkte. Es stand jetzt also 3:1 für den Engländer, bevor van der Voort mit einem guten Leg rebreakte und das 2:3 machte. Doch in den nächsten zwei Legs verpasste der Niederländer je zwei Doppel und so hatte White leichtes Spiel mit 5:2 in Führung zu gehen. Doch dann wurde der Engländer schlechter. Zunächst verpasste er zwei Doppel und der Dutch Destroyer machte das 3:5, bevor dieser eine 160 checkte und damit das Break zum 4:5 holte. Das Spiel war jetzt wieder in der Reihe und verschob sich auf die Seite des Niederländers. Er holte sich jetzt auch das 5:5 und konnte sich also nach 2:5 Rückstand in den Decider retten. Dort verpasste White zwei Matchdarts, doch man konnte eigentlich davon ausgehen, dass er nochmal eine Chance bekamm. Doch dann checkte van der Voort eine 145 zum Match und somit gewann er mit 6:5 am Ende glücklich gegen Ian White. Er lässt sich also die Hoffnung auf die Titelverteidigung offen.
Spieler | Ave | Quote | 180er | Finish |
Ian White | 91,66 | 41,67 % (5/12) | 1 | 170 |
Vincent van der Voort | 92,56 | 50,00 % (6/12) | 2 | 160 |
Brendan Dolan (Nordirland) | 4:6 | Robert Thornton (Schottland) |
Das sechste Achtelfinale war das Spiel zwischen zwei Freunden. Der Nordire Brendan Dolan traf auf den Schotten Robert Thornton. Es war das achte Spiel der beiden und bisher lag Thornton mit 4:3 Siegen vorne. Auch heute ging der Schotte als Favorit in die Partie, weil Dolan gestern keine gute Leistung zeigte, doch heute war es anders. Dolan begann fulminant und lies The Thorn in den ersten drei Legs nur ein Dart auf ein Doppel, welchen er verpasste. Dabei checkte Dolan im ersten Leg eine 161. Doch dann kam eine Wende im Spiel. In den nächsten drei Legs hatte Dolan dann gar keine Chance. Thornton warf in den drei Legs zwei 180er und checkte 160 Punkte. Es blieb also das Turnier der High Finishes und es stand jetzt 3:3. Und Thornton hörte noch nicht auf, weil Dolan drei Doppel verpasste. So kam es zum 4:3 für den Schotten, bevor Dolan auch eine 141 checken konnte und den 4:4 Ausgleich machte. Doch jetzt wurde er auf die Doppel schwächer. Im neunten Leg verpasste er das Bull und so machte Thornton das 5:4, bevor er im zehnten Leg den Sieg eintütete, weil Dolan weitere zwei Doppel verpasste. Insgesamt war der Sieg also glücklich, aber Thornton war in den richtigen Momenten dar. Er trifft jetzt im Viertelfinale auf Vincent van der Voort.
Spieler | Ave | Quote | 180er | Finish |
Brendan Dolan | 99,04 | 33,33 % (4/12) | 1 | 161 |
Robert Thornton | 93,31 | 33,33 % (6/18) | 4 | 160 |
Mervyn King (England) | 4:6 | Rowby-James Rodriguez (Österreich) |
Jetzt kam es zum Spiel von Rowby-John Rodriguez. Er traf auf den King Mervyn King aber wird die ganze Zeit das Publikum hinter sich haben. Es war das zweite Spiel der beiden, das erste konnte King gewinnen. Und auch heute war der Engländer der Favorit. Doch das Spiel verlief anders. Es wurde zum sehr erfolgreichen Spiel für den deutschsprachigen Raum, weil Rodriguez vorne weg spielte. Ihm gelang direkt ein Break und er konnte sich auch sein Leg zum 2:0 sichern, weil der Engländer drei Doppel verpasste. Ab dem Zeitpunkt war das Spiel dann ausgeglichen. Die nächsten fünf Legs gingen ohne Bedrängnis vom Gegner an den anwerfenden Spieler des Legs und so führte der Österreicher nach sieben Legs mit 4:3. Doch dann spielte er ein schlechtes Leg und so konnte der Engländer breaken und das 4:4 machen. Doch Rodriguez konnte nochmal kämpfen. Er hatte Glück das King weitere drei Doppel verpasste und so breakte Rodriguez ihn zum 5:4. Und der Österreicher hatte jetzt Anwurf. Er konnte sich gut runter spielen und hatte so ohne Probleme die Chance auf den Sieg. Diese Chance konnte er auch nutzen. Rodriguez checkte eine 72 zum Sieg und steht auf eigenem Boden im Viertelfinale. Insgesamt war der Sieg glücklich, aber schon verdient.
Spieler | Ave | Quote | 180er | Finish |
Mervyn King | 95,82 | 36,36 % (4/11) | 56 | 1 |
Rowby-John Rodriguez | 87,43 | 42,86 % (6/14) | 84 | 1 |
Michael van Gerwen (Niederlande) | 6:1 | Raymond van Barneveld (Niederlande) |
Das letzte Achtelfinale war das Spiel zwischen den beiden niederländischen Topspieler überhaupt. Der fünfmalige Weltmeister Raymond van Barneveld traf auf die Nummer 1 der Welt Michael van Gerwen. Zwar geht van Gerwen als Favorit in das Spiel, auch weil er in der Bilanz mit 20:15 Siegen führt, aber Barney hat die letzten beiden Duelle gewonnen und hat gestern eine sensationelle Leistung gezeigt. Es war also spannend, wie das Spiel heute verlaufen würde. Aber es wurde keine offene Partie. Barney war nicht gut genug, um den starken van Gerwen in Bedrängnis zu bringen. In den ersten drei Legs hatte Barney überhaupt keine Chance und so ging Mighty Mike mit 3:0 in Führung. Dabei checkte er eine 107 zum 3:0, obwohl Barney vier Perfekte warf. Doch dann folgte ein nicht so gutes Leg von MVG, in dem Barney keine Probleme hatte sich dies zu holen. Es stand jetzt also 1:3 und das soll es auch an Chancen für van Barneveld gewesen sein. Van Gerwen holte die nächsten drei Legs, warf dabei einmal vier Perfekte und sicherte sich so den verdienten 6:1 Sieg über seinen Landsmann Raymond van Barneveld. Michael van Gerwen trifft im Viertelfinale jetzt auf Rowby John Rodriguez.
Spieler | Ave | Quote | 180er | Finish |
Michael van Gerwen | 100,21 | 54,55 % (6/11) | 1 | 107 |
Raymond van Barneveld | 94,13 | 33,33 % (1/3) | 3 | 36 |
In das Viertelfinale eingezogen:
- Peter Wright
- Dave Chisnall
- Kim Huybrechts
- David Pallett
- Vincent van der Voort
- Robert Thornton
- Rowby-John Rodriguez
- Michael van Gerwen
Jonathan Schütte