Martin Schindler in Runde zwei

Die European Darts Trophy war das letzte European Tour Event vor der Europameisterschaft. In Göttingen wollte Martin Schindler Nägel mit Köpfen machen und sich die Qualifikation für das Major Turnier sichern. Er bekam es in Runde eins mit John Bowles zu tun. Manfred Bilderl, der andere Deutsche in der Nachmittagssession, bekam es mit Jonny Clayton zu tun. Doch auch die Duelle zwischen Ricky Evans und Zoran Lerchbacher sowie Chris Quantock und Steve West versprachen viel Spannung.


Lerchbacher überzeugt mit 100’er Schnitt

Mick Todd und Jermaine Wattimena eröffneten das letzte European Tour Event. Für Todd sollte dieser Start aber zum Albtraum werden. In den ersten beiden Legs vergab er insgesamt sechs Möglichkeiten auf die Doppel, sodass sich Jermaine nach der Führung durch ein 103’er Finish auch das erste Break sichern konnte. Auf die Doppel war der Niederländer zu Beginn fantastisch. Er konnte auch noch ein 112’er und ein 100’er Finish nachlegen und führte schnell mit 4:1, hatte dabei noch eine Doppelquote von 100%. Todd blieb zunächst cool, er checkte seinerseits 112 Punkte, vergab dann aber sechs weitere Chancen um weiter ranzukommen. So holte sich Jermaine das 5:2 und damit die Vorentscheidung. Am Ende siegte er mit 6:3 und zog in Runde zwei ein. Dort wollte auch der Österreicher Zoran Lerchbacher hin. Mit Ricky Evans hatte er allerdings einen schwierigen Gegner. Zoran wusste also, er musste von Anfang an den Druck hoch halten und das machte er gut. Die Scores von ihm waren super und so hatte er nach der 1:0-Führung auch direkt die Möglichkeit zu einem Break. Er verpasste aber ein 127’er Finish und Ricky konnte dadurch 120 Punkte auf null bringen. Von einem vergebenen High Finish profitierte wenig später auch Lerchbacher, der nach einem verpassten 170’er Checkout von Evans erneut in Führung ging. Lange war das Spiel auf Augenhöhe, jeder konnte sich seine Anwürfe sichern. Weiterhin gab es aber immer wieder Möglichkeiten zu Breaks via High Finishes. Das erste Break gelang dann tatsächlich Zoran. Im achten Leg ließ Ricky unzählige Möglichkeiten liegen und so konnte Lerchbacher gar nicht mehr anders als sich das 5:3 zu holen. Ein souveränes letztes Leg brachte dem Österreicher den 6:3-Sieg mit einem starken 100,27’er Average.

Jonathan Worsley hatte sich nach dem European Matchplay 2016 erstmals wieder für ein European Tour Event qualifiziert. Der Waliser bekam es dabei mit dem ehemaligen Juniorenweltmeister Keegan Brown zu tun und erwischte mit einem 101’er Finish einen durchaus guten Start. Doch Brown war noch besser. Zwar vergab er 127 und 170 Punkte in den folgenden beiden Legs, dennoch konnte er mit einem Break in Führung gehen. Zunächst gelang Worsley noch der direkte Ausgleich, dann aber erhöhte Keegan das Tempo enorm. Ein 121’er Finish auf der Doppel-5, ein 11-Darter, ein 118’er und ein 122’er Finish auf Bull. Das war die Bilanz der folgenden vier Legs, die eine One Man Show von Brown darstellten. Dem konnte Worsley nicht viel entgegensetzen. So siegte Keegan am Ende klar mit 6:2. Ein ähnlich klares Ergebnis erhoffte sich auch James Wilson, der es mit dem Letten Madars Razma zu tun bekam. Razma hatte sich in der Qualifikation unter anderem gegen Daniel Larsson und Ulf Ceder durchgesetzt, die auf der European Tour bereits gute Ergebnisse einfahren konnte. Mit entsprechend viel Selbstvertrauen begann Razma auch in diesem Spiel, wo er zunächst ein 100’er Finish verpasste, er traf am Ende die Doppel-1 statt Tops. Wilson nutzte dies sofort zu einem Break. Unter Druck schaffte Madars aber den Ausgleich und drehte die Partie, jedoch nicht für lange. Eine erneute Kehrtwende wurde von James Wilson bewerkstelligt, der mit 3:2 in Führung ging und wegen eines vergebenen 86’er Finishes von Razma das Break dieses Mal auch bestätigen konnte. Zwar blieb Madars Razma in der Folge cool und brachte seine Anwürfe ins Ziel, für ein Break sollte es jedoch nicht mehr reichen. Damit setzte sich James am Ende mit 6:4 durch.

Bilderl scheitert nach gutem Beginn

Manfred Bilderl war dann der erste deutsche Starter, der beim letzten European Tour Event die Bühne betrat. Es war für ihn das erste Mal, dass er sich qualifizieren konnte. Er hatte mit Jonny Clayton allerdings einen schwierigen Gegner, der kürzlich sein erstes Players Championship Turnier gewann und sich für die World Series Finals qualifizieren konnte. Eine 180 als erste Aufnahme war ein guter Start für Manfred, doch weil er auf die Doppel fünf Darts vergab, konnte Jonny in Führung gehen. Der legte auch direkt ein Break nach, ehe Bilderl den sofortigen Ausgleich schaffte. Ein kurioses und zugleich vorentscheidendes Leg sollte folgen. Clayton vergab ganze acht Chancen auf die Doppel, doch auch „Beaver“ ließ sechs Möglichkeiten aus. Am Ende ging das Leg doch an Jonny, der von da an nicht mehr viele Zweifel aufkommen ließ, wer sich an diesem Tag durchsetzen würde. Die Scores waren nicht mehr ganz so gut von Manfred und so hatte Clayton keine größeren Probleme mit dem 6:1 den ersten Deutschen aus dem Turnier zu werfen. Danach waren Yordi Meeuwisse und Jamie Caven an der Reihe. Obwohl er in den letzten Jahren nicht mehr ganz so häufig auf sich aufmerksam machen konnte, ging Caven als Favorit ins Spiel. Auch, weil er beim letzten Players Championship Wochenende mit einer Halbfinalteilnahme ein respektables Ergebnis einfuhr. In dieser Partie aber geriet er zu Beginn direkt mal in Rückstand. Diesen machte er jedoch schnell wett und drehte die Partie auch dank eines Breaks zu einer 3:1-Führung. Dabei musste er nicht mal sonderlich stark auf die Doppel sein, er spielte in dieser Phase aber pro Aufnahme im Schnitt zehn Punkte mehr als Yordi, sodass er genügend Zeit hatte. Meeuwisse konnte zwar nochmal auf 2:3 verkürzen, zu mehr sollte es allerdings nicht mehr reichen. Er vergab ein 170’er Finish und eine weitere Chance um erneut auf ein Leg ran zu kommen und kassierte auf diese Weise ein letztes Break. Wenig später tütete Caven den 6:2-Erfolg dann ein.

Steve West hat sich über das letzte Jahr sehr verbessert und konnte immer wieder für größere Überraschungen sorgen. Gegen Chris Quantock ging er jetzt als haushoher Favorit ins Spiel und erwischte auch einen fantastischen Start. In den ersten drei Legs ließ er seinen Kontrahenten nicht ein einziges Mal auf ein Doppel werfen und konnte sich dabei sogar noch leisten, selbst ein paar Möglichkeiten liegen zu lassen. Die ersten Chancen bekam Quantock im vierten Leg, die er allerdings vergab. So konnte sich „Simply The West“ weiter absetzen. Trotz Double Trouble beider Akteure ging auch das fünfte Leg fast schon bezeichnenderweise an Steve. Erst als der Rückstand aussichtslos schien, legte Chris plötzlich los. Ein fantastischer 11-Darter verhinderte den Whitewash, drei weitere vergebene Möglichkeiten wenig später sorgten dann aber doch für den 6:1-Sieg für West.

Im letzten Spiel des Nachmittags gab es ein Nachbarschaftsduell. Zumindest, wenn man auf die Order of Merit blickte. Der Deutsche Martin Schindler, Platz 86 in der Rangliste, bekam es mit dem 87., John Bowles, zu tun. Und „The Wall“ erwischte einen tollen Start. Er warf im ersten Leg seine erste 180 und holte sich trotz ein paar Doppelproblemen die Führung. Zwar vergab er dann im zweiten Leg eine Möglichkeit auf dem Bullseye, auf das erste Break sollte er aber nicht mehr lange warten müssen. Im vierten Leg besorgte Schindler so die 3:1-Führung, hatte im zu diesem Zeitpunkt auch bereits sein viertes Maximum auf dem Konto. Bowles hatte dann zwar einen Dart auf Tops um direkt das Rebreak zu erzielen, doch diese vergab er. Martin blieb cool und sicherte sich wenig später das 4:1. Zwar verkürzte Bowles wenig später, nachdem Schindler ein 129’er Finish vergab, doch ein brillanter 11-Darter samt 90’er Finish sorgte dann für die Vorentscheidung zugunsten des Deutschen. Martin siegte am Ende verdient mit 6:3 und zeigte neben sieben 180’ern mit 102,53 Punkten auch den höchsten Average des Nachmittags.

European Darts Trophy


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