Alle Deutschen draußen

Am Abend des ersten Tages wurden in Mannheim die restlichen Erstrundenpartien des German Darts Grand Prix ausgetragen. Martin Schindler bekam es dort mit Mick McGowan zu tun, Michael Hurtz als zweiter Deutscher traf auf Daniel Larsson. Der Finalist der Dutch Masters, Steve Beaton, wollte Jamie Bain besiegen und die Viertelfinalisten von Maastricht, Krzysztof Ratajski und Robert Owen, spielten im direkten Duell gegeneinander.

Ratajski bezwingt starken Owen

Die erste Partie war direkt das Duell zwischen Michael Hurtz und Daniel Larsson. Hurtz war erstmals seit 2014 mal wieder für ein European Tour Event qualifiziert und wollte wie schon beim letzten Mal die erste Runde überstehen. Sein schwedischer Kontrahent hatte aber ähnliche Pläne und erwischte den klar besseren Start. Larsson ging in Führung, doch Hurtz bekam die Ausgleichschance. Er warf seine erste 180 vergab dann aber drei Möglichkeiten. So schaffte Daniel das Break und führte die Partie von da an souverän. Hurtz machte immer mal wieder Fehler und brachte sich so um Chancen. So auch im vierten Leg, als er bei 93 Punkten Rest nach dem Single Bull den zweiten Dart in die einfache 4 warf, statt in die 18. So bekam er keine Chance auf das Doppel und Larsson holte ein weiteres Break. Im sechsten Leg konnte Michael den Whitewash noch verhindern, kam aber gegen die back-to-back 180’s von Daniel danach nicht an. So schied er mit 1:6 aus dem Turnier aus. Danach sollte ein sehr spannendes Spiel folgen. Und schon im ersten Leg deutete sich die Klasse der Akteure Jamie Lewis und Andy Boulton an. Beide hatten direkt die Chance auf ein High Finish, doch Lewis vergab 102, Andy 150 Punkte. So holte sich doch Lewis das Leg und damit direkt ein Break. Er konnte sich trotz einer starken Leistung von Boulton bis auf 3:0 absetzen und führte damit bereits mit zwei Breaks. Boulton aber gab nicht auf. Er schaffte das direkte Rebreak mit einem 81’er Finish und konnte ein Comeback starten. Andy sicherte sich durch seinen Lauf ganze vier Legs nacheinander und so drehte er die Partie die seinen Gunsten. Doch Jamie grätschte wenig später dazwischen. Er glich wieder aus und holte sich mit einem Break doch wieder die Führung. Doch Boulton hielt dem Druck stand. Mit einem 106’er Finish erzwang er das Entscheidungsleg. Dort war Jamie der stärkere Spieler, der sich letztlich mit einem erneuten Break das 6:5 sicherte.

Von James Richardson und Keegan Brown erwarteten die Fans tolle Scores und schöne Finishes und schon im ersten Leg machten beide einen guten Eindruck. Richardson vergab nur knapp ein 106’er Finish und so holte sich Keegan mit einem 96’er Finish die Führung. Richardson aber drehte die Partie zügig und brachte sich in Front, weil Brown ein 129’er Finish verpasste. Doch nun war es Richardson, der das Doppel nicht traf, womit Keegan wieder ausglich und von da an eine richtig gute Leistung zeigte. Sicherlich hatte er auch ein wenig Glück, als James im sechsten Leg vier Möglichkeiten und im siebten Leg ein 121’er Finish vergab, doch war Brown auch immer wieder zur Stelle und konnte die Nachlässigkeiten seines Gegners gnadenlos bestrafen. Schon nach acht Legs sollte die Partie vorbei sein und Brown mit dem 6:2 als Sieger feststehen. Krzysztof Ratajski und Robert Owen erreichten in der vergangenen Woche in Maastricht erstmals das Viertelfinale eines European Tour Events. Nun trafen beide schon in der ersten Runde aufeinander und nur einer konnte damit die tolle Leistung bestätigen. Zunächst sah es nach Owen aus, der einen Tick stärker spielte, was die Scores anging. Er brachte auch ein tolles 100’er Finish ins Ziel und ging mit dem 12-Darter mit 2:1 in Führung. Beinahe hätte Ratajski mit einem 136’er Finish gekontert, verpasste allerdings die Doppel-8. Dennoch glich er erneut aus und weil beide sich in den eigenen Legs lange Zeit nichts zu Schulden kommen ließen, stand es nach sechs Legs auch 3:3. Dann aber verpasste Owen ein 120’er Finish, wodurch Krzystzof dann doch das erste Break gelang, was er auch bestätigen konnte. Owen gab nicht auf, spielte nochmal einen starken 14-Darter um erneut zu verkürzen. Im letzten Leg ließ er jedoch nach und konnte nicht mehr für viel Druck sorgen. Und so siegte Ratajski mit 6:4, obwohl Owen mit 103 Punkten im Schnitt den klar stärkeren Average spielte.

Beaton mit enttäuschender Pleite

Steve Beaton erreichte in der vergangenen Woche in Maastricht überraschend das Endspiel der Dutch Masters. Jamie Bain hingegen erlebte in der ersten Runde ein Debakel und schied sang- und klanglos aus. Nun trafen die beiden mit diesen unterschiedlichen Vorzeichen aufeinander und Steve Beaton erwischte erneut einen guten Start. Er holte sich schnell und danke eines 87’er Finishes zum Break die 2:0-Führung. Zwar konnte Bain direkt ausgleichen, doch holte sich der „Bronzed Adonis“ erneut den Zwei-Leg-Vorsprung. Mit dem vierten Break in Series setzte Bain dann aber zu einer netten Serie an, die ihn das Spiel auf 4:3 drehen ließ. Grund war auch eine Doppelschwäche von Beaton. Dieser glich zwar zum 4:4, natürlich erneut durch ein Break, ein letztes Mal aus, konnte aber in den beiden Legs darauf nicht mehr mithalten. So siegte am Ende Jamie Bain überraschend mit 6:4. Vincent van der Voort traf dann auf Andrew Gilding und ging schon als Favorit ins Spiel. Gilding war einfach in letzter Zeit zu wenig konstant und auch in diesem Spiel sollte er Probleme haben. Schon im ersten Leg verpasste Andrew vier Darts auf Doppel und kassierte so direkt ein Break. Zwei Legs später brachte er zwar seinen Anwurf durch, verpasste danach aber erneut Möglichkeiten auf die Doppel, verpasste so den wichtigen Ausgleich. Dadurch kam Vincent ein wenig stärker in Fahrt und hatte in dieser Phase fast überhaupt keinen Druck. So konnte auch er es sich leisten auf die Doppel einige Chancen auszulassen. Bis auf 5:1 setzte er sich ab und schaffte damit schon die Vorentscheidung. Ein 78’er Finish von Gilding war nur noch Ergebniskosmetik. Am Ende siegte van der Voort klar mit 6:2.

Ein ganz starkes Match zeigten auch Dirk van Duijvenbode und Kyle Anderson. Dort erwischte mit zwei 14-Dartern Kyle Anderson den besseren Start, doch auch Dirk war von Anfang an gut mit dabei. So kam es auch, dass er recht schnell wieder zum Ausgleich kam. In dieser Phase war aber Kyle noch etwas stärker und verpasste einfach nur ein paar Möglichkeiten. Aber im sechsten Leg holte sich van Duijvenbode mit einem 12-Darter dann erneut den Ausgleich und ging wenig später dann sogar erstmals in Führung. Plötzlich schien hier eine kleine Überraschung drin, doch Kyle blieb einfach ruhig und spielte sein Leg souverän. Danach schaffte er auch noch ein nötiges Break und stand damit auf einer 5:4-Führung. Beide spielten zu diesem Zeitpunkt einen Schnitt von 101 Punkten, Kyle aber sollte im zehnten Leg dann erneut der einen Tick bessere Spieler sein. Er holte sich mit einem 94’er Finish das 6:4 und zog in die nächste Runde ein.

Im letzten Spiel trafen dann Martin Schindler und Mick McGowan aufeinander. Schindler war nach dem Aus von Hopp, Roith und Hurtz der letzte deutsche Teilnehmer und er erwischte einen tollen Start. Mit einem 13-Darter ging er direkt mit einem Break in Führung und zeigte dann sechs perfekte Darts. Nach neun Darts stand er auf 36 Punkten Rest, verpasste dann aber sieben Darts auf Doppel. So glich Mick mit einem 135’er Finish auf Bull aus. Doch Martin blieb ruhig, zeigte einen erneuten 13-Darter, konnte diesen jedoch wegen vier liegengelassener Möglichkeiten erneut nicht bestätigen. Im fünften Leg war McGowan dann der erste, der mal seinen Anwurf ins Ziel brachte. Der Druck lag nun bei Martin, der mit einem 124’er Finish auf Bull zum 3:3 die richtige Antwort fand. Nachdem Mick dann ein 148’er Finish vergab, machte Martin nochmal gut Druck, doch McGowan hielt dem stand, checkte mit dem dritten Dart auf die Doppel-7. Mit einem starken 12-Darter ging der Ire dann sogar mit 5:3 in Führung, hatte durch dieses Break alles in der eigenen Hand. Martin bekam zwar nochmal eine Chance zum Rebreak, nachdem McGowan Matchdarts ausließ, doch „The Wall“ verpasste die Gelegenheit. So siegte Mick McGowan am Ende 6:3 und warf auch den letzten deutschen Teilnehmer aus dem Turnier.

Tobias Gürtler

German Darts Grand Prix


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter