Aspinall schockt Dave Chisnall

Am zweiten Tag des German Darts Grand Prix griffen auch die ganz großen Namen ins Turniergeschehen ein. Auch ohne deutsche Beteiligung gab es noch einige interessante Duelle, so zum Beispiel Dave Chisnall gegen Nathan Aspinall sowie das Duell der beiden erfahrenen Mervyn King und Vincent van der Voort. Rob Cross hatte mit Jan Dekker einen ernstzunehmenden Gegner und Tony Martinez wollte nach seinem starken Debüt gegen Joe Cullen nachlegen.


Cullen siegt mit starkem Average

Gleich im ersten Spiel des Tages sollten die Fans toll unterhalten werden. Ian White traf auf Jermaine Wattimena und der Niederländer war es, der hier mit einem 104’er Finish direkt einen tollen Start erwischte. Nach dem Ausgleich checkte er dann auch noch 105 Punkte und bewies damit, dass er es heute ernst meinte. Doch auch der „Diamond Dab“ wollte eine Runde weiter und konterte, zeigte ein 115’er Finish. Ein solches vergab Wattimena dann aber nur ein Leg später und damit gelang White tatsächlich das erste Break zur 3:2-Führung, welches er auch bestätigen konnte. Es blieb eine Partie auf Augenhöhe in der die Spieler nicht viele Fehler machten. Mit dem 5:3 hatte White sich gut in Position gebracht, stellte sich dann auch 32 Punkte Rest. Unter diesem Druck gelang Wattimena nochmal ein 156’er Finish, womit er das Match am Leben hielt. Doch White blieb eiskalt, er checkte nur ein Leg später 120 Punkte zum 6:4-Sieg und beendete damit das Spiel. Nach seinem tollen Debüt am Vortag wollte der Belgier Tony Martinez einen weiteren Sieg einfahren. Mit dem „Rockstar“ Joe Cullen hatte er aber einen schwierigen Gegner, der dies auch von Beginn an zeigte. Cullen sprintete schnell zu einer 2:0-Führung und schien keinerlei Probleme zu haben. Dann aber verpasste er zwei Möglichkeiten auf die Doppel, wodurch Martinez das direkte Rebreak, wenig später dann auch der Ausgleich gelang. Doch Joe bringt sowas lange schon nicht mehr aus dem Konzept. Er blieb ruhig, checkte 90 Punkte aus und holte sich wenig später dann durch ein erneutes Break seine Zwei-Leg-Führung zurück. Dieses Mal bestätigte er dies auch mit einem brillanten 12-Darter. Weil er dann aber ein 98’er Finish auf der Doppel-12 nicht auscheckte, gelang Martinez nochmal ein Highlight, als er 160 Punkte auf null brachte. Dies verzögerte das Unausweichliche aber nur, Cullen beendete das Spiel mit einem souveränen 14-Darter zum 6:3 nur ein Leg später. Am Ende spielte der „Rockstar“ 108 Punkte im Schnitt.

Benito van de Pas und Jamie Caven waren danach an der Reihe. Auch hier waren beide Spieler von Beginn an gut im Spiel, was Benito auch mit einem 104’er Finish direkt bewies. Doch Caven antwortete mit einem tollen 11-Darter, ehe er 88 Punkte zum ersten Break auscheckte. „Jabba“ konnte dann allerdings nicht nachlegen, verpasste knapp ein 119’er Finish, wodurch sich Benito direkt das Rebreak sicherte und wenig später auch wieder in Führung ging. Erneut hatte nun Caven die Möglichkeit auf ein High Finish, verpasste dieses Mal aber die 110. Damit holte sich Benito ein weiteres Break, was er auch bestätigen konnte und somit nur noch ein Leg zum Sieg brauchte. Dieses schenkte ihm Caven fast freiwillig, als er nochmal einige Chancen auf Doppel ausließ. „Big Ben“ bedankte sich und holte sich den 6:2-Sieg. Mit Rob Cross gegen Jan Dekker bekamen die Zuschauer dann den nächsten Leckerbissen serviert. Dekker begann furios, verpasste aber ein 148’er Finish zum Break. So konnte Rob dazwischen grätschen und sich direkt im Anschluss via 150’er Finish selber ein Break sichern, bestätigte dieses auch noch, indem er 104 Punkte auscheckte. Jan stand unter Druck, spielte bis hierhin aber gar nicht schlecht. Er brachte so auch verdientermaßen seinen Anwurf durch. Für ein Break sollte es jedoch zunächst nicht reichen, im eigenen Leg zeigte der Niederländer aber einen tollen 11-Darter. Er setzte Cross durchaus gut unter Druck und versuchte ihn zu Fehlern zu zwingen, doch Rob blieb sehr cool. Ein 112’er Finish brachte ihn dem Sieg ein ganzes Stück näher. Genau dieses Finish wollte er auch zum Match checken, verpasste dieses Mal aber das Doppel. So holte sich Dekker erneut ein Leg und startete, wie allerdings auch Cross, perfekt ins neunte Leg. Der Vorteil lag jedoch bei Cross, der dieses Leg beginnen durfte und letztlich 84 Punkte auf dem Bullseye zum 12-Darter und 6:3-Sieg auschecken konnte.

„Dutch Destroyer“ dreht 2:5-Rückstand in Sieg

Dave Chisnall bekam es dann mit Nathan Aspinall zu tun und hatte damit eine schwierige Aufgabe vor sich. Doch Dave ließ sich zu Beginn überhaupt keinen Druck anmerken, startete perfekt und sprintete zum ersten Leggewinn. Aspinall war aber von Anfang an gut mit dabei, checkte 110 Punkte zum Ausgleich und nutzte das Auslassen eines 130’er Finishes von Chisnall zum ersten Break. Dave war in dieser Phase weiterhin stark, doch er konnte sich immer nur stellen. Nathan war ihm immer wieder einen Schritt voraus. So brachte sich „Chizzy“ in den folgenden beiden Legs auf 40 Punkte Rest, doch jedes Mal checkte Nathan Aspinall direkt. Auch im sechsten Leg, als beide nach zwölf Darts auf 85 Punkten Rest standen, war es Nathan, der zuerst durfte und sich das 5:1 holte. Nach einem perfekten Start verkürzte Chisnall zwar nochmal, doch die 67%-Doppelquote von Aspinall an diesem Tag war einfach zu gut. So konnte Dave sich erneut nur in Position bringen, stellte sich 36 Punkte Rest, musste aber mit ansehen wie Nathan sich den 6:2-Sieg sichern konnte. Danach kam es wieder ein Mal zu einem Duell England gegen Niederlande. Mervyn King traf auf seinen nicht weniger erfahrenen Kollegen Vincent van der Voort und dieser startete mit einem tollen 100’er Finish direkt zum ersten Break. Doch in der Folge war es King, der die Partie bestimmte. Er holte sich direkt das Rebreak und bestrafte seinen Kontrahenten für seine ausgelassenen Möglichkeiten. Vincent verpasste zum Beispiel ein 91’er Finish auf der Doppel-16, King checkte als Antwort 91 Punkte auf Bull zum Break. Bis auf 4:1 setzte er sich ab, ehe Vincent mit einem 125’er Finish mal wieder einen Dart ins Doppel hämmern konnte. Doch dies schien nichts zu nützen, mit einem 12-Darter brachte sich King auf 5:2 in Führung und der Sieg schien sicher. Doch ein 90’er und 124’er Finish auf dem Bullseye brachten van der Voort plötzlich wieder zurück ins Spiel. Ein toller 13-Darter sorgte dann für den Ausgleich und weil Mervyn danach auch noch drei Matchdarts liegen ließ, konnte Vincent dies zum 6:5-Erfolg nutzen.

Gerwyn Price war in der letzten Woche sehr unzufrieden, als er nach einer 4:1-Führung noch gegen den Deutschen Martin Schindler verlor. Gegen Krzysztof Ratajski wollte er nun für Wiedergutmachung sorgen, doch zu Beginn lief die Partie sehr schleppend. Auf die Doppel waren beide bestenfalls mäßig und so war es nicht mal ein großer Vorteil, ein Leg beginnen zu dürfen. Das erste Break gelang nach sieben vergebenen Chancen von Price auch tatsächlich Krzysztof, der in der vergangenen Woche erstmals in ein Viertelfinale auf der European Tour einzog. Mit dem 3:2 schien ein ähnliches Ergebnis erneut möglich, doch dann legte der „Iceman“ plötzlich zu. Er wurde sicherer und schaffte das direkte Rebreak. Dies bestätigte er mit einem 85’er Finish auf Bull, ehe er mit einem weiteren Break für die Vorentscheidung sorgte. Das 6:3 war dann nur noch Formsache. Im letzten Spiel des Nachmittags bekam es Jelle Klaasen mit Jamie Bain zu tun. Dort spielte Bain zu Beginn klar besser, vergab allerdings ein 150’er Finish im ersten Leg. So holte sich Jelle direkt ein Break. Weil dann eine 180 von Bain zu spät kam, konnte der Niederländer gar auf 2:0 erhöhen. Jamie aber machte unbeirrt weiter. Gerade in den Scores war er der etablierten „Cobra“ überlegen und drehte die Partie im Handumdrehen auf 3:2 zu seinen Gunsten. Dann aber wurde Jelle etwas sicherer. Unter Druck konnte er zwei Legs ins Ziel retten und so mit einem Break die Führung zurück holen. Für Bain war es nun enorm wichtig schnell ein Rebreak zu schaffen um den Druck nicht zu hoch werden zu lassen. Ein tolles 102’er Finish sorgte genau dafür und so glich Jamie wieder aus. Dann aber verpasste er die Doppel-16 zur Führung und so ging Jelle doch wieder mit 5:4 in Führung. Nun durfte sich Bain also keinen Fehler mehr erlauben. Er rutschte dann jedoch zu oft in die kleinen Felder und vergab auch noch einen Dart auf Doppel und so sicherte sich Klaasen am Ende den schmeichelhaften 6:4-Sieg.

Tobias Gürtler

German Darts Grand Prix


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