MVG spaziert ins Viertelfinale

Am Nachmittag des letzten Tages vom German Darts Grand Prix wurden die Achtelfinals ausgetragen. Der letzte deutschsprachige Vertreter, Mensur Suljovic, bekam es dabei mit Rob Cross zu tun. Top-Favorit Michael van Gerwen musste nach seiner starken Leistung samt 111’er Schnitt vom Vortag gegen Gerwyn Price ran. Peter Wright-Bezwinger Ronny Huybrechts traf auf den Niederländer Vincent van der Voort und außerdem bekam es Michael Smith mit „Rockstar“ Joe Cullen zu tun.

Rob Cross zu stark für Suljovic

Die erste Partie war direkt das Aufeinandertreffen zwischen Mensur Suljovic und Rob Cross. Suljovic hatte am Vortag nicht seine beste Leistung abrufen können und musste sich folglich steigern. Doch den besseren Start erwischte Rob Cross. 13 Darts brauchte er für sein erstes Leg und nur weil er daraufhin ein 129’er Finish und zwei weitere Chancen auf die Doppel vergab, kam Mensur zum Ausgleich. In seinen eigenen Legs konnte Mensur in der Anfangsphase noch mithalten, bei den Anwürfen von Cross hingegen kam er kaum hinterher. Als Rob dann im sechsten Leg auch noch einen 12-Darter zum Break und 4:2 zeigen konnte, wurde es ganz schwer für den Österreicher. Gegen vier perfekte Darts die zu einem 11-Darter führten hatte „The Gentle“ keine Argumente und so war der Druck immens. Er spielte dann auch nur ein durchschnittliches Leg und kassierte ein weiteres Break zum 2:6. So siegte Cross deutlich mit einem tollen 109’er Average. Eine ähnliche Leistung wie die von Cross erhofften sich die Zuschauer auch von Daryl Gurney. Der Nordire ist in guter Form und bekam es nun mit Ian White zu tun. Dort erwischte allerdings der „Diamond Dab“ den besseren Start. Nur mit Glück konnte Gurney einen früheren Rückstand ausgleichen, ehe White durch ein tolles 116’er Finish erneut die Führung zurückeroberte. Ein 109’er Finish vergab er dann zwar, konnte aber im fünften Leg mit dem 3:2 das fünfte Break der Partie holen. Erst danach konnte er es auch erstmals bestätigen. Nun musste Gurney also kommen und holte sich, auch weil White erneut ein paar Doppel verpasste, den 4:4-Ausgleich. Damit war das Spiel wieder vollkommen offen und Daryl war nach dem 5:4 sogar im Vorteil. Dann aber vergab er ein 83’er Finish auf Bull, womit Ian ein Entscheidungsleg erzwang. In dieses startete White perfekt und zeigte einen starken 12-Darter, der ihm doch noch den 6:5-Sieg einbrachte.

Darren Webster war in der letzten Zeit doch eher schwankend in seiner Form. Zeigte er beim World Matchplay noch tolle Spiele, war er bei den European Tour Events immer wieder für überraschende Niederlagen gut. Gegen Benito van de Pas wollte er nun ins Viertelfinale einziehen, brauchte aber ein Leg um seinen Rhythmus zu finden. Nach einem perfekten Start holte er sich den Ausgleich zum 1:1. Benito war an dem Tag aber nicht schlecht. Back-to-back 180’s und eine gewisse Doppelschwäce bei Darren brachten „Big Ben“ die Führung ein, aus der er einen kleinen Lauf starten konnte. Bis auf 4:1 setzte sich der Niederländer ab, womit der Druck auf Webster schon ziemlich hoch war. Er holte sich das 2:4, verpasste dann aber zwei wichtige Breakdarts. So holte sich Benito das 5:2 und sicherte sich nach fünf perfekten Darts wenig später auch den 6:2-Sieg. Für einen Paukenschlag sorgte in der zweiten Runde Ronny Huybrechts, als er Peter Wright mit einer tollen Leistung besiegen konnte. Gegen Vincent van der Voort wollte er nun nachlegen, hatte jedoch wie häufig in der Vergangenheit Probleme eine starke Performance zu bestätigen. Ein 17-Darter reichte Vincent zur Führung, ehe er sich auch direkt ein Break sichern konnte. Ronny rutschte immer wieder in kleine Felder ab und konnte somit in den Scores nicht mit dem „Dutch Destroyer“ mithalten. Der Niederländer konnte somit sogar einige Chancen auf die Doppel auslassen und die Legs trotzdem relativ ungefährdet holen. Er holte sich das 4:0 und Huybrechts stand bereits mächtig unter Druck. Zwar konnte er sich im fünften Leg erstmals auf ein Doppel positionieren, doch bekam er darauf keinen Wurf. Wenn der Belgier ein Triple traf, traf van der Voort meist zwei. Nach vier perfekten Darts gab Vincent das sechste Leg auch nicht mehr aus der Hand und sicherte sich den 6:0-Whitewash. Ronny Huybrechts hatte nicht einen Dart auf ein Doppel geworfen.

Cullen lässt zu viel liegen

Trotz einer eher schwachen Leistung gegen Daniel Larsson konnte sich Simon Whitlock ins Achtelfinale spielen. Dort war er gegen Nathan Aspinall, der spätestens mit dem Sieg gegen Dave Chisnall seine tolle Form unter Beweis stellte, fast schon als Außenseiter zu sehen. Im ersten Leg hatte er allerdings noch Glück. Zwar vergab er ein 116’er Finish, doch Aspinall war seinerseits nicht in der Lage die Doppel zu treffen. So holte sich der „Wizard“ die Führung, erlebte aber ein kurioses zweites Leg. Dort startete der Australier mit einer 180 und einer 140, Aspinall warf nur 34 und 60 Punkte. Weil Whitlock aber fünf Darts auf Doppel vergab, ging das Leg dennoch an Aspinall, der ein 106’er Finish zum Break nachlegen konnte. Plötzlich aber gab es einen Bruch im Spiel des Engländers. Er war nicht mehr so konsequent und so fand Whitlock zurück ins Spiel. Er schaffte das direkte Rebreak und startete einen Lauf. Bis auf 5:2 konnte er sich in Führung bringen, zeigte sogar vier perfekte Darts. Aspinall verkürzte danach zwar noch mal, jedoch war der Rückstand schon zu groß. So siegte am Ende Whitlock mit dem fünften Matchdart mit 6:3 und erreichte das Viertelfinale. Danach waren Michael Smith und Joe Cullen an der Reihe. Zwischen diesen beiden Kontrahenten erwartet man oft ein echtes Feuerwerk, doch zumeist schafft es Cullen nicht, sein Potential auf die Bühne zu bringen. So auch an diesem Tag. Dabei begann alles gut für Cullen. Trotz einiger ausgelassener Chancen holte er sich direkt ein Break und ging in Führung. Die Doppelschwäche aber blieb über das gesamte Match bestehen. Smith drehte die Partie recht bald und war in dieser Phase auch klar besser in den Scores. Wenn Cullen überhaupt mal zu einer Chance auf die Doppel kam, ließ er sie fahrlässig liegen. In den letzten drei Legs hatte der „Rockstar“ ganze sechs Möglichkeiten, jede ließ er ungenutzt und lud Smith ein die Partie für sich zu entscheiden. Der „Bully Boy“ ließ sich nicht zwei Mal bitten. Trotz eines mäßigen Averages von 89 Punkten siegte Michael Smith mit 6:1. Die 8,33’er Doppelquote von Joe war einfach zu wenig.

Kyle Anderson spielte im August fantastisches Dart und konnte auch im September bisher gute Leistungen zeigen. Man erkannte sein angestiegenes Selbstvertrauen. Gegen Jelle Klaasen musste er dies wieder zeigen, doch war er in der Anfangsphase nicht sehr gut. Jelle holte sich die ersten beiden Legs, ohne wirklich gut zu spielen. Erst danach wurden beide etwas besser und Jelle bewies dies mit einem 118’er Finish zum 3:0. Weil die „Cobra“ danach ein 116’er Finish verpasste, konnte Kyle verkürzen. Doch um nachzulegen und ein echtes Comeback zu schaffen, war Kyle auf die Doppel nicht gut genug. Vier perfekte Darts reichten zunächst nicht zum Break, als er dann ganze sechs Darts auf Tops beziehungsweise die Doppel-10 vergab kassierte er sogar selber eins. Im letzten Leg startete er dann wiederholt perfekt, traf aber erneut das Doppel nicht, womit Klaasen sich das 6:1 und den etwas zu deutlichen Sieg sicherte. Im letzten Spiel des Nachmittags bekam es dann Michael van Gerwen mit Gerwyn Price zu tun. Dort durfte Gerwyn das Spiel zwar beginnen, kassierte aber direkt das erste Break. Mit zwei Darts via Bull und Doppel-16 checkte Michael 82 Punkte kaltschnäuzig aus. Fünf perfekte Darts halfen bei der Bestätigung. Weil Michael dann aber zwei Breakdarts liegen ließ, konnte auch Price sein erstes Leg holen. Die Scores von Michael wurden danach noch stärker, nur auf die Doppel war er nicht konstant. Auf der einen Seite zeigte er einen 12-Darter, im Leg danach aber ließ er wieder vier Möglichkeiten aus. Sein Glück war, dass Gerwyn dies nicht zu nutzen wusste. Problemlos baute Michael seine Führung weiter aus, holte sich zum 4:1 ein weiteres Break. Price gab jedoch nicht auf. Nach einem ausgelassenen 110’er Finish war dieser zur Stelle und verkürzte auf 2:4. Eine Auswirkung auf den Matchausgang hatte dies jedoch nicht. Michael holte sich im Anschluss ein erneutes Break und konnte es dieses Mal auch zum 6:2-Sieg bestätigen.

Tobias Gürtler

German Darts Grand Prix


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