Simon Whitlock schockt den „Bully Boy“

Am Abend des dritten Tages wurden beim German Darts Grand Prix zunächst die Viertelfinals ausgetragen. Dort bekam es Favorit Michael van Gerwen mit seinem Landsmann Jelle Klaasen zu tun. Rob Cross wollte seine tolle Leistung aus dem Achtelfinale gegen Ian White bestätigen. Ein weiteres Duell zwischen zwei Niederländern gab es zwischen Benito van de Pas und Vincent van der Voort. Außerdem bekam es Michael Smith mit Simon Whitlock zu tun.

Rob Cross erstmals im Halbfinale

Die erste Partie der Abendsession bestritten Rob Cross und Ian White. Diese Beiden trafen sich vor gar nicht allzu langer Zeit erst auf einer großen Bühne. Beim World Matchplay siegte Rob Cross mit 10:7 in der ersten Runde und wollte auch hier natürlich erfolgreich vom Oche gehen. Im ersten Leg unterstrich er diese Ambitionen auch nochmal, als er Ian gar nicht in den Finishbereich kommen ließ, bevor er auscheckte. Ein perfekter Start sorgte zwar für den Ausgleich durch „Diamond Dab“, doch das Scoring von Cross war zu dieser Zeit einfach fantastisch. Mit einem 13-Darter holte er sich die Führung zurück und konnte dank eines 116’er Finish auch noch das erste Break holen. Zu dieser Zeit spielte er 107 Punkte im Schnitt, im Vergleich zu den 82 Punkten von White, lagen Welten zwischen den beiden. Ian hatte aber noch nicht aufgegeben, zwei 180’er im fünften Leg sorgte für das direkte Rebreak mit einem 11-Darter. Allerdings war er nicht in der Lage dies zu bestätigen, er vergab ein 82’er Finish auf Tops. Das nutzte Rob sofort, der das erneute Break dieses Mal auch bestätigen konnte. Den Schlusspunkt setzte Cross mit einem fantastischen 130’er Finish auf der Doppel-5, womit er durch einen 12-Darter einen klaren 6:2-Sieg feiern konnte und erstmals ins Halbfinale eines European Tour Events einzog.

Benito van de Pas und Vincent van der Voort bestritten dann das erste der beiden rein niederländischen Duelle der Viertelfinals. Es war erst das vierte Aufeinandertreffen der beiden, das einzige in diesem Jahr gewann Vincent. Und dieser begann auch wirklich gut. Er stellte sich auf Tops und hatte damit direkt Druck auf „Big Ben“ aufgebaut. Diesem hielt er zunächst stand, doch danach legte van der Voort so richtig los. Ein 136’er Finish war der Startschuss für einen tollen Lauf, bei dem er gleich vier Legs nacheinander holen konnte. Dabei checkte er mit 100 Punkten auch ein weiteres High Finish und hatte nun auch die Möglichkeit mit eigenem Anwurf auch das fünfte Leg in Folge zu gewinnen. Dort verpasste er aber ein 101’er Finish und auch danach noch drei Darts auf Doppel, sodass van de Pas sich mal wieder ein Leg holen konnte. Dies nahm er zum Anlass um nochmal einen Anlauf zu einem Comeback zu starten. Unter Druck, Vincent stand auf Tops, behielt Benito zunächst sein eigenes Leg, konnte danach auch noch ein starkes 125’er Finish zeigen. Mit Bull, Single Bull, Bull vollendete er den 12-Darter zum 4:4. Dennoch sollte es der „Dutch Destroyer“ sein, der als erstes die Chancen zum Matchgewinn bekam. Er holte sich mit einem 14-Darter seinen Anwurf und bekam dann zwei Möglichkeiten auf Tops, um erneut 100 Punkte zum Matchgewinn auszuchecken. Doch er verpasste beide. Benito checkte so 88 Punkte zum Ausgleich und profitierte von drei triplelosen Aufnahmen van der Voorts zu Beginn des Entscheidungslegs. So holte sich van de Pas den 6:5-Sieg und erreichte das Halbfinale.

„Mighty Mike“ lässt Klaasen keine Chance

Im Duell zwischen Simon Whitlock und Michael Smith war der Favorit schnell gefunden. Die Leistungen bei diesem Turnier, aber auch in den letzten Monaten sprachen klar für Smith, der auch in der Gesamtbilanz der beiden führte. Im letzten Aufeinandertreffen, im Viertelfinale der German Darts Masters, setzte sich jedoch Whitlock durch und dies wollte er hier wiederholen. Mit einem lockeren 12-Darter ging Michael allerdings zunächst locker in Führung, vergab im zweiten Leg aber ein 81’er Finish auf der Doppel-13. Das Match wäre wohl in eine ganz andere Richtung verlaufen, hätte Smith dieses Leg geholt. So aber konnte Simon sich den wichtigen Ausgleich holen und auf diesem aufbauen. Die beiden folgenden Legs liefen dann aus der Sicht von Smith erneut sehr bitter. Weil er zwei Mal die Doppel-8 verfehlte, kassierte er ein Break. Danach vergaben beide unzählige Darts auf die Doppel, am Ende konnte sich der „Wizard“ aber tatsächlich seinen Anwurf auf der Doppel-1 sichern. Nachdem Michael dann auch noch ein 104’er Finish und drei weitere Chancen liegen ließ, hatte Simon sich ein weiteres Break gesichert und von da an spielte er auch etwas befreiter auf. So holte er sich mit einem 120’er Finish die Vorentscheidung, ehe er im siebten Leg ebenfalls die Nerven behielt und sich mit dem zweiten Matchdart den überraschend deutlichen 6:1-Sieg sichern konnte und damit die Geschichte von den German Darts Masters wiederholte.

Im letzten Viertelfinale bekam es Jelle Klaasen mit dem Weltranglistenersten, Michael van Gerwen, zu tun. Es war das 25. Match der beiden Niederländer, wovon Michael bisher ganze 17 gewann. Die letzten elf Spiele gingen sogar allesamt an den Weltmeister, der zuletzt 2014 gegen Jelle verlor. Auch in diesem Spiel erwischte er einen super Start, warf direkt seine erste 180. Mit einem Break holte er sich schon das erste Leg und setzte damit Jelle wie gewohnt von vorneweg unter Druck. Dieser schien dem aber standzuhalten. Der Rhythmus seines Gegners spielte der „Cobra“ durchaus in die Karten. Beinahe hätte er ein 145’er Finish zum Ausgleich ausgecheckt, ein Leg später war er dann aber zur Stelle, behielt seinen Anwurf. Michael stellte aber schnell die zwei Legs Vorsprung wieder her, ehe er sich mit dem 4:1 ein weiteres Break holen konnte. Zuvor hatte Klaasen jedoch knapp ein 102’er Finish vergeben. Klaasen spielte nicht schlecht, konnte auf Dauer mit den tollen Scores von van Gerwen aber nicht mithalten. Der Weltmeister verpasste ein 167’er Finish, konnte sich aber trotzdem ein weiteres Leg holen und damit für die Vorentscheidung sorgen. Im anschließenden Leg verpasste MVG zwar noch ein paar Möglichkeiten auf die Doppel, der 6:1-Sieg geriet allerdings trotzdem nicht mehr in Gefahr.

Tobias Gürtler

German Darts Grand Prix


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