Berry van Peer gewinnt emotionalen Kampf

Am dritten Tag fielen beim Grand Slam of Darts die Entscheidungen in den Gruppen E-H. In den Duellen Peter Wright gegen Alan Norris sowie Berry van Peer gegen Cameron Menzies ging es noch um alles, da nur der Sieger ins Achtelfinale einziehen konnte. Lediglich Glen Durrant und Gary Anderson konnten entspannt in ihre Duelle gegen die bereits ausgeschiedenen Corey Cadby bzw. Simon Whitlock gehen, denn sie waren bereits sicher in der KO-Runde.

Gruppe E: Wright erreicht mit Glück das Achtelfinale

Nach seinen beiden Niederlagen in den bisherigen Gruppenspielen wollte Juniorenweltmeister Corey Cadby gegen Glen Durrant zeigen, dass er es durchaus drauf hat. Er startete auch sehr gut, vergab jedoch knapp ein 110’er Finish zum Break. So holte sich Glen die Führung, die Scores von Cadby waren in dieser Phase aber deutlich höher als die von Durrant und so konnte er sich sogar eine kleine Doppelschwäche im zweiten Leg leisten. Diese war im dritten dann schon wieder weg, als er 120 Punkte auf null brachte und so ein Break holte. Durrant wirkte als sei er in diesem Spiel bereits früh geschlagen, obwohl er ebenfalls eine durchaus solide Leistung zeigte. Nach dem 4:2 für Corey schien die Messe allerdings endgültig gelesen. Dann aber vergab Cadby ein 91’er Finish auf Bull und ein geduldiger Glen Durrant kam doch nochmal zurück. Er schaffte den 4:4-Ausgleich und erzwang so das Entscheidungsleg. Dort waren beide recht ebenbürtig, sodass Glen sich auf 40 Punkte Rest stellte und den Sieg vor Augen hatte. Cadby aber zeigte sein Selbstvertrauen, als er 90 Punkte über die Triple-18 zum 5:4-Sieg checkte und so doch noch einen Sieg holen konnte.

Richtig heiß wurde dann die Begegnung zwischen Peter Wright und Alan Norris. Die Ausgangslage war klar: Der Sieger würde in die KO-Runde einziehen, der Verlierer wäre draußen. Zu Beginn waren beide noch sehr verbissen, keiner wollte einen Fehler machen und so war es ein ziemlicher Kampf der beiden. In den eigenen Anwürfen waren sie dabei sehr gut, vor allem Norris zeigte sich gerade auf die Doppel enorm sicher, wenn er ein Leg begann. So checkte er auch 89 Punkte auf dem Bullseye, nachdem Wright zuvor ein 106’er Finish verpasst hatte. Wright antwortete mit einem 100’er Finish, glich so zum 3:3 aus und versuchte nochmal eine Schippe draufzulegen. Er brauchte das Break. Norris aber ging in Führung und war damit nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. „Snakebite“ blieb cool und checkte 170 Punkte, um das Entscheidungsleg zu erzwingen. Dort stellte sich Norris 105 Punkte Rest, auf die Peter dank einer 180 nochmal ordentlich Druck drauf packte, da er sich damit auf 36 Punkte stellte. Norris nahm sich zeit, bekam auch tatsächlich einen Versuch auf Tops, verfehlte jedoch. So nutzte Peter seinen zweiten Matchdart zum 5:4 und siegte durch das einzige Break in der Partie.


Gruppe F: Chisnall dank Bunting in der KO-Runde

Dave Chisnall musste gegen Jeffrey de Zwaan unbedingt einen Sieg holen um nicht um das Weiterkommen zittern zu müssen. Doch auch der Niederländer hatte sich was vorgenommen, hatte bei einem klaren Sieg ja selbst noch die Chance auf das Achtelfinale. Er erwischte eienn guten Start, ging in Führung, doch kassierte durch einen 12-Darter samt 100’er Finish via zwei Mal Tops von „Chizzy“ direkt den Ausgleich. Danach war die Partie relativ ausgeglichen. In den eigenen Legs zeigten sich beide weitestgehend souverän. Erst im fünften Leg gab es mal eine Breakchance, die Dave auf dem Bullseye jedoch liegen ließ. Nachdem Jeffrey dann eine 170 warf um sich 32 Punkte Rest zu stellen, brachte Chisnall 56 eiskalt mit zwei Darts auf null und legte dann tatsächlich ein Break nach. Dafür checkte er 82 Punkte auf dem Bullseye. Doch ein schwacher Start ins folgende Leg kostete ihm letztlich das Match. Jeffrey de Zwaan glich direkt wieder aus und war im Entscheidungsleg letztlich der bessere Spieler. Er nutzte seinen zweiten Matchdart zum 5:4-Sieg und so musste Chisnall nun auf Stephen Bunting hoffen.

Im Match zwischen Stephen Bunting und Scott Mitchell war nochmal richtig Spannung drin. Durch Chisnalls Niederlage reichte Mitchell nun ein Sieg gegen Stephen um ins Achtelfinale einzuziehen. Zwar erwischte Bunting mit vier perfekten Darts einen sehr guten Start, doch er brachte 121 Punkte nicht ins Ziel. So konnte der ebenfalls gut gestartete Mitchell seinen Anwurf durchbringen und sogar nachlegen. Weil Stephen nämlich auch im zweiten Leg das Doppel nicht traf, gelang Scott das erste Break. Etwas für das Kuriositätenkabinett gab es dann in Leg Nummer drei, als Bunting bei 140 Punkten Rest einen solchen Score war, allerdings ohne Doppel und sich folglich überwarf. Mit dem 3:0 war Scott dem Weiterkommen nun schon sehr nah, doch plötzlich brach er ein wenig ein und Bunting schaffte die Aufholjagd. Er wurde stärker und nutzte drei vergeben Breakchancen von Mitchell zum 3:3-Ausgleich. Der BDO-Spieler fing sich aber rechtzeitig wieder, holte sich mit dem 4:3 erneut die Führung und erhöhte den Druck nochmal. Bunting hielt dem jedoch stand, glich aus und erzwang das Entscheidungsleg. Dort schienen beide sehr nervös zu sein, Mitchell rutschte immer wieder in die einfache fünf ab. Eine ganz wichtige 177 brachte Bunting aber den entscheidenden Vorteil. So holte sich Stephen den 5:4-Sieg und sorgte damit auch für Chisnalls Weiterkommen.


Gruppe G: Suljovic zeigt seine ganze Klasse

Michael Smith musste in der Gruppe G vorlegen, bekam es mit Mark McGeeney zu tun. Ziel war ein besonders hoher Sieg um das Weiterkommen zu sichern und es sah auch sehr gut aus für den „Bully Boy“. In der Anfangsphase gelang ihm einiges mehr als seinem Kontrahenten, der in den ersten drei Legs gleich vier Darts auf Doppel vergab. So konnte sich Michael bis auf 4:0 absetzen und wirkte zu diesem Zeitpunkt bereits uneinholbar vorne. Zwar checkte Mark daraufhin ein 117’er Finish, doch auch das schien nichts als Ergebniskosmetik zu sein. Auch, weil Michael einen brillanten 10-Darter folgen ließ und sich nach neun Darts auf 41 Punkte Rest im folgenden Leg stellte. Plötzlich aber checkte McGeeney 124 Punkte auf dem Bullseye zum 12-Darter und legte seinerseits nochmal richtig einen drauf. Ein weiterer 12-Darter nach perfektem Smith-Start sorgte für ein Break, ehe McGeeney gar zum Ausgleich kam. Smith stand plötzlich unter Druck und war auch deutlich am Grübeln. Mark McGeeney brachte sich im Entscheidungsleg dann in eine gute Position, stellte sich auf 67 Punkte Rest. Smith musste ein 87’er Finish zeigen und brachte es tatsächlich auf dem Bullseye ins Ziel. So siegte er doch noch mit 5:4 und hielt zumindest die Chance aufs Weiterkommen am Leben.

Zwischen James Wilson und Mensur Suljovic konnte nun noch alles passieren. Der Österreicher, der nach zwei Siegen eigentlich schon im Achtelfinale zu stehen schien, konnte nun bei einer klaren Niederlage auch noch ausscheiden. Und er erwischte keinen guten Start, sah sich schnell mit 0:2 in Rückstand. Er fing sich aber rechtzeitig, holte sich die folgenden zwei Legs und glich so zum 2:2 aus. Danach hatten beide Spieler Probleme ihre eigenen Anwürfe zu gewinnen, in denen des Gegners machten sie aber gehörig Druck. So zeigten beide Spieler absolute Highlights. Ein 124’er Finish von James wurde mit einem 123’er Finish von Suljovic direkt beantwortet. Beide spielten zu diesem Zeitpunkt einen Average von über 100 Punkten. Nachdem sich Wilson aber erneut ein Break holte und mit 4:3 in Führung ging, musste Suljovic unbedingt das nächste Break holen um ein 9-Dart-Shootout mit Smith zu vermeiden. Wilson spielte gut, stellte sich auf 32 Punkte Rest, da checkte „The Gentle“ tatsächlich 112 Punkte und sicherte sich durch das 4:4 das Weiterkommen. Nun wollte er auch noch den Gruppensieg. Ein solides Leg reichte für den 5:4-Sieg, womit er sich und Michael Smith ins Achtelfinale brachte und Wilson aus dem Wettbewerb warf.


Gruppe H: Anderson sichert sich den Gruppensieg

Gary Anderson hatte gegen Simon Whitlock nu rein Ziel. Er wollte den Gruppensieg und den würde er nur mit einem Sieg sicher haben. Whitlock hingegen wollte sich mit einer guten Leistung aus dem Turnier verabschieden, vergab aber schon im ersten Leg drei Breakdarts. So holte sich Gary die Führung, die aber umgehend vom „Wizard“ ausgeglichen wurde. Der Australier war richtig gut im Spiel, startete auch perfekt ins folgende Leg, konnte es aber nicht ins Ziel bringen. Nachdem Anderson dann ein 108’er Finish vergab, verpasste Whitlock ein 120’er Checkout, sodass Gary sich sein erstes Break holte. Und auch fünf perfekte Darts halfen Simon nicht weiter. Anderson spielte einen 12-Darter samt 130’er Finish und war somit nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Nachdem Whitlock unter Druck nochmal verkürzte, zeigte Anderson back-to-back 180’er und holte sich mit einem 13-Darter das 5:2. Für seinen Gruppensieg spielte Anderson im letzten Spiel im Schnitt 104,73 Punkte.

Berry van Peer und Cameron Menzies kämpften danach um den Einzug ins Achtelfinale. Nur der Sieger würde weiterkommen. Doch für Berry ging es um noch mehr. Der an Dartitis leidende Niederländer hatte nach seinem leidvollen Auftritt gegen Gary Anderson großen Zuspruch erfahren und wollte nun natürlich versuchen eine gute Leistung abzurufen. Er ging auch nach einem tollen Leg mit einem Break in Führung, doch Menzies glich sofort aus und übernahm die Kontrolle. Doch van Peer gab nicht auf, er nutzte die Doppelschwäche von Menzies aus, glich erneut aus und schaffte durch einen 13-Darter tatsächlich wieder ein Break. Er konnte sich auf 4:2 in Führung bringen und hatte dann tatsächlich sogar drei Matchdarts. Diese konnte er allerdings allesamt nicht nutzen und so kam Menzies doch nochmal zurück. Mit zunehmender Dauer verschlimmerte sich van Peers Dartitis, er hatte immer mehr Probleme und brauchte wieder sehr viel Zeit um die Darts loszulassen. Menzies glich wieder aus und umarmte seinen Kontrahenten vor dem Entscheidungsleg. Dort ging es dann extrem dramatisch zu. Gleich sieben Matchdarts ließ Menzies liegen und konnte es selbst nicht fassen, war wie auch Berry den Tränen nahe. Nachdem van Peer dann tatsächlich auf der Doppel-10 zum 5:4-Sieg checkte, ließen beide ihren Emotionen freien Lauf.

Grand Slam of Darts


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