Smith und Aspinall stehen im Grand Slam-Finale

Drei Partien mussten noch ausgetragen werden, bis der Grand Slam of Darts 2022 abgeschlossen ist und der Sieger der 16. Auflage dieses Turniers feststeht. Am Sonntagnachmittag wurden zunächst die beiden Halbfinals ausgetragen. Im Rennen war nur noch ein einziger ehemaliger Sieger dieses Wettbewerbs: Raymond van Barneveld. Der Altmeister absolvierte bisher sein mit Abstand bestes TV-Turnier seit seinem Comeback und bekam es im ersten Semifinale mit Michael Smith zu tun. Danach wurde zwischen Nathan Aspinall und Luke Humphries der zweite Finalist ermittelt. Genau wie in der letzten Runde wurde auch heute im Format „First to 16 Legs“ gespielt.

Der bessere Spieler setzt sich durch: „Barneys“ Lauf endet im Halbfinale

Einmal mehr hatte sich Michael Smith durch starke Leistungen in die Position gebracht, nur noch zwei Siege von seinem ersten Major-Titel entfernt zu sein. Die Frage war nun: würde der Engländer am heutigen 20. November 2022 endlich sein großen Ziel realisieren können? Zuallererst musste er den in dieser Woche grandios aufspielenden Raymond van Barneveld bezwingen. Smith legte los wie die Feuerwehr. Dem brillanten 10-Darter im Auftaktleg folgte ein 130er-Checkout auf der doppelten 5, zum Abschluss eines 12-Darters. Sein niederländischer Gegner erhielt erst im vierten Durchgang die ersten Versuche auf Doppel, warf jedoch zweimal vorbei. Im darauffolgenden Leg kamen bei van Barneveld zudem drei Fehler hinzu, sodass er miterleben musste, wie Smith seinen Vorsprung auf der Doppel-20 auf 5:0 vergrößerte. „Barney“ kehrte erheblich verbessert zurück auf die Bühne und zeigte sich auf den Doppelfeldern deutlich sicherer. Mit 13 Würfen erzielte er seinen ersten Leggewinn, dem er mit 15 sowie 16 Darts noch zwei weitere unmittelbar folgen ließ. Mit einem 14-Darter ging Smith anschließend dazwischen, der „Bully Boy“ nutzte danach jedoch drei Breakdarts nicht aus. Van Barneveld erwischte die Doppel-8 dagegen mit dem sechsten Versuch und hatte seinen Rückstand auf 4:6 reduziert.

Einige Minuten später glänzte Smith mit zwei 13-Dartern, das dazwischenliegende zwölfte Leg war allerdings von seinem Konkurrenten gewonnen worden. Der fünfmalige Weltmeister verringerte den Rückstand anschließend wiederum durch einen 14-Darter, ehe sich ihm aufgrund mehrerer Fehler des Engländers die Chance zum Break bot. Van Barneveld nahm diese Gelegenheit wahr und verkürzte bis auf ein Leg. Wenige Minuten später verhinderte Smith den erstmaligen Ausgleich durch ein 108er-Highfinish über 17, Triple-19 und Doppel-17. „Barney“ verbuchte durch einen 12-Darter das sofortige Rebreak, was Smith mit ebenfalls zwölf Würfen unmittelbar danach gleichermaßen gelang. Aufgrund von zwei Patzern auf die Doppel konnte der zweimalige WM-Finalist aber auch dieses Break nicht bestätigen – van Barneveld war mit dem nächsten 12-Darter zur Stelle. Der Unterschied diesmal: im Anschluss daran machte van Barneveld den Ausgleich perfekt. Er löschte 71 Punkte und sorgte damit für den Zwischenstand von 10:10.

Dank eines 76er-Checkouts gewann Smith das erste Leg nach der letzten Unterbrechung, stand sich danach aber mit sieben Fehlern auf diverse Doppelfelder einmal mehr selbst im Weg. Stattdessen brachte van Barneveld sein Anwurfleg doch noch nach Hause. Die beiden darauffolgenden Legs wurden ebenfalls fair aufgeteilt, wobei Smith mit 15 und van Barneveld mit 13 Darts erfolgreich waren. Ein starker 11-Darter brachte den Weltranglistenvierten anschließend erneut in Führung, ehe sich eine Schlüsselszene abspielte. Diesmal war es nämlich der Grand Slam-Champion von 2012, der drei Darts außen neben die Doppel-16 warf. Smith blieb Sekunden später auf der Doppel-20 gnadenlos und schnappte sich ein enorm wichtiges Break. Von diesem Punkt an ließ sich Smith nicht mehr von seinem Weg abbringen. Er ging mit einem 13-Darter den vorletzten Schritt und machte mit dem in der Doppel-20 verwandelten zweiten Matchdart alles klar. So stand unterm Strich ein 16:12-Erfolg für Michael Smith zu Buche, besonders der Average von über 104 Punkten konnte sich sehen lassen. Er wird heute Abend das zehnte Major-Finale seiner Karriere bestreiten. Für Raymond van Barneveld endete mit dieser Niederlage ein starkes Turnier, bei dem er seine nach wie vor vorhandene Klasse unter Beweis gestellt hat.

Nach dem 11:11 verliert Humphries den Anschluss

Dass Luke Humphries auch bei einem TV-Turnier sehr weit kommen würde, hatte sich nach starken Leistungen in diesem Jahr (unter anderem vier European Tour-Titel) angebahnt. Im zweiten Major-Halbfinale seiner Karriere stand „Cool Hand Luke“ Nathan Aspinall gegenüber. Der Letztgenannte startete mit einem 13-Darter und kam danach trotz eines knapp verpassten 170er-Checkouts zum frühen Break. Humphries, der in dieser Situation zwei eigene Chancen vergeben hatte, konterte mit einem 88er-Bullfinish. Durch einen 14-Darter stellte er zudem zügig Parität her. Das letzte Wort vor der ersten Pause wurde von Aspinall gesprochen, der einen 12-Darter mit einem 130er-Finish beendete. Durch ein 78er-Finish kam Humphries einige Zeit später zum 3:3-Ausgleich. Per 13-Darter holte sich „The Asp“ seine Führung zwar gleich wieder zurück, zwei Breakdarts reichten ihm kurz darauf jedoch nicht aus. Stattdessen führte ein knapp verpasstes 148er-Checkout dazu, dass Aspinall selbst ein Break gegen sich einstecken musste. Auf der anderen Seite legte Humphries einen 14-Darter hinterher und nahm einen 6:4-Vorsprung mit in die zweite Unterbrechung.

In der dritten Session gab es zunächst drei verteidigte Anwurflegs zu beobachten, sodass Humphries zu diesem Zeitpunkt wiederum mit einem Leg Abstand vorne lag. Jetzt leistete sich der Weltranglistenachte jedoch drei Fehltritte auf die Doppelfelder, die von Aspinall umgehend bestraft wurden. Unmittelbar danach profitierte Aspinall von zwei weiteren Patzern des Konkurrenten, sodass er sich nach längerer Wartezeit mit dem 8:7 wieder selbst in Führung brachte. Auf der Doppel-1 sorgte Humphries für den erneuten Ausgleich, ehe er mit einem 145er-Checkout auf der Doppel-14 ein echtes Ausrufezeichen setzte. Die Freude darüber währte bei Humphries jedoch nur kurz. Aspinall produzierte per 13-Darter das sofortige Rebreak und entschied auch das darauffolgende Leg zu seinen Gunsten. Humphries antwortete mit dem 13-Darter, sodass die beiden Akteure nach 20 absolvierten Legs weiter vollkommen gleichauf lagen.

Zwei Legs später konnte der erneute Ausgleich vermeldet werden. Zuvor hatte Aspinall zwei Breakchancen in den Sand gesetzt. Wenige Minuten später gelang es „The Asp“ aber doch, sich ein Break zu sichern. Einen starken 12-Darter hatte er hierfür mit einem 90er-Finish angeschlossen. Direkt im Anschluss daran spielte Aspinall einen weiteren „Zwölfer“, diesmal machte er sogar 124 Zähler aus. Der Weltranglistenzwölfte zog dadurch auf 14:11 davon und hatte den Finaleinzug bereits in Sichtweite. Ein Leg gönnte Aspinall seinem Gegner noch, ehe er zum Endspurt ausholte. Mit Checkouts in Höhe von 88 sowie 121 Punkten holte sich Aspinall die beiden ihm noch fehlenden Legs, wobei sein erster Matchdart mitten im Bullseye gelandet war. Nathan Aspinall entschied das zweite Halbfinale mit 16:12 für sich und erreichte das vierte Major-Endspiel seiner Karriere.

Grand Slam of Darts


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