Humphries und Aspinall komplettieren die Halbfinals

Am Samstagabend wurden beim Grand Slam of Darts die beiden noch fehlenden Halbfinalisten gesucht. Vor dem vielleicht größten Spiel seiner Karriere stand Alan Soutar, der in seinem ersten Major-Viertelfinale auf Nathan Aspinall traf. Danach durften sich die Zuschauer in Wolverhampton auf ein hoffentlich hochklassiges Duell zwischen Michael van Gerwen und Luke Humphries freuen.

Aspinall erlaubt sich gegen Soutar keinen Ausrutscher

Vor exakt einer Woche waren Alan Soutar und Nathan Aspinall in der Gruppenphase bereits aufeinandergetroffen, damals behielt Soutar knapp mit 5:4 die Oberhand. Im heutigen Match stand nochmal ein ganzes Stück mehr auf dem Spiel, zudem ging es bekanntermaßen über eine erheblich längere Distanz. „The Asp“ startete mit zwei 15-Dartern nacheinander in die Begegnung, bremste sich danach aber mit fünf Fehlern auf die Doppelfelder selbst aus. Daher kam Soutar mit einem eigenen 13-Darter zu seinem ersten Leggewinn. Aspinall ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen, produzierte das sofortige Rebreak und nahm letztlich eine 4:1-Führung mit in die erste Pause. In der zweiten Session wurden alle fünf Legs mit dem Anwurf gewonnen, wobei besonders der 12- und der 13-Darter von Aspinall hervorzuheben sind. Im zehnten Leg der Partie verpasste der ehemalige UK Open-Champion jedoch eine Breakchance auf der Doppel-16. Aus diesem Grund lag er zu diesem Zeitpunkt nur mit 6:4 vorne.

Im Anschluss an die zweite Pause baute „The Asp“ seinen Vorsprung zunächst wieder aus. Soutar antwortete darauf mit einem brillanten 10-Darter, de facto hatte der Schotte aber sogar nur neun Darts für 501 Punkte benötigt: er musste in der ersten Aufnahme einen Bounceout hinnehmen. „Soots“ blieb in dieser Phase zunächst am Drücker, spielte anschließend zwei 14-Darter hintereinander und hatte zum 7:7 ausgeglichen. Nun war es jedoch Aspinall, der das Tempo verschärfte. Er verhinderte den Rückstand mit einem 13-Darter und beendete unmittelbar danach einen 12-Darter mit einem 142er-Finish. Begünstigt durch vier gegnerische Fehlwürfe sicherte sich Aspinall noch ein drittes Leg in Serie. Damit gab sich Aspinall aber nicht zufrieden. Er sorgte mit dem nächsten „Zwölfer“ für ein weiteres Break und profitierte genau wie einige Minuten zuvor erneut von vier Fehlern aufseiten Soutars. Erst danach bekam Soutar wieder einen Fuß in die Tür. Mit einem 15-Darter beendete er seine Durststrecke, sein Rückstand war mit dem 8:12 aber nichtdestotrotz beträchtlich.

Nach der letzten Pause gelang Soutar per 13-Darter ein Break, lange darüber freuen konnte er sich aber nicht. Mithilfe eines 14-Darters sicherte sich Aspinall das direkte Rebreak und legte zudem bei eigenem Anwurf erfolgreich nach – zwei Legs fehlten dem Engländer damit nur noch, um sein Tagesziel zu realisieren. Soutar kämpfte sich nochmal ran und entschied mit 13 sowie 18 Darts die beiden darauffolgenden Legs zu seinen Gunsten, leistete sich wenig später jedoch ein folgenschweres Missgeschick: er jagte drei Darts außen an seiner bevorzugten Doppel-18 vorbei. Aspinall bedankte sich auf der doppelten 20 und ging damit den vorletzten Schritt. Der Weltranglistenzwölfte ließ seine ersten beiden Matchdarts aus und musste sich daher noch etwas gedulden, seinen Vorsprung ließ er sich aber nicht mehr nehmen. Aspinall brachte seinen dritten Matchdart in der Doppel-20 unter und zog nach dem 16:12 zum ersten Mal in seiner Karriere in die Vorschlussrunde des Grand Slam of Darts ein.

Schwächste Turnierleistung: van Gerwen geht beim Grand Slam leer aus

Nachdem er sich in einem Weltklasse-Match gegen Josh Rock knapp durchgesetzt hatte, sah sich Topfavorit Michael van Gerwen nun mit dem nächsten schwierigen Gegner konfrontiert: er bekam es mit Luke Humphries zu tun. Vier Versuche reichten Humphries im Auftaktleg nicht aus, um mit einem Break zu starten. Bei seinem eigenen Anwurf ließ der Engländer danach nichts anbrennen. Zahlreiche Ungenauigkeiten leisteten sich beide Profis im dritten Durchgang. Humphries kam schließlich trotz vier eigener Patzer zum Break, weil „Mighty Mike“ sogar achtmal vorbeigeworfen hatte. Der Weltranglistenachte bestätigte dieses Break mit einem 85er-Finish, van Gerwen verkürzte durch einen Treffer in der doppelten 3 noch vor der ersten Pause auf 2:3. Trotz weiterer Schwierigkeiten auf den Doppelfeldern holte sich Humphries das erste Leg nach der Unterbrechung. Auf den daran anschließenden 11-Darter seines Konkurrenten reagierte „Cool Hand Luke“ mit einem sehenswerten 140er-Highfinish. Ein noch besseres Finish gelang Humphries nur wenige Aufnahmen später: als van Gerwen bereits bei 40 Rest lauerte, brachte der Engländer 167 Punkte auf Null. Dabei handelte es sich um ein Break, welches Humphries nicht bestätigen konnte. Van Gerwen erwischte seinerseits die Doppel-10 und reduzierte seinen Rückstand auf 4:6.

Einige Minuten später überstand der Niederländer drei Breakdarts gegen sich unbeschadet, ließ danach allerdings auch selbst eine Möglichkeit zum Ausgleich liegen. Stattdessen war es kurz darauf Humphries, der sich per 12-Darter ein Break sicherte und diesem ein 94er-Finish folgen ließ. Durch einen eigenen 12-Darter verhinderte van Gerwen anschließend aus seiner Sicht Schlimmeres, trotzdem befand er sich mit 6:9 in Rückstand. Ein starker 11-Darter inklusive 100er-Finish brachte van Gerwen seinen siebten Leggewinn ein, den Humphries mit einem 132er-Checkout via 25, Triple-19 und Bullseye beantwortete. Der Engländer legte einen 14-Darter hinterher und hatte sich erstmals ein Polster von vier Legs erarbeitet. Die nächsten beiden Durchgänge wurden fair aufgeteilt, sodass Humphries diesen Abstand aufrecht hielt und mit einem 12:8 im Rücken in die letzte Spielunterbrechung hineinging.

Von dem knapp verpassten 134er-Checkout ließ sich Humphries nicht lange stören. Er verteidigte sein daran anschließendes Anwurfleg souverän und kam dem Sieg wieder ein Stückchen näher. Eine bedeutsame Szene spielte sich kurz darauf ab. Der dreimalige Grand Slam-Sieger verfehlte zweimal die Doppel-20 und konnte das Break gegen sich nicht mehr verhindern. Dem Treffer in der doppelten 4 legte Humphries einen 16-Darter hinterher, ein einziges Leg trennte ihn damit nur noch von der Ziellinie. Das wenig später folgende 104er-Highfinish des Weltranglistendritten spielte schlussendlich keine Rolle mehr. Ein mittlerweile zu großer Rückstand sowie die eigene, heute nicht ausreichend gute Leistung hinderten van Gerwen daran, das Match noch zu seinen Gunsten zu drehen. Vor allem die Doppelquote von unter 30 Prozent musste van Gerwen rückblickend teuer bezahlen. Wenige Aufnahmen später hatte sein Gegner den Sieg in der eigenen Hand. Humphries konzentrierte sich nochmal kurz, versenkte den zweiten Matchdart in der Doppel-20 und zog durch den 16:10-Sieg zum zweiten Mal in seiner Karriere in das Halbfinale eines Major-Turniers ein.

Grand Slam of Darts


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