Interview Michael Rosenauer Zurück 1 2 3 4 5 6 7 Vor

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Exklusives
Darts1 Interview
mit Michael Rosenauer

Was hälst du von Ligaspielen (Zeitaufwand, Training)?

Es kommt drauf an. Gegen Jemanden zu spielen ist nie schlecht, das bringt immer Erfahrung, im Positiven wie im Negativen. Als Negativbeispiel für ein Ligaspiel sei Folgendes erwähnt: als ich noch bei der DIG Neu-Isenburg gemeldet war mussten wir Samstag morgen zu einem Bundesliga-Spiel zum DC Hawks Vilsbiburg fahren, das ist 630 km weit entfernt. Und das, um dann da deine zwei Einzel zu spielen, best of five, und deine zwei Doppel, best of five, das macht für mich keinen Sinn. Hin und zurück fast 1300 km und das für die vier Spielchen. Da sollte man mit seiner Zeit etwas Besseres machen. Wenn es im Umkreis ist, 20, 30, lass es 40 km sein, sag ich gut, sag ich klasse, das ist kein Problem. Aber bei solchen Entfernungen ist das einfach purer Schwachsinn. Ligaspiele bringen schon etwas fürs Training, da du dauernd gegen andere Gegner spielst, permanent anderen Situationen ausgesetzt bist in deinem Spiel, ob das Lautstärken sind, ob das unangenehme Gegner sind, es ist ein besseres Training als wenn du gegen eine emotionslose Maschine spielst. Die Maschine tritt mir nicht ins Bein, die wirft nicht fünf Mal die Darts auf den Fußboden. Diese Dinge kannst du nur verinnerlichen, wenn du zum Beispiel Liga spielst.

EDart hat in dieser Hinsicht einen Vorteil, du spielst mehr als ein Einzel, das ist ein großer Vorteil. Beim EDart ist die Struktur enger gestrickt, du musst nicht so weit fahren. Dies hat nicht nur den Vorteil der Zeitersparnis, sondern das Geld spielt auch eine Rolle. Wenn du permanent riesig weit fahren musst, kostet das auch dem entsprechend Geld. Beim EDart schmeißt man dafür halt wieder einen Teil in den Automaten rein. Zum Training würde ich EDart Ligaspiele vorziehen. Dort spielt man gegen vier verschiedene Gegner und zwei Mal Doppel, da ist dann schon ein bisschen was gegeben, an dem Abend. Im Steeldart mache ich vielleicht mal ein Einzel, und wenn ich gut bin noch ein Doppel, dann habe ich meine zwei Spielchen, da bevorzuge ich allerdings sechs Spiele statt der zwei. Die Umstellung der Darts fällt bei mir nicht so ins Gewicht, weil sich die Soft- und Steeldarts sehr ähnlich sind. Früher habe ich zwei Sätze Darts gehabt, die absolut identisch waren, bei dem einen war eine PowerPoint Spitze drauf, bei dem anderen eine EDart Spitze, wenn sich das vom Gewicht überhaupt etwas genommen hat, war das vielleicht ein halbes Gramm.

Rosenauer Darts

Dann schmeißt Du auch sehr leichte Steeldarts?

Ja, die Unicorn Darts, die ich spiele, dürften jetzt mit diesen Schäften, die ich drauf habe, vielleicht 20 Gramm wiegen. Die PowerPoint Geschichte musste ich vertragsbedingt ablegen. Unicorn und PowerPoint, das sind ja zwei verschiedene Firmen. Ich habe Unicorn dann gesagt, ich hätte die Frontansicht gerne genau so wie die PowerPoint Spitze. Als ich den ersten Satz von Unicorn bekam habe ich mich schon gefreut, weil ich genau wusste, dass ich die Leute auf den Arm nehmen kann: "Kannst du mir mal helfen, ich krieg die Spitze nicht ab?" "Ja, moment, ich hab nen Metallschlüssel."

Der Grund für diese Spitze ist mein Grip, PowerPoint Spitzen haben viele Einschnitte, die zum Dart hin gehen, und es gibt einfach keinen Dart, der das hat. Unicorn sagte mir, sie würden jeden Dart für mich bauen, ich habe ihnen darauf hin eine Zeichnung geschickt, nach welcher der Dart dann angefertigt wurde. Mir war es auch relativ egal, ob sich das jetzt bewegt oder nicht. Anfangs waren die PowerPoint Spitzen bei mir normal beweglich, allerdings fangen die relativ schnell an zu wackeln, wenn du viel spielst. Das ging mir dann irgendwann auf den Keks. Ich merke das auch, weil ich dort mit dem Finger dran bin. Ich habe dann von einer EDart Spitze ein Stück abgeschnitten, einfach reingesteckt, Spitze wieder drauf gestellt, dann war die megafest. Das Einzige, was ich damals immer als Vorteil gesehen habe, war, dass die Spitze sehr sehr dünn ist. Dies ergab mehr Platz im Board, und der Dart an sich ging nicht bis zum Anschlag ins Board. Wenn er bis zum Anschlag rein geht, hast du alleine schon fürs Auge weniger Platz. So war immer ein Teil der Spitze im Board, und ein anderer Teil draußen, immer riesig viel Platz.

Letztes Jahr auf Malta habe ich einen Waliser gesehen, der hatte sechs oder sieben Zentimeter lange Spitzen, die Spitze war länger als der Barrel. Er sagte mir: "Was glaubst Du wenn ich eine Triple 20 werfe, das sieht dann aus, als wäre überhaupt keiner im Board". "Dann bin ich also nicht der Einzige, der auf so merkwürdige Gedanken gekommen ist."

Die beweglichen Spitzen haben sich bei den Profis wahrscheinlich auch aus diesem Grund nicht durchgesetzt, dass die irgendwann anfangen zu eiern. Entweder wackelt der Dart vorne im Board rum, oder du merkst das an der Hand. Wenn die Spitze beispielsweise beim Zurückziehen automatisch nach hinten fällt, weil sie keinen richtigen Halt mehr hat, ist das schlecht. Dies passiert aber nur ab und zu, wenn es regelmäßig wäre, könnte man sich daran gewöhnen. Bei solchen Dingen achte ich auf jede Kleinigkeit. Unicorn hat den Dart dann entsprechend gebaut, sie sagten noch zu mir, "also so was Merkwürdiges haben wir auch noch nicht gemacht". Seid doch froh, sagte ich ihnen, jetzt habt ihr wieder was Exklusives. Die Seriendarts sind baugleich mit den Darts, die ich spiele. Ich bin sehr zufrieden mit der Ausführung.


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