Mitreißende 9-Darter-Momente Teil 3


10 wichtige Dartmomente

6. Terry Jenkins und Kyle Anderson mit je einem 9-Darter an nur einem WM-Tag

Die Weltmeisterschaft 2014 hatte einige große Momente zu liefern. Den vielleicht größten gab es aber bereits am zweiten Tag der Veranstaltung. Zwei unterschiedliche Matches und doch eine große Gemeinsamkeit, das perfekte Spiel.

Terry Jenkins traf in seinem ersten Match auf Per Laursen. Es war ein enges Match und es stand 2:2 in den Sätzen. Dazu führte Per bereits mit 1:0 in den Legs, Jenkins stand also unter gehörigem Druck. Mit seiner großen Erfahrung konnte er durch eine 180 aber schon mal Druck auf Laursen ausüben, welcher auch „nur“ mit einer 100 kontern konnte. Terry hatte nichts anderes im Kopf als so schnell wie möglich in den Finishbereich zu kommen. Am besten funktioniert das mit einem weiteren Maximum, welches er auch zeigte! Plötzlich sah man eine kleine Änderung in seinem Blick, er wirkte lockerer, nicht mehr ganz so verkrampft. Und diese Lockerheit wollte er nun auch in die kommenden drei Darts legen. Der erste traf die Triple-20. Fokussiert zielte er nun auf die dreifache 19, welches er ebenfalls traf. Der Blick wanderte starr nach oben zur Doppel-12. Der Pfeil verließ seine Hand und traf sein anvisiertes Feld. Terry drehte sich um, ballte die Fäuste und lächelte ausgiebig. Die Zuschauer jubelten Terry zu, welcher zu großer Freude auch seine Bull-Geste mit den Pfeilen machte.

Nur etwa eine Stunde später traf Kyle Anderson auf Ian White. Anderson lag bereits mit 1:2 in den Sätzen hinten und wollte nun Satz Nummer vier eröffnen. Dies gelang ihm auch mit einer 180. Ian zeigte daraufhin auch zwei Treffer in der Triple-20, jedoch verfehlte der dritte Pfeil nur knapp. Kyle ließ sich vom Druck seines Kontrahenten nicht beeindrucken, stellte sich selbstbewusst hin und warf ein weiteres Maximum. Die Zuschauer bemerkten, hier war ein weiterer 9-Darter drin. Vor weniger als einer Stunde haben sie ein perfektes Spiel gesehen und hier bestand die Chance auf ein weiteres! Ian konnte keinen Druck mehr ausüben und so ging Kyle so locker es in so einem Moment eben geht ans Oche. Er sah die Möglichkeit, sich in die Geschichtsbücher der Weltmeisterschaft einzutragen. Nach außen hin eiskalt, innerlich aber wohl sehr nervös nahm Kyle seinen ersten Dart in der Hand. Er traf zum siebenten Mal in Folge die Triple-20, soweit so gut. Nun sollte es die Triple-19 sein und wieder traf er. Er kniff die Lippen zusammen, blickte geradeaus auf die Doppel-12, ließ den Dart los und traf erneut! Und dann konnte er nicht mehr. Er fiel auf die Knie und jubelte. Er schrie seine Freude laut heraus, ebenso wie die Anwesenden im Ally Pally. Dann stand er wieder auf, zeigte auf seinen Bruder Beau, welcher im Publikum saß und Beifall klatschte, sagte „You, man!“ und warf ihm einen Handkuss zu. Auch Ian wusste den Moment zu würdigen und umarmte den jungen Kyle.


Sowohl Terry als auch Kyle verloren ihr Match danach zwar, jedoch konnten sie mit ihren perfekten Spielen für einen Moment sorgen, den viele noch lange im Kopf behalten sollten. Zwei 9-Darter an nur einem Tag und das noch bei einer Weltmeisterschaft gab es davor noch nie, die Beiden schafften es und teilten sich die Prämie von 30.000 Pfund.

5. Wade und Thornton mit je einem 9-Darter in ein und demselben Match

Einen noch größeren Moment erlebten wir beim World Grand Prix 2014. Nachdem Robert Thornton und James Wade ihre Erstrundenpartien souverän mit 2:0 gewinnen konnten, trafen sie in Runde zwei aufeinander und legten eines der besten Matches aller Zeiten hin. Zwei der Gründe hierfür waren an Perfektion kaum zu überbieten…

Nachdem James Wade den ersten Satz für sich entscheiden konnte, eröffnete er auch den Zweiten. Da der Modus Double-In/Double-Out ist, ging James mit seinem ersten Dart auf Tops, traf und legte zwei Triple-20’er nach. Sammi Marsh freute es sichtlich. Auch Robert kam gut rein und machte somit Druck. James aber ist ein erfahrener Spieler und blieb cool. Er legte eine 180 Nach und stellte sich somit nach sechs Darts bereits ein Finish! 161 Punkte hatte er noch Rest und sein erster Dart im Triple-20-Feld saß. Souverän bugsierte er auch den zweiten Dart ins Ziel, die Triple-17 war es. Bull war noch übrig. Die Fans in Dublin standen, waren voller Erwartung auf den großen Moment des James Wade. Er hob den Arm, sein Blick war fokussiert, warf den Dart und er traf! Die Fans begannen vor Freude zu schreien, James drehte sich um und jubelte seinerseits und auch Sammi Marsh klatschte wild in ihre Hände. Robert wusste dies einzuordnen und gratulierte seinem Gegner. Wusste er, was noch folgen sollte? Hatte er eine Ahnung? Wir springen in den vierten Satz, Robert führte mit 2:1, lag in den Legs jedoch 0:1 zurück. „The Thorn“ eröffnete das Leg mit einer 160, was nicht zum ersten Mal an diesem Abend der Fall war. Diesmal aber legte er nach. Und er wusste, dass er nun konzentriert bleiben musste. Auf die 180 gab es keine Reaktion, er behielt nur im Kopf worum es hier ging und wartete bis James seine Aufnahme vollendete. In einer ganz ruhigen Körperhaltung stand Robert nun am Oche. Noch nie hatte er vor laufenden TV-Kameras einen 9-Darter geschafft. Sollte dies hier nun der Fall sein? Ausgerechnet beim Modus Double-In/Double-Out? Robert schien sich sicher zu sein, ja, es soll so kommen. Ganz souverän verwandelte er die ersten beiden Darts und hatte nun noch das Bullseye vor sich. Er sah tief in es hinein, blendete alles drum herum aus. Dann ließ er seinen Pfeil fliegen und einschlagen. Er traf genau. Und dann war die Sicherheit verflogen, man sah es seinem Gesicht an. „Wirklich? Ich war das? Ich hab einen 9-Darter geworfen?“ Robert jubelte lautstark und riss die Augen auf. Er ballte die Faust. Dann ging er zu seinem Kontrahenten, beide waren sich des Momentes bewusst und verbeugten sich voreinander. Sie zollten einander Anerkennung.


Zwei 9-Darter in einem Match, von beiden Spielern je einen. So etwas hat es noch nicht gegeben. James Wade und Robert Thornton gelang das Kunststück. James sollte am Ende der Glücklichere sein und dieses herausragende Match mit 3:2 für sich entscheiden. Am Ende zog er bis ins Finale ein und verlor dort etwas unglücklich gegen Michael van Gerwen. Das Match in der zweiten Runde bleibt aber auf ewig in Erinnerung.

Tobias Gürtler



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