Die besten 9 Darter aller Zeiten


10 wichtige Dartmomente

2. Michael van Gerwen wirft 17 perfekte Darts

Michael van Gerwen hatte bei der PDC Weltmeisterschaft einige Hürden zu bestehen. Dennoch konnte er alle meistern und sich letztendlich für das Halbfinale qualifizieren. Dort sollte der damals 23-Jährige auf James Wade treffen.

Michael dominierte das Geschehen nach Belieben. Er führte in den Sätzen bereits mit 3:1. Jedoch spielte der Fakt, dass in Sätzen gespielt wird, James Wade in die Karten. So hatte er die Möglichkeit, das Spiel noch zu drehen. Und es sah gut aus, er führte in den Legs des fünften Satzes schon mit 2:0. Doch dann legte Michael van Gerwen erst richtig los. Er startete mit einer 180 und legte sogar eine 177 nach, um sich 144 Rest zu stellen. Mighty Mike warf die Dart mit seinem üblichen, ausdruckslosen Blick und unheimlich schnell ins Board. Ihm gelang eine Präzision, die nur schwer nachzuvollziehen ist. Dennoch war der Druck hoch, es war immerhin Halbfinale und ein 9-Darter winkte. Michael wirkte überhaupt nicht nervös, stellte sich ans Oche und warf einfach drauf los. Triple-20? Ja! Triple-20? JA! Doppel-12? JAA!! Michael drehte sich sofort um, hatte die Arme seitlich vom Körper wegestreckt und blickte zufrieden drein. Dann aber doch ein Jubelausbruch. Augen zusammengekniffen, Mund weit geöffnet, die Faust geballt und ein Schrei des Stolzes. Nun hatte die Weltmeisterschaft mit Dean Winstanley bereits einen Spieler erlebt, dem ein 9-Darter gelang. Michael ist aber ein Mann der großen Show, also stellte er sich ans Oche und machte einfach munter weiter. Erneut gelang ihm ein perfekter Start, 180 Punkte. Okay, das war stark, aber hatte letztlich noch keine Bedeutung. Dennoch dankten die Zuschauer den Leistungen van Gerwens bereits mit Sprechchören zu seinem Namen. Wie immer in der Melodie von „Seven Nation Army“. Doch erneut legte MVG nach, ihm gelang eine weitere 180. Nun wurde es ernst. Sollte er es wirklich schaffen? Sollte er zwei 9-Darter hintereinander werfen? Das hat nun wirklich noch niemand geschafft. Aber wer, wenn nicht van Gerwen? Michael stellte sich wieder ausdruckslos ans Oche. Triple-20? Ja! Triple-19? JA! DOPPEL-12?? Nein… Nein, so weit sollte es dann doch nicht kommen. Mighty Mike verfehlte die Doppel-12 nur knapp, presste die Lippen aufeinander und wusste, das war sein Moment. Die Fans buhten ironisch, klatschten jedoch nur wenig später und bejubelten den Niederländer, aufgrund des magischen Momentes, den er allen Dartfans da draußen soeben beschert hatte.


Michael konnte das Match am Ende für sich entscheiden. Der Endstand war, nachdem es nochmal etwas knapper wurde, 6:4. Im Finale unterlag er dann zwar Phil Taylor mit 4:7, jedoch wird die Weltmeisterschaft 2013 immer in Verbindung mit den 17 perfekten Darts des Michael van Gerwen stehen.

1. Phil Taylor wirft zwei 9-Darter in nur einem Match

Die Premier League Darts 2010 war eine unfassbar starke von „The Power“. Phil Taylor war in seinen 14 Spielen ungeschlagen geblieben und zog somit klar und deutlich als Gruppensieger ins Halbfinale ein. Dort bekam er es mit Mervyn King zu tun, welchen er mit 8:1 und einem Average von 107,98 abfertigte. Wer sollte ihn stoppen? James Wade wollte es im Finale zumindest mal versuchen und zeigte machte sich gar nicht mal schlecht. Doch selten war ein Phil Taylor unschlagbarer als an diesem Abend…

Die Partie begann überraschend, denn James Wade startete direkt mit einem Break. Die Welt fragte sich, wie würde Phil Taylor darauf reagieren? Wade eröffnete das zweite Leg und warf nur 59 Punkte. Dies war Taylors Chance. Er stellte sich ans Oche, blickte mit großen Augen auf das Board und warf 174 Punkte, stark. Und er konnte sogar nachlegen, zeigte eine 180 mit seiner zweiten Aufnahme. Plötzlich war das einzige möglich, was Phil Taylor in dieser Premier League Saison noch fehlte, ein 9-Darter. Doch würde er die Nerven dazu haben? Die Zuschauer wurden laut, waren in voller Erwartung. Sein erster Dart saß in der Triple-20 und wurde von den Fans laut bejubelt. Auch der zweite Darts passte in die Triple-17, nun fehlte nur noch ein Dart. Die Doppel-18 fehlte und Phil visierte sie an. Dann ließ er seinen Pfeil los und traf genau. Kaum einer zweifelte ernsthaft daran, dass dieser letzte Dart sitzen würde. Phil ballte die Faust, ließ ein kurzes Jubeln folgen, ein Lächeln folgte, doch dann befasste er sich unter tosendem Jubel wieder mit dem Match. Wade blickte nur nach oben, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und merkte, dass das hier noch ein hartes Stück Arbeit werden würde. Wade aber schlug sich sensationell. Obwohl Phil weiterhin unfassbar stark spielte, blieb James dran.

Es stand 7:7 und Phil versuchte Wade nun endgültig den Zahn zu ziehen, aber wie sollte das gehen? Während aus den Zuschauerrängen vom Taylor-Wonderland zu hören war, begann Phil mit einem Maximum. Wade ließ eine 100 folgen, die Taylor mit einer weiteren 180 quittierte. Wade war natürlich überrascht, doch gab nicht auf. „The Machine“ warf seinerseits eine 180, was die Zuschauer zum Ausflippen brachte. Doch dann war wieder Taylor dran und er war nach sechs Darts bereits im Finish. Sollte es ihm gelingen? Zwei 9-Darter in einem Match? Nein das geht doch nicht, nicht mal Phil Taylor könnte das? Oder könnte er? 141 Punkte musste er noch auf null bringen. Der erste passte, Triple-20. Nun sollte die Triple-19 folgen, zeigt er nun Nerven? Nein! Auch dieser Dart sitzt genau da, wo er hin sollte! Doppel-12? Der wird doch nicht wirklich? Das kann doch nicht…? Die Zuschauer trauten ihren Augen nicht, jubelten nur noch. Es musste doch gelingen! Es musste einfach! Phil Taylor sah es genauso. Er nahm seinen letzten Dart, hielt ihn zwischen Augen und der Doppel-12, bewegte den Arm in Richtung Board, ließ den Dart los. Dieser bewegte sich in die Richtung und schlug genau ins richtige Feld ein! Und nun flippte alles aus. Aus Phil brach ein Jubelsturm aus, er sprang in Richtung Ende der Bühne, jubelte, die Fäuste geballt. Das Publikum kriegte sich nicht mehr ein. Phil lief jubelnd zurück zum Board, zog seine Darts heraus. James musste grinsen, ungläubig. „Was soll ich denn da noch machen?“ Phil war weiterhin am Jubeln, stellte sich in Superman-Pose hin und das zurecht. An diesem Abend war er Superman. Phil musste Wade damit doch endgültig gebrochen haben? Er wollte auf Nummer sicher gehen und machte weiter. Erneut warf er 174 Punkte, wieder blinkte die Neun auf. James wehrte sich, legte nach seinen 100 Punkten nun 140 Punkte nach. Er war einfach unfassbar zäh. Also legte der Rekordweltmeister einfach eine weitere 180 nach, er stand nun bei 15 perfekten Darts in Folge. Drei 9-Darter in einem Match? DREI? Phil, langsam, sonst erleiden die Leute noch einen Herzinfarkt! Er lächelte nur, er hatte seinen Spaß. Triple-20? Ja! Triple-17? Nein… Nein, dabei sollte es dann auch bleiben. Phil wollte die Buhrufe hören, bekam sie und lächelte. Die Zuschauer standen, applaudierten und jubelten in der Folge. Sie wussten, sie haben gerade einen, vielleicht aber auch DEN größten Moment in der Dartsgeschichte erlebt, auch wenn es nicht zu drei 9-Dartern reichte.


Wades Wille war in der Folge endgültig gebrochen. Obwohl er Phil einen großen Kampf lieferte, setzte dieser sich am Ende mit 11:8 durch und spielte einen unfassbaren Average von 111,67. Dieses Finale kann niemand vergessen, der es gesehen hat. Gerne erinnert man sich an diese Augenblicke zurück, als Phil Taylor mit das beste Darts spielte, was man je gesehen hatte. Ein Moment für die Ewigkeit.

Tobias Gürtler



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