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Die NDA Finale kamen und gingen

Die NDA Finale wurden letzte Woche im sonnigen Las Vegas ausgetragen, acht lange Tage Darts. Ich hatte ja, bevor ich hinfuhr, nicht allzu viel geworfen, und die Ergebnisse entsprachen meinen Erwartungen. Ich spielte ein paar ganz tolle Spiele und ein paar waren nicht so besonders. Viel schlimmer ist aber, dass mit jedem Tag, der verging, mein Ellbogen mehr und mehr Probleme bereitete. Das ist jetzt keine Entschuldigung für eine mittelmäßige Leistung, es machte meinen Wurf nicht schlechter nur immer mehr zur Qual.

Ich habe vor ein paar Jahren schon einmal an diesem Turnier teilgenommen und die ganzen acht Tage bestritten. Anschließend sagte ich, dass ich mir das nicht mehr antun würde, weil sich das auf dem Top Level ganz einfach viel zu lange hinzieht. Ich verstehe schon, dass es sehr viele nicht so gute Spieler gibt, die daran teilnehmen und dass sie einfach so viele Tage brauchen. Man könnte das Masters Turnier allerdings wirklich auf zwei Tage schrumpfen. Ein paar Jahre lang habe ich dann nur das erste Wochenende mitgespielt, die Einzel und die Doppel. Letztes Jahr habe ich das gesamte Turnier gespielt und wieder gesagt, ich würde das nicht mehr mitmachen. Trotzdem bin ich dieses Jahr wieder hingefahren und sage dieses Mal, jetzt ist endgültig Schluss.

Am ersten Wochenende waren also die Einzel- und Doppel-Ausscheidungen, und was soll ich sagen? Es dauert Stunden und Stunden, bis die Turniere ausgespielt sind. Das Preisgeld ist, außer Du gewinnst, wirklich überhaupt den ganzen Aufwand und die ganzen Anstrengungen nicht wert. Steel-Dart Spieler sagen immer "mit E-Dart kannst Du viel Geld machen", aber das ist nicht wahr, schon gar nicht, wenn Du das auf die vielen Stunden umrechnest, die es dauert, bis das Turnier gespielt ist. Als Beispiel: wenn Du am Wochenende 2000 $ Preisgeld hättest erspielen wollen, hättest Du dafür 16 Stunden spielen müssen und beide Einzelturniere gewinnen müssen. Und wenn Du unter die letzten vier gekommen bist? Nun dann sind es 300 bis 400 $ gewesen, und Du hast dafür 14 Stunden spielen müssen. Dazu kommt noch, dass es morgens um acht Uhr losgeht, und wenn Du Dich dann gut schlägst, spielst Du bis um vier Uhr am nächsten Morgen durch und musst um acht Uhr zum nächsten Turnier wieder am Oche stehen.

Nun ich bin glücklicherweise(?) früh aus den Einzeln ausgeschieden, weil ich dummerweise zwischendrin schlafen ging und dann durch einen Telefonanruf geweckt wurde "hey, sie haben dich schon zum zweiten Mal aufgerufen". Was soll's!

Das Positive an diesem Turnier war, dass ich jede Menge netter Leute aus anderen Ländern und aus Amerika getroffen habe. Ich war überrascht, wie viele E-Dart Spieler seither auf meiner Seite waren und meine Artikel gelesen haben. Ich wurde öfters gefragt, was ich lieber mag, Steel-Dart oder E-Dart? Meine Antwort ist immer "Steel-Dart" Aber um das zu erklären, müsst Ihr verstehen, dass das ähnlich ist, wie ein Vergleich von Snooker und 8-Ball. Bei beiden gibt es Kugeln und einen Queue, aber es sind ganz verschiedene Spiele. Im Steel-Dart kannst Du mit guten Würfen gewinnen, während beim E-Dart Dich ein Fehlwurf den Sieg kosten kann. Ich mag den Druck unter dem man steht bei beiden, auch wenn sie unterschiedlich sind, aber die Atmosphäre beim Steel-Dart ist viel viel besser als beim E-Dart. Beim E-Dart hält sich jeder für einen Weltmeister, der nur verloren hat, weil er Pech hatte das erzählen sie alle direkt nach der Niederlage. Man hört, wie gegen die Boards geknallt wird, Stühle werden umgeschmissen, man hört Kommentare wie "Du hast Scheiss-Glück gehabt". Natürlich gibt es das beim Steel-Dart auch, aber sehr selten. Ich denke, dass man beim Steel-Dart einfach respektvoller ist. Stellt Euch vor, das würde in der PDC passieren Könnt Ihr Euch vorstellen, wie die Strafe ausfallen würde?

Ich habe immer gedacht, dass E-Darts einmal die Welt beherrschen wird, aber wenn ich so sehe, wie die großen amerikanischen Turniere sich verändert haben, denke ich, dass sich die Lage ziemlich verschlechtert hat. Die Preisgelder wurden durch das Hinzufügen von immer mehr Klassen verringert und auch dadurch, dass mehr Turniere stattfinden, so dass man immer weniger Lust hat, daran teilzunehmen. Ich habe ja nichts dagegen, dass es niedrigere Klassen gibt, aber 13 unterschiedliche Leistungs-Levels? Also wirklich, vier müssten doch ausreichen. Ich wollte eigentlich am Bullshooter Finale in Chicago nächsten Monat teilnehmen, aber so wie sie die Top Levels gestalten und das Preisgeld, ist es mir nicht wert dahin zu gehen, schon gar nicht, wenn am gleichen Wochenende bei mir zuhause ein Steel-Dart Turnier stattfindet. Und auch wenn das nicht der Fall wäre, würde ich nicht hinfahren. Ich würde eins der Einzelturniere gewinnen müssen und beim anderen unter die letzten vier kommen müssen, um überhaupt meine Kosten herauszubekommen. Vielen Dank, aber ich verzichte.

Nachdem ich das alles losgeworden bin: Ich liebe es, nach Asien zu fahren und dort E-Dart zu spielen. Da haben sie das Spiel noch nicht so verunstaltet.

Ich hatte ja gehofft, mit diesem Turnier wieder richtig einsteigen zu können. Jeden Tag Stunden lang spielen, damit ich wieder in Form komme, aber jetzt bin ich gezwungen, zwei Wochen lang gar nichts zu machen, damit mein Ellbogen wieder ausheilen kann. Kein Darts, kein Tennis, kein Raquetball, überhaupt nichts, was dem Ellbogen schaden könnte. Als ich nach Hause kam, fühlte es sich so an, als würden meine Muskeln im Unterarm demnächst abreißen. Ich plane jetzt Mal, Ende Mai wieder zu spielen und hoffe, bald wieder trainieren zu können. Ich will das dann für die PDC Ende Juni in Vegas aufstocken. Ich muss also unbedingt sehen, dass der Ellbogen ausheilt.

Bis dann

Dartitis und wie man es wieder los wird


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